Verzweiflung pur mit Welpen

  • @evaundderelvis ich glaube, du bist im falschen Forum, wenn du einfach einmal Dampf ablassen willst :pfeif:
    Ich persönlich kann das supergut nachvollziehen, allerdings wirst du mit deiner Schreibweise ordentlich "Feedback" erhalten ( ist ja teils schon geschehen...)
    Einen nützlichen Tip zum Umgang mit dem Welpen kann ich dir nicht geben ( ich halte immer einen Sicherheitsabstand zu allem unter zwei Jahren |) ).
    Nimm dir doch mal einen Tag Auszeit und mach etwas ohne Hund. Lies hier ein paar Geschichten von Menschen, die es mit ihrem Vierbeiner ins Hundeeewachsenenalter geschafft haben.
    Und läster ein bisschen über das kleine Mistvie mit Freunden, die Katzen halten :lol:

  • OMG ich kann mich hier gleich einreihen! Elvis, Labradorbaby fast 4 Monate alt und seit 2 Monaten bei uns, treibt uns in den Wahnsinn. Ich kann gar nicht alles hier reinschreiben. Er bellt nachts aus Langeweile oder Protest, er frisst ständig Steine, Nacktschnecken, etc. er reisst Blumen aus ... Wenn wir auf der Couch zu zweit sitzen knurrt und bellt er uns eifersüchtig an, Beisshemmung kennt er nicht, meine Arme sind total zerkratzt und zerbissen. Wir versuchen konsequent zu sein, er darf nicht ins 1. OG, nicht auf die Couch, nicht anspringen, aber alle Neins interessieren den guten mal überhaupt nicht. Wir schlafen nicht mehr, streiten nur noch, und unser Leben ist nur schlechter geworden mit "dem besten Freund des Menschen".

    Ganz ehrlich, mir kommen bei sowas fast die Tränen!


    Tu dir und dem Hund einen Gefallen und gib ihn in erfahrene und verständnisvolle Hände!


    (Erfahrene Hände deswegen, damit das, was du kaputt gemacht hast, korrigiert werden kann!)

  • Und da dachte ich vor 2,5 Jahren, dass wir die größte Schnappschildkröte überhaupt mit dem neuen Hausbewohner bekommen hätten... Alles wurde angenagt, überall wurden die spitzen Welpenzähnchen hineingeschlagen, von Stubenreinheit über Monate keine Spur, Freilauf unmöglich, keine Minute ohne Aufsicht im Garten zu lassen, sonst würde irgendetwas gefressen...


    Ja, ich verstehe den Frust, die Erschöpfung, den Wunsch, die Uhr wieder zurückzudrehen, um das alte Leben zurückzubekommen.


    Aber immer wieder gilt es, die grundlegende Entscheidung zu überprüfen: Will ich, wollen wir diesen Hund? Sind wir bereit, viel Kraft, Zeit, Geduld, Geld... für diesen Hund zu investieren?


    Und am Wichtigsten: Ist dieser Hund mir alles wert, was ich ändern muss in meinem Leben, wo ich mich mit ihm verändern muss? Oder anders gesagt: Ist die Liebe zu diesem Hund belastbar, um die eventuell schwierige Anfangszeit - also so die ersten 2-3 Jahre - durchzustehen?


    Vieles von dem, was ihr beide erlebt, ist völlig normal für Welpenbesitzer. Manches Problem wird noch kommen, was dann wieder ganz normal für Junghunde in der „Pubertät“ ist. Diese Zeiten gehen vorbei, aber je nach Hund braucht man mehr oder weniger Durchhaltevermögen, mehr oder weniger Bereitschaft, mit dem Hund zu arbeiten. Die Liebe wächst, wie auch die Bindung zwischen Mensch und Tier. Aber das Fundament muss stimmen: das bedingungslose Ja zu diesem speziellen Tier.


    Sich ausheulen, jammern, schimpfen, weinen, sich bemitleiden, herumschreien... - alles verständlich, wenn die Nerven blank liegen.
    Aber euer Hund braucht ein verlässliches Gegenüber, eine sichere und belastbare Beziehung. Wollt ihr ihm das geben?

  • Interessant. Man kann also einen Text verfassen darueber wie aetzend und nervig das Viech doch ist, dass man sein altes Leben zurueck will und einem der olle Junghund das verbietet, usw. Kommt dann aber deutliche Kritik, dann ist es 'auf einen losgehen' oder 'aufspielen'. :hust:
    Dampf ablassen sieht fuer mich anders aus! Bei dem Posting lese ich absolut nix was auch nur im Ansatz darauf hindeutet, dass der Hund nicht der absolute Arsch und an allem Schuld ist.
    Und nein, ich bin niemand der es nicht versteht, wenn der Hund einen ab und an in den Wahnsinn treibt o.ae. ;)

  • Was macht der Hund falsch? Nichts.


    Ich habe in der Erziehung nur gefragt, was mache ich falsch. Mein Hund war ein unbeschriebenes Blatt der meine Anleitung brauchte.


    Ich habe Fehler gemacht, dass ist menschlich aber ich habe diese, oft auch langfristig, korregiert.


    Überforderung hatte ich nie, kann ich aber verstehen.


    Hass auf sein Tier ist aber echt beschämend.

  • Da kann ich mich den anderen nur anschließen: Horch mal wirklich tief, ehrlich und nüchtern in dich rein: Macht dir der kleine Hund wirklich überhaupt keine Freude? Kannst du absolut nicht auch mal darüber lachen, was er so anstellt. Und vor allem: Wird dir nicht unwillkürlich warm, wenn du ihn ansiehst?


    Wenn dem wirklich so ist, dann sei ehrlich, zieh einen Strich und gib ihn ab. Schnell, damit er anderswo noch eine echte Chance hat. Es ist einfach nicht jeder ein Hundemensch, und für den Welpen ist die Situation mit Sicherheit noch deutlich schlimmer als für euch. Der hat sich die Situation nicht ausgesucht und ist eurer Abneigung, die er sich nicht erklären kann und die er nicht verdient, hilflos ausgeliefert.


    Was übrigens die Nacktschnecken angeht: Die waren auch bei meinem Welpen ein Lieblingskaugummi. Eingesammelt mit unermüdlichem Fleiß, angekaut, und sobald sie zu schäumen anfinden, als nette Spielaufforderung auf meinen Fuß geklebt. Fand ich auch nicht unbedingt so toll ,aber dann mußte ich doch immer über den Eifer lachen, mit dem dieser Zwerg am Werk war.


    Wenn dich aber all dieser juvenile Unsinn (und mehr ist das nicht, was dein Hund anstellt) wirklich ernsthaft ankotzt, dann brich das Experiment Hund ab, bevor der arme Welpe ernsthaft Schaden nimmt.

  • Welpen kommen nun mal nicht perfekt zur Welt. Du musst ihm diese Welt erst zeigen und ihm verständlich machen was du von ihm willst oder was er nicht machen soll.


    Welpen können einem durchaus mal an den Nerven kauen, das weiß jeder, aber die machen das nicht mit Absicht.
    Wenn du dich aber jetzt schon völlig überfordert fühlst von dem Baby und es offensichtlich nicht magst, dann gib es besser wirklich wieder ab. Denn danach kommt das Teenager Alter, das ist dann noch lustiger.

  • An die anfängliche Welpenzeit erinnere ich mich auch noch sehr gut....ist ja gerade erst vorbei. :fear:
    Ich saß oft heulend auf dem Fußboden und wusste einfach nicht mehr weiter.
    Dieses kleine weiße Piranhahundebaby, das dauernd in meinen Sachen, Haaren Armen und Beinen hing, und das Pippi in die Wohnung machte, obwohl ich drei Stunden mit ihr im Garten war - ich war kurz vorm Nervenzusammenbruch.


    Velvet ist jetzt 5 Monate und 5 Tage und ein Junghund. Tja, aber auch die Junghundzeit hat ihre Tücken muss ich täglich immer wieder feststellen. Ich glaube, so langsam kommt sie in die vorpubertäre Phase! :hilfe: ;)


    Das kann ich jetzt aber alles gut handeln, denn wir sind ziemlich beste Freundinnen geworden:
    wir lieben, vertrauen und verzeihen uns gegenseitig ganz viel. :cuinlove:
    Es ist einfach toll mitanzusehen, wie aus dem kleinen Baby so langsam ein Teenager wird - auch wenn der Weg nicht immer einfach ist.
    Eine große Portion Geduld, Humor und Liebe braucht man auf jeden Fall.

  • Der Hund (respektive der Welpe) macht alles richtig.


    You get what you train. Das heißt: Das, was nicht läuft, ist hausgemacht. Natürlich muss man altersangemessen denken - ein Kind ist auch nicht in 2 Wochen vom Baby zum vernünftigen, selbständigen, eigenverantwortlichen Erwachsenen gereift - und ein Hund wird das nie.


    Das heißt: Für alles, wo du sauer auf den Hund bist - sei sauer auf dich. Weil deine Wahrnehmung einfach nicht passt und deine Fähigkeiten offenbar auch nicht.


    Ist das schlimm? Nein.
    Kannst du das ändern? Ja.
    Wirds, wenn du deine Wahrnehmung, dein Wissen und deine Fähigkeiten veränderst und verbesserst, schnell besser? Ja.


    Aber: Das wichtigste neben Humor ist in deinem Fall ganz sicher Selbstkritik. Du hast da ein soziales Lebewesen. Empathie und Sachverstand helfen sehr. Vielleicht gibt es ja einen guten Trainer bei euch in der Nähe, der dir hilft.

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