Senta hat mir den Hund ausgesucht, den sie selbst gehasst hätte.
In der Woche, als feststand, dass ich sie gehen lassen muss, hatte ich sie wie immer mit auf dem Tierhof, und wie die letzten Male kam sie in den großen Auslauf neben Spuk, der damals noch Lucky hieß und eigentlich nur in Pension dort war.
Die letzten Male hatte Spuk am Zaun immer versucht, mit ihr zu flirten, aber sie hat ihn lautstark verjagt.
Dieses eine Mal hat sie ihn nicht angeknurrt, sondern sie stand direkt am Zaun, Nase an Nase mit ihm, und ich könnte schwören, die zwei haben geflüstert.
Tja, kurz danach habe ich erfahren, dass Damals-noch-Lucky nicht wieder abgeholt werden würde, und da wusste ich, sie hatte ihn mir ausgesucht. Einen Spinnkopf, einen Clown, der keine Ahnung hatte, wie man sich anderen Hunden höflich nähert, genau der Typ Hund, den Senta in freier Wildbahn total gehasst und verscheucht hätte, und ich bin mir bis heute absolut sicher, dass ich ihn nicht genommen hätte, hätte es diesen Moment nicht gegeben.
Senta hatte die Marotte, ins unterste Regalfach in der Küche all ihre Kuscheldecken reinzustopfen. Sie schleppte die Decken hin, legte einen Zipfel ins Fach und stopfte dann die Decken mit der Schnauze fest, bis sie komplett drin steckten.
Ich hatte eine Zeitlang überlegt, das Fach für meine Kochbücher zu nutzen, aber das habe ich nicht übers Herz gebracht, denn aus irgend einem Grund war es für Senta superwichtig, ihre Decken aufzuräumen.