Wie bekomme ich die VOLLE Aufmerksamkeit?

  • Na gut, dann sag ich mal was dazu:

    Ich meine, dass Du, wenn der Hund sein Leckerchen hat, zu uninteressant für ihn bist. Da reißt das "geistige Band" zwischen euch dann ab.

    Um das zu verhindern, könntest Du ganz schnell eine neue Aktion starten. Genau in dem Moment, wo Du merkst, dass seine Aufmerksamkeit abschweift, mach einen Schritt nach hinten. Daraufhin wird der Hund (normalerweise) auf Dich schauen. Gib ihm mit einer einladenden Geste (z.B. Arme ausbreiten) das Signal, dass er zu Dir den einen Schritt nachkommen soll. Kaum ist er da, drehst Du Dich um 180 Grad um. Dann sollte der Hund sich wieder vor Dich setzen. Wenn nicht, zieh für den Anfang noch mal ein Leckerchen raus. Kaum ist er da, gib es ihm. Während er noch kaut, mach eine Geste für "Bleib". Dann geh vier Schritte zurück. Bück Dich ein bisschen, schau etwas in der Gegend herum. Tu so, als ob Du die Umgebung "sichern" würdest. Dann braucht sich der Hund nicht darum kümmern und wird Dich permanent anschauen. Warte, bis sich etwas Spannung aufgebaut hat. Halte kurz die Luft an. Dann, mit einer plötzlichen Geste, ruf ihn zu Dir. Kaum ist er da, dreh Dich um, geh in die Knie und gib ihm ein Leckerchen u.s.w. Sei kreativ, lass Dir was einfallen.

    Wichtig ist, dass der Hund gar keine Gelegenheit bekommt, sich um andere "wichtigere" Dinge zu kümmern. Du musst versuchen, seine ganze Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist nicht einfach, gebe ich zu. Mit einem etwas hungrigen Hund ist es allerdings einfacher. Das Leckerchen sollte aber immer nur zur Belohnung (dafür, dass er mit seiner Aufmerksamkeit bei Dir war), nicht zur Bestechung dienen.

  • Hi ich verstehe dich, er ist in der Rüpelphase und wird vielleicht ausprobieren und der nächste Schritt ist, Leckerchen nehmen und aufstehen, wenn du es nicht schaffst, seine volle Konzentration zu bekommen, davor hast du Angst, oder?
    Leider kann ich dir da keine Erfahrung sagen :???: Interessiert ich aber, wie es bei anderen wäre, eben die mit ihren Hunden arbeiten, sind die immer voll konzentriert beim Absitzen vor einem, müssten sie eigentlich sein, oder?

    lg Tine

  • Also erstmal würde ich darauf achten, dass der Hund auf so einem Lernspaziergang genügend Zeit hat einfach nur Hund zu sein. Grade so ein junger Hund kann sich noch nicht so lange konzentrieren. Meiner Meinung nach sollten die Übungseinheiten nicht länger als 5-10 Min. (allerhöchstens) sein.

    Dann würde ich ihn für seine Aufmerksamkeit belohnen. D.h. Hund führt eine Übung aus, Du belohnst ihn und direkt in der nächsten Sekunde (solanger er noch guckt) gibt´s wieder ´ne Belohnung, dann direkt wieder.

    Am Anfang kannst Du wirklich im Sekundentakt belohnen.

    Was mir persönlich auch sehr wichtig ist, ist, dass ich mit nicht die Aufmerksamkeit des Hundes hole, sondern dass der Hund mir seine Aufmerksamkeit schenkt und dann dafür belohnt wird. Ich locke also nicht, sondern warte darauf, dass mein Hund mit mir arbeiten will. Das ist bei Dir wahrscheinlich aber nicht so entscheidend, weil Du ja grundsätzlich sowieso die Aufmerksamkeit Deines Hundes hast.

    Kurz mal OT zur Frage "Aufbau der Fußarbeit mit Angucken" (weiß grade nicht, wer sie gestellt hat):
    Wenn Du wirklich ein sauberes Fuß für den Hundesport haben willst, muss Dein Hund lernen Dich anzuschauen oder zumindest die Nase vom Boden zu nehmen. Ich würde das Fuß nochmal neu aufbauen und ihm wirklich beibringen, dass Fuß nur mit Angucken geht. Bei uns ging der Aufbau über die Grundstellung (also erstmal Grundstellung lernen und absichern) besser als das mit dem Rückwärtslaufen, was LasPatitas erklärt hat.
    Dann einen Schritt angehen, sofort belohnen, dann langsam steigern. Wenn Hundi wegguckt sofort abbrechen und in Ruhe neu anfangen. Man braucht viel Geduld, hat aber dann einen Hund, der wunderschön und freudig Fuß läuft (und ich hab ´nen Hund, der anfangs auch nur die Nase am Boden hatte und bei dem an eine Freifolge niemals zu denken war).

  • Also, wir haben ja auch 2 Hütehundmixe.

    Und das einzigste an was wir WIRKLICH mit unseren neuen üben ist DIE AUFMERKSAMKEIT.
    Alles andere is net so wichtig.

    Allerdings arbeite ich nicht mit Leckerchen.

    Bei Dir seh ich , dass Dein Hund momentan noch glaubt Leckerchen/ Lob. = Auflösung der "Übung". Das hat er noch nicht ganz verstanden.
    So wie ich arbeite existiert auch ein "passives Lob" durch "ignorieren"....nix sagen nichts tun, keine Reaktion.
    Versuchs mal, wenn er vorsitzt, einfach mal nix tun oder auch mal zwischen den Leckerlies ein Streicheln als Lob von Dir (denn die Aufmerksamkkeit geht ja schon in dem Moment von Dir weg wenn Du ihms Leckerlie gibt, also setzt vorher an...). Wird er unaufmerksam geh, wie schon erwähnt 1-2 Schritte rückwärts und lad ihn freundlich ein Dir zu folgen.
    Dein Hund scheint aber schon auf einem tollen Weg zu sein. Er ist aber, gerade jetzt auch in dem Alter wo aussen seeeeeeeeeeeeehr interessant ist. Und er ist momentan Dir noch nicht ganz angeschlossen. Immer weiter dran arbeiten, Du machst das gut.
    Für mich ist das eben auch der Grundbaustein jeglichen Hund-Menschen Team diese Bindung....und dazu gehört für mich auch dieses "angeschlossen sein", was aussen ist, sollte nur solange interessant sein, bis ich ihn anspreche. Das erwart ich meinen Hunden.
    Ich kann Dich da gut verstehen.
    So find ich es aber nicht schlimm wenn meine Hunde gucken, solange sie für mich ansprechbar sind. Sobald nicht....kommt meine "Ampel" in Gang. :D und wird "korrigiert".
    Da unser 2. eben noch "in Ausbildung" ist, darf er auch nur "bedingt" gucken......man muss eben genau beobachten wanns ein "fixieren" ist und da bin ich dann auch mal lieber n moment zu früh.....in der "Korrektur".

    Ansonsten belohne ich den Hund natürlich für die Aufmerksamkeit, die er mir von sich aus entgegen bringt (ohne Leckerlie), aber ich fordere und hole sie mir auch aktiv ein.

    Ich weiss auch, dass es einfach auch HH gibt, die das nicht von ihren Hunden in diesem Masse erwarten und gut damit leben.

    Natürlich ist das alles nicht als streng zu sehen, sondern spielerisch, leicht, freundlich und komunikativ.

  • Zitat

    Hat denn sonst keiner dazu etwas zu sagen???

    Doch - was erwartest Du von einem jungen Hütehund?

    Lass ihm Zeit, trainier mit ihm - das kommt durch entsprechendes Training im Laufe der Zeit völlig allein. Sei nicht so ungeduldig.

    BTW - Bestätigung beendet die Übung. So einfach ist das. Warum stört es Dich, dass dein Hund nach Ende der Übung kurzzeit abschweift? Wenn er gleich darauf wieder voll dabei ist, wenn Du eine neue Übung beginnst, dann ist das doch völlig ok. Oder wenn Du anderweitig seine Aufmerksamkeit wieder auf Dich lenkst.

    Von dem "Anne Krüger"-Zeug a la "nichts tun ist Bestätigung genug" und "Streicheln ist Lob" würde ich persönlich Abstand nehmen. Streicheln ist für die wenigsten Hunde wirklich ein Lob. V.a. wenn sie am Arbeiten sind. Sie haben nur gelernt - "wenn HF mich antatscht, dann war das, was ich gemacht habe, richtig". Auch eine Form von Bestätigung. V.a. wenn man viel über psychischen Druck und positive Strafe arbeitet.
    Mag für Hütehunde, die an Schafen arbeiten, ok sein. Aber im Hundesport kommst Du damit nicht weit. Ein Vorsitz bsp. ist nicht so selbstbestätigend wie vor der Nase rumlaufende Schafe.

  • ich denk für alle HH ist Ignoranz auch passives Lob.

    Oder lobst Du JEDES mal wenn Dein Hund was nicht verkehr macht, sondern alles im grünen Bereich verläuft???

    So ist doch Ignoranz immer ein zeichen für den Hund: ok, Frauchen hat keinen Einwand.

    So seh ich das zumindest.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!