Hund ohne Willen-zu-gefallen

  • Zitat

    Nun ich meine mit Respekt nicht das Respektieren von Grenzen, sondern im Sinne von Respekt vor einer Person, die man bewundert, bzw als sehr kompetente Führungsperson anerkennt ;)
    Mein Dicker findet andere Menschen recht nett und freut sich auch über sie, aber ansonsten können sie ihn gern haben, wenn sie die Dreistigkeit haben, etwas von ihm zu fordern.
    Ich kann mich totlachen, wenn er das Clickern umdreht mit seiner Dogsitterin: Los Alte TANZ, wenn du deinen Schlüssel wieder willst.
    Bei ihm muss man sich schon sehr beweisen bis er einen auch nur für 5 Cent ernstnimmt.


    Als Führungsperson sieht sie mich definitiv an. Hab ich grad heute abend gemerkt. Wir kamen (offline) zu einer Gruppe mit 3 Hunden. Die Hunde entfernten sich etwas weiter, Schara blieb stehen und rannte nicht mit. Von sich aus. Sie kam von selber zu mir.
    Einer der HH wollte ihr ein Leckerlie geben :roll: , sie nahm es nicht und stellte sich neben mich. (ich war natürlich stolz wie Oskar :roll: )
    Sobald ich Anstalten machte weiter zu gehen, war sie an meiner Seite und weder die Hunde noch die anderen Leute interessierten, während die anderen HH 10mal ihre Hunden rufen mussten, weil die mit uns mitlaufen wollten.

  • Zitat

    ............und wie tut man das? Doch eigentlich nur mit Vertrauen und mit der Zeit, oder? Mit dem Wissen ich bin immer für sie da und bin auch bei Gefahr zur stelle, oder?


    Ich find das sehr schwer zu erklären ( soll jetzt keine Ausrede sein).
    Für den Typ Hund den ich arbeite ist das eine Kombination aus Vertrauen, fairness und Souveränität.
    Ich hab ein Herz für prollige, sehr durchsetzungsstarke Hunde, denen man klar, ruhig, fair die Stirn bieten muss, sich nicht einschüchtern lassen, nicht die Nerven verlieren und vorallem nicht um Kooperation betteln.
    Ich nenne es die Mafiamethode, erst die Vorteile der Kooperation hervorheben und später auch klar machen, dass ein Austieg empfindliche Nachteile hätte :smoker:

  • Zitat


    Ich find das sehr schwer zu erklären ( soll jetzt keine Ausrede sein).
    Für den Typ Hund den ich arbeite ist das eine Kombination aus Vertrauen, fairness und Souveränität.
    Ich hab ein Herz für prollige, sehr durchsetzungsstarke Hunde, denen man klar, ruhig, fair die Stirn bieten muss, sich nicht einschüchtern lassen, nicht die Nerven verlieren und vorallem nicht um Kooperation betteln.
    Ich nenne es die Mafiamethode, erst die Vorteile der Kooperation hervorheben und später auch klar machen, dass ein Austieg empfindliche Nachteile hätte :smoker:


    Da setzt Du aber auch eine gewisse Initiative und Mitarbeit des Hundes voraus. Das ist bei Schara aber nicht vorhanden. Mit einem Hund der mir was entgegen setzt kann ich arbeiten. Aber Schara steht allem gleichgültig gegenüber. Das einzige wo mal Freude aufkommt ist, wenn ich abends im Laden nach ihrem Geschirr greife und sie weiss jetzt gehts raus. Oder auch zuhause, sobald sie weiss wir gehen jetzt raus.

  • Ich glaub du missverstehst mich hier. Es sind Hunde denen ich, Futter, Beute, etc am Anfang am A... vorbei gehe, solang ich ihnen nicht im Weg stehe bei dem was sie gerade vorhaben, andernfalls gibts Zunder =)

  • Chrissi


    :gut: bin absolut deiner Meinung


    Zitat

    So sehe ich es eigentlich auch, allerdings hat man wenn man hier im Forum stöbert schon den Eindruck dass ein Hund einen richtigen Job braucht. Jedes zweite Wort ist Auslastung oder Kopfarbeit, Leistungszucht ist immer wieder Thema und es tummeln sich hier auch viele (ernsthafte) Hundesportler und so stresst sich der unbedarfte Hobbyhundehalter vielleicht unnötig rein.


    Dann verstehen die Leute da was falsch. Es kommt nun mal stark darauf an, wofür ein Hund gezüchtet wurde und dann kommt es auch noch auf den individuellen Hund an.
    Wenn ich einen Hund will, dem ich viele Tricks beibringen kann, der "darauf brennt mit mir was zu lernen/zu üben", dann kaufe ich mir keinen Husky. Für Huskys gibt es ganz andere Beschäftigungen. Wobei es durchaus auch Huskys gibt die .....
    Umgekehrt sollte ich mir keinen Hund einer "typischen will to please" Rasse kaufen, wenn ich nicht bereit bin, diesen Hund entsprechend zu beschäftigen.


    Hunderassen unterscheiden sich nun mal nicht nur optisch.

  • Hallo,


    wie alt ist Schara denn?


    Bei meiner Hündin musste ich erstmal Vertrauen aufbauen, dann (ernsthaft!) das Spiel mit irgendetwas Tollem beibringen, selbst Leckerchen nehmen mussten wir trainieren.
    Sie hat definitiv ihren eigenen Kopf, überlegt 5x ob ein Kommando a) Sinn macht und b) es Sinn macht es auch auzuführen.
    Unser neustes Highlight ist eine Würstchenkette (4Gummiwürstchen am Strick), um die wir mittlerweile sogar rangeln. Aber mich ins Spiel integrieren? Pustekuchen. Solange ich die Würstchen in der Hand habe ist es ok, sobald sie sie hat ist sie weg und spielt mit sich selber. Und in Sachen Spieli und testen haben wir eine Menge Erfahrung. Nicht immer sind die tollsten Hundespielis auch toll für meinen Hund. Eine prima Erkenntnis war ja schon mal, dass sie Stricke mag. Gut für mich, da habe ich auch eine Chance. ;) (Wir haben einen riesigen Fundus an Spielis, beim kaufen habe ich irgendwie immer an meine andere Hündin gedacht :ops: )
    Mittlerweile muss sie mich als Rudelmitglied akzeptiert haben, wir rangeln wie die Bekloppten, was ich leider immer mit diversen blauen Flecken, Kratzern und auch "leichten Bissspuren" (alles halb so schlimm, sie kann im Übereifer ihre Grobmotorik nicht kontrollieren, lässt aber sofort ab, wenn ich "aua" sage!) bezahlen muss. Was solls, sie hat definitv Spaß dran (ok, ich irgendwo auch) und seitdem hört sie auch auf angenhme Art und Weise super.


    Und trotzdem, Gefallen will sie mir um keinen Preis. Warum auch? Mal ernsthaft...in einem Team geht es um Vertrauen und Respekt (wie andere Vorschreiber es schon so schön geschrieben haben), nicht darum, um alles in der Welt gefallen zu wollen. Den gegenseitigen Respekt und auch das Vertrauen haben wir beide uns hart erarbeitet. Und es ist toll so, wie es ist. Ich habe sie erzogen und sie im Gegensatz dazu mich. Was sie mir gelernt hat? Umzudenken und nach anderen Möglichkeiten zu suchen, einfach mal abzuwarten, bis der Hund von sich aus erwünschtes Verhalten zeigt und es dann richtig zu bestärken und...auch wenn es sich vielleicht komisch liest...sie als eigenständig denkendes und auch handelndes Individuum zu akzeptieren. Ich weiß grade nicht, wie ich es richtig beschreiben soll. Unsere andere Hündin ist ganz anders. Manchmal kommt es mir so vor, als ob die Kleine ein Hunde-Roboter ist, der erlerntes Verhalten abspult. Sie hat Spaß am Spiel, macht mit Freude ZOS, nur irgendwie fehlt das eigenständige Denken. Ist vielleicht auch eine wenig Rasse abhängig, die Kleine ist ein Terrrier-Mix und meine Große ein Hütehund-Mix.


    Und wie gesagt bzw. gemeint, meine Große hatte anfangs zu nichts Lust und war auch zu nichts zu motivieren. Mit viel Arbeit und auch vielen Nerven hat es sich irgendwann gegeben.


    Liebe Grüße


  • Dann bleibt mir momentan nur die Hoffnung, dass wir es noch besser machen können, als wir es bereits tun. :smile:

  • Huhu Schara-Frauchen,


    wahrscheinlich hast du nur noch nicht die richtige Belohnung für deine Maus gefunden!? Leckerchen sind ja nur eine von Millionen Möglichkeiten, einen Hund für sein Verhalten zu belohnen. Wenn du eine TOP10-Liste an Scharas Lieblingsbeschäftigungen aufstellen müsstest, wie sieht die aus? Was macht Schara besonders gerne?


    Versuch mal, diese 10 Dinge so ehrlich wie möglich aufzulisten - dann kann man schauen, wie sich daraus Belohnungen machen lassen. Dabei ist auch spannend, was genau der Hund an der Handlung so gerne hat (falls du das nachvollziehen kannst). Mal ein Beipiel: Wenn für deinen Hund Mäuschen Buddeln das Größte ist - liebt er das, weil er die Mäusejagd liebt oder weil er das Buddeln selbst liebt. Im ersten Fall könntest du das Mäusebuddeln mit einem Kommando hinterlegen und ihn auf Mäusejagd schicken, wenn du belohnen willst (und es die Situation hergibt). Im zweiten Fall könntest du zur Belohnung einfach zu Buddeln beginnen und sie zum Mitmachen animieren oder etwas vorher Verstecktes ausbuddeln lassen.


    Manchmal muss man ein bisschen kreativer sein - nicht jeder Hund steht auf Leckerchen (wobei es auch da sein kann, dass du die richtigen einfach noch nicht gefunden hast! Wie sieht es denn mit frischen Würstchen, Käsewürfeln oder Leberwurst aus?)


    Und auch ganz wichtig: Aufhören, bevor der Hund die Lust verliert. Und wenn das bedeutet, dass man eine Sache nur zweimal übt...


    Hier übrigens noch ein sehr empfehlenswertes Buch:
    Jane Killion, When Pigs Fly! Training Success with Impossible Dogs
    :D


    LG
    Krümelmonster

  • Zitat

    Dann bleibt mir momentan nur die Hoffnung, dass wir es noch besser machen können, als wir es bereits tun.



    :hust: Oh doch, frag mal Dina. Sie hat anfangs immer überlegt. Mit anderen Worten, die Bindung/Vertrauen war nicht so eng, als das sie Kommandos "anstandslos" und "pronto" umgesetzt hätte. Selbst heute haben wir noch manchmal in Sachen Abruf "Diskussionsbedarf". Sie beobachtet extrem viel und denkt auch mit, wie schon geschrieben. Irgendwann hat sie begriffen, wenn ich sie abrufe muss irgendwas sein. Also suchst (schaut) sie hin und wieder zuerst die Gegend ab, was ich ihr tolles verenthalte um dann zu kommen. Sicherlich könnte ich auch schreiben, sie ignoriert mich, weil sie ein Dominanzproblem hat, so ist es aber nicht.
    Zur ihrer Biografie....mein Große ist auf einem Gnadenhof geboren. Ihre Ma kam trächtig aus Fuerte. In ihrem ersten Jahr hat sie nichts anderes kennen gelernt als ihre Geschwister, andere Hunde, die Besitzerin des Gnadenhofes und wenn überhaupt zweimal TA, inbegriffen Auto fahren.
    Das Zusammenleben mit Menschen-fremd. Umweltreize- fremd. Stadt- fremd. Erziehung in allen Lebenslagen- fremd. Sie muss sich so ähnlich gefühlt haben wie Kaspar Hauser. :smile:
    Ich habe mir faktisch einen Welpen geholt, der nichts kannte und konnte. Nur war der Welpe leider schon 12 Monate.
    Und es war ein hartes Stück Arbeit, sie so weit zu bekommen. Ganz ehrlich. Anfangs blüte sie nur auf, wenn sie ihre Hundekumpels (nachdem sie sie kennen gelernt hatte und auch das war Arbeit!) gesehen hat. Und ich? Ich war Luft für sie. Klar, kann ich auch verstehen.
    Ich habe nicht locker gelassen und auch, wie schon geschrieben, meine Sichtweise verändert. Auch wenn ich anfangs der Meinung war, ihr unbedingt ganz viel beibringen zu müssen. Was hat es uns gebracht? Nichts...sie ist so sensibel, sobald auch nur ein wenig Druck aufgebaut wird (und manchmal geht es eben nicht ohne!) geht sie sofort in die Unterwürfigkeit. Lerneffekt also null. Also habe ich Hauptaugenmerk darauf gelegt, ihr zu zeigen wie toll die Welt ist. Wie toll es ist, mit Menschen zu leben und wie toll es ist, sich an Menschen zu binden. Immer und immer und immerwieder! Ich habe sie machen lassen, Erfahrungen sammeln lassen, bin eingeschritten wenn es doch mal "brenzlig" wurde und ansonsten sie nur bestärkt und erstmal ihr Selbstbewusstsein gegenüber dem Menschen (also mir) aufgebaut. Irgendwann (zum Glück relativ schnell) habe ich auch begriffen, dass sie sich am wohlsten fühlt, wenn sie unter Artgenossen ist. Also jeden Tag Hundekontakte gesucht. Von denen hat sie sich dermaßen viel abgeschaut. Wahnsinn. Zu meiner Freude nur die positiven Sachen. "Sitz", "Platz", "Bleib", "Steh", "Straße" waren Kommandos, sie sie mal eben nebenbei gelernt hat. Wie gesagt, darauf hatte ich kein Augenmerk mehr und habe mich gefreut, als sie es irgendwann machte. Dann habe ich nach einer Beschäftigung für uns beide gesucht. Agi- kein Interesse. ZOS- anfangs kein Interesse. Bis mir hier im Forum mal jemand sagte, du hast einen zufriedenen Hund, warum bist du damit unzufrieden?! Stimmt! Dina war mit der Situation vollkommen glücklich. Also meine Vorstellungen hinten angestellt und mich mit den Vorlieben meines Hundes beschäftigt. Schlafen, in der Sonne dösen, mit Hundekumpels toben. Ok, wenn es sie erfüllt. Dann eben so. Also jeden Tag, wie schon geschrieben, auf die Hundewiese gegangen, sie toben lassen und auch Freundschaften knüpfen lassen. Positiver Nebeneffekt, so habe ich meine Freundin kennen gelernt. :D Dina und Lina waren sich von anfang an sympathisch und haben sich vertraut. Ok, von da an fast jeden Tag mit den Dreien unterwegs gewesen. Und alle haben davon profitiert. Dina orientierte sich viel am Welpen Lina, hat sich da eine Portion Selbstbewusstsein abgeholt und Lina...hat gelernt, dass Dina ein super Spielpartner ist, der sich wahnsinnig viel gefallen lässt und im Notfall (wenn sie mal wieder zu sehr eine dicke Lippe riskiert) einschreitet.
    Alles andere kam wirklich so nebenbei. Wie gesagt, wir balgen uns seit vielleicht 2 Monaten, wenn überhaupt. Davor war an sowas gar nicht zu denken. Mit Zerrspielen ist es das Gleiche. Ganz intensiv ist es erst mit der tollen Würstchenkette (die haben wir seit 3 Wochen!) geworden. Davor habe ich einfach Hund Hund sein lassen.
    Natürlich war ich mit ihr auch jetzt 8x auf dem HuPla. Die ersten drei Mal haben wir nur zugeschaut, weil an Training mit Sensibelchen Dina nicht zu denken war. Ok, dann ist es eben so. Shit happens. Also zugeschaut, sie auf einem anderen Platz "bespaßt" und nichts getan. Jetzt üben wir schon für die BH. :gut:


    Oh Gott...ich schreibe Romane...sorry!


    Was ich sagen möchte, lass ihr die Zeit. Wenn sie damit zufrieden ist, was willst du mehr? Versuche es immerwieder, bleibe am Ball. Und hey, sie freut sich, wenn es nach draußen geht. Da erlebt ihr doch bestimmt total viele tolle Sachen?! Prima...Und wenn du einen eher ruhigen Vertreter erwischt hast, dann ist es eben so. Ich wollte einen Hund, mit dem ich Agi etc. machen kann...was habe ich? Einen Hund der mir vertraut, der mich liebt und der Agi verabscheut. :lachtot: Der mir jeden Tag trotzdem ein wenig mehr von sich zeigt. Was, ehrlich, will ich mehr?!

  • Zum Thema Superleckerchen...bei uns stehen Hühnchen und Schafs-bzw. Ziegenkäse extrem hoch im Kurs. Andere nimmt sie mittlerweile auch, aber bei Hühnchen vergisst sie alles. Sogar, dass sie eigentlich Angst vor den Agi-Geräten und eventuell anwesenden Kindern hat. :gut:
    Also gibt es die Superleckerchen (und ehrlich, JEDER Hund steht auf Hühnchen!) auf dem HuPlatz, erhöht die Motivation. :hust:

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