Schleppleine - Wie sieht Euer Alltag aus?

  • Zitat

    @ meaningoflife: ich weiß zwar, dass es so gelehrt wird, die Schlepp stückweise zu kürzen, aber mir hat sich nie der Sinn dieser Aktion erschlossen. Wie ich schon schrieb, benutze ich das Kürzen der Schlepp als subtile Strafe für Ungehorsam. Somit würde es für uns absolut keinen Sinn machen, die Schlepp zu kürzen, weil Aruna sich dann bestanft fühlen würde. Und du glaubst gar nicht, wie genau mein Hundi inzwischen weiß, wie lang 10 m sind. :D

    Ich versuche, die Schleppleine so zu benutzen, als wäre sie gar nicht da und wirklich nur im absoluten Notfall sichert sie den Hund ab. Als subtile Strafe für Ungehorsam beende ich den »simulierten Freilauf« und Neo kommt an die kurze Leine.

    Grade in der Übergangsphase, in der die Schleppleine großenteils schleifen soll, hab ich die Möglichkeit ja nicht mehr in der Form, über die Leine einzuwirken. Also soll er sicvh gar nicht erst dran gewöhnen, dass er über die Leine »Signale« bekommt. Wenn er grade die Ohren auf Durchzug hat, sammel ich ihn auch direkt ein und zieh nicht an der Schleppleine.

    Ich bin aber auch kein Experte, ist unser erster Hund und auch erst seit sieben Monaten… :smile:

  • Zitat

    Interesantes Thema.
    Meine ist auch an der 10 m Schlepp und es klapt auch ganz gut.
    Was mich etwas nervt ist, wie macht Ihr das, wenn Ihr mit mehrern Hunden und Leuten lauft? Auch mit Schlepp? Geht das? Verwurschelt das nicht?
    Hab sowas bisher eher gemieden, aber ist ja eigentlich schade!
    Wie macht Ihr das?

    Es IST nervig ;)

  • Maya läuft außer am Rhein immer an der Schleppe.
    Ganz einfach: Bei den Wiesen wo wir hingehen, sind eine Menge Hasen.

    Die eine Wiese grenzt noch an den Friedhof. Letztens hatte ich keine Schleppe dabei und schwups, war sie durchs Tor. Kam aber wieder zurück.
    Und beide Wiesen haben einen Zugang zur Schnellstraße.

    Und mir wär es lieb wenn Maya nicht von einem Auto mit mehr als 80 km/h überrollt wird.

    Wir waren vor ein paar Tagen im Wald. Da hab ich auch die Schleppe abgemacht, auf gut Glück, dass Maya nicht auf Suche geht. Nein sie blieb schön bei uns (eine Freundin war dabei). Es wäre echt nervig gewesen, wenn sie an der Schleppe geblieben wär. Wir sind so vielen Hunden begegnet und wir waren ja schon allein mit 5 Hunden unterwegs. Das hätte total das wirr-warr gegeben.

  • Also bei uns ist es so, dass meine Hündin 2 Jahre lang konsequent an der 10 Meter Schleppe gelaufen ist. Ich hab diese erst später übernommen und sie hat ausgeprägten Jagdtrieb und hatte beim Vorbesitzer auch schon Erfolg.

    Ehrlicher Weise auch am Anfang bei mir, musste erst drauf kommen wie diese zu händeln ist, da ich vorher noch nie nen Mali hatte. Sie hat mir mal ein Eichhörnchen vom Baum gepflückt..........das war allerdings dann auch ihr letzter Erfolg!

    Spiel außerhalb eingezäuntem Gelände gabs NUR mit Schleppleine und die war immer dran. Hunde sind nicht blöde und wissen genau, ob sie kontrolliert werden können - Schleppe dran - oder nicht - Schleppe weg.

    Als "Strafe" wenn sie nicht folgt die Schleppe dran machen und dann Fuß laufen lassen finde ich nicht sonderlich günstig, da sie hier sicherlich nur deshalb dann "geknickt" Fuß läuft, weil sie Deine schlechte Stimmung bemerkt, aber eine Verbindung zum vorher nicht Folgen baut diese deshalb bestimmt nicht auf, hierzu ist der Zeitraum - nicht folgen - "einfangen" - anleinen - viel zu lange!

    Wegen Mangelnder BEwegung hab ich mir keine Sorgen gemacht. Wenn der Hund ohne Schleppe läuft, soll er ja auch nicht weiter weg, außerdem lernt er hierbei eh nur Sachen, die er eigentlich nicht lernen soll. (Schnüffeln, ignorieren, stöbern usw.) Da beschäftige ich mich doch lieber mit diesem auf den Spaziergängen mit Suchspielen, kontrolliertem Ballspiel, Unterordnung usw. Da hat er viel mehr davon.

    Das Longieren haben wir übrigens auch gemacht, kann ich nur empfehlen. Außerdem machen wir auch noch Mantrailing, was für Jäger absolut super ist. Hier wird der Jagdtrieb in geordnete, kontrollierte Bahnen gelenkt und dem Hund wird nicht nur etwas verboten, er darf seinen Trieb kontrolliert ausleben. Mittlerweile kann es sogar passieren, dass beim Trailen im Wald ein Hase aufspringt, mein Hund aber so beschäftigt ist, dass ihn dies überhaupt nicht interessiert.

    Außerdem haben wir nun nach 2 Jahren die Schleppleine bis auf 2 Meter abgebaut und laufen sozusagen frei durch den Wald. Ich habe, als der Gehorsam insgesamt sehr gut war die Rehe und Hasen noch "Negativ" belegt, indem ich ihr ein Sprühhalsband angelegt habe und sobald sie auch nur einen Blick in Richtung Hase-Reh usw. riskiert hat, gabs schon einen kurzen Wasserstrahl, der in diesem Stadium auch noch bei ihr angekommen ist. Hab ich zu lange gewartet und sie erst hoch fahren lassen, dann nutzt der Sprühstrahl auch nicht s mehr.
    Nach ca. 6 Monaten in denen ich das Sprühhalsband ca. 5 Mal eingesetzt habe dreht sie nun von selbst um, kommt zu mir, wenn Wild in Sicht kommt und wir veranstalten dann Jubel Trubel Heiterkeit, damit es sich auch für Sie rentiert. D. h. ich renn mit ihr quer in den Wald hinein und schmeiß mit super Leckerchen um mich, die wir dann zusammen "suchen-Jagen" wie immer man es auch nennen will. Sie ist dann beschäftigt und abgelenkt und jault und bellt und hetzt auch nicht mehr, wie sie es früher getan hat.

    Ist viel Arbeit und Konsequenz erforderlich, aber ich kann jedem nur raten es durchzuhalten. es lohnt sich.

    Und mittlerweile ist sie auch schon ein wenig älter und mag auch nicht mehr mit jedem Hund spielen, geht Mali-typisch hier eher nach vorne um diese zu verjagen. Das Problem mit den "Der tut nix" Hundebesitzern kenne ich auch zu genüge. Leg sie nun einfach hinter mir ins Platz, stelle mich ein paar Meter davor und baue mich ziemlich auf und verjage den entgegenkommenden Hund mit lauter Stimme. Klappt in 90 % aller Fälle! Hab ich mal ausprobiert, war ein Tip von Günther Bloch.

    Wünsch Euch noch viel Erfolg

  • Meine Hündin kennt den Unterschied zwischen frei und Schleppleine ganz genau.

    Ich habe jetzt die Situation, dass Roxy an der Schleppleine nichts, aber auch rein gar nichts anstellt. Sie springt dann nichtmal in den Seitenstreifen, weil sie eine Maus wahrgenommen hat. Damit ist der Übungseffekt an der Schleppleine also gleich Null. Noch dazu ist sie körperlich an der Schleppleine kaum auszulasten. Freies Laufen ist bei der körperlichen Auslastung durch nichts zu ersetzen. Auch in Hinblick auf Muskelbildung und Muskelaufbau.

    Ich habe also die Schleppleine meistens dabei, für den Fall aller Fälle. Gehen die Pferdchen mit Roxy durch, dann rufe ich einmal und pfeiffe einmal. Danach ist meinerseits absolute Stille. Ich bleibe dann auch nicht stur stehen, sondern bewege mich flott in die entgegengesetzte Richtung. Sie soll sich gar nicht einbilden, dass ich gemütlich auf sie warte, während sie irgendwelchen Spuren nachstöbert. Kommt sie dann zurück, lobe ich sie kurz und sie wird mit Schleppleine abgesichert.

    Uns würde es nichts nützen, die Schleppe schleifen zu lassen und nach und nach zu kürzen. Habe ich schon probiert, dazu ist sie zu schlau. Sie kennt die Leine ganz genau.

    10 Monate habe ich Roxy schon und mittlerweile stellen sich die ersten Erfolge ein. Gestern ließ sie sich von dem Reh abrufen, hinter dem einer ihrer Kumpels schon herlief. Vor ein paar Tagen ließ sie sich von dem Vogelschwarm abrufen, der auf einem Feld hockte.

    Ich denke, es gibt keine ultimative Lösung für das Schleppleinentraining. Jeder Hund ist anders, jeder Mensch ist anders und jedes Hund-Mensch-Team muss seine eigene Methode finden. Was bei mir klappt, muss noch lange nicht bei anderen klappen. Und umgekehrt.

  • Ja, ich stelle fest, dass wir unterschiedlicher Auffassung sind, was ein Hund darf, wie er zu erziehen ist und wie weit ein Hund sich dem jeweiligen Herchen/Frauchen anzupassen hat. Ich mag es, wenn Aruna über die Wiese rennt im Galopp, sich dann irgendwann umdreht, um zu schauen, wo ich bin und dann freiwillig und freudig wieder zu mir zurück stürmt, um sich ihr Leckerli abzuholen. Ich mag diesen Ausdruck von Lebensfreude, wenn sie sich im Wald ein Loch buddelt, weil sie irgendwelche Ameisen entdeckt hat, und diese dann liegend beobachtet. Ich mag es auch, wenn mein Hund ihren eigenen Willen behält und mir zeigt, was sie wirklich gern tut und was sie nur tut, weil sie sonst Repressalien zu erwarten hat.
    Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn mein Hund so erzogen wäre, dass sie immer nur gehorcht, egal, wie sie sich gerade fühlt.
    Ein wenig cleverer Ungehorsam gesteh ich meinem Tölilein zu, weil sie, wie jedes andere Lebenwesen halt ihren eigenen Charakter hat.
    So lange sie niemanden belästigt oder Schaden anrichtet ist das für mich eher zum Schmunzeln als zum Ärgern ;)
    Ich möchte mein Arunchen WIRKLICH kennen lernen und nicht eine Marionette haben, die nur noch das tut, was ich von ihr will.

  • Zitat

    @ meaningoflife: und wie überprüfst du, ob dein Hund inzwischen auch ohne Schlepp auf dich hört?


    Die Schleppe ist irgendwann so weit gekuerzt dass sie nur noch 10cm lang is- also quasi ohne Schleppe ;)

  • Zitat

    Ja, ich stelle fest, dass wir unterschiedlicher Auffassung sind, was ein Hund darf, wie er zu erziehen ist und wie weit ein Hund sich dem jeweiligen Herchen/Frauchen anzupassen hat. Ich mag es, wenn Aruna über die Wiese rennt im Galopp, sich dann irgendwann umdreht, um zu schauen, wo ich bin und dann freiwillig und freudig wieder zu mir zurück stürmt, um sich ihr Leckerli abzuholen. Ich mag diesen Ausdruck von Lebensfreude, wenn sie sich im Wald ein Loch buddelt, weil sie irgendwelche Ameisen entdeckt hat, und diese dann liegend beobachtet. Ich mag es auch, wenn mein Hund ihren eigenen Willen behält und mir zeigt, was sie wirklich gern tut und was sie nur tut, weil sie sonst Repressalien zu erwarten hat.
    Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn mein Hund so erzogen wäre, dass sie immer nur gehorcht, egal, wie sie sich gerade fühlt.
    Ein wenig cleverer Ungehorsam gesteh ich meinem Tölilein zu, weil sie, wie jedes andere Lebenwesen halt ihren eigenen Charakter hat.
    So lange sie niemanden belästigt oder Schaden anrichtet ist das für mich eher zum Schmunzeln als zum Ärgern ;)
    Ich möchte mein Arunchen WIRKLICH kennen lernen und nicht eine Marionette haben, die nur noch das tut, was ich von ihr will.

    Und wo ist da nun das Problem mit der Schleppe? Nur weil ich mit meinem Hund darauf hinarbeite, dass sie so immer abrufbar ist? Nur weil ich da nicht ganz so tolerant rangehe und denke "Kann ja mal passieren, dass mein Hund zu nem fremden hinrennt"?? Nee du, denn da kann sie auch mal ganz schnell an den falschen geraten ;)

  • Hallihallo

    es freut mich riesig, dass hier so viele Beiträge kommen :smile:

    Rusty muss an die Schleppe, weil er letzte Woche zufällig (annimiert durch einen anderen Hund) einem Reh hinterher lief. Er kam gleich wieder, erst mal war er aber weg. Und heute habe ich beim Morgenspaziergang gesehen, dass er eine Witterung hat und habe ihn an die Leine genommen. Solange, bis der Hund wieder ganz ruhig und entspannt war. Die Witterung war weg. Und ein paar Meter weiter lief und dann ein Reh quasi über den Weg und der Hund war wieder hinter her, obwohl der andere Hund, der uns begleitet hat, gar nicht mit ist. Rusty kam auch hier ganz schnell wieder, doch es ist einfach ein NO GO!

    Zumal Rusty ein zuverlässiger Reitbegleiter werden soll. Da kann ich mit der Schleppleine nicht arbeiten, überhaupt brauche ich einen sehr gut abrufbaren Hund, da ja vom Pferd aus die Einwirkung noch viel geringer ist.

    Sein Bewegungsbedürfnis ist schon mehr, als das, was bei einem normalen Spaziergang - mit Spiel und Beschäftigung - abfällt. Das merke ich daran, wenn wir mal ein paar Tage ohne Hundekontakt (wo er läuft und spielt) und ohne Ausritt unterwegs waren. Longieren gefällt ihm leider nicht, habe ich schon angefangen.

    Und ich will ihn halt auch nicht zu einer Marionette erziehen. Er soll schon Hund bleiben und es ist wirklich schön einen tobenden spielenden Hund zuzusehen, der immer wieder schaut wo Frauchen ist und immer wieder fröhlich herankommt.

    Das Thema schnuppern an der Schlepp ist anstrengend für uns beide. Er schnuppert ausgiebig und dann ist es meistens im näheren Umkreis so interessant, dass er gleich na ein paar Schritten wieder schnuppert. Im Freilauf war es immer so, dass er dann zurück blieb und nachgeschossen gekommen ist. Habe ich ihn an der Schlepp, dann kann er ja nicht so lange schnuppern oder ich muss allerweil stehen bleiben. Dann kommen wir in der Stunde, die ich für den Spaziergang einplane nicht wirklich weiter. Und die Bewegung blieb auf der Strecke.

    Bin schon am Überlegen, ihn wenn das Wetter paßt am Rad mit zu nehmen. Da gibt es doch so ein Teil, das man am Rad festmachen kann, wo der Hund drangebunden wird. Habt Ihr damit Erfahrungen gemacht?

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