Hund ohne Willen-zu-gefallen
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Ich habs mal Deutsch ausgedrückt und meine natürlich den will-to-please.
Meine Hündin besitzt diesen Willen rein gar nicht, was die Arbeit mit ihr erschwert. Ihr ist es vollkommen wurscht ob ich Purzelbäume schlage, wenn sie etwas so macht wie ich es will oder ob ich gar nichts mache. Sie macht ihr eigenes Ding, geht ihre eigenen Wege.
Dieses will-to-please-Gen besitzt sie nicht. Leckerlies sind ihr auch verhältnismäßig wurscht, ausser ich lass sie hungern. Am Hungern arbeiten wir grad, was wohl mir am schwersten fällt.Nein, nicht ich hungere, mein Hund soll nichts bekommen, ausser beim Training.
Heute bin ich bei Regenwetter den ganzen Tag im Laden, kein Kunde kommt, es ist gähnende Langeweile. Also übe ich mit Schara ein bisschen. Nach der zweiten Einheit macht sie auf der Pfote kehrt, läßt mich wie einen Deppen stehen, legt sich in ihr Körbchen mit ihrem Knuddelrentier unterm Kopf und guckt mich mit großen Augen an. Das wars dann also. Super, jetzt hat sie auch noch das Ganze beendet.
Ein paar Stunden später der nächste Versuch. Diesmal legt sie sich gleich hin und schaut in die andere Richtung. Was sie nicht sieht, hört sie auch nicht. Wobei ich mir langsam nicht mehr sicher bin ob ihre Taubheit nur ein Trick ihrerseits ist nicht mitarbeiten zu müssen.
Schara ist auch sonst ein Hund der für nichts zu begeistern ist. Sie springt nicht freudestrahlend durch die Gegend. Hat nie ihren Kopf oben. Andere Hunde interessieren sie nicht. Spielsachen interessieren sie schon zweimal nicht, ebenso wie Dummy usw.
Sie läuft draussen (wenn mal frei) paralell zu mir, mich im Auge aber nicht im Sinn. Glücklich ist sie wenn sie ein Mäuseloch buddeln darf. Da bin ich aber mittlerweile der Spielverderber, weil ich ihren Jagdinstinkt schon im Keim ersticken will.
Kennt ihr solche Hunde? Habt ihr ev. selber so einen Hund? Auf welche Reize sprechen diese Hunde an? Was gibt es, das ich noch nicht versucht habe? Es ist so schwer mit so einem Hund irgendwas zu üben, wenn der Hund partout keine Lust dazu hat.
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Ich kann dir leider nicht helfen, aber ich setze mal ein Lesezeichen. Einer meiner Sitterhunde ist so ähnlich, ich wäre über Tipps & Tricks auch froh!
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Also eigentlich kenne ich mich da nicht so gut aus....
Aber was passiert denn, wenn du sie einfach eine Weile total ignorierst?
Also so richtig, wenn es sein muss tagelang?Vielleicht kommt sie dann von allein zu dir und möchte dir gefallen?
Nur mal mein bescheidener erster Einfall...kommen bestimmt noch bessere Tipps. Wünsche dir viel Glück mit deiner Süßen!
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hallo Schara,
meine Hunde haben auch keinen will-to-please. Sie führen Kommandos nur aus, wenn ich was Eßbares in der Hand halte. :/ Ich frage mich heute, ob es ein Fehler war, mit Leckerlis zu trainieren, da für meine Hunde klar zu sein scheint: Hat Frauchen kein Leckerli dabei, dann brauchen wir ihre seltsamen Kommandos auch nicht auszuführen ... springt ja nix bei raus.
Meine Große läßt sich nur gegen Fleischwurst zurück rufen ... :/
Hunde mit will-to-please zu haben, die gerne gehorchen, einfach um Frauchen eine Freude zu machen ... Das wäre mein absoluter Traum ... Meine Hunde lassen sich lediglich bestechen ... Ansonsten können sie Kommandos auch komplett verweigern. Bei meiner Großen kann das über 30 Minuten gehen, dass ich versuche, sie dazu zu bringen, ein Kommando auszuführen .... wenn sie keinen Bock hat, bleibt sie wie angewurzelt stehen, und ignoriert mich ...
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Kenne ich nur zu gut. Nur der Unterschied, ich habe einen Border
Allerdings ist der immer sehr interessiert an anderen Dingen: Hunde, Menschen, egal... Ich mache den Hampelmann und er guckt mich, wenn überhaupt, nur blöd an.
Er möchte seinen Spaß haben und da bin ich ihm erstmal wurscht. Ignorieren hat da nix gebrachtAllerdings war er früher gaaaaaanz anders und das kommt bei ihm jetzt wahrscheinlich durch die Pubertät. Da muss ich jetzt durch. Ist dein Hund denn schon immer so gewesen oder erst seit kurzem??
LG
Louisa und der Blaubär -
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Will to please bedeutet übrigens, dass der Hund in einer Jagdsituation noch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit zeigt.
Diese Bereitschaft spiegelt sich zwar oft im Alltag, aber der Begriff gehört in die eigentliche Arbeit mit dem Hund (Hütehunde, Jagdhunde).
Dein Hund klingt für mich total normal - wenn man die richtige Perspektive einnimmt. Mein alter Spitzmix Bobby hat auch eher sein Ding gemacht und brauchte kein Bespaßungsprogramm. Trotzdem hab ich ihm über Bestätigung und ohne irgendeine Erwartungshaltung diverse Kaspereien beigebracht. Erwarten durfte man allerdings nichts, sonst wäre es vorbei gewesen.
Viele Grüße
Corinna -
Oh jeh,
irgenwie kommt mir das doch ziemlich bekannt vor.
Ich habe hier so eine arrogante Ziege sitzen, dass ich manchmal schreien könnte. Ich versuche was zu üben und sie übt sich im Ignorieren.
Vor allem draussen ist es schlimm, da ist alles besser als ich. Und sie drückt das auch sehr deutlich mit ihrer Körpersprache aus. Jetzt versuchen wir sie draussen total zu ignorieren, sie muss auf uns achten und wir tun nur noch "unser" Ding. Sie ist total egal und bei uns passieren total die tollen Sachen. Aber sie darf nur "mitmachen", wenn sie sofort auf das Kommando reagiert und nicht erst, wenn sie sich dann mal herunterlässt um zu gucken, was wir da haben. Und das funz relativ gut (bis zu einem gewissen Punkt)
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.....
LG cosy und toja -
Ich glaube das Problem ist, dass du aus deiner Sicht vieles für sehr erstrebenswert für Schara hälst, es das für sie aber überhaupt nicht ist.
Solche Situationen kenne ich. Ich schlepp Zeugs an und will hochgespannt Sachen und Dinge mit meinem Hund anstellen und der guckt mich fragend an.
Immer dann merke ich, dass ich das mache aus meinem inneren Pflichtgefühl heraus. Weil ICH das Bedürfnis habe den Hund in die und die Richtung zu bringen, weil ICH ein für mich persönlich gewachsenes Idealbild von meinem Hund habe. Allerdings sieht der das natürlich völlig anders.Zum Einen übertrage ich den Druck den ich mir mache auf den Hund (und der streikt dann zu Recht), zum Anderen bin ich dann mal wieder im Übermuttermodus wo ich nicht mehr merke, dass mein Hund eben andere Bedürfnisse hat.
Das für mich gefährliche ist immer das man sich dann beim vermenschlichen ertappt... Es also übel nimmt und als Angriff sieht. Das ist eigentlich unfair. Ich hab mir ja keinen Roboter adoptiert, sondern ein Lebewesen.
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Hi,
so haben eben auch unsere Hunde alle ihre eigene Persönlichkeit ;-)
Manche tun es von sich aus und bemühen sich ständig, Dir zu gefallen auch ganz ohne Leckerli, einfach nur so, weil sie es gerne tun und manche "scheinen" völlige Ignoranten zu sein.
Das schwierige daran ist eben einfach, es zu akzeptieren.
Wie Corinna schreibt, mit Erwartungen ( und davon haben wir Menschen immer reichlich ) geht da garnix und es wird garantiert IMMER in die Hose gehen ;-)
Dann gibt es eben Hunde, die jedes Gequatsche der blöden 2-Beiner als Einmischung sehen und dann einfach weghören ;-)
Man muss in solchen Situationenn lernen "die Gunst der Stunde" zuerkennen, wenn diese Hunde "Lust haben" ;-) .... dann sind sie sehr kreativ und willig.
Liebe Grüße
Alex, Jette ( sture Ignorantin aber sehr liebenswert ) und Joe ( der für mich immer gerne jederzeit bereit ist ) -
Zitat
Mein alter Spitzmix Bobby hat auch eher sein Ding gemacht und brauchte kein Bespaßungsprogramm. Trotzdem hab ich ihm über Bestätigung und ohne irgendeine Erwartungshaltung diverse Kaspereien beigebracht. Erwarten durfte man allerdings nichts, sonst wäre es vorbei gewesen.
Viele Grüße
CorinnaJa toll und wie schaute die Bestätigung aus? Leckerlies? Die läßt Schara auch links liegen!
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