Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Übrigens mögen es Menschen gar nicht, wenn man hier auf dem Bio-schweinehof an den Koben mit Ferkeln steht und sich sein nächstes Schnitzel aussucht. Wurde da mal ziemlich übel von einem Familienvater angemacht, was mir einfällt, so was zu sagen.

    Das ist mir auf nem Demeterhof passiert (wo die Kälber übrigens trotzdem in Iglus wohnten teilweise).
    Da war wohl Wandertag einer Grundschule und auf das "Ach gott, schau mal die Kälbchen, Schatz!" von meinem Freund antwortete ich ohne nachzudenken inmitten der Kinder mit "Joahr, die gehen bald in die Wurst" - die Lehrerin ist total ausgetickt :fear:

  • Laut meinen Eltern ist die Lehrerin meiner Neffen schuld, dass diese kein Fleisch mehr essen. Sie hat ihnen erklärt, daß für Wurst und Fleisch Tiere sterben müssen. Meine Eltern und die Eltern der Buben sind da heute noch empört drüber.
    Am lustigsten war allerdings ihr Blick, als ich gefragt habe, warum die Lehrerin schuld sei, sie habe ja nicht gelogen und nur Tatsachen wiedergegeben. Ich glaub der Gedanke kam meiner Verwandtschaft bis dahin gar nicht. :headbash:

  • Habe ich eigentlich schon erzählt, dass mein neuer Hausarzt gesagt hat, dass eine vegane Ernährung das beste ist, was ich tun kann?
    Fand ich bemerkenswert. Anscheinend kommt es doch langsam an, dass man nicht stirbt, wenn man sich vegan ernährt - und noch weiter: dass es gesundheitlich Vorteile geben kann :lol:

  • ich sehe das immer wieder bei uns im Hundeverein:
    Ein "Kollege" hat seit ein paar Jahren Schafe. Die Schafe haben es super, leben auf großen Weiden auf Naturschutzflächen und dürfen ihre Lämmer selber aufziehen.
    Der Besitzer zeigt dann immer ganz stolz im Frühjahr Fotos von den süßen Lämmern und wenn dann aber erwähnt wird, dass die Bocklämmer im Herbst zum Schlachter kommen ist das Geschrei groß.
    "Das könnte ich ja nie!" "Das Fleisch kann ich dann aber nicht essen!"
    Aber diese Kommentare kommen nur von Fleischessern, die dann wirklich sagen, sie kaufen lieber Fleisch im Supermarkt, als von Tieren, die sie lebend gesehen haben (wenn auch nur auf Fotos) und von denen sie wissen, dass sie es zeitlebens gut hatten, keine langen Transportwege und eine im Vergleich humane Schlachtung.
    Ich meine, wenn man schon Fleisch isst, wäre das doch eine tolle Möglichkeit, Fleisch aus "artgerechter" Haltung zu bekommen.
    Aber nein, dann lieber anonymes Fleisch aus Massentierhaltung. Das kann man scheinbar mit seinem Gewissen besser vereinbaren?!?

  • Ich tu mich schwer damit, hier so klar zu urteilen.
    Ich verstehe die Unmöglichkeit jemandem/einem Tier was man kennt etwas anzutun gut und finde diese Hemmung positiv.

    Klar ist es schrecklich, dann fremden dafür noch schlimmeres Leid zuzufügen!!!

    Aber mir persönlich ists auch sehr gruselig und eben nicht lieber, ein Tier gut zu kennen und dann am besten, wies mal ziemlich gehypet wurde, ihm noch ein Küsschen auf die Stirn zu setzen, während man ihm (um Geld an seinem Fleisch zu verdienen oder es selbst zu essen) die Kehle durchschneidet. Idealerweise dazu mit der Behauptung es zu lieben.
    Ich finds schwierig zu sagen was mir persönlich da unsympathischer ist.
    Die Menschen, die zB ihre Pferde irgendwann schlachten lassen und davon essen, wissen sehr genau wie eben dieses Tier gelebt hat usw. Aber meiner Erfahrung nach, sind es meist eher die, die dabei würgen müssten, die irgendwann vegan/Vegetarier*innen werden.

    Hm. Ich denke, ich bin dabei auch ziemlich von einer Geschichte mitgeprägt in der es um Schweine ging und die ich las als ich noch sehr frisch vegan war. Darin fiel die Formulierung "...unter den Augen ihrer Schlächter geboren."
    Da ich selbst 7jährig von meiner Reitlehrerin ein Ferkel geschenkt bekommen hab, was wir essen sollten, aber nicht konnten, sondern aufzogen, ihm eine Gesellschafterin besorgten usw., was ich wahnsinnig gern hatte, gruselt mich eine solche Vorstellung nochmal besonders. Ihr versteht das vermut ich, wenn ihr an eure Hunde denkt.
    Hm. Und ich hatte im lauf der Jahre eben auch nicht nur die grandios coolen, stolzen Schweine Auguste, Juni und Akiko, sondern noch diverse andere Tiere die üblicher Weise gegessen werden. Meine Mutter (bei der ich aufwuchs) und ich aßen, bis ich mit 14 damit endgültig aufhörte, Fleisch. Aber nicht das der Tiere die wir kannten.
    Ein Knick in der Logik? Vielleicht. Aber heute lebt auch meine Mutter schon über 20 Jahre lang vegan.
    Von heute aus sieht diese Zeit damals eher wie ein Zwischenschritt aus und nicht wie Zynismus oder so. Der wars glaub ich nicht.
    Eher eine Verdrängung, die irgendwann ein Ende hatte.

    Sorry für die Länge!
    Es ist ein Thema was mich berührt und ich mochts ein wenig erklären.

    LG!

  • Habe ich eigentlich schon erzählt, dass mein neuer Hausarzt gesagt hat, dass eine vegane Ernährung das beste ist, was ich tun kann?
    Fand ich bemerkenswert. Anscheinend kommt es doch langsam an, dass man nicht stirbt, wenn man sich vegan ernährt - und noch weiter: dass es gesundheitlich Vorteile geben kann :lol:

    Die Aussage würde mich eher zweifeln lassen. Man kann sich auch vegan sehr ungesund ernähren und eine omni Ernährung sehr gesund gestalten. Eine grundsätzliche Überlegenheit einer veganen Ernährung ist nicht belegt und entsprechende epidemiologische Designs mit vielen kofundierenden Variablen "belastet".

  • Die Aussage würde mich eher zweifeln lassen. Man kann sich auch vegan sehr ungesund ernähren und eine omni Ernährung sehr gesund gestalten. Eine grundsätzliche Überlegenheit einer veganen Ernährung ist nicht belegt und entsprechende epidemiologische Designs mit vielen kofundierenden Variablen "belastet".

    Es ist erwiesen - auch bei mir im Selbstversuch - dass gerade bei Autoimmunerkrankungen eine vegane Ernährung sehr sehr gut sein kann.
    Ich habe extrem viele Beschwerden und seit ich vegan lebe, komme ich gut durch den Tag, auch wenn ich immer noch Schmerzen und andere Beschwerden habe usw. Manche haben sich dafür in Luft aufgelöst.
    Ich habe auch als Omnivor sehr bewusst gelebt und da ging es mir - entschuldige - beschissen. Tierische Produkte begünstigen entzündliche Prozesse im Körper und das kann man auch durch eine ausgewogene und bewusste Ernährung mit tierischen Produkten nicht umgehen.

    Natürlich meinte mein Arzt eine vollwertige und gut durchdachte vegane Ernährung. Whole Foods Plant Based, wenn du so willst.

  • Die Aussage würde mich eher zweifeln lassen. Man kann sich auch vegan sehr ungesund ernähren und eine omni Ernährung sehr gesund gestalten. Eine grundsätzliche Überlegenheit einer veganen Ernährung ist nicht belegt und entsprechende epidemiologische Designs mit vielen kofundierenden Variablen "belastet".

    Naja, nachdem man sonst meistens von den Ärzt*innen hört, wie schlecht die vegane Ernährung ist, kann ich nachvollziehen, das man sich freut, wenn da mal jemand offen eingestellt ist.
    Und die Aussage des Arztes bezog sich ja "nur" auf Juliaundbalou. Ich habe da keine allgemeine Gültigkeit rausgelesen.

  • Für mich ist die vegane Ernährung viel zu Kohlenhydrate lastig. Ich müsste 90% nur Gemüse essen und auch nur welches das kaum Kohlenhydrate hat. Dazu kommt das Soja und alle Produkte aus Soja genauso Lupinen/Süßlupinen rausfallen. Hummus und die meisten anderen Aufstriche gingen auch nicht bzw. nur sehr sehr wenig.
    Sonst würde ich leider aufgehen wie ein Hefeklos.

    LG
    Sacco

  • Es ist erwiesen - auch bei mir im Selbstversuch - dass gerade bei Autoimmunerkrankungen eine vegane Ernährung sehr sehr gut sein kann.Ich habe extrem viele Beschwerden und seit ich vegan lebe, komme ich gut durch den Tag, auch wenn ich immer noch Schmerzen und andere Beschwerden habe usw. Manche haben sich dafür in Luft aufgelöst.
    Ich habe auch als Omnivor sehr bewusst gelebt und da ging es mir - entschuldige - beschissen. Tierische Produkte begünstigen entzündliche Prozesse im Körper und das kann man auch durch eine ausgewogene und bewusste Ernährung mit tierischen Produkten nicht umgehen.

    Natürlich meinte mein Arzt eine vollwertige und gut durchdachte vegane Ernährung. Whole Foods Plant Based, wenn du so willst.

    "Erwiesen"? Geht in der empirischen Forschung nicht. Es können Wahrscheinlichkeitsaussagen gemacht werden. Nahrung xy führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu z.

    Doppelblind Placebo Experimente sind in diesem Metier nicht durchführbar, also bleiben Designs, die sehr viele Einflussfaktoren zwangsläufig mit einbeziehen oder rein korrelative Erhebungen.

    Die Ätiologie entzündlicher (autoimmuner) Prozesse ist in den meisten Fällen noch nicht endgültig geklärt, genauso wie es noch kein letztes Wort in Sachen Arachidonsäure gibt. Es gibt z.B. Studien, in denen eine pflanzenbasierte vegane Diät Entzündungsmarker gesenkt hat oder zu klinischen Verbesserungen bei z.B. rheumatoider Arthritis geführt hat, und bei anderen wiederum nicht. Mediterrane Diäten zeigen auch in einigen! Fällen Benefits bei Autoimmunerkrankungen.

    Wenn du dich jetzt als Einzelfallbeispiel nimmst, nützt das rein gar nichts. Analog zur Homöopathiegeschichte "aber bei mir hat das ganz toll geholfen". Es können Krankheitsregressionen, Gewichtsverlust oder zig andere mögliche Ursachen für die Verbesserung des Zustandes verantwortlich sein.

    Aber versteh schon, sachliche Aussagen diesbezüglich sind nicht gewünscht :P

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