Hund kämpfte beim Einschläfern... Zulässig??

  • Hallo ihr!


    Ich schreibe hier über einen Vorfall, bei dem ich vor knapp 10 Jahren dabei sein musste, als ich ein Praktikum bei einer Tierpraxis in unserer Nähe absolviert habe... Die ganze Geschichte lässt mich nach wie vor nicht los, und heute Nacht, als ich mal wieder daran gedacht habe, kam mir der Gedanke, die Mitbesitzerin der Tierarztpraxis über die Vorgehensweise ihres Kollegen zu informieren - dafür muss ich aber wissen, ob das was er damals getan hat tatsächlich widerrechtlich war - nicht dass dies sogar erlaubt ist... Hier also meine Erfahrungen beim Einschäfern eines Hundes als Praktikantin:


    Ich war glaube ich 17 Jahre alt und hatte ein 1-wöchiges Praktikum als Tierarzthelferin begonnen. Am vorletzten Tag des Praktikums kam ein altes Ehepaar mit ihrem Hund, ein Bernhardiner-Verschnitt würde ich sagen, dieser war alt und krank und sollte eingeschläfert werden. Da die Leute eh schon "Rotz und Wasser" geheult hatten und es ihnen wohl sehr schwer gefallen wäre beim Einschläfern dabei zu sein, riet ihnen der TA doch besser draußen zu warten, sie müssten nicht dabei sein.


    Als die Leute dann im Wartezimmer waren, erzählte mir der TA, dass man normalerweise dem Hund zuerst eine Narkose geben würde, damit er ruhig daliegt - da aber die Besitzer nicht dabei sein wollten, könne man sich diese Kosten auch sparen - er würde nun die Spritze, die den Tod herbeiführt direkt ohne Narkotikum spritzen.


    Ich kann im Nachhinein nicht mehr sagen, ob er diese Spritze direkt ins Herz oder in die Vene gegeben hat... Auf jeden Fall lag da dieser alte große Hund auf dem Tisch, hatte die Spritze inzwischen erhalten und versuchte die ganze Zeit aufzustehen! Der TA sagte mir dann, ich müsse den Hund richtig hinunterdrücken, damit er nicht aufstehen und vom Tisch fallen könne! Es war furchtbar! Der Hund hechelte stark, winselte und strampelte mit den Vorderbeinen. Gegen "Ende" zog er lange Zeit schwer nach Luft! Es mögen "nur" ein paar Minuten gewesen sein - mir und dem Hund kam es wohl vor wie eine Ewigkeit! Ich muss gerade wieder losheulen, wenn ich mir das Ganze wieder vorstelle!


    Irgendwann hatte es der Hund geschafft! Der TA rief die Leute herein, die natürlich auch die Kosten für die Narkose zahlen durften und der Meinung waren ihr Hund sei friedlich eingeschlafen!


    Ich habe mich damals nicht getraut etwas zu sagen! Leider!


    Seitdem denke ich nach wie vor mehrmals im Jahr an diesen armen Hund, dessen letzte 5 Minuten im Leben so schwer sein mussten! Obwohl sie doch hätten so leicht sein können!


    Heute Nacht habe ich mich nun entschieden, dass ich am besten noch heute in der Praxis anrufen möchte, und der Mitbesitzerin der Gemeinschaftspraxis diese Geschichte erzähle. Nur weiß ich nicht, ob diese Methode vielleicht doch zulässig ist und ich nach deren Augen dann "Wind um Nichts" mache??? Was meint ihr??


    Ich würde mich über eure Antworten hierzu sehr freuen!!


    Traurige Grüße


    Bea

  • Ich will mich jetzt nicht verzetteln, aber soweit ich weiß ist die Narkosespritze schon vorab nötig und es darf nicht darauf verzichtet werden.


    Aber hier gibt es Leute mit Sachkenntnis, die melden sich bestimmt noch zu Wort um dir eine genauere Info zu geben.


    Auf jeden Fall kann ich gut nachvollziehen, dass dich das immer noch belastet und ich würde, wenn berechtigt, auf jeden Fall in die Praxis fahren und es der anderen TÄ erzählen.
    Erzähle ihr auch, dass es dich eben immer beschäftigt hat und nie losgelassen hat und dass sowas einfahc nicht nochmal passieren darf.
    Wenn ich auch befürchte, dass dieser TA das wohl zur gängigen Praxis gemacht hat...

  • Nun hast Du 10 Jahre geschwiegen, also belaß es dabei.


    Was soll das jetzt bringen, außer Dein Gewissen vielleicht zu beruhigen?


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Dieser TA hat meiner Anischt nach auch seinen Beruf verfehlt. :/


    Wie kann so mit einem Lebewesen umgehen, und es so quälen. :( :
    Normalerweise wird vorher eine Narkose gegeben, oder ein Beruhigungsmittel.
    Und wie können HH einen Hund, der 17 Jahre bei ihnen gelebt hat, beim Sterben alleine lassen, sowas werde ich nie verstehen. :/

  • Hallo,


    laß Dich erstmal drücken...es ist bestimmt nicht schön, diese Erfahrung so lange mit sich "rumzuschleppen". Außerdem warst Du damals ja noch sehr jung und man hat in diesem Alter eine gewisse Vorstellung von dem Beruf "Tierarzt".


    Wie eine Einschläferung gehandhabt wird, wenn die Besitzer nicht dabei sein wollen, weiß ich nicht. Sollte es aber legitim und gängige Praxis sein, in diesem Fall ohne Narkose die Todesspritze zu geben, finde ich es von der Praxis nicht sehr verantwortungsvoll, die Praktikantin damit zu konfrontieren, aber das nur by the way. Läßt sich ja nicht mehr ändern, leider.


    Mein Räuber wurde seinerzeit narkotisiert und dann bekam er die entscheidende Spritze (direkt ins Herz). Ich war dabei und er bekam während der Narkose einen epileptischen Anfall (ganz sanft nur). Die TÄ sagte, daß sei normal, viele Hunde hätten das bei der Narkose für ein paar Sekunden. Räuber verdrehte leicht die Augen und begann mit den Pfoten zu "laufen". Eigentlich genauso, wie er es oft im Schlaf getan hatte.


    Als er friedlich schlief, bekam er die Spritze ins Regenbogenland.


    Ich kann Dir nur raten, wenn es Dir bei der Bewältigung dieses Erlebnisses hilft, die Praxis zu besuchen und drüber zu reden. Vielleicht bekommst Du auch jetzt nach so vielen Jahren noch eine Erklärung, die es für Dich leichter zu ertragen macht...!?


    Vielleicht hat sich die Praxis beim Euthanasieren auch in den letzten 10 Jahren gewandelt. Damals hat man es evtl. nicht "so eng" gesehen und aus Kostengründen die Narkose weggelassen. Besitzer war ja nicht dabei und bekam es demzufolge ja auch nicht mit. Ich kann es Dir leider nicht sagen.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Zitat

    Nun hast Du 10 Jahre geschwiegen, also belaß es dabei.


    Was soll das jetzt bringen, außer Dein Gewissen vielleicht zu beruhigen?


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs


    Gaby, im Grunde kann man das witrklich so sehen.
    Aber 1. es lässt ihr keine Ruhe, weil sie schon immer gefühlt hat, dass das nicht richtig war.
    2. sowas darf nicht weiterhin ungeschoren und unwissend passieren.
    Ich verstehe die TE da schon und ich an ihrer Stelle würde es auch sagen.
    Was die TÄ dann mit dieser Information letztendlich macht, ist dann ihr Bier, aber es kann keiner behaupten nix davon zu wissen.

  • Zitat

    Nun hast Du 10 Jahre geschwiegen, also belaß es dabei.


    Was soll das jetzt bringen, außer Dein Gewissen vielleicht zu beruhigen?


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs


    Was es bringen soll? Vielleicht ist seine Kollegin der gleichen Meinung wie ich und stellt ihn zur Rede! Damit würde er vielleicht sein Vorgehen in Zukunft ändern?!


    Das verspreche ich mir davon - nicht eine Beruhigung meines Gewissens!


  • sorry, aber irgendwie bin ich ein bischen baff... kennst du die mitbesitzerin? oder willst du da einfach mal auf blauen dunst anrufen und ihr erzählen was sie da für einen partner hat?
    hast du dich in den letzten 10 jahren mal über den TA informiert, über seinen Ruf, seine Arbeit?
    Schon mal überlegt was du da lostreten könntest?
    Und das, weil du nach 10 Jahren dein gewissen beruihigen willst, weil du damals den mund nicht aufgekriegt hast?!


    Wenn du davon überzeugt bist, dass dieser man nicht als Tierarzt arbeiten sollte weil er bewusst tiere leiden lässt und leute betrügt, solltest du dir malein paar überlegtere Gedanken dazu machen...
    Und dich auf die frage gefasst machen:
    " und wieso kommen sie damit jetzt erst?" :/

  • Meine Schwester musste vor einiger Zeit ihr Pferd einschläftern lassen. Es hat auch sehr gekämpft und versucht, wieder auf die Beine zu kommen. Ich musste dann ihr anderes Pferd von einem anderen TA erlösen lassen, er hat die Spritze gesetzt und das Pferd ist einfach in die Knie gegangen und war tot. Auf Nachfrage sagte der TA, es gibt eine billigeres Mittel und ein teuereres.



  • Hallo!


    Also erstens: Was hat der Ruf des TA mit der Sache zu tun?? Selbst wenn er einen noch so guten Ruf hat... Das tut doch nichts zur Sache.


    Und zweitens bin ich der Meinung, dass so etwas nicht verjährt.

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