Hund ohne Willen-zu-gefallen
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Ja, ich habe auch so ein "Exemplar" ;).
Ich finde aber man gewöhnt sich dran. Lustig, dazu fällt mir ein Zitat einer Dame ein, die mich auf Aimee ansprach, sie streichelte und ein bisschen mit mir plauderte.
Die Dame: "Und sind sie zufrieden mit ihr" (sie meinte das nicht so, als ob Hunde Dinge wären, vll unglücklich ausgedrückt, nur um mal Vorurteile zu vermeiden)
Ich: "Sie ist ein toller Hund, an den Sturkopf muss man sich eben gewöhnen"
Sie: "Ja, das wussten sie ja auch vorher schon" (ohne jegliche böse Absichten, einfach offen heraus)
.....Ich fand das Gespräch irgendwie bemerkenswert. Ja, man muss sich drauf einstellen, ich habe das Glück, dass Aimee "leckerliegeil" ist. Die Leckerlies waren sozusagen unser Kompromiss, so wurden ihr quasi die Kommandos "ankonditioniert". Wesentlich anstrengender und mit mehr Rückfällen geprägter "Prozess" als mit unserem alten Hund (Schäferhund- Colliemix), der gefallen wollte. Sie entscheidet von Mal zu Mal ob sie will oder nicht. Ich vermeide Situation wo ihr "Ich will jetzt nicht" gegen ein Kommando von mir prallt und konditioniere fleißig weiter. Inzwischen kann ich denke ich sagen, einen Hund mit recht gutem Grundgehorsam zu haben, aber das mit einem Hund, der nicht auf Leckerlies abfährt- puh
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ich hab glück, ich hab die hunde, die ich brauchte...oder wollte.
der hüti, der zwar immer "was tun will" - aber nun nicht immer grade das, was ich mir so vorstelle (die für ihn grösste motivation ist es, was arbeiten zu dürfen. wenns sich um einen job handelt, den er eh grade machen wollte)
der herdi, der nun nicht immer was tun will - wo aber eine faire 50:50 chance besteht, dass er sich doch überzeugen lässt, wenn er grade nix besseres zu tun hat...(bei ihm kann das richtige argument auch mal ein leckerli sein, oder ein knuddler, oder einfach ein wirkliches inniges verbales lob)
und der dackel, der sowieso nur das tut, was ein älterer dackelherr grade für statthaft hält...
(motivieren lässt er sich noch am besten, wenn man ihm verspricht, bald wieder heimzugehen - vorallem, wenn man ihm sagt, man trägt ihn dann zurück...
)
und ich, die ich meine hunde so sein lasse, wie sie sind. aus dem hüti werd ich nie einen prompt-gehorsamen hund machen können, aus dem herdi nie einen wirklichen "will-to-please" und der dackel ist eh über jeden zweifel erhaben.
aber wir haben eine menge spass, wir haben einige wirklich tolle dinge, die wir so miteinander treiben - aber nicht immer und niemals als "muss".
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Für mich stellt sich, gerade die Frage, ob es wirklich Hunde ohne will to please sind, oder schlicht Hunde die sich nicht dem Erstbesten um den Hals werfen.
Hunde deren Mitarbeit und Respekt man sich erarbeiten muss. -
Zitat
Warum muss man Hunden denn immer unbedingt was beibringen?
Oh ich will ihr keine Tricks und Saltos beibringen. Ich rede hier von so banalen Dingen wie Grundgehorsam.
Herkommen, stehenbleiben, liegenbleiben, in eine Richtung schauen (Gefahr!) usw.
Ok, wenn ein Hund sowas braucht, um seine Bedürfnisse abgedeckt zu haben,
dann seh ich das ja ein.
Aber nur weil Mensch denkt, Hund braucht Spielprogramm?Ne, also sie braucht das definitiv nicht und ich kann auch ohne Bespaßungsprogramm leben.
Vielleicht ist Schara am glücklichsten und Mensch am zufriedensten
mit laaaangen schnüffel und buddel-Spaziergängen?Das ist sie bestimmt, aber sie hat auch einen Jagdinstinkt und ich dachte, dass ich da bereits beim Mäusebuddeeln unterbinden sollte. weiss jetzt nicht recht, wie ich reagieren soll. Der eine sagt so, der andere so. Am glücklichsten wäre sie sicherlich, wenn ich mir einen Schemel mitnehme und mich immer schön eine halbe Stunde neben das Mäuseloch setze, bis sie fertig ist.
Und vielleicht entsteht daraus, dass man sie in Ruhe lässt, auch langsam
ein gegenseitiges Verstehen und Kooperation...Meine Mutter hatte das mit unserer ehemaligen Hündin.
Die waren beide auf einer Wellenlänge und nur einfach wandern war das schönste,
dabei wurde eben auch mal eine halbe Stunde an einem Mauseloch angehalten.Vielleicht lese ich hier zuviel quer und habe das Gefühl, sie müsste mehr können/machen. Gegenseitiges Verständnis ist da. Kooperation eigentlich auch. Nur die Lust am Lernen fehlt.
LG
Chrissi, die glaubt, dass die meisten Hunde viel lieber viel mehr Ruhe im Leben hätten :-)Der Meinung bin ich definitiv auch und gönne Schara auch ihre Ruhe. Die hat sie mehr als genug.
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Zitat
Für mich stellt sich, gerade die Frage, ob es wirklich Hunde ohne will to please sind, oder schlicht Hunde die sich nicht dem Erstbesten um den Hals werfen.
Hunde deren Mitarbeit und Respekt man sich erarbeiten muss.............und wie tut man das? Doch eigentlich nur mit Vertrauen und mit der Zeit, oder? Mit dem Wissen ich bin immer für sie da und bin auch bei Gefahr zur stelle, oder?
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Zitat
Für mich stellt sich, gerade die Frage, ob es wirklich Hunde ohne will to please sind, oder schlicht Hunde die sich nicht dem Erstbesten um den Hals werfen.
Hunde deren Mitarbeit und Respekt man sich erarbeiten muss.Bis mein Hund sich nicht mehr dem erstbesten an den Hals geworfen hat um ihn wild mit Küsschen zu begrüßen hat es lange gedauert *Achtung Ironie
Nein, Respekt und will-to-please ist für mich was komplett Unterschiedliches. Mein Hund respektiert mich voll und ganz, um seine Mitarbeit muss ich kämpfen, anfangs hat sie lediglich wegen der Leckerlies mitgearbeitet und auch heute hört sie glaub ich eher, weil sie so konditioniert worden ist, nicht weil sie unbedingt gefallen will. Und wenn sie gefallen will, dann um ein Leckerlie abzustauben.
Wie gesagt, wenn ich sie und unseren alten Hund vergleiche, dann ist das ein deutlicher Unterschied!
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Zitat
Meine Mutter hatte einen Labbi ohne will-to-please :) Das ist ECHT anstrengend! Sie ist auch immer gegangen wann sie wollte, aber dann hat meine Mom einfach den Spieß umgedreht. Hat mit ihr geübt/gespielt und nicht mal eine Minute später aufgehört und sie komplett ignoriert (na, die hat blöd geschaut) das hat sie einige Male am Tag gemacht und der Hund war nach und nach immer heißer darauf das Spiel länger dauern zu lassen (was natürlich am Anfang nciht drin war). Wichtig dabei ist, dass immer DU derjenge bist, der das Spiel beendet, am besten gleich nach einem kurzen Augenblick der Freude :)
Siehst Du, da gehst Du von einem Hund aus, der fürs Spielen zu begeistern ist. Schara spielt aber nicht. Wirklich nicht. Mit nix und gar nix!
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Nun ich meine mit Respekt nicht das Respektieren von Grenzen, sondern im Sinne von Respekt vor einer Person, die man bewundert, bzw als sehr kompetente Führungsperson anerkennt
Mein Dicker findet andere Menschen recht nett und freut sich auch über sie, aber ansonsten können sie ihn gern haben, wenn sie die Dreistigkeit haben, etwas von ihm zu fordern.
Ich kann mich totlachen, wenn er das Clickern umdreht mit seiner Dogsitterin: Los Alte TANZ, wenn du deinen Schlüssel wieder willst.
Bei ihm muss man sich schon sehr beweisen bis er einen auch nur für 5 Cent ernstnimmt. -
Zitat
Mein vorheriger Jack Russell war zwar der bei weitem intelligenteste Hund, den ich je hatte, aber auch der unerziehbarste. Für sie lief das umgekehrt: Sie war auf fröhliche und charmante Weise davon überzeugt, daß die Menschheit eigentlich nur existierte, um ihr gegenüber möglichst viel "will to please" zu beweisen. Was die Sache noch schwieriger machte: Sie machte sich absolut nichts aus Futter, war also total unbestechlich, und jede Art Härte (und die fing für sie schon bei einem etwas lauteren Ton an) vertrug sie überhaupt nicht.
An dieser Kombination nach lauter gefälligen Großhunden bin ich zeitweise fast verzeifelt, aber über den will to please (meinen!) habe ich sie tatsächlich gekriegt: Ich hab ihr gezeigt, wie viel Spaß es macht, mit mir auf Jagd zu gehen. Also ihre Leidenschaft für Nager nicht etwa unterbunden (das wäre eh ebenso sinnlos wie blöde gewesen - ich wußte ja vorher, wer da kommt und wollte einen Hund für diesen Zweck!), sondern dazu genutzt, ihr zum Beispiel Start und Abbruchkommandos für dieses Vergnügen beizubringen. Und darüber wiederum, daß Hinhören und Mitmachen sich lohnen kann: Am Ende stand natürlich immer ihr Spaß, auch wenn's nicht meiner war. Daß man bei einem so schlauen, jede Schwäche sofort nutzenden Viech sehr, sehr konsequent sein muß, versteht sich von selbst - daß man über seine Niederlagen auch lachen kann, ebenso.
Immerhin habe ich sie bald soweit zur Zusammenarbeit bewegen können, daß sie gut alltagstauglich wurde und mir auch gern mal die Freude machte, irgendwas für mein Lob zu tun, woran mir lag. Es war ja nicht so, daß sie das prinzipiell nicht wollte oder konnte - nur ihre eigenen Geschäfte gingen jederzeit vor.
Das ist ein Hundetyp, den man einfach mögen, oft vorausdenkend absichern und sich an seiner selbständigen, "geschäftsmäßigen" Schlauheit freuen muß, auf Kunststücke und Mätzchen stehen die meist wenig. Prinzipiell ändern wird man den nicht, man muß wirklich lernen, Kompromisse zu schließen und die Vorlieben des Hundes für sich einzuspannen. Wenn Schara z.B. so wild aufs Mäusebuddeln ist, dann fährst du vielleicht besser damit, dich als Jagdpartnerin interessant zu machen, statt ihr komplett zu verbieten, was sie am meisten interessiert. Sie ist ja kein "unbeschriebener" Welpe mehr, sondern bringt eine Lebenserfahrung mit, gegen die "anzuerziehen" vielleicht nicht immer das beste Mittel ist, ihre Kooperation zu gewinnen.
Interessanterweise wurde übrigens meine Hündin, als sie plötzlich erblindete, zu einem wahren Muster an Kooperation und Reaktion auf die minimalsten Zeichen - jetzt diente das menschliche Servicepersonal ja ihren ureigenen Interessen...
Danke für Deine ausführliche Antwort. Da kann ich einiges übernehmen, abwandeln, bzw. überdenken.
Ich glaube wir fangen mal mit "kontrolliertem" Mäusebuddeln an. Oh Gott, hoffentlich sieht mich keiner.
Also Mäusebuddeln wenn ich es erlaube, bzw. wenn ich sogar ein interessantes Loch finde.
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Zitat
Nun ich meine mit Respekt nicht das Respektieren von Grenzen, sondern im Sinne von Respekt vor einer Person, die man bewundert, bzw als sehr kompetente Führungsperson anerkennt
Mein Dicker findet andere Menschen recht nett und freut sich auch über sie, aber ansonsten können sie ihn gern haben, wenn sie die Dreistigkeit haben, etwas von ihm zu fordern.
Ich kann mich totlachen, wenn er das Clickern umdreht mit seiner Dogsitterin: Los Alte TANZ, wenn du deinen Schlüssel wieder willst.
Bei ihm muss man sich schon sehr beweisen bis er einen auch nur für 5 Cent ernstnimmt.Da stimme ich dir zu ;). Andere Menschen können auch um sie rumtanzen, das juckt sie oftmals herzlich wenig (außer das Leckerlie winkt). Trotzdem habe ich wesentlich mehr Mühe sie "zur Vernunft" zu bringen, als unseren alten Hund :).
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