kastration einer hündin? pro & contra? und wenn ja, wann

  • ich habe jetzt alles in ruhe gelesen und bin den meisten hier sehr dankbar für ihre antworten. allerdings verstehe ich absolut nicht, wieso ich (oder generell menschen die sich über kastrationen erkundigen) in diesem forum direkt so angefahren werde(n). ich habe in meinem eröffnungsposting geschrieben, dass cleo meine erste hündin ist und mir bis jetzt von allen seiten geraten wurde, eine hündin zu kastrieren. ich halte diesen eingriff aber auch nicht für so lapidar, ansonsten hätte ich mich sicher nicht weiter erkundigt. ich überlege immer noch OB ich meine hündin überhaupt kastrieren lassen werde, habe mich aber jetzt definitiv schonmal gegen eine frühkastration entschieden. somit bin ich einen ganzen schritt weiter.

    was mich aber immer noch irgendwie stutzig macht, ist die aussage, eine kastration widerspreche dem tierschutzgesetz. wenn dem wirklich so ist, wieso lassen dann alle tierschutzvereine ihre hunde kastrieren? wieso steht in unserem vertrag vom tierheim, dass wir cleo kastrieren lassen müssen? (das sind ernstgemeinte fragen!)

    über weitere antworten und ratschläge bin ich sehr dankbar, bitte aber darum anfeindungen künftig zu unterlassen...

  • ich als Hündinnenbesitzerin sehe keinen Grund einer Kastration

    unnötiger riskanter Eingriff

    die zeit der Läufigkeit bekommt man auch hinter sich
    entweder mit Hündinnen spielen lassen nur, auspowern am Rad, Suchspiele an der Schleppe
    es gibt da so viele Möglichkeiten ;)

  • ich denke das die teirheime oder auch tierschutz deshalb darauf bestehen , wegen der vermehrung nur das scheint mir logisch.

    ausserdem finde ich es gut wie du dich darüber informierst , so sollte es auch sein und wer es machen lässt ist kein verstümmler oder ein schlechter hundehalter.

  • Lt TSG ist es verboten Körperteile zu amputieren, ausser es ist zur weiteren Haltung der Tiere unumgänglich.
    Bei Katzen ist dies der Fall, denn einen Freigänger davon abzuhalten in dieser Zeit rauszugehen, ist ziemlich unmöglich. Ebenso bei z.B. Hengsten, die sonst in Einzelhaft leben müßten.

    Da unsere Hunde aber ja im Haus gehalten werden, eh nicht streunen und ständig unter Kontrolle sein müssen, ist es nicht notwendig diese Art der Verhütung zu wählen. Normal sollte jeder in der Lage sein auf seinen Hund aufzupassen und eine OP aus Bequemlichkeit ist im Gesetz nicht vorgesehen ;-)

    TSV und TH kastrieren aus verschiedenen Gründen. Manche betreiben Gruppenhaltung, andere versuchen alles um weitere Nachkommen zu verhindern. Das Hauptproblem ist aber, daß es an Aufklärung fehlt.
    Die Kastration wird immer noch so lapidar als "mal eben OP ohne Nebenwirkungen" angesehen. TÄ klären zu wenig auf, bzw. kennen sich gar nicht gut genug aus. Erst in den letzten Jahren hat man die Folgen des Eingriffs ernsthaft erforscht und bisher gab es kaum Studien über die Folgen.

    Wenn ein Hund mit 8 Jahren Herzprobleme bekommt, oder vermehrt Probleme mit den Gelenken, dann siehz keiner den Zusammenhang zur Kastration. Jeder beschränkt sich immer auf die klassischen Hündinnenerkrankungen. Würde man sich die Mühe machen, alle Hunde zu erfassen, die an den indirekten Folgen der Kastration leiden, dann würde es vermutlich ganz anders aussehen. TÄ verdienen hier doppelt, an der OP und an den Folgen.

    Und last but noch least: Wo kein Kläger, da kein Richter !
    Allerdings sind diese Klauseln in den Schutzverträgen unwirksam, das ist bereits gerichtlich bestätigt worden.

    Gruß, staffy

  • Zitat

    was mich aber immer noch irgendwie stutzig macht, ist die aussage, eine kastration widerspreche dem tierschutzgesetz.

    Der Gesetzestext ist diesbezüglich recht schwammig.

    TSG §6

    Zitat

    1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn

    1. der Eingriff im Einzelfall
    a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
    ............
    5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

    Zur Verhinderung der UNKONTROLLIERTEN Fortpflanzung ....
    Die Argumentation geht dahin, dass Hunde ja im Prinzip sowieso so gehalten werden müssen, dass sie sich nicht unkontrolliert fortpflanzen können. Hunde sind in D so zu halten, dass sie nicht unbeaufsichtigt rumstreunen, andere Personen belästigen, ..... . Demzufolge dürfte auch eine unkontrollierte Fortpflanzung nicht möglich sein. Soweit die Theorie.
    Die Praxis sieht etwas anders aus.

    Zitat

    wieso lassen dann alle tierschutzvereine ihre hunde kastrieren?

    a) lassen nicht alle Tierschutzvereine ihre Hunde kastrieren
    b) gibt es genügend Tierschutzvereine, deren Mitglieder der Meinung sind im Namen des Tierschutzes über dem Gesetz zu stehen

    => wenn ich bedenke, dass der Hund des Bruders einer Bekannten mal davongelaufen ist (so viel zu Theorie und Praxis), als Fundhund im Tierheim landete, die Halter des Hundes von Tierheimmitarbeitern mehrfach dahingehend belogen wurden, dass der Hund nicht im Tierheim abgegeben wurde und die Halter den Hund nur wiederbekommen haben, weil bei einem Besuch im Tierheim (die Hunde ansehen durften sie nicht, warum wohl?) meine Bekannte das Halsband des Hundes erkannte, das zufälligerweise im Büro der Tierheimleitung lag - MIT Steuermarke und Adressanhänger - dann sagt das viel über die Gesetzestreue der sogenannten "Tierschützer" aus

    Dass nicht alle so sind, ist klar. Aber das ist nicht die einzige Geschichte dieser Art, die ich im Laufe der Jahre mitbekommen habe.

    Zitat

    wieso steht in unserem vertrag vom tierheim, dass wir cleo kastrieren lassen müssen? (das sind ernstgemeinte fragen!)

    Weil das häufig drin steht. Und es immer wieder Leute gibt, die tatsächlich glauben, das auch erfüllen zu müssen. Tatsächlich ist es aber so, wie bereits erwähnt wurde - derartige Klauseln sind nicht rechtsgültig. Schon gar nicht, wenn ihr die Eigentümer des jeweiligen Hundes werdet. Anders könnte es aussehen, wenn das Tierheim Eigentümer bleibt und ihr "nur" Besitzer des Hundes werdet. Da müsstet ihr dann einen Juristen fragen.

  • Zitat


    was mich aber immer noch irgendwie stutzig macht, ist die aussage, eine kastration widerspreche dem tierschutzgesetz. wenn dem wirklich so ist, wieso lassen dann alle tierschutzvereine ihre hunde kastrieren? wieso steht in unserem vertrag vom tierheim, dass wir cleo kastrieren lassen müssen? (das sind ernstgemeinte fragen!)

    über weitere antworten und ratschläge bin ich sehr dankbar, bitte aber darum anfeindungen künftig zu unterlassen...

    Ich habe früher bei einem Tierheim trainiert und kenne einige, die dort früher gearbeitet haben. Bevor ich meine Hündin kastrieren ließ, habe ich viele Gespräche geführt, weil ich mir sehr unsicher war. Vor allem was das Verhalten angeht.

    Ob sich meine Hündin im Verhalten wegen der Kastration geändert hat, weiß ich nicht, ich denke aber, sie wurde einfach irgenwann erwachsen.

    Ich kann auch sagen, dass sie verschmuster wurde. Sie kam aus Italien und war ein harter Brocken.

    Nun, von TH-Mitarbeitern wurde mir gesagt, dass man eigentlich nur kastrierte Hunde vermittelt. Gerade wegen der Vermehrung. Es gibt aber gerade bei Rüden Verhaltensstörungen, die durch einen hohen Testosteronspiegel ausgelöst werden. Da im TH auch Hunde landen, die als schwer vermittelbar gelten, hofft man natürlich, durch Kastra manche Probleme leichter in den Griff zu bekommen. Und ich kenne einige Hunde, wo es wirklich geholfen hat. Hunde, die sonst eingeschläfert worden wären.

    Eine Bekannte von mir bekam einen unkastrierten Rüden, mit der Bedingungen ihn bald kastrieren zu lassen. Sie tat es vorerst nicht. Nachdem sie den Hund nicht in den Griff bekamen, haben sie dann doch irgendwann kastrieren lassen. Und sie hat es sehr bereut es damals nicht sofort gemacht zu haben. Endlich wurde der Hund händelbar.

    Bei Hündinnen denke ich, geht es eher um das Vermehren.

    Mir wurde damals versichert, dass sich die Hunde durch Kastra nicht verändern. Jahreslange Erfahrung hieß es damals. Nun, heute denke ich, ja, es gibt bestimmt Veränderungen, aber hängen sie wirklich mit der Kastra zusammen?

    Ich kenne unkastrierte Rüden, die Urin verlieren. Unkastrierte Rüden, die Prostataprobleme haben. Ich kenne Hündinnen, die Junge hatten, jetzt tumorkrank sind und teilweise extrem angriffslustig sind.

    Ob wirklich alle Erscheinungen bei kastrierten Hunden mit der Kastration zusammenhängen glaube ich nicht unbedingt. Auch wir verändern uns mit dem Alter. Wir werden träger, molliger, bekommen graue Haare.......... Also wird sicherlich auch ein Hund sich verändern, wenn er älter wird. Ob da es immer einen Zusammenhang mit der Kastration gibt, wage ich zu bezweifeln. Ja, mein Hund ist herzkrank, aber nicht wegen der Kastra, sondern seid der Geburt.

    Sicherlich spielen bei der Gesundheit Futter, Bewegung, Haltung, geistige und physische Auslastung, Umweltverschmutzung, Gene etc. alles eine große Rolle. Und da der Hund uns sehr ähnlich ist, bekommt er eben auch unsere Krankheiten.

    Ich denke, ich würde bei einem schwierigen Rüden sicherlich einen Test mit einer nicht-chirurgischen reversiblen Kastration mittels Implantat machen. Da kann man dann testen, ob es im Verhalten eine Verbesserung gibt.

    Bei einer Hündin würde ich immer die 1. Läufigkeit abwarten.

    Ach ja, wegen dem Vertrag des THs, dass man den Hund kastrieren muss. Es gibt auch Züchter, die in den Vertrag schreiben lassen, dass die Hündin einmal gedeckt werden muss und zwar unter dem Namen des Züchters. Ich würde nie so einen Vertrag unterschreiben oder ich würde mich nicht daran halten.

  • ich denke das es hunde halt gibt wo dann solche erkrankungen kommen ob es wirklich von einer kastration her rührt sei dahin gestellt.
    wie herzerkrankungen oder gelenkerkrankungen.
    wir hatte 3 hündinnen die herzkrank waren und nachher im alter auch gelenkprobleme die waren aber nicht kastriert zu ihren übel waren die andauerend scheinschwanger mit brustentzündungen. wobei eine davon 2 mal geworfen hatte sie war ein zuchthund und der rüde war auch ein zuchthund gleicher rasse ein dalmatiner.
    man kann defenitiv nicht sagen das solche krankheiten von einer kastration her rühren das ist blödsinn.
    vernünftige tierärzte klären sehr wohl richtig auf weiss ja nicht wo ihr hin geht.
    unser zum beispiel kennt uns mit allen tieren seit 25 jahren, nicht nur hunde sondern auch katzen kaninchen hühner usw.

  • Zitat


    Ja !?
    Was denn zum Beispiel und wieso !?

    Sag mal, auf welchem Planeten lebst du eigentlich? Du kennst keine Verhaltensstörungen aufgrund Testosteronüberschuß beim Rüden? Wieviel Ahnung hast du eigentlich wirklich von Hunden?

    Manchmal scheint mir, du lebst rein nach Lehrbuch, aber die Erfahrung und die Arbeit mit vielen, vielen, verschiedenen lebenden Hunden fehlt dir anscheinend.

  • schopenhauer

    da gebe ich dir recht , ich habe oft die vermutung alle wissen es besser und wissen kaum etwas.
    das rüden bei zuviel testosteronspiegel zum beispiel agressiv werden nicht nur zu rüden auch zu hündinen die nicht wollen .
    wir hatten mal ein paar dalamatiener der rüde war sowas von triebe gesteuert das er unsere hündin sogar vergewaltigt hat, sie war damals nicht heiss sondern die nachbarshündin wo er nicht dran kam.

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