Bindung zwischen Halter und Hund stärken

  • Darf ich fragen, wo da nun die Bindung fehlen soll? Wenn ein Junghund (mit 5 Monate sind es für mich keine Welpen mehr) den Rückruf nicht kann, muß er das lernen. Und auch das anschauen, hat für mich nichts mit Bindung zu tun!


    Wozu soll der Hund fuß lernen? ALso ich meine jetzt prüfungsmäßiges Fuß. Gibt es nicht wichtigeres für den Alltag?

  • Ich denke, ihr habt derzeit wichtigere Dinge zu trainieren als "Fuss gehen".


    Mir persönlich sind folgende Dinge wichtig bei einem Hund in dem Alter:


    - Reaktion auf den Namen
    - Abbruch eines Verhaltens
    - Leinenführigkeit
    - Rückruf


    Wobei der Rückruf natürlich nur trainiert wird in dem Alter. Davon, dass der Hund ihn wirklich kann, würde ich erste in einem halben Jahr ausgehen. Bis dahin ist es nur Training des selbigen.


    Viele Grüße
    Corinna


  • Genau das muß ein Hund bei mir auch können. Alles andere sind Dinge, die kann man später beibringen wenn man möchte. Aber selbst ein erwachsener Hund braucht im Alltag kein Fuß.

  • Vielleicht guckt der Hund auch nicht, weil er weiß, dass ihr am anderen Ende der Leine seid :lol:


    Das Gucken wird er bestimmt schon mal gezeigt haben, aber es ist vielleicht bisher keine Reaktion von euch dazu gekommen, also macht der Hund das nicht mehr ;)


    An der Leine:


    Spazieren gehen, stehen bleiben, den Hund mit Namen/guck mal rufen, sofort loben, wenn der Hund guckt, dann erst in die Tasche nach dem Lecki greifen.


    Später kann man hier auch die Fussübung mit aufbauen.


    Blickontakt oft belohnen ;)


    Ohne Leine:


    Spazieren gehen, wenn der Hund vor stelzt, die Richtung wechseln, der Hund kommt hinterher gefegt, dann wird gelobt.
    Wenn der Hund wieder vor schießt, wieder nen Richtungswechsel usw.


    Der Abstand Hund-Halter wird immer kleiner, weil der Hund sehr oft nach seinem Besitzer guckt und nicht mehr so weit vor rennt.

  • "Fuß" laufen haben wir nie geübt, wozu auch? Unser Hund braucht nicht Fuß laufen, weil wir keine Prüfung mit ihm machen und er seinen Aktionsradius haben darf. Er läuft aber trotzdem Fuß ... ganz so nebenher hat er das gelernt, ohne das wir explizit daraufhin geübt haben.


    Übe mit deinem Junghund lieber Dinge die im täglichen Zusammenleben wichtig sind (muss ich ja nun nicht nochmal wiederholen, wurde ja schon benannt).


    Das dein Hund konsequent bis zu einem Jahr an der Leine laufen soll halte ich jedoch für einen eklatanten Fehler. Grade bei einem jungen Hund kann man hervorragend das kommen üben ... in der Pubertät (ab 7/8/9 Monate, bei einem früher, bei einem später) vergißt er das eh und dann kommt er eh - in ungesicherten Gebieten - an die Leine.

  • Wie sehen denn eure Spaziergänge aus? Macht ihr was mit dem Hund wenn ihr draußen seid (Nasenspiele, Waldagility..) oder trefft ihr euch meist mit anderen Hunden zum Spielen oder lauft ihr nur einfach und der Hund geht mit?
    Geht ihr immer den selbe Weg oder fahrt ihr auch mal raus und geht woanders?
    Wie übt ihr den Rückruf? Welches Kommando habt ihr (habt ihr "eins" oder mehrere?)
    Was macht ihr wenn ihr ruft und er kommt nicht?
    Gebt ihr eurem Hund feedback wenn er auf dem Spaziergang nach euch schaut (sollte man am Anfang immer)?
    Wann und wo übt ihr, wie oft und wie lange?


    Wenn eure Hundeschule bei euren Problemchen nichts weiß und dazu noch empfiehlt den Hund das erst Jahr an der Leine zu lassen ist sie nicht besonders kompetent! ( :ua_stowit: )


    "Fuß gehen" ist für euch garantiert keine Übung mit hoher Prorität :rate0:


    LG

  • Nun wenn du den wenigen Blickkontakt belohnst, wirst du schnell feststellen, das sie auch öfter schaut.


    Kleine Beutespiele vom Hund weg und bodennah können sehr gut helfen und mit dem Hund richtig sinnfrei rumtollen.


    Wenn der Hund auf seinen Namen reagiert, diesen rufen und ganz schnell wegflitzen und dabei auch ruhig in die Hände klatschen und anfeuern.


    In der Wohnung den Hund auch ruhig mal links liegen lassen und nicht beachten.

  • Die Bindung Halter/Hund ist ein langwieriger Prozess, an dem es gerade bei Junghunden intensiv zu arbeiten gilt. Ein junger Hund ist nun mal an allem und jedem interessiert und es ist recht schwierig, die Aufmerksamkeit auf sich als Halter interessant zu gestalten. Wir haben im Wald immer "Ranger " gespielt, d.h. ich habe Aruna bereits als Welpen mit in den tiefen Wald genommen, mit ihr Ameisenhügel untersucht, Wild beobachtet, mich versteckt, so dass sie mich suchen musste..und wenn sie gar nicht hörte auch mal einen Schreck eingejagt, indem ich mich so gut versteckt hatte, dass sie mich nicht finden konnte. Anschließend war immer ein Auge und ein Ohr bei mir!
    Darfüber hinaus stärken wir die Bindung, indem ich sie nichts selber regeln lasse. Alles, was es zu regeln gilt, nehme ich ihr ab. Dann kommen noch Schmuse-Massage und Rangelspielchen dazu, die meinem Hund zeigen sollen, wie interessant es doch ist sich auf Frauchen zu konzentrieren.
    Bei jungen Hunden wirds auch immer mal wieder Rückschläge geben, weil: die Welt hat ja sooo viel Interessantes zu bieten, aber es muss langfristig darauf hinauslaufen, dass Halter die oberste Instanz für Hundi ist. Eine souveräne Instanz, bei der Hund in Sicherheit ist und von der nur Gutes ausgeht!

  • Ich mache es auch so wie rosine.
    Plötzlicher Richtungswechsel oder schnell verstecken, wenn Hundi mit etwas anderem beschäftigt war (alles an der 10m Schlepp). Mittlerweile habe ich gar keine Gelegenheit mehr, mich zu verstecken, weil er sich echt alle paar Augenblicke nach mir umschaut. Auf den Spaziergängen übe ich sitz-platz-bleib-hier. Wir machen kleine Suchspiele oder wir rennen ein Stück zusammen. ich lasse ihn auf Baumstämmen balancieren, über dicke Äste hüpfen und kurze Wettrennen findet er auch klasse.
    Mit Geduld und Spucke wird das alles was!!
    Viel Erfolg weiterhin,
    Andrea & Ben

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