Verständnisfrage(n) zum Umlenken

  • Da bin ich doch ganz staffys Meinung: das nein sollte ein ganz normales Wort in der komunikation mit meinem Hund sein.
    (M)ein gut trainierter Hund empfindet das freundlich und leise gesprochene Nein auch nicht als negativ in dem Sinne.
    Er weiss einfach was nein heisst und das das auch respektiert werden muss.

    Futter zu benutzen ist sicher nicht falsch. Wenns funktioniert und es für einen selbst so ok ist....alles wunderbar.
    Ich selbst arbeite mit der "Liebe"...ganz gewiss klappt das doch :D und mein Hund ist auch (meist) leinenführig. Er is ja noch Azubi :smile:

    Dass ein hund Regeln braucht in dem Zusammenleben mit Menschen is eh klar.....

  • Hallo,

    melde mich mal ungefragt zu Wort, da mein Thread der TS ja als Einstieg diente. :smile:
    Meine Hündin reagiert sehr feinfühlig auf meine Kommandos. Sie läßt sich wegschicken, wenn ich keine Lust zum Kuscheln habe, oder wenn sie halt nicht aufs Sofa soll. Betteln tut sie eh nicht, weil sie nie was vom Tisch bekommen hat.
    Sitz, Platz, Fuß, Bleib funktioniert auch. Da ist sie meist viel schneller und eifriger, als mein büffeliger alter Rüde (der aber IN JEDER Situation hört, auch wenn die leitung etwas länger ist). Anfangs habe ich die kommandos mit leckerchen verstärkt, jetzt lobe ich schon lange nur noch verbal. Ist für sie ok, sie findet es toll meine Kommandos auszuführen.
    Problemfall, wir sind auf der Str. vor unserem Grundstück: Passant kommt, ich rufe Chica zu mir (geht meist nicht ganz so flott, weil sie an der leine schlechter hört als frei :sad2: ), suche Blickkontakt und lasse sie sitzen. Klappt wunderbar. Sitzt, spitzt die Ohren und läßt jeden ungehindert vorbeigehen. Aber ohne die Ablenkung und das auf mich fixieren geht es nicht. Obwohl doch, mit Abblocken gehts auch, wenn ich schnell genug bin für Madame. Dann kann es gut und gerne sein, dass 2 Monate immer alles glatt geht und niemand auch nur schief angeguckt wird, ein fremder hund sie vor ihrem Haus anzickt und sie ihn keines Blickes würdigt...und wenn man dann denkt es wird langsam, wird der nächste angezickt. Ich sehe auch sehr genau, wen sie als bedrohlich ansieht und wen nicht. Sie wird halt etwas steif und staksig. Und dann reagiere ich, bevor sie es tut. Wenn ich schnell genug bin alles ok, wenn nicht dann nicht. Und da wir ein Eckgrundstück haben kommt eben auch mal einer plötzlich um die Ecke und dann bin ich meist zu langsam.

    Staffy: ich habs ja auch probiert mit deutlichen Ansagen. Sie schmeißt sich dann sofort hin, ändern tut es aber nichts.
    Dauerhafte Änderung hat noch nichts gebracht, was ich versucht habe.
    Alles andere (wir hatten ja etliche Baustellen) ist tatsächlich gegessen, die Zickerei an der leine ums Haus herum kriege ich nicht weg :headbash:

    LG Claudia

  • wenn ich noch etwas ergänzen darf zum fall jogger:
    ich lasse meinen hund absitzen, wenn jogger/radfahrer entgegen kommen, weil diese einen hohen reiz auf sie ausüben. dabei muss sie mich nicht unbedingt anschauen.
    der grund dafür ist, dass ich fehlverhalten schneller als solches erkennen und dann korrigieren kann. läuft mein hund auf dem weg weiter, dem jogger entgegen, kann ich nicht sehen, ob sie ihn gleich anspringen oder an ihm vorbeilatschen will. das kann sich ja auch von einer sekunde auf die andere ändern, so schnell bin ich einfach nicht. oder wie schafft ihr das?
    steht sie dagegen aus dem sitz auf, verhindere ich das durch ein strenges "oh-oh" und sie kommt nie zum erfolgserlebnis. so ist es für mich einfach entspannter.
    ich denke schon, dass sie dadurch auch frustrationstoleranz lernt, oder etwa nicht?

  • Zitat

    Für mich ist Grunderziehung, benehmen im Alltag, anpassen an die Umwelt keine Arbeit, die ich belohnen muß oder für die ich dem Hund etwas anbieten muß.

    Doch du belohnst das Verhalten schon, indem du deine Hunde in Ruhe lässt und es nicht verbietest, das ist für viele schon eine Belohnung (man denke nur mal an die Hunde die mit neg. Verstärkung erzogen werden).

  • Ja, haste Recht, aber ich bezog das Belohnen speziell auf Futter und Spielzeug (wie ja auch geschrieben).

    Wobei ich andererseits einen normalen Spaziergang nicht als Belohnung, sondern als Selbstverständlichkeit betrachte. Meine Hunde (auch Pflegehunde) gehen mit zur Arbeit und müssen in gewissen Bereichen funktionieren, da wird nicht gelobt, wenn sie den Besucher nicht anspringen ... das setze ich voraus (nach verständlicher Erklärung meinerseits).


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Ja, haste Recht, aber ich bezog das Belohnen speziell auf Futter und Spielzeug (wie ja auch geschrieben).


    Ja, das wäre ja dann die pos. Verstärkung. Bei der neg. Verstärkung braucht man gar keinen Verstärker wie Spiel, Futter, Bewegung (Spaziergang) usw.

  • Um mal bei dem Beispiel mit dem Schnitzel und Nase auf Tisch zu bleiben, da würden meine höchstens ein "Ab" kriegen. Kommt fast nie vor, aber ein "Nein" habe ich da noch nie genommen.
    "Ab" heißt, nimm sofort Deine Nase vom Tisch und geh in Dein Körbchen.
    :???:

    Jogger und Radfahrer hatten meine nie ein Problem mit, also mußte ich sie da weder korrigeren noch abrufen. Ich rufe sie ran, lasse sie mal absitzen oder stehen, sie bleiben halt bei mir, haben nicht rumzukaspern und zu den Menschen hin zu laufen.
    Belohnt wird mal mit einem Wort, einer Berührung oder auch mal einem Leckerchen, je nachdem wie ich Bock drauf habe.

    Wenn sie weit genug vom Weg weg sind, sprich, der Jogger, Radfahrer oder Fußgänger kommt nicht in Berührung mit den Beiden, dann dürfen sie auch das weitermachen, was sie gerade machen, dann rufe ich sie nicht ran.

    Persönlich muss ich sagen, wenn ich so manchen ausstaffierten HH sehe, der mit Dummy, Clicker, Pfeife, Wurfkette, Leckerchen usw. los rennt, da hätte ich gar keinen Nerv drauf.
    Ich habe jetzt zum Spaß mal die Pfeife mitgenommen, meine Kröten finden es toll, gepfiffen wird wenn dann einmal pro Spaziergang meistens garnicht, denn ich rufe meine Hunde sehr selten zu mir.

    Was dieses körperliche Abblocken angeht, da bin ich nur bedingt ein Freund von. Es kommt mit Sicherheit auf den Hund an, wie ich klare Ansagen gebe, aber nicht jeder ist in der Lage, körperlich "gegen" seinen Hund zu werden und da ist in meinen Augen schon die Schwierigkeit. Heißt, der Trainer zeigt es, der Hund geht rückwärts, sprich reagiert und der HH trainert und der Hund reagiert ein paar Mal und dann geht der Hund aber auf einmal nach vorne, weil der HH das nicht so rüberbringen kann, wie er müßte.
    Aber ich denke, da bergen bei allen Methoden die Gefahren, daß erlerntes nicht so umgesetzt werden kann, wie es vielleicht sollte.

    Gruß
    Bianca

  • Muß mal schnell was von Dir aufgreigen, Bianca: die Berührung. Ich finde das sehr wichtig, daß man auch auf diese Art der sozialen Bestätigung arbeitet. Viele streicheln/kraulen zwar ihre Hunde gerne, setzen aber diese kleinen Berührungen im Alltag gar nicht ein, was ich sehr schade finde.

  • Corinna, ich denke, da kommt es auch viel auf den Hund an.

    Bei Bibo habe ich ein Entspannungssignal wegen er Leinenaggression konditioniert (Tipp von Shoppy), da lachen andere auch drüber. Ist mir eh wurscht, denn was für meinen Hund gut ist, weiß ich eben doch besser ;)

    Und die Berührung finde ich total wichtig, gerade, wenn man nicht dauernd mit Leckerchen um sich werfen will.
    Ich mache das aber auch ganz unterschiedlich, mal gibt es nur einen Streifer am Hals, mal einen richtigen Knuddler, mal einen leichten Klopfer auf den Poppes.

    Wichtig finde ich solche Dinge auch immer, aber Du hast recht, man liest da sehr wenig von, warum ist das bloß so?? :???:

    Gruß
    Bianca

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