Einschläfern bei Epilepsie?

  • Hallo!

    Er ist erst zwei Jahre alt und mir ist schon klar, was mit einem Hund während eines Anfalles geschieht. Wir sind auch ganz ruhig geblieben und haben ihn gestreichelt oder auf ihn eingesprochen.
    Es ist logisch, dass man einen Hund nicht einschläfert weil er ein oder zweimal im Jahr einen Anfall hat. Das wäre mir völlig egal und der Hund würde sicher nicht darunter leiden.
    Jeder Anfall kostet den Hund aber sehr viel Kraft, das ist definitiv so. Jetzt hatte er 9 Anfälle in 12 Stunden, da kann sich jeder denken, wie der jetzt hier vor sich hin atmet. Wenn ich das noch einen Tag über ergehen lasse sind das 18 - 20 Anfälle in 24 Stunden und das überlebt er definitiv nicht. Ich verstehe die Klinik ja, aber was sollen die vielen Untersuchungen dann akut bringen? Sie soll dafür sorgen das die Anfälle aufhören und dann kann man diese Untersuchungen machen. Jede Minute in der Tierklinik stresst den Hund enorm und die Anzahl der Anfälle erhöht sich natürlich noch. Wenn er auf das Medikament eingestellt ist, dann kann ich gerne diese Untersuchungen machen. Er hat jetzt den nächsten...

  • Zitat

    Diese Dame wollte ihn Röntgen, CT mit ihm machen, großes Blutbild, EEG, EKG...sie wollte einfach nur ziemlich viel Geld für ein akutes Problem, bei dem sie überhaupt nichts gemacht hat. Wenn die Anfälle mal aufhören würden, dann könnte ich ihn ja auf die Medikamente einstellen, so jagt aber ein Anfall den nächsten.

    Aber diese Maßnahmen sind NÖTIG für die Diagnostik...verstehe nicht ganz, warum du das nicht hast machen lassen, da geht es nicht um Geldmacherei, es ist notwendig um eine Diagnose zu stellen und deinen Hund zu behandeln. Fahr fix wieder hin lass ihn untersuchen.

    Denn nur wenn man genau weiß, was es ist, zB anhand des BB oder des CT, kann man die optimale Medikation geben.

    PS: Bitte NICHT streicheln, sondern auskrampfen lassen bevor ihr ihn wieder anfasst...Berührungen und Reize können die Anfälle verlängern. Ihr könnt ihm auch Magnesium geben.

  • Hallo Andoxus,

    was du schreibst tut mir unendlich Leid für Dich und Deinen Liebling.

    Ich muss Csöpi's Aussage zustimmen, dass man einen an Epilepsie erkrankten Hund nicht sofort euthanasieren muss. Es gibt Medis, mit denen man ein Tier gut einstellen kann. Es gibt aber auch Tiere, da klappt es leider nicht.

    Ich hoffe sehr, dass du sehr bald eine Linderung feststellen kannst, denn die Häufigkeit der Anfälle deines Hundes sind wirklich drastisch und massiv.

    Ich kann dir nur sagen was ich tun würde: natürlich würde ich zunächst alle Möglichkeiten des TA annehmen um festzustellen, WARUM er diese Anfälle eigentlich bekommt.

    Ist dein Hund in den letzten 2 Jahren öfter in diese Krampfanfälle verfallen oder passiert das erst neuerdings? Hatte er einen Unfall was die Anfälle evtl. ausgelöst hat?

    Das sind Informationen, die dein Arzt unbedingt benötigt.

    Erst wenn mein Arzt (bzw. meine Ärzte) mir erklären, dass es wenig Sinn macht den Hund weiter mit Medis zu behandeln, dann würde ich sicherlich darüber nachdenken, meinen Liebling zu erlösen. Denn eines ist sicher: Krampfanfälle kosten Kraft - jede Menge Kraft!

    Und die Qualen sind nicht von der Hand zu weisen - habe ich damals bei unserer Katze miterleben "dürfen".

    Ich wünsche dir die richtige Entscheidung zu finden.

    Lg
    Volker

  • Hallo,

    wurde denn mal gecheckt, was die Auslöser für die Anfälle sind?
    Es gibt mehrere Arten von Epilepsie, siehe Link: http://www.epilepsie-beim-hund.de/.

    Wir hatten eine Hündin, die einen epileptischen Anfall hatte. Ursache war ein inoperabler Nierentumor, der aufgebrochen und bereits gestreut hatte. Das Blutprofil hat darauf keinen Hinweis gegeben. Selbst an dem Tag als es ihr sehr schlecht ging, waren die Blutwerte bis auf eine Blutarmut okay.
    Aufschluß hat dann ein Ultralschall und letzlich eine Not-OP ergeben.

    Ich kann verstehen, dass Du dem Hund weiteres Leid ersparen willst, und wie Du es schreibst ist es wirklich heftig.
    Trotzdem würde ich an Deiner Stelle zumindest abklären lassen, was Ursache der Anfälle ist und dann eine entsprechende Entscheidung fällen.

    Viele Grüße aus HH
    Silke

  • Er hatt jetzt gerade Anfall Nr. 10 und eine Tablette hatte ich ihm heute morgen auch schon gegeben. Ich glaube ihr versteht das Problem von mir nicht ganz. Ich will ihn ja mit Medikamenten einstellen ich bin mir aber sicher, dass er nicht mehr leben wird bis diese Wirkung zeigen. Frühestens nach 2 oder 3 Tagen können diese Tabletten erste Wirkung zeigen, bis dahin hatte er aber (wenn es so weitergeht)50 - 60 Anfälle. Das gleiche befürchte ich bei diesen ganzen Untersuchungen. Im Moment ist es meiner Meinung nach egal wo diese Anfälle herkommen, sie müssen nur schnellstmöglich aufhören. Er hatte den allerersten Anfall vor drei Wochen. An diesem Tag hatte er vier Stück.

  • Hallo,

    ich hatte Deinen alten Link ja auch verfolgt.

    Man sollte wirklich klären, warum die Anfälle kommen. Also würde ich ein CT machen lassen, wo man den Kopf und den Thorax scannt.

    Dann kann man entsprechend einen Tumor ausschließen bzw. feststellen, ob ein Tumor vorliegt.

    So wurde es damals bei der Dogge meiner Freundin auch gemacht.

    Das große Blutbild hat bei der Hündin auch nichts ergeben.

    Was uns noch als Tipp gegeben wurde, daß die Schilddrüse auch solche Anfälle auslösen kann.

    Ein EEG und EKG wurde bei der Dogge meiner Kollegin nicht gemacht, aber bei ihr waren es auch "nur" ein Anfall alle 2 Wochen.

    Es gab hier auch mal einen Fall im Forum, wo der Hund überhaupt nicht aus den Anfällen rausgekommen ist und dann eingeschläfert wurde.

    Das CT kostet sehr viel Geld, ganz klar, aber ohne CT würde ich keine OP machen lassen.

    Gruß
    Bianca

  • Zitat

    Im Moment ist es meiner Meinung nach egal wo diese Anfälle herkommen, sie müssen nur schnellstmöglich aufhören. Er hatte den allerersten Anfall vor drei Wochen. An diesem Tag hatte er vier Stück.

    Zitat

    Diese Dame wollte ihn Röntgen, CT mit ihm machen, großes Blutbild, EEG, EKG...

    Dann laßt das schnellstmöglich machen ... für eine vernünftige Diagnose und Behandlung ist das zwingend erforderlich! Man kann doch einen Hund nicht einfach einschläfern ohne dafür gesorgt zu haben, dass eine vernünftige Diagnose erstellt wird.

  • Mal angenommen ich lasse diese ganzen Untersuchungen machen, was würde denn passieren? Entweder er hat einen Gehirntumor, dann muss er onehin eingeschläfert werden. Wenn es eine andere Ursache hat, was macht die Ärztin denn dann?? Sie wird sehr wahrscheinlich sagen, dass es bei der hohen Anzahl der Anfälle keinen Sinn macht, ihn weiter zu quälen. Ich habe hier keinen Eintrag gefunden, bei denen ein Hund mit so vielen Anfällen überlebt hat. Bei jeder anderen Diagnose MUSS sie sofort etwas gegen die vielen Anfälle unternehmen und das kann sie dann auch ohne Untersuchungen. Mein Tierarzt ist der beste Tierarzt den ich kenne und er hat sehr viel Ahnung. Er will kein Geld mit dem Hund verdienen, er will einfach nur helfen und sagt und schonungslos wie es eben ist.
    In einer Tierklinik werden große Geräte angeschafft die sich natürlich auch refinanzieren müssen. Da kommt so ein Fall wie der unsere gerade recht.

  • Zitat

    . Diese Dame wollte ihn Röntgen, CT mit ihm machen, großes Blutbild, EEG, EKG...sie wollte einfach nur ziemlich viel Geld für ein akutes Problem,

    Hallo nochmal,
    das da oben hat einfach etwas mit einer gewissenhaften Diagnostik zu tun - z. B. um zu klären, ob ein Hirntumor dahinter steckt, oder es sich "nur" um Epilepsie handelt, was für die Entscheidungsfindung einfach wichtig wäre.

    Desweiteren hat man in einer Tierklinik ganz andere Möglichkeiten, Deinen Hund intensivmedizinisch zu behandeln und ihn aus den derzeitigen so häufigen Anfällen durch Medikamente herauszuholen. Das kannst Du daheim mit den Pillecken gar nicht leisten, auch Dein Haus-TA nicht.

    In der Klinik könnten die TÄ Deinen Hund solange durch iv-Medikamente und intensive Behandlung stabilisieren, bis das Luminal (?) wirkt.
    Ganz allein darum geht es.

    Das ist nicht billig, das ist mir völlig klar.

    Aber Epilepsie, die gerade erst frisch aufgetreten ist, sollte zumindest EINEN energischen Behandlungsversuch mit sich bringen, ehe man sich zu so dramatischen Entschlüssen, wie den zum Einschläfern gezwungen sieht.

    Ich für mich finde das einfach noch zu früh.

    LG, Chris

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