Wozu täglicher Kontakt mit anderen Hunden?

  • fläcki:



    Ist wirklich ein sehr interessanter Text, den Du verfasst hast und der sehr nachdenklich macht. :smile:
    Ich teile Deine Meinung, da ich selbst auch schon einige parallele Gedankengänge hatte.


    Zwar gehört ein bißchen mehr dazu aber eigentlich ist die Grundaussage dessen, was ich hier auch in einem langen und breiten Text verpacken könnte: "Der große Fehler, den viele, viele Menschen machen (ich schließe mich nicht aus) ist, andere Lebewesen und deren Verhaltensweisen zu vermenschlichen"


    Beispiele:


    - der Hund der grinst
    - Hunde die mobben
    - die zickige, arrogante, etc.... Katze
    - der fröhlich pfeifende Vogel
    - die gemächliche Eiche
    .......etc........


    es soll sogar Leute geben, die Gras für pfiffig halten. :D

  • Ein soziales Tier wie der Hund wird wohl genau so kauzig wie ein Mensch, der Einzelgänger ist, wenn er nie Kontakt zu Artgenossen bekommt. Aruna ist als Welpe auch zu jedem, aber auch JEDEM Hund hin. Inzwischen differenziert sie stärker, und das hat mMn etwas damit zu tun, dass ich sie hin und wieder in die Hundepension gebe. Dort lernt sie ganz natürlich, wie und wo sie sich in dem entsprechenden, zufällig(allerdings vom Besitzer der Pension mit viel Hundeverstand) zusammengestellten Rudel einzuordnen hat.
    Es ist bemerkenswert, wie sie sich inzwischen anderen Hunden gegenüber verhält. Das hätte ich ihr so nie beibringen können, weil ich die Hundesprache auch nur rudimentär beherrsche.
    Sie benimmt sich gegenüber kleinen Hunden sehr freundlich, legt sich auf den Rücken und zeigt ihren "Personalausweis" :lol: ; aber nur, wenn der kleine Hund ängstlich ist und sie Interesse an ihm hat. Kleine Kläffer mag sie gar nicht, da wendet sie sich ab.
    Bei größeren Hunden legt sie sich hin, wartet, bis der Hund bei ihr ist, lässt sich erst beschnüffeln und fordert dann ggf. zum Spielen auf. Wenn sie den anderen Hund aber nicht mag, dreht sie ihm den Hintern zu und ignoriert ihn in einer absoluten Weise.
    Wird ein Hund ihr lästig oder aufdringlich zeigt sie das duch ein kurzes Bellen und Wegdrehen an. Meist wird das auch verstanden. Wenn nicht, dann greife ich ein. Aruna muss sich nicht belästigen lassen, genau so wenig, wie ich es dulde, wenn sie, was immer noch ab und zu vorkommt, andere Hunde versucht zum Spielen aufzufordern, obwohl die gar keine Lust haben.
    Neulich ist sie an eine Hündin geraten, die ihr mit Zähnezeigen und lautem Aufquietschen gezeigt hat, dass sie keinen Kontakt wünscht. Aruna hatte es sehr schnell begriffen und sich dann wieder mir zugewandt.
    Allerdings ist es nach wie vor schön zu sehen, wie sie mit ihren Kumpels, die ähnlich ticken wie sie über die Wiesen rennt, wie sie balgt und spielt. Aber, wie bereits geschrieben, inzwischen differenziere nicht nur ich sondern auch Aruna selbst und sie sucht sich aus, mit wem sie Kontakt haben will und mit wem eher nicht.

  • Aruna


    Zitat

    Das hätte ich ihr so nie beibringen können, weil ich die Hundesprache auch nur rudimentär beherrsche.


    Du stellst da etwas sehr wichtiges fest.


    Ich bin bsp. kein Freund von Welpenspielstunden. Wenn ich einen Welpen/Junghund habe, lasse ich diesen durchaus gern mal mit nem anderen etwa gleichaltrigen Welpen spielen.
    Aber die korrekte Hundesprache lernt Welpi nicht von gleichaltrigen Hunden. Denn die können diese Sprache ja auch nicht. Aus diesem Grund ziehe ich es vor, wenn mein Welpi möglichst viel Kontakt zu von mir ausgewählten Hunden aller Altersklassen hat.
    Deshalb sehen meine Welpen idR keine Welpenstunde, dafür suche ich mir möglichst viel Kontakt zu Hunden aus meinem Bekanntenkreis, wo ich die Hunde und ihr Verhalten gegenüber anderen Hunden kenne. Oder eben Kontakte auf Spaziergängen zu Hunden, die ich bereits kenne - wobei das bei uns in der Gegend eher selten der Fall ist. Pampa eben, wir können teilweise 2-3 STunden durch die GEgend laufen ohne andere Hunde zu treffen.

  • Zitat

    Was hat täglicher Kontakt mit sozialisiert sein zu tun?


    Niani, das kann ich mir bei meinem z.B. nicht vostellen. Aber - wie schon gesagt - unterscheide ich zw. Einzelhunden und Hunden die zu zweit oder im Rudel zusammenleben..


    Mich würde mal interessieren, ob die Rudel einiger User (Tanja?) geschlossen als Rudel auch einfach somit fremden Hunde spielen!?


    hallo,
    ich möchte dazu auch nml sagen,des meine drei auch nicht mit andern hunden geschlossen spielen....wenn dann eher höchstens noch louise,pinot hat keinerlei interesse an fremden hunden...der schnüffelt höchstens kurz mal und geht dann desinteressiert seiner wege....allerdings muss ich dazu sagen,das ich alle drei niemals auf nur einen hund "Loslasse"...da der rüdiger zum "nerven",oder wie mensch es auch immer nennen will, neigt und die andern beiden da natürlich gleich wieder gruppendynamik entwickeln und des will ich keinem hund antun und wäre in meinen augen auch ziemlich fahrlässig von mir

  • Ich erlebe es auch täglich bei Mehrhundehaltern, dass sie innerhalb des eigenen Rudels Hunde haben die nicht mit anderen spielen oder sich groß mit ihnen abgeben und andere Hunde aus diesem Rudel gehen auf andere fremde Hunde zu und nehmen die Kommunikation auf, rennen gemeinsam mit ihnen rum.


    Bei einem Bekannten von uns ist es so, dass er immer mit 4 Irish Settern unterwegs ist ... die nehmen teilweise als gesamtes Rudel Kontakt mit anderen Hunden auf. Spielen tun sie nicht aber ich habe ihn kennengelernt, weil einer seiner Setter (ebenfalls damals ein Welpe/Junghund) ganz heiß drauf war mit Max zu spielen ... ansonsten nehmen sie aber eher wenig Kontakt zu anderen Hunden auf.


    Jeder Hund ist halt anders und das ist auch gut so :).

  • Habe zwei Aussagen gefunden, denen ich voll zustimmen kann:


    Zitat


    Ein soziales Tier wie der Hund wird wohl genau so kauzig wie ein Mensch, der Einzelgänger ist, wenn er nie Kontakt zu Artgenossen bekommt.


    Zitat


    Jeder Hund ist halt anders und das ist auch gut so :).


    Hoffe, es wirft nicht ein allzu schlechtes Licht auf Euch, wenn ich Euch da zustimme.

  • Daß der Hund sozial ist, spricht sicher keiner ab. Aber sozial heißt nun mal nicht, daß er jeden FREMDEN Hund mag, sondern eben sich in einem Rudel sozial verhält, also die Interessen des Rudels vertritt und dafür einsteht, sich einfügt und das Rudel weder mit asozialem Verhalten gefährdet noch den Jagderfolg durch asoziales Verhalten verhindert...


    Die meisten Hunde, die wenig Wert auf Kontakt zu FREMDEN Hunden legen, hatten wohl eher viel als wenig Kontakt zu Artgenossen. Mein Bluey hatte extrem viel und wie ich inzwischen denke zu viel Kontakt zu allen möglichen Kötern (sorry, aber ist nun mal so...). Hätte ich ihm so einiges erspart, wäre er heute vielleicht nicht so genervt von Fremdhunden. Er ist absolut sozial, würde nie Streit von sich aus anfangen, aber er will seine Ruhe und setzt dies, wenn sein Warnen nicht gehört wird (was leider fast immer der Fall ist) auch massiv durch. Da ich ihm und auch den anderen Hunden dies ersparen möchte, halte ich fremde Hunde einfach fern...
    Auch viele "kauzige" Menschen hatten Zeit ihres Lebens oft viel zu viel Kontakt zu allen möglichen Menschen. Je mehr Kontakte man nun mal macht, desto mehr negative Erfahrungen macht man auch. Der eine steht da drüber und geht auf den nächsten wieder locker drauf zu (Labbis, Beagles usw...), dem anderen reicht eine negative und er hält sich lieber an seine Freunde und bleibt bei Fremden erst mal mißtrauisch (Australian Cattle Dogs, so mancher Terrier). Das ist bei Menschen auch so. Und hat nichts mit der Quantität der Erfahrungen zu tun, sondern vielmehr mit der Qualität. Und wenn ich nun weiß, daß die meisten FREMDEN Hunde, die hier so rumpreschen für negative Erfahrungen bei meinen Jungs sorgen, dann meiden wir einfach den Kontakt, weil ich weiß, daß meine Jungs da sehr sensibel drauf reagieren.


    Es liegt NICHT in der Natur eines normalen gesunden erwachsenen Hundes sich mit anderen Hunden zu vertragen und zu spielen. Hunde, die mit jedem spielen wollen sind sicher putzig und lieb und was weiß ich, aber eben nicht natürlich.

  • Zitat

    Es liegt NICHT in der Natur eines normalen gesunden erwachsenen Hundes sich mit anderen Hunden zu vertragen und zu spielen. Hunde, die mit jedem spielen wollen sind sicher putzig und lieb und was weiß ich, aber eben nicht natürlich.


    Oh, so einen habe ich. Muss ich mir jetzt nen Kopp machen ? :???:


    LG

  • Nein. Natürlich mußt Du Dir keinen Kopp machen. Aber es einfach mal aus der Perspektive der Hundehalter sehen, die einen "normalen" Hund haben, der nun mal nicht so viel Wert auf Kontakt zu Artgenossen legt. Und nicht immer gleich mit asozial oder sozialunverträglich oder der arme Hund abstempeln. Sondern einfach wie es ist: Hat seine Kumpels und mag nicht unbedingt neue Leute (Hunde) kennen lernen, wenn es sich vermeiden läßt.

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