Ich habe leider keine Ahnung. Der nacht unten ausladende Brustkorb deutet schon daraufhin, dass da mal was Windiges mitgespielt hat (und wir sie vielleicht ein klein wenig zu gut herausgefüttert haben ), aber wir wissen es nicht und haben auch noch keinen Gentest machen lassen. Ist ne bulgarische Straßendame.
Genau so, wie Oleniv sagt. Mal an einem konkreten Beispiel, Lilly zuckt zusammen und meidet sehr ausdrucksvoll, wenn sich eine Person in ihrer Nähe ruckartig bewegt oder laut spricht. Und im Vorbeilaufen läuft sie dann halt Bögen und lässt sich auch nicht locken, ggf. zieht sie auch mal ein wenig vorbei.
Wäre es so, dass sie danach länger geknickt oder schneller mit den Nerven fertig wäre - oder dass sie die Person, um die es geht, angiftet oder nachhaltig als „besonders doof“ abspeichert, dann hätte sie ein belastenderes Problem. Und ich entsprechend auch. Daran würde ich im Rahmen des Möglichen arbeiten.
So zeigt sie halt mal kurz und sichtbar, dass ihr das sehr unangenehm ist, ist aber schnell wieder gut drauf. Und wenns nicht gerade 20 Begebenheiten dieser Art gibt, ist sie am Ende der Runde auch nicht gestresst. Also hat sie meiner Einschätzung nach kein belastenderes Problem. Und ich damit auch nicht. Ggf. hat Derjenige eins, auf den sie so reagiert (viele Menschen sind dann schon erstmal bedröppelt, wenn ein Hund ihnen körpersprachlich zeigt, dass er ihr Verhalten nicht schön findet ), aber so lange das nur durch ein Wegzucken geschieht, ist das sein Problem. Nicht unseres. Dann entscheide ich nach Situation, ob ich kurz was erkläre, siehe letzter Beitrag Aber ich mache kein langes und für uns beide anstrengendes Expositionstraining mit meinem Hund, um die letzten Reste Straßenverhalten auch noch auszumerzen.
Zumal, wie Oleniv gesagt hat, man da eh keinen Zauberstab ansetzen und die alten Erfahrungen wegwischen kann. Die sind da. Und gehören zum Hund dazu.
Und so wäge ich halt Kosten/Nutzen ab, so, dass wir möglichst schön unseren Alltag erleben können. Das ist so mein Ansatzpunkt. Nicht „Ist es normal oder nicht“, sondern „was will ich erreichen, was nutzt es uns, wie viel müssen wir investieren und geht die Rechnung am Ende auf - für den Hund und uns 2 Menschen.“