Der Angsthund-Thread....

  • Zitat

    Was ist das für ein Fragebogen, socki?


    Ist dein Hund auch eher in sich gekehrt?


    Hallo Schara,


    mein Hund hat Deprivationssymptom, ist aber eher von der neugierigen Sorte, wenn sie ihre Ängste nicht so behindern würden, anfänglich auch stark angstaggressiv, hat sich aber schon sehr gebessert. Hab uns auf der vorherigen Seite auch vorgestellt, falls es dich interessiert :smile:


    bei dem Fragebogen handelt es sich um eine Art Wesenstest für den Hund, auf 2 Seiten werden verschiedene Eigenschaften und Reaktionen abgefragt, also z.B. wie der Hund auf verschiedene Wetterlagen reagiert, wie er auf andere Tiere oder Menschen reagiert, auf Geräusche, Spiegelungen, etc., wie sein Verhalten in der Wohnung ist und draußen, wie er auf die Besitzer und den Tierarzt reagiert und auch so bestimmte "Eigenheiten" des Hundes werden mit in Betracht gezogen (meine klaut z.B. liebend gern meine Sachen, wenn ich in der Badewanne liege und verschleppt sie ins andere Zimmer), wenn man sich dafür entscheidet, den Hund homöopathisch behandeln zu lassen, wird er dann anhand dieses Tests und der Einschätzung des Arztes einer bestimmten Wesensgruppe zugeordnet und bekommt darauf abgestimmte Medikation. Aber auch so fand ich den Test nicht schlecht, weil er uns ein paar Sachen nochmal vor Augen geführt hat, die wir sonst an der Socki nicht so wahr genommen hätten (außerdem ist es grad bei nem Angsthund recht schön, wenn man den paar mal macht und sieht wie sich das Verhalten/die Ängste ändern). Wir haben jetzt angefangen, die Socki homöopathisch behandeln zu lassen, obs was bringt kann ich leider noch nicht sagen, steh der Sache auch eher skeptisch gegenüber, aber einen Versuch ist es ja wert.


    Ob der Test für Autismus was hilft weiß ich nicht, aber er fragt halt das Verhalten in vielen Verschiedenen Situationen ab und könnte ein Indiz sein.

  • Huhu,
    cool, wo kriegt man denn diesen Fragebogen her? Schwirrt der irgendwo im Netz? Oder hab ich hier was übersehen? So als "Fortschrittskontrolle" fänd ich den auch ganz cool :)


    Bei uns gibts auch bald wieder was Neues, wir gehen jetzt in eine Hundeschule (Erstgespräch war schon, die erste Stunde ist am Mittwoch). Dort werden wir in erster Linie (Angsttraining läuft ja soweit super, da gibts dann bestimmt noch ein paar kleine Tipps) an einem Abbruchsignal üben (traue ich mir allein nicht zu, weil ich total Angst vor bröckelndem Vertrauen hab), weil er doch so langsam schonmal Hunde anpöbelt (ein Hoch auf die Gruppendynamik!) und Interesse an Wild entwickelt.... mal schauen, ich werde euch berichten :)


    lg Nadine

  • Hallo Sharky,


    den müsste man eig. bei jedem Tierarzt bekommen, der Homöopathie macht, ich hab ein bisschen im Netzt gegoogelt und hab da zwar Fragebögen gefunden, aber nicht den, den wir hatten. Ich hab am Freitag wieder Termin mit der Socki, dann kann ich gern einen mitnehmen und die Fragen per PN schicken.


    Die Berichte aus der Hundeschule würden mich auch sehr interessieren, hab hier ja selbst eine passionierte Jägerin, wir machen momentan AJT mit Trainerin und werden erstmal probieren, wie weit wir damit kommen, aber sie meinte auch, bei der Triebstärke kann sie nicht hundertpro ausschließen, dass wir mal was aversives machen müssen. Würd mich mal interessieren, wie das bei Angsthasen gemacht wird und wie da eure Erfahrungen sind, ich würde es aber falls nötig auch nur mit Trainer machen, ich würde es selbst nicht übers Herz bringen und hätte auch zu viel Angst, was falsch zu machen.


    lg Socki

  • Oh das wäre superlieb Socki. Mit Homöopathie hab ich ja gar nichts vor (also, ich kenn hier auch niemanden, der das anbietet), mich interessiert ja nur der Fragebogen für den Hausgebrauch :) Ich wär dir also sehr dankbar, wenn du ihn mir schickst (einscannen und per Mail geht vielleicht schneller? Dann musst du dir keinen Wolf tippen *g*).


    Ich bin auch sehr gespannt, Bodo jagt aber fast gar nicht bisher, er ist eher der Mitläufer (schlimm genug *g*). Ich hab nur Panik, dass er es ausbaut ;) Aber "richtiges" AJT werde ich mit meinem Zwerg machen, auch dort, parallel. Wir haben Großes vor und ein Bericht wird folgen, versprochen :) Was Aversives einzusetzen, davor hab ich auch Angst (also was falsch zu machen). Mal schauen, was die Trainerin meint, vielleicht gehts ja auch ohne, wer weiß :)

  • Da reihe ich mich auch mal ein :)
    Sollte dieser Test aufgefunden werden, mag ihn mir dann auch jemand zukommen lassen?
    -Habe auch ein sehr ängstliches Mädchen und bin daher sehr interessiert...

  • Der Fragebogen wäre schon sehr interessant. :smile:


    Ich denke, bei ihm ist es eher eine Art Bewältigung. Früh nicht mit Reizen konfrontiert, dann Angst entwickelt und er versucht nun, sich die Sicherheit anders zu holen, um klar zu kommen. Auch, weil er nie gelernt hat, dass ihm Menschen Sicherheit geben können, sondern ihn eher noch dafür schlagen.


    Gestern beim Spaziergang habe ich auch viel nachgedacht darüber. Ich finde, es hat sich schon so viel gebessert, seit er bei uns ist. Anfangs hat er nur geschnuppert, sonst gar nichts. Null Interesse an Interaktion. Inzwischen ist er ja auch ansprechbar draußen, wenn er das Gebiet kennt und ich finde, man merkt auch, dass ihm dann die Wege Spaß machen. Er rennt mal ein Stück, freut sich, wenn ich mit ihm laufe. Kennt er Gebiet nicht, dann rennt er nur seiner Nase nach. Aber es ist halt auch alles neu und interessant. Aber muss man mich dann komplett ignorieren? Da habe ich einen ganz anderen Hund an der Leine. Er erschreckt dann auch dauernd von irgendwas. Und wenn es nur das wehende Schilf im Wind ist und will panisch wegrennen.


    Die TÄ hat sonst nichts geraten. Nach dem DAP-Halsband habe ich gefragt, da meinte sie, dass man es natürlich probieren kann, aber sie glaubt, dass es nichts hilft. Ich will am Donnerstag aber noch mal den Trainer danach fragen. Er ist ja schon viel ansprechbarer geworden als am Anfang. Wir hatten auch schon ne Einzelstunde ausgemacht, aber die hat er dann kurzfristig absagen müssen. Aber das werden wir wieder in Angriff nehmen. Er will mit uns auch gezielt an der Bindung arbeiten.


    Er braucht anscheinend sehr lange, bis er mal anfängt, jemandem zu vertrauen. Aber die Freude, die der Hund zeigt, wenn ich mal ein paar Stunden weg bin, in denen er nicht mal die ganze Zeit allein ist, macht schon deutlich, dass er inzwischen eine Bindung aufgebaut hat. Ich hoffe, dass das uns schon die Chance gibt, an ihn dran zu kommen und ihm auch noch mit 3 Jahren die Welt zeigen zu können, ohne, dass er Angst vor allem haben muss.

  • Würde ich auch so sagen.


    Wir hatten mal einen Kaspar-Hauser-Hund. Rica (Beardie) verbrachte ihre ersten 8 Monate des Lebens in einem Bretterverschlag (VDH-Züchterin). Rica war Panik pur. Vor allem und jedem hatte sie furchtbare Panik. Sie kannte noch nicht mal ein Halsband. Also ganz klein angefangen. Egal, was ich gemacht habe, ich habe es immer in der gleichen Weise gemacht: Rica wurde in erträglichen Schritten der Angst ausgesetzt. Dann mal ein kleines bißchen mehr verlangt (man muß es ja irgendwann steigern). Aber ich bin mit ihr immer aus der Situation rausgegangen, wenn sie noch keine Anzeichen von Angst oder Streß gezeigt hatte. Diese Zeiten wurden um Sekunden verlängert. Hielt sie es für längere Zeit aus, wurde beim nächsten Mal näher rangegangen. Aber dann erst wieder nur ganz kurz. Klappte das, ging es wieder um Sekunden länger. Und so weiter. Es war eine harte Arbeit, sie hat mir jede Menge Nerven gekostet. Aber es hat sich gelohnt. Nach ungefähr einem Jahr war Rica der beste Hund der Welt geworden. Sie hatte keine Panik mehr, höchstens mal ein wenig Angst (war aber trotzdem cooler als so manch anderer Beardie). Rica lernte zu spielen, wurde lustig, lebensfroh. Wir machten Agility, sie lernte Tricks und was nicht alles. Und das schönste: Rica und ich hatten eine besondere Beziehung. Sie war, ist und bleibt mein Seelenhund, DER Hund meines Lebens.
    Aus einem armen Panikbündel wurde ein Kasperkopf - für so etwas lohnt sich die harte Arbeit!

  • Die ersten zwei Tage mit Gästen und Feiern sind um. Es gab positive und negative Erlebnisse und etwas, was uns erstmal sehr verunsichert hat.


    Positiv: am Samstag bin ich zwei Mal mit dem Hund für ein paar Minuten zur Party gegangen und habe sein ruhiges Verhalten beclickert. Soweit auf Abstand, dass er noch keine Angst hatte. Er hat sogar Topfschlagen überstanden. Anfangs war er zwar wieder unsicher, als sie mit dem Löffel in seine Richtung gelaufen sind (tja, er wurde ja nieeeeee geschlagen :mute: ), aber es war ok. Am Sonntag dann kamen Gäste in die Wohnung und wir haben ihn auf seinem Platz gehalten, da war er ruhig und hat es akzeptiert (s.u.). Ich konnte ihn sogar mehrere Stunden an der Leine am Rand der Feier liegen lassen und er war ganz entspannt. Hat sich nur dafür interessiert, wann seine Bezugspersonen wieder kommen, wenn sie mal weg waren.


    Leider gab es auch die andere Seite:
    Als plötzlich samstag eine von den Gästen in die Wohnung kam, hat er erst mal angeschlagen (er war frei), sich dann aber sofort auf seinen Platz schicken lassen und dann war gut. Da es nur eine weibliche Person war, wollten wir den Hund mal schnuppern lassen, aber das war gar keine gute Entscheidung von uns. Der Hund hat geschnuppert und aus heiterm Himmel in ihre Richtung geschnappt. Warum?? Ich habe ihn dann weg und wir haben aufgegeben, dass Leute in die Wohnung dürfen und der Hund hin. Dazu kommt noch ne Frage weiter unten. Am Sonntag dann war er ja einige Stunden mit dabei, bis sich dann wieder einer nicht an die Absprache gehalten hat und zu nah an den Hund gegangen ist. Der ist wieder total ausgetickt und hat dann sogar meinen Vater angeknurrt, obwohl er keine Probleme mit ihm hat. Ich habe den Hund dann weg, weil er sich draußen überhaupt nicht mehr beruhigt hat.
    Wir haben auch festgestellt, dass der Hund Angst vor zusammengerollter Zeitung hat. Warum wohl? :???:


    Wir haben uns dann gefragt, warum er in der Wohnung so aggressiv geworden ist. Die junge Frau hat nichts gemacht, zumindest nichts, was wir gesehen hätten. Wir sind dann dazu gekommen, dass der Hund, da er frei war und allein agieren musste, einfach nicht richtig wusste, was er machen soll. Solange er das Kommando hat, und wir bei ihm sind oder er an der Leine, geht es alles viel besser.
    Wir wollen jetzt auch mal mehr in der Wohnung üben, erstmal mit Leuten mit Hundeerfahrung, und den Hund immer erst mal konsequent auf seinen Platz schicken. Gar nicht hinlassen, weil es ihn nichts angeht. Haltet ihr das für eine gute Idee?

  • Schara tickt auch bei manchen Leuten aus. Zwar sehr sehr selten, aber es ist schon passiert.
    Einmal sind wir an einem Mann vorbei gelaufen, alles war gut, wir sind schon vorbei und sie rennt zurück und zwickt ihn in die Wade. :verzweifelt:
    Ich kann es an nichts festmachen. Es kann ein Geruch, der Gang, die Situation, die Laune, das Wetter oder ein quer sitzender Pups sein. Keine Ahnung. Seitdem darf sie partout zu niemand mehr. Ohne wenn und aber. Sie wird angeleint sobald jemand in Sicht kommt und dann wieder abgeleint.
    Das gilt aber nur für unser direktes Umfeld, für die Gassigänge bei uns auf dem Land. Scheinbar akzeptiert sie da manche Leute nicht. Ihr Land!
    In der Stadt oder Fremde ist es kein Problem. Da ignoriert sie jeden.


    In deinem Fall würde ich jedem untersagen zu dem Hund Kontakt aufzunehmen und andersrum genauso. Die Leute haben für den Hund gar nicht zu existieren.

  • Ihr lasst auf euren Angsthund Topfschlagen-spielende Menschen zugehen? Sorry, das geht gar nicht.
    Kein Wunder, dass er dann zu offensiven Strategien greift. Wie soll er denn sonst die Menschen auf Distanz halten.


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