Verständnisfrage(n) zum Umlenken

  • Meinst Du? Also meiner kann das auch nicht brauchen, wenn ich den draußen "betüttel". Aber mal kurz mit dem Bein an seine Seite streifen, das ist eine Bestätigung, die er durchaus annimmt.

  • Ich glaub einfach es ist sehr unterschiedlich.
    Pinsel nimmt das schon an, freut sich richtig. Louis ist einfach nur angepisst, wenn ich ihn draussen berühre. Das stört ihn, schließlich hätte er besseres zu tun ;)

  • Ich praktiziere alle Wege, denke ich.

    Ich musste grad an eine Freundin denken, die immer alle Schwierigkeiten bei ihrem Hund löst mit einem "mach Platz" :D

    Naja, wenn er dann liegt (was sie übrigens mittels Strafe durchsetzt, wenn es nicht funktioniert), kann er die Leute nicht mehr anspringen, nicht mehr hinter Autos herjagen, herumwuseln etc...

    Ist nicht mein Ding. Nur manchmal - wenn der Hund z.B. rumwuselt =)

    Sie umgeht damit natürlich den Kern der Sache und ihr Hund jagt Autos, springt Leute an, haut bei jeder Gelegenheit ab zu den Dingen, die er spannend findet.

    Diese Methode hat aber (für den Mensch) einen Vorteil: Man muss nur eines können: Das Platz-Kommando durchsetzen.

    Wenn man wirklich an all den anderen Baustellen arbeiten möchte, muss man natürlich konsequenter und aufmerksamer sein. Und das ist nicht die Stärke meiner Freundin.

    Sie versucht übrigens auf diese Art auch meine Hunde zu beeinflussen, wofür sie regelmäßig und voller Konsequenz von mir eine aufs Dach bekommt :hust:

    Viele Wege führen nach Rom und jeder muss sich selbst überlegen, wie er was handhaben möchte. Mich stört an dem genannten Weg einfach, dass der Hund sehr oft unter Spannung steht. Da steh ich ja bekanntlich nicht so drauf :roll:

    Viele Grüße
    Corinna

  • @ Asterix:

    Ich denke es geht nicht darum gegen den Hund körperlich zu werden. Im negativen Sinne.
    Und wenn das jemand falsch macht mit dem Abblocken (wie auch immer Du das genau meinst) ist des sicher net gut. Aber bei Leckerlies etc. kann man auch komplett falsch konditionieren, oder mit der Stimme. Wie Du auch schon gesagt hast
    Deswegen hat man ja im idealfalle gute HT, die einem behilflich sind und nichts falsch läuft.
    Und wenn dabei ein Hund nach vorn geht ist das eh n Problem an dem gearbeitet werden sollte.

    Meine Hunde lernen z.B. am Anfang genauso wie das herrufen auch das "weichen", weggegehn von mir.
    Ich persönlich finde das sehr wichtig.

    Ansonsten find ichs seeeeeeeeh wichtig dem Hund körperlich pos. zu begegnen....jeder Hund hat seine Lieblingskraulecken und ich denke auch draussen kann man dem Hund mit einer leichten Berührung das vertrauen, belohnung etc. signalisieren.....wenn ers gelernt hat.

    Bei uns ist das so, dass nach JEDER negativen Störung als Korrektur eines unerwünschten Verhaltens eine Einladung an meinen Hund rausgeht zu mir zu kommen und sich erstmal "liebkosen" zu lassen.
    Damit mein ich nicht ein normales komunikatives nein.

    Ich find die Methode Leckerlie, Spielzeug etc. echt gut....wenn sie nur immer funktionieren täte......und das tuts eben nicht, leider.
    Sonst wär ich schon auch öfters mal bereit mit dem kompletten Metzgerangebot spazieren zu gehen.
    Ich find auch das Leckerchen ausschleichen später als aufwendig und umständlich.

  • Zitat

    Vermutlich auch deshalb, weil viele Hunde das draussen so gar nicht als Belohnung sehen :)

    Sehe ich genauso. Man sollte mal ganz genau die Körpersprache des Hundes beobachten, wenn Hunde unterwegs per Streicheln gelobt werden. Oft legen sie die Ohren an, ziehen den Schwanz ein und finden das megablöd. Auch dshalb weil HF sich über den Hund drüberbeugt und ihn eigentlich bedroht. Da wäre ein Lob per Stimme vermutlich wesentlich effektiver.

    Fakt ist, dass wir Menschen sind und ständig uns in Arm nehmen wollen. Das ist unsere Natur. Wir übertragen das auf den Hund, der das so gar nicht richtig findet und es somit als Lob auch nicht wirklich klasse findet.

    Dass Hunde gerne schmusen und kuscheln ist eine andere Baustelle und hat mit Lob nichts zu tun.

    Ich frag mich eh, warum Menschen so wenig ihre Stimme als Lob einsetzen. Ein freudiger Jubel über eine tolle Handlung, ein strahlendes Lächeln nimmt ein Hund doch auch wahr.

    Was einem Hund unter Stress sehr hilft ist das Kraulen und Massieren der Ohren.

    Ein Hund , der aber Angst hat sollte man tunlichst nicht streicheln, das ist kontraproduktiv und verstärkt die Angst.


    Zitat

    Bei uns ist das so, dass nach JEDER negativen Störung als Korrektur eines unerwünschten Verhaltens eine Einladung an meinen Hund rausgeht zu mir zu kommen und sich erstmal "liebkosen" zu lassen.
    Damit mein ich nicht ein normales komunikatives nein.

    Und was soll dein Hund dabei lernen? Er wird und kann die Schmuseeinheit nicht mehr mit der negativen Störung in Einklang bringen, denn ein Hund lebt im Hier und Jetzt. Um etwas zu korrigieren hast du 1-2 sec Zeit. Ist die Handlung vorüber und dein Hund tut inzw. etwas anderes und du meinst jetzt schmusen zu müssen, dann verknüpft das der Hund nicht unbedingt. Ist das jedoch sehr zeitnah und es war eine negative Geschichte, die von deinem Hund ausging, kann der Hund wieder einmal die Handlungskette erlernen und glaubt für den Mist, den er gerade gemacht hat, auch noch gelobt zu werden.

    Weißt du wie mein Hund solche Liebkosungen empfinden würde? Als ein "Igitt, die biedert sich mir an, die kann ich nicht für voll nehmen!"

  • Zitat

    Und was soll dein Hund dabei lernen?

    Also nicht, dass ich das praktizieren würde, aber ich will es mal erklären:

    Diese Einladung heißt für den Hund soviel wie, jetzt hast du keinen Druck und dadurch wird es zu einer Belohnung.

    Stell dir vor, du magst keine Zitronenbonbons, wenn ich dich aber immer hauen würde, wenn du keine nimmst, aber nicht mehr haue, wenn du welche nimmst, würdest du nicht lieber Zitronenbonbons nehmen?

    Du lernst also Zitronenbonbons "zu lieben" Anderen wird vorgegaukelt, dass du Zitronenbonbons magst.... :hust:

    (Ich möchte damit nicht den Haltern unterstellen, dass sie ihre Hunde schlagen, aber Druck auf den Hund muss auf jeden Fall ausgeübt werden).

  • Zitat

    Sehe ich genauso. Man sollte mal ganz genau die Körpersprache des Hundes beobachten, wenn Hunde unterwegs per Streicheln gelobt werden. Oft legen sie die Ohren an, ziehen den Schwanz ein und finden das megablöd. Auch dshalb weil HF sich über den Hund drüberbeugt und ihn eigentlich bedroht. Da wäre ein Lob per Stimme vermutlich wesentlich effektiver.

    Genauso haben wir es in der HS gelernt. Wenn mit Hund unterwegs, dann durch Körpersprache oder Stimme loben. Oder je nachdem auch mal mit Leckerlis. Aber nicht mit Streicheln.

    Abends auf dem Sofa ist dann "Kuscheltime". Aber nicht als Lob gedacht, sondern einfach nur zum Genießen.

  • Zitat


    Sehe ich genauso. Man sollte mal ganz genau die Körpersprache des Hundes beobachten, wenn Hunde unterwegs per Streicheln gelobt werden. Oft legen sie die Ohren an, ziehen den Schwanz ein und finden das megablöd. Auch dshalb weil HF sich über den Hund drüberbeugt und ihn eigentlich bedroht. Da wäre ein Lob per Stimme vermutlich wesentlich effektiver.

    Fakt ist, dass wir Menschen sind und ständig uns in Arm nehmen wollen. Das ist unsere Natur. Wir übertragen das auf den Hund, der das so gar nicht richtig findet und es somit als Lob auch nicht wirklich klasse findet.

    Dass Hunde gerne schmusen und kuscheln ist eine andere Baustelle und hat mit Lob nichts zu tun.


    Sehe ich nicht so, ich persönlich hasse es nämlich, wenn mich Leute in den Arm nehmen, daß gestehe ich nur sehr wenigen Menschen zu, die ich aussuche und da lasse ich mich auch nicht unter Druck setzen. Man merkt mir dann an meiner Körperhaltung an, daß ich so einen Mist nicht will.
    Meine Hunde kann ich sogar sehr gut lesen, eben, weil ich mich viel damit beschäftige und genau aus dem Grund weiß ich auch, wann ich körperlich bestätigen kann und wann eben nicht.

    Zitat


    Ich frag mich eh, warum Menschen so wenig ihre Stimme als Lob einsetzen. Ein freudiger Jubel über eine tolle Handlung, ein strahlendes Lächeln nimmt ein Hund doch auch wahr.


    Wer sagt denn, daß die Stimme wenig eingesetzt wird. Ich denke, daß die Leute eben sehr gezielt loben und genau das soll ein Lob ja ausmachen. Ein Lob soll nicht lapidar rüberkommen, sondern eben ehrlich und wenn ich vor mich hinlobe, dann hört mein Hund irgendwann nur noch "blablabla".

    Zitat

    Was einem Hund unter Stress sehr hilft ist das Kraulen und Massieren der Ohren.


    Paßt ja irgendwie nicht zu Deiner Aussage von oben, oder?

    Zitat

    Ein Hund , der aber Angst hat sollte man tunlichst nicht streicheln, das ist kontraproduktiv und verstärkt die Angst.


    Ist auch von Hund zu Hund unterschiedlich und genau da liegt in meinen Augen die Kunst drin.
    Beispiel: Meine Große hatte mit den Jahren eine tierische Angst vor Knallern, Schüssen etc. früher alles kein Thema, sie stand Silvester mit draußen und hat die BH mit Schuss absolviert, alles kein Thema. Dann fing die Zeit an, daß sie Panik kriegte und wenn sie nicht angeleint war, einfach Hackengas gab. Ne Zeitlang habe ich sie dann nicht mehr von der Leine gelassen, um dem wegrennen aus dem Weg zu gehen und sie durch zurück holen nicht noch zu bestärken, habe ihre Angst dabei ignoriert. Bei ihr war das völlig falsch. Ich habe gemerkt, daß ich auf sie achten muss. Wenn heute ein Schuss oder Knall ertönt, dann schaut sie mich an und in dem Moment kriegt sie von mir ein Feedback. Wenn wir spazieren gehen, dann sage ich ihr erst, daß alles okay ist und dann rufe ich sie ran. Sie steht zu dem Punkt total unter Stress. Durch meine körperliche Zuwendung fährt sie innerhalb von Sekunden runter und kann normal weiter spazieren gehen, was früher nicht möglich war, weil sie nur noch nach Hause rannte.

    Zitat

    Bei uns ist das so, dass nach JEDER negativen Störung als Korrektur eines unerwünschten Verhaltens eine Einladung an meinen Hund rausgeht zu mir zu kommen und sich erstmal "liebkosen" zu lassen.
    Damit mein ich nicht ein normales komunikatives nein.


    Finde ich sehr gut, denn mein Hund sollte wissen, daß ich es klasse finde, daß er die Korrektur angenommen hat. Allerdings würde ich das auch Situationsbedingt machen.

    Zitat


    Und was soll dein Hund dabei lernen? Er wird und kann die Schmuseeinheit nicht mehr mit der negativen Störung in Einklang bringen, denn ein Hund lebt im Hier und Jetzt. Um etwas zu korrigieren hast du 1-2 sec Zeit. Ist die Handlung vorüber und dein Hund tut inzw. etwas anderes und du meinst jetzt schmusen zu müssen, dann verknüpft das der Hund nicht unbedingt. Ist das jedoch sehr zeitnah und es war eine negative Geschichte, die von deinem Hund ausging, kann der Hund wieder einmal die Handlungskette erlernen und glaubt für den Mist, den er gerade gemacht hat, auch noch gelobt zu werden.


    Auch das ist wieder zu allgemein in meinen Augen. Genau in so einer Situation muss man seinen Hund eben lesen können und erkennen können, was das Richtige ist. Natürlich leben die Hunde im Hier und Jetzt, aber trotzdem bin ich der Überzeugung, daß man sich keinen Zacken aus der Krone bricht, wenn man nach einer Negativeinheit, eine Positiveinheit einlegt. Ob das jetzt mehr dem HH oder dem Hund dient, ist doch dabei zweitrangig, oder?

    Zitat

    Weißt du wie mein Hund solche Liebkosungen empfinden würde? Als ein "Igitt, die biedert sich mir an, die kann ich nicht für voll nehmen!"


    Finde ich schade, daß Dein Hund so über Dich denkt ;)

    Rittho: Und warum soll man nur mit dem Hund drinnen kuscheln? Welchen Grund gibt es dafür? :???:

    Gruß
    Bianca

  • Zitat

    Wie sieht das eigentlich mit der Frustrationstoleranz aus??? Lernen Hunde überhaupt mit Frust umzugehen, wenn sie ständig eine Alternative angeboten bekommen????


    Mannomann... :???: ... langsam scheint mir der Weg, den einige hier gehen, ein wenig grotesk zu sein... denkt denn hier wirklich jemand, dass sich Hunde permanent in philosophisch-selbstzerfressender Tiefe mit der frustrierenden Konsequenz eines "Neins" und dem Gegenwert einer angebotenen Alternative auseinandersetzen? Das ist doch Blödsinn!

    Hierbei gehts um Entscheidungen... und wer sie so trifft, dass es keine Konsequenzen nach sich zieht. Ein "Nein" fungiert als Warnung, vielleicht sogar als konditionierte Strafe. Aber das daduch hervorgerufene Meideverhalten verhindert die eigentliche Bestrafung. Man fordert zusätzlich ein alternativverhalten, welches man dann wieder positiv bestärken kann. Und darüber lernt der Hund sich richtig zu entscheiden - dauerhaft und für die Zukunft.

    Zitat

    Kommt mal runter, Leute! Kein Mensch ist daran interessiert, seinem Hund für alles und ständig irgendwelches Alternativverhalten anzubieten. Das wäre ja auch völlig schwachsinnig. Wenn mein Welpe an der Tapete knabbern will, dann ist das ein "nein" und fertig.

    Aber die Gegenkonditionierung kann in einigen Situationen, und vor allem bei bereits bestehendem Problemverhalten, durchaus eine gute Lösung sein.


    Genau so... :gut: ... pragmatisch... zielgerichtet... wo's passt...

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