Nachdenkliches über Tierschutz und die Freiheit...


  • Na jetzt mal Butter bei die Fische, :D ein Deutsch Drathhaar ist ein zwischending zwischen Wolf und was? Ein Dackel ist ein Zwischending zwischen Wolf und was? Ein Foxhound ist ein Zwischending zwischen Wolf und was? Ein Greyhound ist ein zwischending zwischen Wolf und was?
    Also wenn man so argumentiert, dass Jagdhunde weniger domestiziert wären (und da gibts ja Abstufungen), so hab ich dich verstanden... dann könnte man lediglich Hunde artgerecht halten die nur noch einen ganz rudimentären Jagdtrieb besitzen, Möpse oder Cavalier King Charles Spaniel z.B... dann hab ich lieber gar keinen Hund.
    Außerdem halt ich das "wenig domestiziert/dem Wolf näher" eh für ein Gerücht.
    Wenig domestiziert sind vielleicht Dingos, wo man sich ja von Zeit zu Zeit in Biologenkreisen drüber streitet, ob es ne eigene Art ist... eventuell auch noch die Schensie Hunde des tropischen Hackfruchtgürtels... aber GRADE die heutigen, hier anzutreffenden Jagdspezialisten sind die Produkte von sehr gezielter, sehr langer Selektion. Die sind nicht mehr oder weniger domestiziert als z.B Hütehunde.


    Davon abgesehn ist das auch ne ziemlich eingeschränke Sicht der Dinge. Es sind nur wenige Regionen auf der Erde, wo Hunde nur und ausschleißlich als Luxusgeschöpfe und rein zum Spaß gehalten werden. Nur weil Mitteleuropa und Nordamerika sich als Nabel der Welt sehen, heiß das wohl kaum, dass die artgerechte Hundehaltung hier vor 50 Jahren erfunden wurde und die anderen zigtausend Jahre davor, bzw dass, was alle anderen machen, nicht der rede wert ist...

  • Marula, ich meinte alle Hunderassen.


    Zitat


    Ich will mich nicht zu weit aus den Fenster lehnen, aber ich glaube, diese Klausel ist hinfällig und gerichtlich nicht durchsetztbar (gerade weil es sich um einen ggf. "unnötigen" chirurgischen Eingriff handelt).


    Nur wissen das die Neuhundehalter leider nicht, und fügen sich dieser Vorschrift.


    Zitat


    Bei uns im Schutzvetrag stand das auch drin (Kastration aufgrund von Taubheit, wäre es med. nicht notwenidg gewesen


    Was hat Taubheit damit zu tun?


    Zitat


    Wenn die Tiere dort vor Ort vermittelt werden, könnte ich es verstehen, dass sie kastiert werden sollen, aber hier in DE laufen diese ja nicht als Straßenhunde/Hofhunde/Dorfhunde rum die sich unkontrolliert vermehren.... :roll:


    Eben.


    Zitat


    Beim Rüden leicht festestellbar :D , bei der Hündin glaub ich mit Abtasten und Ultraschall :???:


    Sie müssten dazu jedesmal wieder eingefangen werden. :/ Bei langhaarigen Rüden erkennt man es auch nicht von weitem.

  • Zitat


    Was hat Taubheit damit zu tun?:


    Nichts


    Zitat


    Beim Rüden leicht festestellbar :D , bei der Hündin glaub ich mit Abtasten und Ultraschall :???:


    Bei langhaarigen Rüden erkennt man es auch nicht von weitem.[/quote]



    Da bin ich ja von ausgegangen, dass die Tiere eingefangen werden.


    Vielleicht hilft ja fotografieren weiter, wäre besser, als jedesmal wieder einzufangen.....

  • Hi,
    ich backe gerade Kekse für meine spanische Langnase und denke über Patricks Worte nach :smile:
    "Frei wie der Wind" soll der Hund sein......hm, aber das Leben ist nicht Disneyland mit Cowboyhut und Kippe im Maul und Freiheit in Zusammenhang mit Streunern hat ( wie hier schon erwähnt) einen bitteren Nachgeschmack für mich.
    Bin ich selbst eigentlich "frei"?? Kann ich denn leben , wie ich will?? Im dicken Landrover über die Savanne dem Sonnenuntergang entgegen??
    Keineswegs! Ich habe einen Chef, einen Vermieter, das Ordnungsamt und viele Gesetze, die mich in meinem Freiheitsdrang behindern. Insofern sind meine Spanierin und ich irgendwie "Leidensgenossinnen"........und machen das Beste `draus :smile:
    Gerade duftet es köstlich nach Käse-Keksen, Ashley schlummert zufrieden auf meinem Bett und wenn ich sie mir so annsehe, wird mir warm ums Herz und ich denke: so ist es gut!
    Eine ausgemergelte Ashley, von zahlreichen Geburten geschwächt, hungrig und krank passt irgendwie nicht zum Bild der Freiheit und deshalb beschleicht mich auch kein schlechtes Gewissen, ob es anders nicht besser für sie wäre.
    Freiheit um jeden Preis :???:
    Könnte man die Ashley fragen:"Wie möchtest du leben? Geliebt und versorgt, aber ohne Freiheit oder ein freies Leben mit dem täglichen Kampf ums Überleben?"......Wie würde sie sich wohl entscheiden?


    Na, vielleicht habe ich mit meinen Keksen einen kleinen Heimvorteil ;)
    LG

  • Zitat

    ...Wie würde sie sich wohl entscheiden?


    Na, vielleicht habe ich mit meinen Keksen einen kleinen Heimvorteil ;)


    Hallo,


    ...den hast Du sicher. ;)


    Unsere Vierbeiner sind ja schliesslich schlau. Und selbst der alte Strassen-
    köter mit dem einen Auge und dem Holzbein, weiss ganz genau, wo ihm
    ein Stein nachgeworfen wird und wo eine alte Wurst.


    Ich will ja auch gar nicht so sehr auf die spezielle Auslandshund-Proble-
    matik hinaus. Mir geht es um alle Hunde und insbesonders um die
    Spezialisten.
    Oder anders gefragt: Ist der 08/15-Hundehalter überhaupt fähig und
    willens, die Eigenheiten seines Hundes (seiner Rasse) zu erkennen, sich
    damit auseinander zu setzen und darauf einzugehen?


    Sicherlich geht es meinen beiden Kamelen gut bei uns. Und sicherlich
    sind sie gerne da und bestimmt auch nicht unzufrieden.
    Und ich wusste ja, dass unsere Véro im Hasenreich nicht den besten Ruf
    zu geniessen scheint, da sie bei uns im Gewerbegebiet schon den am-
    bitionierten Jäger gegeben hat.


    Trotz allem brauchte es fast anderthalb Jahre, bis wir drauf kamen, was
    für ein Vollblut-Jagdhund unsere Verona eigentlich ist.


    Dass ist das, was mir eben solche Gedanken macht.
    Was übersehen wir HH denn tagtäglich so bei unseren Hunden?
    Und wenn wir es erkennen, wie reagieren wir?


    Wie viele Hunde, die einen speziellen Trieb in sich tragen, werden dafür
    von ihren Besitzern bestraft?
    So wie die bellende Spanierin, die ihrer Kommunikation via TT beraubt
    wird.


    Es ist also nicht nur die Problematik, dass viele Hunde nicht nur ihre an-
    geborenen Eigenschaften nicht nur nicht ausleben können, sondern dafür
    noch gestraft und reglementiert werden.
    In eine Schablone gepresst, die dem Menschen -ihrem HH- genehm ist.


    Speziell im Jagdhundebereich, wird den Tieren ein Trieb, der ihnen über
    Generationen angezüchtet wurde, versucht auszutreiben. Mit allen Mitteln
    und nicht selten mit Gewalt.
    Und dann wird erwartet (gefordert) dass sich Hundi mit 20 Minuten um
    den Block, Fertigfutter und einem Stoff-Kuscheltier zufrieden gibt.
    Und wehe, wenn nicht!


    Manchmal kommen wir Hundehalter mir vor, wie diese Typen, die nie und
    garnicht ein Auto beherrschen werden. Diese typischen Strassenverkehrs-Legastheniker.
    Aber dann Porsche fahren. :roll:
    Und das Schlimme dabei... sie schaden unter Umständen damit nicht nur
    sich selbst.


    liebe Grüsse ... Patrick *noch immer grübelig :D *

  • Zitat

    Ist der 08/15-Hundehalter überhaupt fähig und
    willens, die Eigenheiten seines Hundes (seiner Rasse) zu erkennen, sich
    damit auseinander zu setzen und darauf einzugehen?


    Nein, leider nicht. (Uns hier im Forum zähle ich nicht zu den 08/15-ern.)

  • Ich würde nicht sagen, dass den Hunden der Trieb "ausgetrieben" werden soll, sondern dass er eben in geregelte Bahnen gelenkt werden soll. Ein Hund der seinen Trieb nicht beherrschen kann, der ist für einen Jäger wertlos, ebenso wie ein Hund ohne Trieb. :D


    Ich finde auch nicht, dass ich Sascha Lebensqualität nehme, wenn ich ihm helfe seine Triebe unter Kontrolle zu bringen. Auch ein Wolf oder ein Straßenhund muss seine Triebe unter Kontrolle bekommen, denn in einem Rausch wird viel zu viel Energie unnötig verschwendet, u.U. keine Beute gemacht oder zu viel Beute erlegt.
    Diesen übersteigerten Trieb gibt es so eigentlich auch nur beim Hund, für den Wolf ist Nahrungsbeschaffung und Beute machen viel zu Ernst, der kann es sich gar nicht leisten bei Wildgeruch sofort auf "Beute machen" umzuschalten.
    Nur eine satte Katze spielt mit Mäusen.

  • Ohne speziell auf Auslandshunde einzugehen...


    Wir Menschen haben die Triebe der Hunde für unsere Zwecke abgeändert, teilweise haben wir komplette Triebsequenzen geändert, siehe Hütehunde.
    Jetzt sind die Hund so, wie wir sie wollten, ihre Triebe wurden seit Jahrhunderten zu unserem Nutzen gefördert und geformt.


    So, und jetzt?
    Jetzt sind die Triebe plötzlich lästig, aber schön sind sie, die Spezialisten.
    Also müssen die Triebe weg. Nein, nicht züchterisch über Generationen, jetzt muss es sein. Wir sind Menschen und deshalb wollen wir haben, sofort und ohne Einschränkungen.
    Plötzlich wird nicht mehr mit den Trieben des Hundes gearbeitet, sie werden nicht mehr genutzt, nein, sie müssen weg.
    Abgesehen davon, dass wir keine Hunderassen mehr brauchen, wenn Hunde trieblose, einheitliche Sofabesetzer sein sollen, finde ich es einfach nur traurig.
    Rüden, die sich für Hündinnen interessieren, Hündinnen mit ganz normalem Läufigkeitsverhalten, das ertragen wir nicht mehr, da wird kastriert. Meist schon vorsorglich denn irgendwer kennt einen, der einen kennt, der mal was gehört hat, dass irgendwer gesagt hat.
    Trieb wird bestraft, denn den wollen wir nicht. Trieb wird "unterdrückt", denn der ist lästig. Wie viele Hunde leben permanent unter Hochspannung, weil ihre Besitzer den Trieb nicht fördern wollen und der hund einem Dampfkochtopf ohne Ventil gleicht?
    Hunde werden schnell wieder abgegeben, weil man die rassetypischen Triebe unterschätzt hat.


    Manchmal heißt die Liebe zu einer bestimmten Rasse Verzicht!
    Denn entweder ich bin bereit die "schlimmstmögliche" Triebausprägung zu ertragen und den Hund trotzdem typgerecht auszubilden und auszulasten oder ich sollte auf diesen speziellen Hundetyp verzichten oder einen ausgewachsenen Hund nehmen, der eben sehr gemäßigt ist!
    Triebe kann man nicht wegsozialisieren, man kann sie nicht aberziehen. man kann sie nur leiten und lenken UND dabei befriedigen. Ist man nicht bereit das zu leisten, sollte man sich neu orientieren.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Oder anders gefragt: Ist der 08/15-Hundehalter überhaupt fähig und
    willens, die Eigenheiten seines Hundes (seiner Rasse) zu erkennen, sich
    damit auseinander zu setzen und darauf einzugehen?


    Hallo Patrick,
    da hast du mit deinen Befürchtungen ganz sicher Recht! Die meisten HH überschätzen sich, was die Erziehung ihrer Hunde angeht oder glauben vorbehaltlos den Rassebeschreibungen, ohne in Betracht zu ziehen, daß jeder Hund ein Individuum ist :roll:
    Da wird der Beagle angeschafft, weil er angeblich so kinderfreundlich ist und kaum läuft etwas schief, gibts Prügel, Sprühhalsband oder "ab ins TH"!
    Man ist enttäuscht vom besten Freund des Menschen......wie konnte er so etwas tun usw.
    Da wird der schneidige Schäferhund angeschafft mit ausgeprägten Wach-und Schutztrieb ( ...ist ja erwünscht), aber wenn die Nachbarskinder zu Besuch kommen, wird er vorsichtshalber weggesperrt oder er landet gleich im Zwinger!
    Da wird der süße kleine Wuschelhund angeschafft, er sich später als überaus eifriger Hütehund entwickel und die ganze Familie zur Verzweiflung bringt.
    Da wird der wunderschöne Weimaraner angeschafft, damit jeder andere HH vor Neid erblassen soll! Ja, der macht was her.....und man ist schockiert, wenn der imposante Schönling auf Nimmerwiedersehen im Wald verschwindet! Weidmanns heil!


    Warum handeln die Menschen so unüberlegt und oft völlig spontan beim Kauf eines Hundes? Ich habe keine Antwort......vielleicht , weil es eben Menschen sind, die sich mit ihrem Verstand und ihren Gefühlen ständig im Wege stehen :???:
    Naja.....warum sich der Hund gerade dieser "unausgereiften" Spezies angeschlossen hat, bleibt wohl auch ein ewiges Rätsel ;)
    LG

  • Zitat

    Ich würde nicht sagen, dass den Hunden der Trieb "ausgetrieben" werden soll, sondern dass er eben in geregelte Bahnen gelenkt werden soll. Ein Hund der seinen Trieb nicht beherrschen kann, der ist für einen Jäger wertlos, ebenso wie ein Hund ohne Trieb. :D


    Ich finde auch nicht, dass ich Sascha Lebensqualität nehme, wenn ich ihm helfe seine Triebe unter Kontrolle zu bringen. Auch ein Wolf oder ein Straßenhund muss seine Triebe unter Kontrolle bekommen, denn in einem Rausch wird viel zu viel Energie unnötig verschwendet, u.U. keine Beute gemacht oder zu viel Beute erlegt.
    Diesen übersteigerten Trieb gibt es so eigentlich auch nur beim Hund, für den Wolf ist Nahrungsbeschaffung und Beute machen viel zu Ernst, der kann es sich gar nicht leisten bei Wildgeruch sofort auf "Beute machen" umzuschalten.
    Nur eine satte Katze spielt mit Mäusen.



    Triebe unter Kontrolle bringen, klar. Was anderes machen Jäger, Schäfer, etc. auch nicht.
    Aber wenn es um solche Dinge wie Schutztrieb und Territorialverhalten beispielsweise eines HSH geht, dann wird man da selten hören Ich habe mir auf meinem großen, weitläufigen Gelände einen HSH angeschafft, der dieses auch bewachen darf, ich möchte allerdings das er nicht bei jedem Kleinkram anschlägt oder etwas in der Art.
    Meistens läuft es doch eher auf soetwas hinaus: Ich habe in meiner 2-Zimmer Wohnung mitten in einer Wohnsiedlung einen XY. Dieser lässt jetzt keinen mehr rein, knurrt Besucher an und lässt sich nicht von jedem anfassen!


    Mal ehrlich.. die meisten wollen keine Triebe lenken. Sie wollen das sie nicht mehr existieren und die hübsche Hülle zurückbleibt.

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