Jagdtrieb - Wer hat ihn bei seinem Hund unter Kontrolle???

  • Cassy ist glücklicherweise (noch) nicht sonderlich triebig. Aber auf große Vögel hat sie es schon des öfteren abgesehen :roll:

    Glücklicherweise kann ich sie immer aufhalten, weil ich den Vogel vor ihr sehe und ihr Verhalten sofort abbreche.

    Ein oder ich glaub zwei Mal :???: hab ich den richtigen Moment verpasst, da half dann auch kein Rufen mehr.

    Glücklicherweise können Vögel aber einfach davonflattern...

  • Ich müsste vielleicht auch mal erwähnen, dass Aaron erst 1,6 Jahre ist und das unsere erste gemeinsame Wildsaison ist (vergangenes Jahr war er dafür noch zu jung).

    Sascha, Aaron steht nicht immer vor. Er brecht aus der Situation heraus, wo er gerade ist, wenn er das Wild sieht. Einmal ist er auch einer frischen Rehspur gefolgt. Das war aber unser Fehler. Wir hatten die Rehe gesehen, Aaron noch rechtzeitig an die Leine genommen und später wieder abgemacht. An den frischen Duft der Rehe hatten wir nicht gedacht. :roll: Aber wir müssen das halt auch erst lernen.

    flying-paws: Da nennst du ein Problem, dass wir noch haben. Aaron sucht sehr selten unseren Blickkontakt. Er hat damit eigentlich erst vor ca. 3 / 4 Wochen angefangen. Ich belobige ihn bei jedem Blickkontakt mit einem "Fein" und kommt er unaufgefordert zum mir, bekommt er ein Leckerlie. So versuche ich, die Bindung draußen noch stärker aufzubauen! Ist das so ok??? :???:

    Wichtig ist immer im Hinterkopf zu behalten, dass ein HSH eigenständig arbeitet. Deshalb sind wir über die Fortschritte momentan (außer der Jagdtrieb) schon sehr zufrieden. Denn es hat wirklich sehr lange gebraucht, bis Aaron draußen so den Kontakt zu uns hält. Ist keinesfalls perfekt, aber auf den Weg der Besserung!!

  • Zitat

    Ich glaube Manus Frage war einfach die, wie man Corinnas Training bei einem Hund umsetzen kann, der in ihren Augen gar nicht vorsteht.

    Manu, meiner ist auch so, da dachte ich anfangs auch, dass er nicht vorsteht. Aber, ich war einfach zu langsam und er zu schnell. :D Mittlerweile haben wir uns ein schönes Vorstehen erarbeitet.

    genau so, danke


    also ich kann zu Luna nur sagen, dass ich nie sicher sagen könnte, dass sie auf keinen Fall abhaut

    wir haben unsere Strecken (es sind nur Wege erlaubt), aber WENN dann mal was vor ihr hochspringt, ist sie definitiv weg ;)

  • Zitat

    Sascha, Aaron steht nicht immer vor. Er brecht aus der Situation heraus, wo er gerade ist, wenn er das Wild sieht.


    Hab ich, wie gesagt, auch immer gedacht von meinem, aber auch bei ihm gibt es einen Moment, in dem er das Wild erblickt und entscheidet loszuziehen. Dieser Moment ist eben nur entsprechend kurz gewesen. Aber wenn man es erst einmal entdeckt hat, dann kann man auch daran arbeiten, es braucht nur sehr gutes Timing für das ein "Fein" meist nicht ausreicht. (Kennt Aaron den Clicker?)

    Zitat

    Einmal ist er auch einer frischen Rehspur gefolgt. Das war aber unser Fehler. Wir hatten die Rehe gesehen, Aaron noch rechtzeitig an die Leine genommen und später wieder abgemacht. An den frischen Duft der Rehe hatten wir nicht gedacht. :roll: Aber wir müssen das halt auch erst lernen.


    Spur funktioniert im Prinzip genauso wie Sicht. Auch hier gibt es einen Moment, in dem der Hund die Spur findet und entscheidet. Dieses Moment gilt es herauszulesen. ;)

    Das zu frühe Losmachen ;), man bekommt mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie es um die momentane triebliche Lage des Hundes und seiner Gehorsamsbereitschaft bestellt ist und die Fehler werden weniger, man wird auch vorsichtiger.

    Eines ist aber sicher, den Jagdtrieb bekommt man nur über Gehorsam in den Griff. Ein wirklich jagdtriebiger Hund wird sich nicht durch ein Quietschebällchen überzeugen lassen. Der muss einfach wissen, das Jagd unter keinen Umständen Erfolg hat, aber natürlich auch, dass sich richtiges Verhalten für ihn lohnt.


    Zitat

    Wichtig ist immer im Hinterkopf zu behalten, dass ein HSH eigenständig arbeitet. Deshalb sind wir über die Fortschritte momentan (außer der Jagdtrieb) schon sehr zufrieden. Denn es hat wirklich sehr lange gebraucht, bis Aaron draußen so den Kontakt zu uns hält. Ist keinesfalls perfekt, aber auf den Weg der Besserung!!


    Sascha ist KEIN Herdenschutzhund, aber genau das war und ist teilweise noch immer unser Problem.
    Mach es nicht an der Rasse fest!

  • Hallo,
    wir haben auch einen Hund mit genetischem Jagdtrieb ( Jack Russell-Mix) und das einzige was hilft ist, wenn er Wild sieht und er rennt los, gibt es immer einen Moment, wo er sich nochmal umschaut und auf unser Rufen hört. In diesem Moment wenn wir sehen er hat Blickkontakt, rennen wir sofort mit lautem Indianergeheul in die entgegengesetzte Richtung weg und tun so als würden wir in der anderen Richtung jagen.
    So haben wir ihn bis jetzt immer wieder bekommen.
    Bei Pferden muss er allerdings an die Leine da ists ne Mischung aus Angst und Jagdtrieb die noch nicht abgearbeitet ist...

  • Wir hatten mal probiert zu clickern, aber das hat nix gebracht. Wir hatten auch schon mit einer Hundepfeife gearbeitet. Da hat er erst gar nicht drauf reagiert. :|

    Ich denke, wir werden noch sehr viel mit ihm üben müssen und vor allem ihn beobachten und sein Verhalten studieren. Den Ansatz, wenn er etwas aufgestöbert hat, können wir schon erkennen, aber uns fehlt da sicher noch das richtige Timing. Erfolgreich haben wir ihn z. B. schon von Fahrradfahrern und Joggern abgebracht. Da können wir ihn schon rechtzeitig abrufen und ablenken. :smile:

    Es gibt aber Tage, da hört er perfekt und dann gibt es wieder Tage, da schaltet er komplett auf Durchzug. An diesen Tagen kommt er nicht von der Leine. Ja und wie ich das hier schon in einem anderen Thread gelesen habe, haben viele Jungrüdenbesitzer dieses Problem. :roll:

    neuertag: Das machen wir auch, aber wenn Aaron beim Jagen ist, hat er sein Gehirn vollends ausgeschalten und da hilft auch kein Heulen, Schreien und Wegrennen. =)

  • Zitat

    Wir hatten mal probiert zu clickern, aber das hat nix gebracht. Wir hatten auch schon mit einer Hundepfeife gearbeitet. Da hat er erst gar nicht drauf reagiert. :|


    Wie hätte er denn darauf reagieren sollen? Ein Click ist ja nichts anderes als ein Lobwort, dein "Fein" also, er sagt punktgenau: "Jo richtig, ich würde dich gerne belohnen." Ob der Hund die Belohnung dann gerade in einer Phase hoher Erregung abholt, das ist seine Sache. Ich sag ihm mit dem Click nur, dass ich das, was er gerade getan hat, gut fand :gut: und das eine Belohnung für ihn bereit steht.

    Natürlich muss der Clicker vorher gut konditioniert sein und man muss den Clicker natürlich, auch wenn er schon konditioniert ist, im überwiegenden Maße dann einsetzen, wenn der Hund auch an der Belohnung interessiert ist.
    Belohnungen können übrigens sehr unterschiedlich sein, das muss ja nicht immer das Leckerlie sein. Selbst wenn der Hund nach dem Click durchstartet muss das nicht unbedingt Kontraproduktiv sein. :D

    Der Vorteil gegenüber dem Lobwort ist einfach, dass Mensch schneller clickt als spricht. Gerade bei engem Zeitfenster hast du sonst keine Chance.

  • Hallo Beate,

    interessanter Thread, der vor 1 Jahr hätte von mir kommen können :D

    Zum Vorstehen:
    Jeder Hund steht vor, auch wenn es nur ein winziger Augenblick ist, den du gar nicht wahrnimmst.
    Ich dachte auch immer, Atti steht nicht vor und rennt direkt los. Nee, nee, Irrtum. :ops:
    Ich habe es wie Corinna gemacht. Jedes Vorstehen wurde verbal belohnt und bei dem FEEEEEIIIINN hatte ich den Blickkontakt und konnte den Hund abrufen.

    Ist er einmal durchgestartet, hilft es bei Atti, wenn er ins Platz kommandiert wird. Das fällt ihm leichter, als sich auf dem Absatz umzudrehen und zurückzukommen.
    Das ist allerdings bei jedem Hund anders. Die Hündin meiner Freundin reagiert gut auf ein SITZ.
    Muss man ausprobieren..

    Heute habe ich festgestellt, dass wir es wohl geschafft haben.
    Ich fuhr mit den Hunden Rad und es liefen mehrere Kaninchen über den Weg, eins sogar direkt vor uns her. Atti spitzte die Ohren, guckte mich an und ich sagte nur ganz ruhig "bleib hier". Er blieb.

    Das war von einem Jahr noch undenkbar.

    Du siehst, es zahlt sich aus, intensiv mit dem Hund zu arbeiten.

    Was bei Atti wohl auch eine enorm große Rolle spielt, ist der Grundgehorsam. Je besser der Gehorsam, desto leichter ist er vom Wild wegzubekommen.

    Zitat

    Wir hatten mal probiert zu clickern, aber das hat nix gebracht. Wir hatten auch schon mit einer Hundepfeife gearbeitet. Da hat er erst gar nicht drauf reagiert. :|

    )

    Die Pfeife habe ich auch und habe den Pfiff wirklich gut konditioniert, allerdings ist der Erfolg nicht der, den ich erhoffte.

    Jetzt, bei besserem Gehorsam reicht ein normales HIER und die Pfeife brauche ich nicht mehr.

    Mein Mann meinte schon immer , ich schleppe die Pfeife nur zu meiner Beruhigung mit :roll: Damit hatte er wohl nicht so ganz Unrecht

  • Ich kann Kira zu 99 % abrufen.

    Ausnahmen: die Nachbarskatze und im Rudel. Sie kommt zwar früher zurück als der Rest des Rudels, da muss ich aber auch ein paar mal rufen bis sie kommt.

    Alleine hört sie aber sehr gut, und ist komischerweise auch Leinenführig.

    Im Rudel ist das alles vergessen...

  • Zitat

    Was nimmst du denn für Leckerlies Anja???


    Hm, wir gar keine. Hund soll mir vertrauen und folgen - da brauchen wir keine Leckerlies ...

    Ich glaube auch das das so ein Fetisch ist, das man alles mit Leckerlies hinkriegt. Davon sind wir komplett abgekommen. Wir arbeiten gerade, relativ erfolgreich daran, über körperliche Kommunikation miteinander zu sprechen. Für mich war das zuerst Pillepalle, aber ich bin beeindruckt wie das funktioniert ...

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