HTS - Was ist bei Euch "Rot"?

  • Zitat

    Aber das Problem ist halt das man zu allem, egal ob im Fernsehen, auf DVD oder in Büchern, ellenlange "Warnhinweise" anbringen müsste


    Da stimme ich Dir zu Terry :D

    Aber man sollte auch immer dran denken, daß hier im Forum zig Leute diesen Thread lesen und sehen, wie toll es mit der "Methode" funktioniert.
    Und dies bei ihrem Hund testen, auch wenn der nach vorne geht und vielleicht auch Null Respekt vor dem HH hat.

    Mein anderes Beispiel bezieht sich auf ein ritualisiertes Beißen. Ein Hund hat seinen HH immer zu einer bestimmten Zeit gebissen. Das hat sich sozusagen eingebürgert. Auch ihr wurde gesagt, kneifen vor die Brust etc.
    Ergebnis war, daß der Hund noch mehr gebissen hat :/

    Viele lesen oder hören halt davon und wollen es ausprobieren, wo ja an sich nichts gegen spricht, aber sie sehen die Zeichen nicht und das halte ich für gefährlich.

    Gruß
    Bianca

  • Ich kann ja mal kurz berichten, wie die DVDs auf jemanden wirken, der absolut kein Vorwissen hat.
    Ich hab die DVDs nämlich mit meinem Mann angeschaut. Und mein Mann hat von Hunden soviel Ahnung wie ne Maus vom Raketenflug :roll:

    Im Großen und Ganzen haben sie sehr positiv auf ihn gewirkt. Die wichtigstens Dinge hat er einfach verstanden: Quatsch den Hund nicht zu, gib dem Hund ne Chance zu verstehen was du willst, und sei konsequent, wenn du etwas bestimmtes willst oder eben nicht willst.
    Das Ganze hat unser Zusammenleben wesentlich entspannter gemacht.
    Mein Mann kriegt jetzt keine Panik mehr, wenn der Hund im Bett schläft, weil der sich das vielleicht angewöhnen könnte. Nein, er hat gelernt, der Hund lebt im "Hier und Jetzt"
    Wenn er nach Hause kommt, meckert er Numa nicht mehr an, weil sie auf ihn zustürmt, sondern schickt sie einfach weg.
    Sogar die Massagetechniken, die Anita auf der zweiten DVD zeigt probiert er bei Numa immer mal wieder aus und freut sich, dass es ihr so gut tut. Vorher hat er sie einfach nur getätschelt und zugelabert...
    Generell hat er viel besser verstanden, warum ein Hund so ist wie er ist, und warum er so handelt wie er es tut.
    Bei uns ist es wesentlich harmonischer zu Hause geworden, weil wir nun alle an einem Strang ziehen und mein Mann sehr viel mehr Verständnis für Numa hat.

  • Zitat


    Was, wenn Hundi sich dennoch nicht beeindrucken läßt ? Ich denk jetzt speziell an nach vorne gehende, aggressive Hunde.

    Da gehts keinesfalls los mit "hey DU, kscht", das wär grob fahrlässig in meinen Augen. Erstmal Maulkorbtraining und dann wär mein Ansatz, dem Hund gewisse Dinge klarzumachen (z.B. nur noch aus der Hand füttern, um die "Rangfolge" klarzumachen). Jaa, ich hab das pöhse Rangfolgewort benutzt *g*
    Wie genau da Frau Balser mit umgeht weiß ich nicht, aber unser Seminar heisst "Teach the Teacher" und ich werd nen ganzen Packen Fragen mithinnehmen, unter anderem auch diese.

    Du studierst bei Canis für das viele, viele Geld und machst das trotzdem nich beruflich? :???: Soviel Geld hätt ich auch gern...das mein ich nicht ironisch, da spricht der Neid :ops:

  • Naja, Anita hat mehrmals gesagt, dass man bei kleinen Sachen anfangen soll. Also zB erstmal trainieren an der Leine zu gehen und ein Spielzeug wegzunehmen (wenn das gefahrlos möglich ist) und sich dann an die wirklich schwierigen Dinge vorarbeiten.

    Anita beschreibt die Gemütszustände der Hunde ja auch grob in Leveln. 0 ist ausgeglichen, +10 ist höchst erregt (Angriff), -10 ist totale Existenzangst.
    Sie sagt halt, amn soll mit Situationen der Level bis max 3 (kann aber auch von hund zu hund schwanken) anfangen und sich dann immer weiter rantasten. Man muss ja selbst auch erstmal üben. Am Timing und an der passenden Geste oder den passenden Worten usw.

    Ich selbst merke ja auch, dass mein Hund allein deshalb schon mehr Respekt hat, weil ich kleinere Sachen besser regele. (Hab ich aber schon, bevor ich mich mit HTS beschäftigt habe). Und deshalb fallen die großen schlimmen Dinge nur halb so schlimm aus, wie sonst.

    Ich denke, das ist auf jeden Fall ein Ansatz bei einem nach vorne gehenden aggressiven Hund.

  • Leela, Du hast Numa ja auch mit MK geführt, hast Du in der Zeit schon HTS technisch trainiert?

    Habe Deinen anderen Thread verfolgt und bin dort auf das "Problem" gestoßen.

    Würde mich nur interessieren.

    Noch eins zu den DVD´s. Menschen, die sich null, also überhaupt nicht mit Hundesprache auskennen, beobachten auch nicht auf den DVD´s, wie der Hund reagiert, sondern legen den Fokus auf den Mensch/sprich die Handlung und den Erfolg, der damit erzielt wird.
    Das Lesen eines Hundes ist schon eine Wissenschaft für sich und das lernt man über viele Jahre oder eben nicht ;)

    Gruß
    Bianca

  • Zitat

    Leela, Du hast Numa ja auch mit MK geführt, hast Du in der Zeit schon HTS technisch trainiert?

    Habe Deinen anderen Thread verfolgt und bin dort auf das "Problem" gestoßen.

    Würde mich nur interessieren.

    Noch eins zu den DVD´s. Menschen, die sich null, also überhaupt nicht mit Hundesprache auskennen, beobachten auch nicht auf den DVD´s, wie der Hund reagiert, sondern legen den Fokus auf den Mensch/sprich die Handlung und den Erfolg, der damit erzielt wird.
    Das Lesen eines Hundes ist schon eine Wissenschaft für sich und das lernt man über viele Jahre oder eben nicht ;)

    Gruß
    Bianca

    Natürlich hast Du recht damit, dass es für Menschen, die sich noch nie intensiv mit Hunde beschäftigt haben, eine Haurucklösung suchen und möglichst noch einen wirklich aggressiven Hund haben, tatsächlich gefährlich sein kann mit und nach der DVD zu arbeiten. Eine solche Situation gehört in die Hände eines guten und erfahrenen Hundetrainers.

    Meine Situation ist aber so, dass es niemals für mich, für meinen Hund oder für andere gefährlich geworden wäre. Meine zickt ja nur an der Leine, wenn sie loskäme und er andere Hund würde auch nur piepsen, dann wäre sie ganz furchtbar klein mit Hut.

    Natürlich besteht die Gefahr, dass jemand hier mitliest, denkt, dass er das mal ausprobieren muss (obwohl er das vielleicht lieber nicht sollte) und sich damit tierisch in die Nesseln setzt. Das kann man in einem öffentlichen Forum leider nicht vermeiden, da nicht alle den gleichen Wissens- und Erfahrungsstand haben.

    Zu Deinem Vergleich mit dem Sprühhalsband. Für mich persönlich ist es ein verdammt großer Unterschied, ob ich meinen Hund anonym bestrafe/korrigiere oder ob die Korrektur von mir persönlich kommt. Klar meidet der Hund erstmal, aber das tut er auch, wenn er sich aufdringlich benommen hat und ein anderer Hund weist ihn in seine Schranken. Dieses Meiden beschreibt Anita Balser auf ihrer DVD als "rückwärts denken" und zumindest bei Meggie kann ich sagen, dass ich es genauso empfinde.

    Auf mein "Kscht" hin nimmt sie sich zurück (meidet auch mal kurz) und überlegt dann, was sie tun kann. Ich nehme mich und meine Körpersprache sofort zurück, wenn sie das unerwünschte Verhalten einstellt. Ein dauerhaftes Meideverhalten kann zumindest ich nicht beobachten, eher im Gegenteil. Sie sucht grade draußen wesentlich häufiger meine Nähe als vorher und das nicht mit angelegten Ohren und unterwürfiger Körperhaltung, sondern freudig.

  • Ich hatte gestern geschrieben, dass ich ausprobiert habe, wie Gina reagiert. Hat ja auch prima funktioniert.
    Ich kann aber auch nur davor warnen diese Methode (oder auch irgendeine einfach so auszuprobieren).
    Gina ist jetzt 2 1/2 und ich gehe seit 2 Jahren regelmässig mit ihr in die Hundeschule und kenne ihre Reaktionen im grossen und ganzen ganz gut.
    So konnte ich einschätzen, dass sie keinesfalls auf mich los gehen würde.
    Petra

  • Zitat

    Ich kenne Hundehalter, die geben so widersprüchliche Signale, da hat es der Hund, bei allem guten Willen schwer, herauszufinden, was Herrchen will. Aber vielleicht kenne ich halt nur merkwürdige Hundehalter.
    Ich finde, es macht es leichter für den Hund, wenn sein Mensch klar und berechenbar ist, und damit leichter zu "lesen"
    Aber
    in dieser Sache leidenschaftslose Grüße

    Arnie

    Genau darum geht es: der Mensch wird berechenbar.
    Wenn der Hund auf orange nicht reagiert kommt rot und so lernt er: wenn er auf orange reagiert, bleibt ihn rot erspart, ganz einfach ;)

    Unter sozialisierten Hunde ist es doch auch so und daher ist es abgekupfert :lol:

  • Ihr macht mich jetzt echt neugierig.
    Ich würde zu gerne wissen, wie reagiert werden soll, wenn der Hund einen beißt, wenn man ihm auf die Brust tatscht.
    Anscheindend habt ihr alle Engel als Hunde :lol: die sich das Gefallen lassen.
    Wie gesagt bin ich nicht zimperlich, was Kyra´s Erziehung angeht, aber mir zu sagen ich soll weiter machen, obwohl Kyra mich zu dem Zeitpunkt schon "blau gebissen" hat, fand ich nicht die optimale Lösung.
    Bei uns hat das nicht geklappt und ich sehe das jetzt nicht als ein Versagen, dass ich mich nicht durchsetzen kann, bzw. meine Körpersprache nicht optimal war oder oder...
    Es ist ein Weg mit dem Hund zu arbeiten, beim einen wirkt es beim anderen halt nicht...man muss es auf den jeweiligen Hund abstimmen.

  • Hier wird es jetzt so dargeestellt, als wäre es fahrlässig, nach der DVD zu handeln, ohne ein Seminar besucht zu haben.
    Ich finde das etwas übertrieben... :???:

    Bisher hab ich zwar nur die erste DVD gesehen, und da ist nur Theorie, man kriegt also keine "Anweisungen", seinen (aggressiven) Hund auf die Brust zu klatschen. Keine Ahnung, ob das auf der 2 DVD anders ist, ich kanns mir aber nicht vorstellen.

    Ich verstehe dieses Konzept auch so, dass es ums große Ganze geht (so wie z.B. staffy das ja auch öfter schreibt) und diese Ampel nur ein kleiner Teil ist.

    Und man kann doch davon ausgehen, dass ein durchschnittlich intelligenter Hundehalter seinen Hund kennt und einschätzen kann, ob wann und wie er das "Rot" anwenden sollte, oder? Jetzt davon auszugehen, dass HH sich nach dem Schauen der DVD in Gefahr begeben weil sie blind irgendwelche Methoden anwenden, finde ich überzogen. :hust: Und erinnert mich an diesen Fall in den USA, wo eine Omi sich in einer Fastfood-Kette einen Kaffee geholt und sich daran verbrannt hat. Sie hat die Kette verklagt, weil der Kaffee heiß war (!)

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