Mein Hund "ignoriert" mich...
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Hallo liebe Hundefreunde, ich möchte euch mal mein Problem versuchen darzustellen... Wir haben seit fast 2 Wochen eine Mischlingshündin ca. 5-6 Monate alt aus einer Tierhilfsorganisation. Die Hündin ist aus Rumänien. Sie ist hier in Deutschland angekommen und hat dann, so wie die anderen Hunde auch, Husten bekommen. Von den zehn Hunden, die gleichzeitig angekommen sind, hat es dann leider 3 etwas übel erwischt, unter anderem unsere. Sie hat eine Lungenentzündung bekommen. Aufgrund des mittlerweile wieder gesunden restlichen Hunderudels haben wir unsere Bailey dann mit nach Hause genommen, um sie dort besser aufpäppeln zu können. Man merkte ihr an, dass sie sehr dankbar darüber war, sie konnte sich erholen, viel schlafen und wurde beschmust. Ich musste mit ihr auch seither zwei mal zum Tierarzt zur Kontrolle gehen (bekommen die ganze Behandlung bezahlt). Sie ist im Allgemeinen eine ängstliche Hündin, obwohl es ihr mittlerweile wieder richtig gut geht und sie gut bei uns angekommen ist. Beim Tierarzt musste man ein Röntgenbild von der Lunge machen, dass ihr leider gar nicht gefiel. Die Tierarzthelferinnen gingen aber super behutsam mit ihr um. Danach musste man noch leider Gottes die Analdrüse ausdrücken, was ja immer nicht ganz so angenehm für Hunde ist. Jedes Mal war ich halt dabei und sie verknüpft nun sicher die unangenehmen Momente mit mir.
Mittlerweile ist sie aber eine sehr aufgeweckte Hündin, die super gerne spielt, auch mit unseren zwei Kindern. Sie frisst gut und fühlt sich denke ich rundum wohl. Sie ist schlau und beim spazieren gehen, habe ich gestern sogar das erste mal auf freier Bahn die Leine abgemacht. Sie blieb immer in der Nähe (ich war alleine) und schaute nach mir, was ich immer mit clicker bestätigte. Auch mit Leine läuft sie, als ob sie noch nie was anderes gemacht hat. Nun aber zu meinem Problem.
Ich habe das Gefühl sie ignoriert mich, wenn man das so nennen kann. Wenn ich kurz zum Einkaufen gehe und wiederkomme reagiert sie null, wirklich NULL! Wenn meine Kinder oder mein Mann mal fünf Minuten auf der Toilette sind und wieder ins Wohnzimmer zurückkehren, freut sie sich richtig und wedelt mit dem Schwanz. Auch wenn meine Kinder morgens aus den Betten kriechen, freut sie sich und gibt Küsschen, nicht übermäßig, sondern einfach eine ganz normale Freude eines Hundes. Mich hingegen ignoriert sie weiter. Ich muss dazu sagen, dass es einmal eine Situation gab, wo sie was knabberte, wo ich mir dann nicht ganz sicher war, ob alles in Ordnung war. Ich wollte es wegnehmen. Sie fletschte mit den Zähnen, biss mich und fiepte extrem laut. Ich schuppste sie aus Reflex etwas unschön weg und schimpfte sie. Sie biss mich nochmals und verteidige zähnefletschend die Stange. Ich konnte die Stange dann allerdings weg nehmen. Ich ging dann weg, ich war geschockt. Unser vorheriger Hund zeigte nie so ein Verhalten. Als ich ihr dann einen Tag später ihr Fressen geben wollte, musste sie neben mir Sitz machen - was sie wirklich schon sehr gut kann - und ich stellte den Napf hin. Ich kniete dabei auf dem Boden. Sie wollte auf den Napf zu stürmen. Ich hielt meine Hand hin und wollte sie bremsen und schob sie zurück mit "Nein". Ich tat ihr nicht weh oder sonst irgendwas. Da wurde sie wieder auf die gleiche Art und Weise aggressiv und schnappte nach mir und fiepte extrem laut. Sie biss mich dabei auch. Ich habe sie dann zurückgehalten und habe so getan als ob mich das nicht beeindruckt (war sehr schwer). Es hat 2-3 min gedauert, bis sie verstand, dass sie warten soll und auf mein Kommando zum Fressen hin darf. Dabei war sie ununterbrochen aggressiv wie oben beschrieben. Im Nachhinein, wenn ich so drüber nachdenke, war das aber eher nicht aggressiv, sondern ängstlich. Ich glaube sie hatte vor meinem Arm /Hand Angst, weil ich sie zurück schob. Bzw zeigte ich ihr meine Handfläche hin, als Zeichen, dass sie wegbleiben soll.
Mir wurde dort in der Organisation, wo wir sie her haben, bereits schon gesagt, dass sie trotz Krankheit bezüglich Fressen den anderen Hunden gegenüber etwas barsch sei. Aber den Menschen gegenüber nicht. Die ersten Tage bei uns zu Hause habe ich davon nichts gemerkt, bis auf diese zwei Vorfälle. Ich vermute, dass ich es total versaut habe bei ihr, was mir sehr sehr leid tut! Ich habe sie schon so ins Herz geschlossen! Aber was hätte ich in der Situation tun sollen? Es ist für mich sehr schlimm mit anzusehen, wie sie sich bei meinen Kindern und bei meinem Mann den Ast abfreut, aber bei mir null. Ich war eben nun immer bei den negativen Momenten dabei .
Ich bin diejenige, die sie aufgepäppelt hat, ihr Knochenbrühe gegeben hat, sie nachts wegen Atemnot beruhigt hat. Sie kam da auch zu mir ans Bett und hat sich bei mir hingelegt. Ich gehe mit ihr spazieren, ich spiele mit ihr, ich übe clicker mit ihr, ich gebe ihr ausschließlich das Fressen, ich beschäftige mich quasi sehr viel mit ihr und schaue dass es ihr gut geht. Habe ihr beigebracht, dass sie draußen ihr Geschäft macht usw usf. Die Kinder und mein Mann spielen mit ihr und kuscheln sie, aber mehr eigentlich nicht. Soll ich mich rar machen? Sie ignorieren? Was soll ich tun? Bin traurig, weil ich das Gefühl habe, alles versaut zu haben...
Wir wollten alle wieder einen Hund, aber bei mir war der Wunsch danach am größten... Ich weiß, die Zeit, die sie da ist, ist nicht lang. Aber ich sehe ja ihr Verhalten gegenüber mir und dem Rest der Familie. Wenn sie bei uns allen so wäre, würde ich mir keinen Kopf machen.Habt ihr mir einen Rat?
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Hi,
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Du siehst einige Dinge viel zu emotional und machst im Umgang Fehler, die dann z. B . aggressivem Verhalten führen.
Das ist ein Lernprozess für alle Beteiligten .
Wenn du lernst, den Hund besser einzuschätzen, wird das auch besser werden.
Dass sie nicht durchdreht, wenn du wieder kommst, find ich gut und ich persönlich halte das für wünschenswert.
Bei meinem Freund dreht mein Labbi auch jedes Mal durch. Find ich überhaupt nicht gut und hat auch nix mit " mehr mögen " zu tun.
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Hallo erstmal @XBailey
Ich habe leider nicht auf Alles eine Antwort! Deshalb eine Anmerkung: Besuche doch mit deiner Hündin eine gute Hundeschule- jetzt noch nicht für den regulären Kurs, sie soll ja nicht gerade in den ersten zwei Wochen schon geplättet werden. Die Hundeschule sollte (und das ist nicht böse gemeint!) für dich sein, damit du eine Anlaufstelle hat, die auch einmal eine Situatin vor Ort beurteilen könn(t)en.
Zweitens: Deine Hündin ist 2 Wochen bei dir. Das ist einfach nichts. Lass ihr und auch dir einfach Zeit!Du hast das Gefühl, dein Hund "mag" dich weniger. Das würde ich mal ganz schnell vergessen, zumindest bei dem, was du beschreibst. Viele Leute interpretieren leider "Aufregung" fehl als "der Hund freut sich aber ganz doll!". Dass sie so ruhig bleibt wenn du auftauchst würde für mich viel eher heissen, dass sie entspannt sein kann, wenn du kommst. Dass sie sich bei dir vielleicht sogar etwas geborgen fühlt, dass du für sie kein Grund zur Nervosität bist!
Was das Füttern angeht... Da gibt es sicher Leute, die in diesem Bereich mehr Erfahrung haben als ich, aber das Futter wegnehmen würde ich ganz bestimmt sein lassen. Wo ist da der Lerneffekt? Eventuell würde ich versuchen zu Tauschen. Oder das Problem einfach noch etwas ignorieren.... Oder ganz kleinschrittig anfangen, zb. mit Hilfe von "Keksspielen". (ich sage, welche Kekse Tabu sind und welche nicht).
Ganz liebe Grüsse und viel Spass mit deiner anscheinend absolut tollen Hündin!! -
Ich habe das Gefühl sie ignoriert mich, wenn man das so nennen kann. Wenn ich kurz zum Einkaufen gehe und wiederkomme reagiert sie null, wirklich NULL!
Nein, sie ignoriert Dich nicht. Sie kennt Dich mittlerweile so gut, dass sie den Affentanz zur Beschwichtigung und "tu mir nichts" nicht machen muss. Sie hat vertrauen. So viel, dass sie sich sicher sein kann, dass Du auch ohne diese abgedrehte Begrüßung zur Absicherung bei Dir in Sicherheit ist.
Je unsicherer ein Hund mit einer Person ist, desto abgedrehter begrüßt er sie. Hochspringen, Gesicht lecken, rumballern - das sind alles Anzeichen, dass der Hund denjenigen schlecht einschätzen kann und sich mit einer solchen Begrüßung absichern möchte, dass ihm nichts passiert von der Person.
Sie fletschte mit den Zähnen, biss mich und fiepte extrem laut. Ich schuppste sie aus Reflex etwas unschön weg und schimpfte sie. Sie biss mich nochmals und verteidige zähnefletschend die Stange.
An sich ein völlig normales Verhalten. Es steht ihr zu ihr Essen zu verteidigen. Sie war fair mit Dir. Sie hat Dich verwarnt und Du hast weitergemacht. Dann hat sie gehandelt. Es gibt für einen Hund keinen Grund sein Essen nicht zu verteidigen.
Wenn man das nicht möchte, muss man das trainieren.
Sie wollte auf den Napf zu stürmen. Ich hielt meine Hand hin und wollte sie bremsen und schob sie zurück mit "Nein". Ich tat ihr nicht weh oder sonst irgendwas. Da wurde sie wieder auf die gleiche Art und Weise aggressiv und schnappte nach mir und fiepte extrem laut.
Ehrlich - dieses Vorgehen ist ziemlich dumm.
Ich würde niemals auf die Idee kommen einen Hund mit so einer Vorgeschichte auf diese Art zu ärgern. Da muss man mit entsprechendem Gegenwind rechnen. Den hast Du bekommen.
Ich würde sie zunächst bei all diesen Situationen in Ruhe lassen und jenseits davon das Abgeben einer Beute auf ein klares Kommando aufbauen über Belohnung!!!
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Danke für eure Antworten.
Ich habe mal in einem anderen Forum gelesen, dass der rangniedrigere den ranghöheren begrüßen sollte.
Ich kenne mich damit allerdings nicht aus.
Ich weiß, dass es erwünscht ist, dass ein Hund nicht ausrasten, wenn Herrchen oder Frauchen nach Hause kommen. Aber von der Körpersprache her wenigstens ein kleines Zeichen der Freude? Aber da kommt rein gar nichts. Sie guckt mich nur an, setzt sich meistens hin (wenn sie gerade steht) und gähnte dann meist.
Wenn ich hingehe, mich bücke, um sie zu streicheln, dreht sie mir ihr Bäuchlein hin. Ich weiß, dass ihr Verhalten eigentlich gut ist. Aber auch wenn sie sich bei mir anscheinend sicher fühlt, sollte doch eine kleine Regung der Freude kommen!?!?Hundeschule habe ich mir schon ausgesucht, fangen aber erst an, wenn sie richtig gesund ist.
Ich muss da dringend was mit ihr machen, sie zeigt sich draußen bei Hundebegegnungen auch ziemlich ängstlich und fiept. Auch Besuch bei uns wird verbellt (ihre Körpersprache deute ich da auch als ängstlich), das müssen wir ihr alles noch beibringen.Ich muss ihr doch aber evtl mal draußen was aus dem Maul nehmen können, wenn sie was aufnimmt, was sie nicht fressen darf. Deswegen habe ich das nun schon mit ihrer Stange mit clicker geübt. Ist kein Problem. Von daher denke ich, dass es nicht wegen fressen war, sondern meine Hand ihr Angst machte.
Ja, das war echt dumm...:'( -
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Bei meiner ersten Hündin aus dem Tierschutz hat es ca. ein halbes Jahr gedauert bis ich das Gefühl hatte das sie mir vertraut. Ich habe gar nichts an Erziehungsversuchen unternommen und sie nur ankommen lassen. Auf Spaziergängen habe ich sie beschützt und Kontakte ausgesucht. Erst dann sind wir in eine Hundeschule und haben etwas von ihr gefordert. Später ging es in einen Verein und wir haben uns im Agility versucht, mit sehr viel Erfolg. Sie ist ein toller Hund geworden und die folgenden, über 16 Jahre, hat sie uns sehr viel Freude gemacht und sich sehr wohl gefühlt.
LG Terrortöle
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Ich weiß, dass es erwünscht ist, dass ein Hund nicht ausrasten, wenn Herrchen oder Frauchen nach Hause kommen. Aber von der Körpersprache her wenigstens ein kleines Zeichen der Freude? Aber da kommt rein gar nichts. Sie guckt mich nur an, setzt sich meistens hin (wenn sie gerade steht) und gähnte dann meist.
Wenn ich hingehe, mich bücke, um sie zu streicheln, dreht sie mir ihr Bäuchlein hin. Ich weiß, dass ihr Verhalten eigentlich gut ist. Aber auch wenn sie sich bei mir anscheinend sicher fühlt, sollte doch eine kleine Regung der Freude kommen!?!?Stell Dir mal vor Dein Partner würde jedes Mal, wenn Du reinkommst einen Affentanz veranstalten, um dich hüpfen, Dir mit dem Hintern ins Gesicht springen, sich schier nicht mehr einbekommen. Was würdest Du denken?
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Von daher denke ich, dass es nicht wegen fressen war, sondern meine Hand ihr Angst machte.
Ja, das war echt dumm...:'(Ich denke schon, dass die Hündin um ihr Fressen bangen musste und nicht, dass sie "nur" Angst vor deiner Hand hatte.
Lass sie bitte in Zukunft in Ruhe fressen und weise deine Kinder an, sich ihr nicht zu nähern, sobald sie frisst!Vergiss das bitte mit der Rangfolge ganz einfach - es belastet die Mensch - Hundbeziehung eher als dass sie hilft, den Hund zu verstehen.
An deiner Stelle würde ich einen positiv arbeitenden Trainer hinzuziehen, der dir zeigt und erklärt, wie du deine Hündin durch's Leben führen musst, damit sie sich sicher fühlt.
Das hat nichts mit "Rangreduzierung" zu tun, wie du es in anderen Foren gelesen hast. Das ist "old school".Besuch verunsichert sie und sie weiß sich nicht anders zu helfen, als diesen anzubellen, um ihre Individualdistanz zu vergrößern.
Sie hilft sich selbst, was deine Aufgabe wäre.Ich habe das Gefühl, ohne es böse zu meinen, dass du die Hündin nicht so wirklich verstehst, daher rate ich zum Trainer, der dir erklärt, warum sie sich so verhält und dir zeigt, wie du ihr Sicherheit vermittelst.
Ich meine damit Einzelstunden.Sämtliche Dressur würde ich jetzt wegfallen lassen, damit meine ich "Sitz", "Platz" und Co.
https://www.trainieren-statt-dominieren.de/unterstuetzer
Hundeschulen findenMarkertraining
Hundeschulen | Internationaler Berufsverband der Hundetrainer
Sie suchen eine gute Hundeschule? | ChakanyukaVielleicht findest du in den Links jemanden aus deiner Nähe.
LG Themis
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Ja ich möchte eigentlich auch noch nicht so viel mit ihr machen. Clicker finde ich allerdings immer schön und das macht ihr auch Freude. Wenn sie mal ein Sitz machen soll, finde ich das jetzt nicht schlimm.
Sitz und solche kleinen Dinge kannte sie schon.
Und das mit dem Fressen, dass sie da nicht so drauf los stürmt, war mir halt wichtig. Ob es nun gut war, habe ich ja oben schon bezweifelt.
Ansonsten läuft sie eigentlich gerade nur "nebenher", die Kinder spielen mit ihr und wir laufen kleine Runden.
Aber es ist richtig, ich verstehe sie ab und zu nicht. Ich werde Einzelstunden und Gruppe besuchen. So wird es dort angeboten. Die Trainerin hat Seminare bei Christiane Rohn besucht, da kann man nichts falsch machen. -
@flying-paws
Das meine ich ja nicht. Es kommt gar keine Regung von ihr. DAS finde ich halt komisch, und deswegen denke ich eben, dass ich es versaut habe. - Vor einem Moment
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