Der Angsthund-Thread....
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Danke für eure Antworten!
Dann beantworte ich mal eure Fragen:
- auf großen Feiern war ich bisher nicht. Mehr als 10 Leute waren es nicht, aber die werden jetzt über den Sommer kommen. Es macht keinen Unterschied, ob er da viele Leute kennt, neue sind immer schlimm. Auch wenn sie nacheinander kommen und er quasi immer nur eine Person nicht kennt. Zuhause gibt es so eigentlich nie größere Feiern, weil mein Freund und ich beide relativ weg weg von unseren Familien wohnen. Bei meinen Eltern, wo sich der Hund aber inzwischen auch recht heimisch fühlt, kommt das erste am kommenden WE (18. meiner Schwester). Deshalb habe ich auch gefragt, was ich am besten machen soll, weils eben jetzt mal wirklich ansteht.
- das mit der Decke finde ich ne gute Idee, werde ich probieren. Ne Box für einen 55cm großen Hund ist halt schon etwas unhandlich ;). Aber gut, wenn es mit der Decke nicht hilft, probieren wir eben das auch mal. Wobei ich vermute, dass ne Box sehr gut wäre bei ihm. Er will sich auch immer unterm Tisch verkriechen, aber da dann ja die anderen auch dran sitzen, fühlt er sich dort wieder bedrängt, wenn man sich nicht so setzen kann, dass er um sich rum alle kennt.
- Spielen tut er nur mit uns. Bei Fremden ist da garantiert nichts zu machen. Schon nicht mehr, wenn er das Gebiet nicht kennt. Das einzige, was geht, wenn er meine "Superleckerlies" von Fremden bekommt. Er baut da nur leider die Angst anscheinend nicht ab.
- das mit dem Ignorieren "befehlen" werde ich machen. Und das muss dann auch konsequent umgesetzt werden. Sonst muss ich wohl gehen.
Dauerstress glaube ich nicht. Es ging ja nach ner Weile auf 5m Abstand wieder. Da habe ich auch nichts mehr zugelassen. Es ist halt schade, er sieht halt "leider" niedlich und kuschelig aus, sodass man ihn gerne streicheln will. Zum Glück gibt es bei uns keine kleinen Kinder mehr, bzw. bei größeren ist es kein Problem mehr. Er findet es zwar nicht so toll, aber hat keine Angst und akzeptiert das.
Am Montag steht ein TA-Termin an. Wir haben nämlich das Gefühl, und unser Trainer hat das von sich aus auch vermutet, dass Camillo sehr schlecht sieht. Wenn das so wäre, würde uns das schon viel erklären, warum er so ängstlich ist.
Hat hier jemand Erfahrung mit Adaptil/DAP-Halsbändern? Ich weiß, dass es kein Wundermittel ist, aber vielleicht könnte das helfen? Als Erziehungshilfsmittel insofern, dass er lernt, dass ihm nichts passiert und ich ruhiges Verhalten belohnen kann.
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Am Montag steht ein TA-Termin an. Wir haben nämlich das Gefühl, und unser Trainer hat das von sich aus auch vermutet, dass Camillo sehr schlecht sieht. Wenn das so wäre, würde uns das schon viel erklären, warum er so ängstlich ist.
.So, Termin ist um. Der Hund sieht zwar normal, aber die TÄ hat ihn als autistisches Kind bezeichnet. Er kann mit seiner Umwelt nicht in Kontakt treten, weil er wohl nichts kennt, kann nicht spielen, weder richtig mit uns (hat er inzwischen wenigstens ansatzweise gelernt, zumindest in der Wohnung) und mit anderen Hunden schon gar nicht. etc. Er zeigt schon starkes sexuelles Verhalten, was sich aber nur in Schnüffeln und Markieren äußert. Aufreiten u.ä. geht ja nicht, weil er dann wieder in Kontakt treten müsste. Er hat sich sozusagen in seine Geruchswelt zurückgezogen und will nichts von seiner Umwelt wissen. Alles andere ist ihm unwichtig draußen. Deshalb spielt er wohl auch draußen überhaupt nicht.
Sie hat vorgeschlagen, dass man es zumindest versuchen sollte, mit einem Kastra-Chip ihn aus dieser Welt rauszuholen. Vielleicht klappt es ja. Man wird die schweren Verhaltensstörungen nie mehr ganz ausbügeln können, aber so hat man die Chance, vielleicht wieder an ihn ran zu kommen.
Letzteres hatte unser Trainer auch vorgeschlagen, weil er ganz am Anfang genau der gleichen Ansicht war, er Hund hat massive Bindungsprobleme und lebt in seiner eigenen Welt.
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Das finde ich ja mal interessant. Wie hat die Ärztin denn den Autismus diagnostiziert?
Ich sage ja auch immer, dass Schara was autistisches hat. Sie ist beim Spielen (was für spielen?) genauso wie Camillo. Ebenso hat sie Probleme mit anderen Hunden in Kontakt zu kommen. Es gibt so gut wie keinen Kontakt.
Ich habe immer viel auf das fehlende Gehör geschoben. Wobei ich mir manchmal nicht sicher bin ob auch das zu den autistischen Zügen gehört. Sie scheint das bisschen was sie ev. hören kann auch auszublenden.
Also nicht so wie ein Hund der nicht folgen will, sondern sie kann sich tatsächlich in ihre eigene Welt zurück ziehen.edit: Schara schnüffelt übrigens draussen immer und markiert (vor allem auf neuen Wegen) ständig. Sie markiert wie ein Rüde und hebt das Bein.
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Das finde ich ja mal interessant. Wie hat die Ärztin denn den Autismus diagnostiziert?
Diagnostiziert naja, ist halt nicht so einfach. Ich habe ihr sehr viel darüber erzählt, wie sich der Hund verhält. Sie hat sich sein Verhalten ihr gegenüber und in der Praxis angeschaut. Klar verhält sich da ein Hund nicht normal, aber es für sie schon extrem. Es gab für ihn nur eines, Schnüffeln, am Boden lecken.
Kann man das bei Hunden irgendwie richtig diagnostizieren? Wenn ich mal nach den menschlichen Diagnosekriterien gehen würde, würde er sie erfüllen, fast von oben bis unten ;), sofern man das auf den Hund übertragen kann. Intelligent ist der Hund sicher auch, so schnell, wie er Dinge lernt, wenn man an ihn ran kommt. Drinnen geht es ja inzwischen, nur draußen halt so gut wie gar nicht.
Spielen z.B. mit anderen Hunden: wenn ihn andere Hunde auffordern, ob nun durch ins Gras legen, anbellen, anrempeln..., er steckt einfach nur steckensteif da und wartet, bis sie aufgeben. Draußen interessiert ihn jedes Spielzeug nicht, selbst das, was er drinnen noch gut findet. Er spielt drinnen ganz gerne mit seinem Kauzeug, aber so gut wie nur mit sich selbst, er trägt es rum, wirft oder kickt es weg und rennt hinterher... aber alles nur alleine.
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Hach wie sich das ähnelt.
Bis auf das Spielen mit dem Kauzeug. Schara macht nicht einmal das. Sie kaut halt. Sie kapiert aber jegliche Intelligenzspiele sehr schnell und macht sie auch gerne.
Suchspiele (Leckerchen) macht sie auch sehr ausdauernd. Schön hier zu sehen:Spiele wie Dummytraining ergeben für sie wohl keinen Sinn. Werfen, holen, bringen? Wozu? Warum auch irgendetwas hinterher rennen? Reizangel oder so was, total uninteressant.
Jemand meinte mal "jeder Hund spielt, bzw. man kann ihn dazu bringen". Diejenige wollte drauf wetten, dass man einen Hund dazu bringen kann etwas hinterher zu springen. Man muss ihm nur ein bisschen mit etwas beweglichem vor der Nase rumspielen.
Haha, nicht bei Schara. Sie stellt sich hin und schaut einfach in die andere Richtung. Was ich nicht sehe muss ich nicht registrieren. Das kann sie sowieso super gut. Einfach wegschauen.
Ich habe schon einen teuren Kaninchendummy gekauft. Der war erstmal interessant, aber sobald Schara merkte, dass darunter kein Kaninchen steckte wars das auch schon.Gerne mag sie so Dinge wie Futterbälle. Die legt sie sich selber immer wieder auf den Teppich zurück und bearbeitet sie dort, weil sie da nicht so schnell wegkullern wie auf dem glatten Boden. Sie bespielt sie so, dass sie immer auf dem Teppich bleiben. Das finde ich schon mal nicht dumm.
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Spiele wie Dummytraining ergeben für sie wohl keinen Sinn. Werfen, holen, bringen? Wozu? Warum auch irgendetwas hinterher rennen? Reizangel oder so was, total uninteressant.Warum sollte der Hund das von alleine machen
. Das ist ein Prozess, der mehrere Monate in Anspruch nimmt.
In deinem Fall hieße das: Schara schaut in Richtung des Dummys....click...Futterball...über mehrere Wochen. Als zweiten Schritt wird jegliche Interaktion damit geclickt, dann das Anstupsen, dann das Aufnehmen, Halten, Tragen....Du hast schließlich keinen Labrador.
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Sollten wir vielleicht einen Austauschthread bzgl. autistischer Hunde eröffnen? Es gibt bestimmt mehr, die so einen Hund haben oder meinen einen zu haben, aber sich ungern der Kritik stellen wollen.
Aber wie den Thread nennen, ohne dass es eine Lachnummer wird? -
Dragonwood, alles schon probiert. Über lange Zeit hinweg. Sie will es nicht und mag es nicht. Sie schaltet dann ab. Steht da und starrt ins Leere. Schwierig zu beschreiben.........
Dann denke ich mir wieder "warum soll sie das machen, wenn sie keinen Spaß daran hat". Gibt ja andere Beschäftigungsmöglichkeiten.
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So, Termin ist um. Der Hund sieht zwar normal, aber die TÄ hat ihn als autistisches Kind bezeichnet. E
Das tut mir leid für euch, aber immerhin habt ihr jetzt einen konkreten Ansatzpunkt. Hat sie euch neben dem Chip noch was anderes vorgeschlagen, wie ihr weiterarbeiten könnt? Wisst ihr ob es Autismus als Krankheitsbild gibt, oder hat er das aus seiner Angst als Bewältigungsverhalten gewählt, dass er sich sozusagen an das klammert was für ihn sicher ist und damit die Umweltreize, die ihm Angst machen weitestgehend ausblendet?
Als Diagnostik kenne ich jetzt nur diesen Fragenbogen, den man bei Homöopathie anwendet für den Hund, vielleicht wäre das ja auch was für euch? Uns hat der zumindest einige interessante Aufschlüsse gebracht.
lg
Socki -
Was ist das für ein Fragebogen, socki?
Ist dein Hund auch eher in sich gekehrt?
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