"Sitz" oder "Steh" bei Hundebegegnungen?

  • Auf den Blickkontakt würde ich auch bestehen. Mit dem "sitz" hab ich geteilte Erfahrungen gemacht. Einerseits bleibt der Hund "ruhig" weil er unter Kommando steht, wenn´s eine echt schwierige Situation ist, andererseits begibt er sich dadurch in eine sehr submissive Haltung und kann dem anderen Hund nicht viel mitteilen, was ihn unter Stress setzen kann.


    Mir ist es mittlerweile lieber, er nimmt den Blickkontakt im stehen bzw. im lockeren Schritt auf, als dass ich ihn absitzen lasse. Aber da hat wohl jeder so seine Vorlieben :)

  • Ich würde erst gar kein Ritual wie Sitz oder Steh einbauen.


    Bei mir hieße es einfach bei mir bleiben, egal wie, kann ja auch sein, daß ich weitergehen will. Je nachdem kommt dann die Entscheidung, ob ich die Hunde hinschicke (bzw ihnen die Erlaubnis gebe zu gehen falls sie wollen), oder ob wir zusammen weitergehen oder den anderen ziehen lassen.


    Mit dem "Sitzen lassen" bürgert sich zu schnell ein, daß Hund danach ja lossprinten darf, bzw. macht man Begegnungen wieder wichtig ... daher würde ich sowenig wie möglich machen.
    Ich würde darauf hinarbeiten, daß Hund grundsätzlich nicht alleine hinläuft (ausser man ist in entsprechenden Auslaufgebieten) und nachfragt - nicht andersherum.


    Gruß, staffy

  • Cerridwen


    aber was mache ich am besten in der Situation, wenn Hundi sitzt, aber kein Blickkontakt kommt? Und inzwischen sind zwei fremde Hunde um ihn rum und dann will er aufstehen?


    Ich meine dann noch darauf zu bestehen ihn sitzen zu lassen halte ich auch nicht für gut.


    Aber wie komme ich am besten NICHT in diese Situation?

  • @ staffy


    Das ist ja auch eigentlich der Hintergedanke dabei. Letztendlich ist mir auch egal, ob er sitzt oder platzt oder steht.


    Ich habe nur das Gefühl, dass er etwas aufmerksamer ist, wenn ich ihn nicht nur bei mir halte.

  • Zitat

    Aber wie komme ich am besten NICHT in diese Situation?


    In dem du den Hund frühzeitig zu dir holst und bei dir gehen lässt. So kannst du die anderen Hunde abblocken, wenn es sein muss oder du kannst - da der Hund ja nahe bei dir - viel besser in Bewegung bleiben und deinen Hund auf dich konzentrieren.
    Das ist alles eine Frage der Übung und die kommt mit der Zeit.

  • Das mit dem "Sitz" oder "bleib" bei Hundebegegnungen haben wir ganz schnell wieder abgebaut, weil Aruna dadurch richtiggehend zur "Wegelagerin" wurde. Sie legte sich auch ohne mein kommando ins "platz", wartete, bis der ander Hund in ihrer Nähe war und forderte diesen dann ganz vehement zum Spielen auf.
    Wir haben also Hundebegegnungen ganz neu aufbauen müssen, nämlich, indem ich Aruna früh genug mit dem Befehl "am Fuß" neben mich genommen, sie an die Schlepp angeleint habe und mit ihr weiter gegangen bin.
    Sie darf nicht mehr wegelagern, dann nehme ich sie sofort hoch.
    Ich hoffe, es irgendwann einmal so weit zu bringen, dass sie im Freilauf am Fuss bleibt und andere Hunde an sich vorbei gehen lässt, ohne zu ihnen hin zu wollen. Bis dahin müssen wir aber noch fleißig üben.

  • Ich halte es wie Staffy. Snoop soll einfach bei mir bleiben und wenn ich es erlaube, darf er zum Hund laufen. Wenn nicht, dann muss er halt mit mir weiter gehen.
    Da gibts nicht mal einen Blickkontakt.


    Ich hab dem Tipp "lass ihn absitzen" früher auch bekommen, als Snoop noch lernen musste, dass er nicht zu andern Hunden rennen darf. Das ließ sich aber nicht umsetzen, weil ich es zu viel verlangt fand, dass Snoop sitzen sollte, während fremde Hunde auf ihn zurasen...


    Ich hab mit ihm geübt, dass er auf Kommando neben mir läuft und nur auf ein Auflösekommando wieder woanders hin darf. Um das auch durchzusetzten, hatte er die Schlepp dran (da langt notfalls auch ein kurzes dünnes Seil, wenn der Hund sonst frei laufen kann) und das hab ich unauffällig aufgenommen, wenn ich nicht sicher war, ob das klappt.


    Ich gebe Snoop in der Regel übrigens immer frei, wenn fremde Hunde auf ihn zurennen. Snoop hatte sowieso Probleme mit fremden Hunden, da will ich, dass er ungestört kommunizieren kann.

  • Hi,


    ein SITZ Kommando kennt meine Lady zwar, aber ich muss echt ernsthaft lange überlegen, wann ich das benutze.


    Ganz ehrlich ist das für mich eins der unnötigsten Kommandos, die ich ihr beigebracht habe.


    Bei Hundebegegnungen gibt es auch bei uns eine Absprache: wenigstens kurz nachfragen ob oder ob nicht erlaubt.


    Ich mag es nicht immer und behalte sie dann einfach mit mit BEI MIR in Bewegung an meiner Seite. Das ist kein FUSS Kommando.


    Sie kann in BEI MIR nen lockeren Abstand zu mir halten und sollte sich in einem Kreis von maximal 1 Meter bewegen aber immer mit AUfmerksamkeit zu mir. So hat sie immer die Möglichkeit auch ausweichen zu können.


    Soll sie nicht hin, gehe ich zwar weiter aber es gibt ein kurzes NEIN und dann nochmal BEI MIR.


    Ein Blickkontakt ist nicht notwenidg. Ich sehe an ihrer Ohrenstellung, ob sie mir zuhört und aufmerksam ist und bleibt.


    Stehenbleiben oder gar hinsetzen ist bei Hundebegegnungen immer eine denkbar ungünstige Ausgangssituation für die Hunde.


    Liebe Grüße
    Alexandra

  • Zitat


    aber was mache ich am besten in der Situation, wenn Hundi sitzt, aber kein Blickkontakt kommt? Und inzwischen sind zwei fremde Hunde um ihn rum und dann will er aufstehen?
    Ich meine dann noch darauf zu bestehen ihn sitzen zu lassen halte ich auch nicht für gut.
    Aber wie komme ich am besten NICHT in diese Situation?


    Wenn fremde Hunde auf euch zutraben, und der andere Halter sie nicht zurückpfeift, dann hast du zwei Möglichkeiten. Entweder, du hoffst drauf, dass sich dein Hund - der vielleicht ein paar Meter entfernt von dir ist - kurz zu dir umguckt, dann kannst du ihm "lauf" zurufen. Wenn er nicht guckt, rufst du es trotzdem.
    Wenn er dicht bei dir ist, nimmst du ihn demonstrativ (demonstrativ für den anderen HH) an die Leine, wenn du keinen Kontakt willst, oder er ist eben schon an der Leine.
    Ihm ein "Sitz" aufzudrücken, während fremde Hunde seinen Individualabstand unterschreiten ist eine Zumutung.
    Du musst dafür sorgen, dass es nicht soweit kommt.
    Als erstes solltest du dich dafür entscheiden, was du willst. Spielen lassen, oder nicht spielen lassen.
    Als zweites solltest du das unverzüglich deinem Hund mitteilen.
    Danach noch zügiger dem anderen Hundehalter. Wenn du willst, dass die anderen Hunde Abstand halten, damit du Blickkontakt mit Ablenkung üben kannst, dann teile das dem anderen HH mit. Wenn der seine Hunde nicht zurückpfeift, verjagst du sie, und zwar energisch. Und rechtzeitig. Auch wenn sie nix tun, dein Hund hat nicht bedrängt zu werden.

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