Einschläfern bei Epilepsie?

  • Hallo!


    Ich habe vor ein paar Wochen schon einmal von meinem Hund berichtet, er hatte am 25.12.2009 krampfartige Anfälle. Wir waren beim Tierarzt und es wurde nicht viel gemacht, außer ein Blutbild. Damals gab es noch den Verdacht, dass er sich vielleicht vergiftet hat und deshalb diese Anfälle ausgelöst wurden. Er hatte damals innerhalb von 8 Std. 4 Anfälle von ca. 1-2 Minuten.


    Gestern hatte er wieder einen Anfall und wir sind natürlich sofort zum Tierarzt gefahren. Er hatte gestern und heute Nach insgesamt 8!! Anfälle von teilweise 5 Minuten. Es war schrecklich und ich werde mir das definitiv nicht noch eine Nacht ansehen. Den letzten hatte er um 10:00 Uhr und er ist total verpeilt und verkriecht sich in der letzten Ecke. Das wird ihn total mitnehmen und wenn es bis heute Abend nicht besser wird, will ich ihn einschläfern lassen. Der Arzt hat mir Luminol ?? oder so ähnlich mitgegeben, das wirkt aber wohl erst in ein paar Tagen. Hat vielleicht von Euch jemand Erfahrungen diesbezüglich gemacht. Ich will ihn einfach nicht länger quälen und ich denke auch, dass bei so vielen Anfällen auch immer was im Hirn zerstört wird.
    Das ist eine drastische Maßnahme und es würde mir das Herz brechen, aber es geht wohl nicht anders....

  • Hallo!


    Ich kann nur von Menschen mit Epilepsie sprechen, aber eine genaue Diagnostik und vorallem ein Einstellen auf Medikamente dauert etwas. Mein Mann hat Epilepsie und hat 4Jahre lang die falschen Tabletten genommen, bis die richtige Diagnose gestellt wurde.
    Ob Du Deinen Hund einschläfern lassen sollst, kann ich Dir nicht sagen. An Deiner Stelle würde ich mal mit dem TA über dieses Thema reden. Ich denke er weiss eher, ob der Hund irreperabele Schäden davon trägt, ob er Schmerzen hat usw.. Mein Mann hat z.B. keine Schmerzen bei einem Anfall, aber er war danach immer wie erschlagen, weil es eben anstrengend ist.
    Sprich mit dem Arzt, was er tun kann. Ein Mittel das Luminol heisst, kenne ich nicht. Bei Epilepsie wird Valproat oder Carbamazepim verordnet.


    Lies diese Sachen mal durch und sprich mit dem TA.
    http://www.leveste.de/dalmaweb/epilepsie1.htm
    http://www.epilepsie-beim-hund.de/
    http://www.hallohund.de/kusche…lepsie-eigene-erfahrungen


    Liebe Grüsse und alles Gute!
    Nicole

  • Hallo,
    da habt Ihr beiden ja ganz schön was mitgemacht.


    Vor einer endgültigen Entscheidung würde ich unbedingt, möglichst sofort !, eine Tierklinik aufsuchen.


    In der Humanmedizin werden Status-Epileptikus-Anfälle manchmal durch eine gezielte Narkose unterbrochen, während der Narkose werden dann die Epilepsie-Mittel intravenös gegeben, um eine schnellere Blut-spiegel-Sättigung des Wirkstoffes zu erreichen.


    Du hast mit Deinen Bedenken, dass jeder längere Anfall Hirnzellen kostet, vollkommen Recht.


    Such bitte dringend eine Tierklinik auf, die haben sowohl in der Diagnostik, als auch in der Therapie bessere Möglichkeiten und vor allem hast Du bei einer so schweren Entscheidung eine zweite Meinung.


    Wir denken an Euch.


    LG, Chris

  • puhhh.....kenne das zum Glück nicht, möcht aber gerne einen Gedanken da lassen.


    Wenn du Medikamente bekommen hast, die in ein paar Tagen anschlagen sollen, dann gebe deinem Hund diese Zeit.
    Es ist möglich sowas medikamentös gut einzustellen.


    Und zu deiner Frage, ja...es entstehen Schäden im Hirn aber die wird man eigentlich erst in Jahren erkennen, dazu wenn die Epilepsie nicht gut kontrollierbar ist.


    Ganz hart...solange wie kein Blut aus der Nase läuft hat dein Hund die Chance noch recht alt zu werden.....gib ihn nicht auf.


    Gruß Gwen

  • Bei meinem Hund war bereits mit der ersten Tablette Luminal Schluss mit den Anfällen. Also so schnell würde ich wirklich nicht ans Einschläfern denken. Eine TK zu konsultieren ist natürlich wichtig. Die Anfallsserie muss einfach unterbrochen werden - womöglich geht das mit Luminal auch sehr gut - sehr viele Hunde sprechen darauf an. Wie schwer ist dein Hund denn?

  • http://www.leveste.de/dalmaweb/epilepsie2.htm#Behandlung


    Zitat


    Meiner Meinung nach werden voreilige Entscheidungen zum Einschläfern epileptischer Hunde zuvorderst von Menschen getroffen, die sich davor fürchten, daß ihr Tier einen Anfall hat oder die fälschlicher Weise annehmen, daß das Tier während und nach der Attacke schrecklich leidet. Während eines Anfalls sind die Tiere nicht in der Lage, Schmerzen oder Angst wahrzunehmen, zumindest erinneren sie sich nicht daran. Dies basiert auf Erkenntnissen bei der Epilepsie des Menschen, und ist - obwohl nicht völlig beweisbar - eine verläßliche Extrapolation aus der Human-Medizin. Der Anfall ist fast immer für den Betrachter wesentlich traumatischer als für das Tier selbst.

    Das Bemühen, das Tier vor Verletzungen zu schützen (ins Wasser fallen, gegen irgend etwas zu laufen ...) ist alles, um was sich ein Dabeistehender kümmern sollte - nicht darum, daß das Tier während des Anfalls leiden könnte.

    In Bezug auf die Lebensqualität muß noch ein anderer Mythos zerstört werden, nämlich daß epileptische Tiere unglücklich und nicht in der Lage sind, ein zufriedenes Leben zu führen. Viele Besitzer berichten von einer andauernden Veränderung im Temperament nach dem ersten Anfall, und einige berichten, daß der Hund anscheinend nicht mehr so glücklich ist, seit er krampfhemmende Medikamente bekommt. Trotzdem ist es völlig normal, daß diese Tiere ein langes und erfülltes Leben haben - mit gelegentlichen oder seltenen Anfällen. Und es scheint mir unmoralisch, den voreiligen Schluß zu ziehen, daß man sich um diese Tiere nicht liebevoll kümmern kann und ihnen nicht erlaubt, friedlich und in der Umgebung ihrer Familie ihr Leben zu verbringen.


    Indem Sinne würde ich unbedingt dranbleiben und den Hund nicht einschläfern. Mit Medikamenten richtig eingestellt, kann er trotzdem ein schönes Leben führen.


    Ich drück die Daumen und wünsch dir Kraft!

  • Also ich würde das an der Háufigkeit und Dauer der Anfálle abwiegen.


    Fakt ist, hat ein Hund mehrmals táglich schwere Anfálle und eine Einstellung auf Medikamente hat keinen Erfolg, würde ich ihn wahrscheinlich auch erlösen. Aufgrund der háufigen Anfálle baut ein Hund schnell ab und hat eine nicht sehr hohe Lebenserwartung.


    Es gibt durchaus Hunde, die nach einer richtigen Einstellung auf das richtige Medikament durchaus ein normales langes Leben führen können. Bevor du jedoch über Euthanasie nachdenkst, gib dem Hund ne Chance. Suche einen Spezialisten und lasse ihn vernünftig auf Medikamente einstellen. Das dauert einige Zeit.


    Ich hatte eine Pflegehündinn die in Stresssituation schnell Anfálle bekommen hat. Z.Bsp. als wir sie aus dem Tierheim in Pflege genommen haben. Beide Náchte danach hatte sie jeweils einen Anfall, danach einen Monat keinen und dann wieder einen kurzen-immer nachts. Wichtig ist, dem Hund möglichst etwas zwischen die Záhne zu stecken (Holz etc), das er sich nicht auf die Zunge beissen kann. Leska war nach dem Anfall sehr orientierungslos und nervös. Wáhrend dem Anfall hat sie stark gespeichelt und oft auch unter sich weggemacht.


    Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld-gib nicht so schnell auf. Ich weiss, diese Anfálle mit anzuschauen ist schrecklich :streichel:


    Gib dem Hund eine Chance-wie alt ist er eigentlich?



    LG Sandra

  • Danke für die schnellen Antworten!


    Er wiegt 30 Kilo und in einer Tierklinik war ich auch schon mit ihm. Dort werde ich aber definitiv nicht mehr hinfahren. Diese Dame wollte ihn Röntgen, CT mit ihm machen, großes Blutbild, EEG, EKG...sie wollte einfach nur ziemlich viel Geld für ein akutes Problem, bei dem sie überhaupt nichts gemacht hat. Wenn die Anfälle mal aufhören würden, dann könnte ich ihn ja auf die Medikamente einstellen, so jagt aber ein Anfall den nächsten. Natürlich gebe ich ihn nicht so schnell auf aber er würde eine solche Nacht definitiv nicht überleben. Er war bei einem der Anfälle 40 Minuten lang bewegungslos und konnte nicht aufstehen. Er hat es versucht, konnte die Beine aber nicht aufrichten. So etwas kann definitiv nicht so weitergehen. Ich werde meinen eigenen Egoismus nicht vor das Wohlempfinden des Hundes stellen. Wenn die Anfälle weniger werden und er "nur" noch zwei oder drei am Tag hat, dann werde ich ihm natürlich auch noch Zeit geben. Aber 9 Anfälle in 12 Stunden sind schon ziemlich extrem und das werde ich ihn nicht noch eine Nacht durchleben lassen. Der Tierarzt hatte auch eher eine negative Prognose, weil so viele Anfälle absolut unüblich sind. Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Er müsste eigentlich jeden Moment den nächsten Anfall bekommen, denn der letzt ist 2 Stunden her!

  • Gibst du da nicht ein wenig zu früh auf? :???:
    Du hast doch schon ein Medikament bekommen und ohne abzuwarten, ob es anschlägt willst du deinen Hund heute einschläfern? :???:


    Viele Hunde haben im Laufe ihres Lebens Epi-Anfälle, meist bekommt der Besitzer sogar gar nichts davon mit.


    Ich kann dir nur raten in eine gute Tierklinik zu fahren.
    Wie alt ist dein Hund?


    Was du schon mal machen kannst, ist ein Anfalltagebuch schreiben, jetzt ist noch alles frisch in deinem Gedächnis...schreib am Besten ALLES auf was dir einfällt (auch wenns 1-2 Tage her ist) zum Beispiel:
    - Dauer des Anfalls?
    - Datum, Uhrzeit!!!
    - wie ging der von statten (Augen verdreht, gekrampft, hoher Speichelverlust, um sich beissen.....)
    - Wetter (hats gewittert[vielleicht auch gestern], war es schwül, sehr heiss ect.)
    - hat sie was aussergewöhnliches gefressen?
    - hat sie aus Pfützen getrunken? (die Bauern spritzen die Felder!!!)
    - hatte sie Stress (Familienfeier, Party, viel Trubel ect.)?
    - War eine Hündin mit der er zu tun hat läufig?
    -hat sie extrem zuckerhaltige Dinge gefressen? (Zucker kann Anfälle auslösen)
    - Hat sie viele Blitze (Fotografien, Gewitter, Feuerwerk ect) abbekommen?
    - Wie war ihr verhalten nach dem Anfall? (war sie sehr müde, hatte sie heftigen Durst, wann ist die ruhige Phase [wo sie wieder ganz normal und ruhig geatmet hat] wieder eingetreten.....


    Schreib wirklich alles auf was dir einfällt, denn so kannst du dir, wenn die Anfälle wirklich öfter auftreten, irgendwann ein Bild machen und es hilft dem Arzt bei der Diagnose.


    Einen Tipp will ich dir noch geben, NIEMALS hysterich rumschreien, sondern ruhig zu dem Hund gehen, je konfuser du bist, desto länger dauert so ein Anfall.


    Ich weis das ist schwer, gerade wenn man das zum ersten Mal erlebt, ich dachte auch mein Hund stirbt mir unter den Händen weg.
    Ich kann meinem Hund am besten helfen, wenn ich mich neben ihn setzte und ihm ein Handtuch über die Augen lege und eben mit ihm spreche, das beruhigt ihn und mich!


    Sie wird denke ich in den nächsten Tagen sehr müde sein und sie wird Muskelkater vom dollen krampfen haben, lass ihr dann auch die Regenerationsphase, das ist normal!


    Kopf hoch, geh in eine Tierklinik, lass es abklären und stellt ihn wenn die Anfälle so heftig sind auf Medikamente ein......dann kann er noch ein schönes Leben an deiner Seite verbringen!


    EDIT:

    Zitat

    Diese Dame wollte ihn Röntgen, CT mit ihm machen, großes Blutbild, EEG, EKG...sie wollte einfach nur ziemlich viel Geld für ein akutes Problem, bei dem sie überhaupt nichts gemacht hat.


    :shocked: Versteh deine Aussage nicht ganz!


    Solche Untersuchungen sind aber nun mal bei der Diagnose wichtig und müssen gemacht werden, um auszuschliessen, dass die Anfälle nicht von etwas anderen herrühren (Schmerzen, Tumor ect.)

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