Welpen in Tötungsstation

  • Wir haben auch eine kleine Spanierin und ganz ehrlich: JEDERZEIT WIEDER! Alle meine Hunde sind, bzw. waren potentielle TH-Hunde (einer von der Straße -in Deutschland! ausgesetzt-; einer vom Bauernhof- Unfallwurf- sollte ertränkt werden; eine hat sich fast verhungert und mit Rattengift vergiftet an unsere Füße gehängt, wodurch sie gerettet wurde; und dann suchte ich für meinen Onkel einen Hund -zuerst alle Tierheime in der relativen Nähe ab(200 km)- und blieb dann bei unserer jetzigen Hundeorga hängen. Mein Onkel bekam seinen Spanier und ich hatte mich hoffnungslos in meine Schoki verliebt. Wenn ich tatsächlich mal wieder einen Hund suchen würde, würde ich dennoch erst wieder die TH abklappern, da es auch da zu Glücksgriffen kommen kann, doch die Orga habe ich übers Inet immer im Auge :ops:
    Mein allererster Hund war übrigens vom Züchter, aber da hatte ich auch noch kein Mitspracherecht :p . Habe ihn dennoch innig geliebt ;)

  • So eine ähnliche Diskussion gab es hier schon mal. Ist gar nicht sooo lange her. Sie ist ählich gelaufen und ziemlich unmoralisch entartet.
    Hund ist Hund egal woher. Andere kaufen sich Klamotten im Ausland oder Autos. Fahren nach Polen um billig einzukaufen. Und so weiter. Was soll das? Könnte jetzt sagen: Das gibts doch auch alles hier? Was ist denn bitte am Hund anders? Oder an anderen Tieren denen man eine Chanche gibt? Klar müssen diese Seiten auch Werbung für ihr Tierheim machen. Ist doch logisch. Und auf die Tränendrüse drücken kommt nun mal an. Auf ein schickes Auto setzt man auch ne schicke Frau.
    Hach ne....
    :sad2: Grüsse Simone :sad2:

  • Hi,

    Ich fürchte, das wird jetzt noch ein längerer Beitrag von mir.

    Ich habe folgendes Problem damit, wie bei manchen Orgas Hunde aus dem Ausland geholt werden:

    Das vorliegende Problem ist doch
    Es gibt zu viele Hunde.

    Daher müssen Hunde im Tierheim sitzen und daher werden Hunde getötet. Das ist wirklich schlimm und der Tierschutz möchte das ändern.

    Dass es zu viele Hunde gibt, liegt an mehreren Sachen:

    1. Vermehrer
    2. Tiere die schon auf der Straße leben und sich dort vermehren
    3. "Wegwerfgesellschaft" im In- und Ausland

    und vermutlich auch noch an ein paar mehr Sachen.
    Ich für mich persönlich zähle jetzt Hunde vom verantwortungsbewussten Züchter nicht dazu, weil ich der Meinung bin, dass auch die sinnvoll betriebene Rassezucht ihre Berechtigung hat. Darüber kann man aber zugegebenermaßen streiten. Rassehunde vom verantwortungsbewussten Züchter spielen hier aber glaube ich auch nicht so die Rolle, da es eh sehr wenige sind und diese Züchter die zukünftigen Besitzer sehr genau aussuchen und die Hunde im Notfall auch wieder bei sich aufnehmen. Außerdem ist es eh ein verschwindend geringer Anteil von Hunden, die vom (in meinen Augen) guten Züchter kommen.


    Ich persönlich bin der Meinung, dass der Tierschutz sich dafür einsetzen sollte, all diese Dinge zu beseitigen.

    Die Frage stellt sich jetzt, wie man die oben genannten Probleme lösen kann. Und da finde ich, sollten Kastrationsprogramme und Aufklärung ganz ganz oben stehen.
    Und solange sich einige Orgas darauf konzentrieren, Hunde aus dem Ausland hierher zu bringen, konzentrieren sie sich logischerweise nicht so sehr auf Kastrationsprogramme und Aufklärung bzw. wenn sie nicht Hunde importieren würden, könnten sie sich noch mehr darauf konzentrieren, das Problem wirklich dauerhaft anzugehen (auch vom finanziellen Aspekt).

    Wenn die Orgas so arbeiten würden, dass sie hauptsächlich Kastrationsprogramme und Aufklärung betreiben, und nebenher noch ein paar gut für das Leben in Deutschland geeigneten Hunde mitbringen würden, um von den zukünftigen Besitzern hoffentlich auch Spenden für ihre anderen Programme zu bekommen und in Deutschland auf sich aufmerksam zu machen (mit dem Ziel, Geld gespendet zu bekommen und dann z.B. Kastra zu betreiben), dann fände ich das auf jeden Fall unterstützenswert.

    Nur leider findet man auf fast allen Auslandstierschutz-Seiten überhaupt nicht, dass diese Orgas was anderes tun als Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen.
    Und das finde ich insofern schlecht, als wertvolle Kapazitäten (Arbeitskraft, Geld,...) in Programme gesteckt werden, die zwar einem geringen Prozentsatz an Tieren helfen, aber für fast alle anderen heutigen und zukünftigen Tiere keinen Nutzen bringen.
    Für mich ist das nicht sinnvoll investiert.

    Klar klingt es komisch, bei sowas wie Tierschutz von "sinnvoller Investition" und so weiter zu sprechen. Ich finde es aber sehr wichtig, darüber nachzudenken. Schließlich ist es doch sehr schlimm, wenn wertvolle Kapazitäten völlig falsch genutzt werden.

    Was ich mich allerdings schon immer zum Thema "grausame Tötung" frage:
    Wenn die Tiere dort eingeschläfert oder vergast werden, warum ist das dann ein besonders grausamer Tod? Es ist ein Tod, und klar kann mann sagen, dass der Tod grundsätzlich grausam ist, aber so wie ich das verstehe, werden die Tiere dort doch nicht auf besonders grausame Art und Weise getötet, oder?

    Und, ganz böse Frage auch noch zu diesem Thema:
    Bei euch absoluten Tötungs-Gegnern: was soll man denn eurer Meinung nach aktuell gegen das ganz akut bestehende Problem machen, dass zu viele Hunde da sind? Ihr sagt schonmal klar, man darf diese Tiere nicht töten. Aber alle Tiere dort können nie und nimmer vermittelt werden. Dazu sind es zu viele.
    Ist ein Leben in einem Tierheim dort wirklich eine lebenswerte Alternative?
    Das ist nicht provokant gemeint und ich finde es auch ganz furchtbar, dass Tiere getötet werden, aber:
    Was ist eurer Meinung nach die Alternative?
    Nicht die langfristige, sondern für die Tiere, die bereits existieren und "zu viel" sind?
    Es ist immer schön zu sagen, dass die Tötung was schlimmes ist (ist sie ja auch), aber es bringt leider nichts, das ohne Alternativvorschläge zu sagen.

    Und den letzten Aspekt den ich noch einbringen möchte:
    Ich persönlich finde es sehr sehr wichtig, dass nur Hunde nach Deutschland gebracht werden, die wirklich für das Leben hier gut geeignet sind.
    Die ganzen in ihrem früheren Leben mal jagdlich geführten Hunde - werden die glücklich mit einem Leben in einer deutschen Wohnung mit dreimal am Tag Spazieren gehen an der Schleppleine? Freilauf ist ja nicht immer möglich.

    Erst heute habe ich eine Frau mit einer Podenca getroffen, die absolut unglücklich wirkte. Sie war allerdings frei gelaufen und die Frau hatte sie lange gesucht.
    Die Frau hatte auch noch eine Flexi in der Hand (soweit ich informiert bin ein echtes No-Go bei Windhunden). Da fände ich es doch besser, wenn die Orgas dann wenigstens die zukünftigen Plätze für solche "schwierigen" Hunde sorgfältig aussuchen würden.


    So, nochmal als Fazit:
    Ich finde Tierschutz eine wunderbare Sache, aber ich plädiere ganz stark für rational durchdachten, sinnvoll gestalteten Tierschutz im In- und Ausland!

    Meine eigene Hündin ist übrigens aus dem deutschen Tierschutz, ich habe sie mit 10 Monaten als ganz wundervollen Junghund völlig mackenfrei und für ihr Alter gut erzogen übernommen. Das gibts also auch manchmal ;)

    lg,
    SuB

  • Ui, da wurde ja noch eine Menge geschrieben... Ich fasse mich trotzdem kurz:

    Danke für die Links, ich werde mich mal einlesen.

    Um es nochmal klar zu machen: Ich habe überhaupt kein Problem mit seriösen Züchtern und deren Kunden. Aber wer sich einen Hund vom Züchter holt, ist genauso verantwortlich für die überfüllten deutschen Tierheime wie jemand der sich einen Hund aus dem Auslandstierschutz holt.

    Und Sub, ich weiß nicht, ob Du die Threads von Tagakam verfolgst, sie hat mal sehr eindrucksvoll beschrieben, warum vergasen ein so grausamer Tod ist und hat deshalb begonnen selbst die Hunde einzuschläfern, um ihnen dieses Leid zu ersparen.

    Zum letzten Punkt: Natürlich sollte Tierschutz vor Ort beschrieben werden. Keine Frage! Kastrationen und Aufklärung müssen Priorität haben. Aber das eine schließt doch das andere nicht aus.

    Und wenn es für den spanischen Jäger bequemer ist, nach der Saison seine "Ausschuss-Hunde" über den Zaun eines Tierheims zu werfen: Gut so!
    Denn für den Hund ist es sicher immernoch angenehmer als irgendwo im Wald erhängt zu werden. Noch bequemer sollte es für ihn sein, den Hund persönlich abzugeben, denn dann ergibt sich vielleicht auch eine Gelegenheit ihn aufzuklären.

  • @SuB

    Ein langer Beitrag, auf den ich nicht im einzelnen eingehen will, aber eine Verallgemeinerung stört mich doch.

    Es gibt sicherlich manche Orgas, die Profit orientiert sind, da bin ich bei Dir. Aber m.E., steht für die Mehrheit der Tierschutzgedanke im Vordergrund.

    Siehe z.B. hier http://www.inselhunde.de/verantwortung.htm

    Es hilft nicht ein Tier zu kastrieren und es wieder auszusetzen, damit es später eingefangen und getötet wird.

    Selbstverständlich gibt es zu viele Hunde, man kann leider nicht allen helfen. Viele Organisationen versuchen Einfluss auf die ortsansässige Bevölkerung zu nehmen, aber das ist ein mühsames Unterfangen. Die Einstellung der Menschen zu den Tieren ändert sich leider viel zu langsam. Aber die Arbeit ist trotzdem nicht vergebens, denn für die Tiere, denen man hilft, ändert sich verdammt schnell, sehr viel.

    Ich könnte ebenso verallgemeinern, in Deutschland werden von Züchtern, auch Vermehrer züchten, laufend kranke Hunde veräußert. Da wird dann aber tunlichst unterschieden in Züchter und Vermehrer. Warum dann nicht auch in Hundeimportierer und Tierschützer?

    Profithaie findest Du in allen Bereichen des Lebens, nicht nur bei dem Tierschutz.

  • Übrigens ist für mich die Haltung eines Hundes aus dem Auslandstierschutz gelebte Aufklärung.

    Und ich glaube, ich konnte schon mehr als einen Menschen zum Nachdenken bewegen, wenn ich ihnen erzählt habe dass Lotte eigentlich in Spanien getötes werden sollte.

  • Zitat

    Wenn die Tiere dort eingeschläfert oder vergast werden, warum ist das dann ein besonders grausamer Tod? Es ist ein Tod, und klar kann mann sagen, dass der Tod grundsätzlich grausam ist, aber so wie ich das verstehe, werden die Tiere dort doch nicht auf besonders grausame Art und Weise getötet, oder?

    Und doch. :sad2:
    Sie wurden zu mehreren in Tonnen getan, und dann mit Gas schicht für Schicht vergast. und manche leben noch wenn die nächsten kommen. reicht dir das?
    hast du es schon mal gesehen?
    Ich ja, und ich finde das mehr als grausam.
    :sad2:

    Zitat

    Die Frage stellt sich jetzt, wie man die oben genannten Probleme lösen kann. Und da finde ich, sollten Kastrationsprogramme und Aufklärung ganz ganz oben stehen.

    Da hast du vollkommen recht. Aber leider ist es nicht ganz so.Und weshalb soll das Tier darunter leiden. ß tiere haben sich das nicht ausgesucht was der Mensch mit ihnen macht. :sad2:

    Zitat

    Nur leider findet man auf fast allen Auslandstierschutz-Seiten überhaupt nicht, dass diese Orgas was anderes tun als Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen.

    dann hast du nicht alle Seiten gesehen oder mit Menschen gesprochen , die dort arbeiten bzw. dir vor Ort das Geschehen angesehen.

  • So, dann mache ich mich jetzt mal unbeliebt:

    Ich würde immer wieder einen Hund aus Spanien nehmen! Jederzeit!

    In ein deutsches Tierheim setze ich keinen Fuß mehr! Nicht, nachdem man dort behandelt wird wie Dreck, weil man einen Welpen aufnehmen will und kein altes oder krankes Tier.

    Es war zugegebenermaßen ein wenig Harakiri einen Hund aus Spanien zu holen, den man vorher nicht gesehen hat. Gerade weil so viel Mist mit Welpen aus dem Ausland getrieben wird. Aber, das Bauchgefühl stimmte und wir haben den tollsten Hund der Welt :herzen1: von einer wunderbaren Orga aus Spanien! Alles ist absolut problemlos gelaufen, der Hund ist gesund und mit der Orga stehe ich auch heute noch regelmäßig in Kontakt.
    Mittlerweile haben wir dank Emma auch noch 3 weitere Hunde nach Deutschland vermitteln können, denn für unsere Orga mache ich kräftig Werbung.

    Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt zerfleischt werde: von dieser ganzen Züchterei halte ich absolut gar nichts! Ich würde niemals einen Hund vom Züchter kaufen. Es gibt genug Hunde auf dieser Welt, da finde ich es wirklich wider die Natur dass der Mensch auch noch produzieren muss ohne Ende. Nicht falsch verstehen, jeder soll tun, was er nicht lassen kann - jedem das Seine. Ich persönlich finde diese (Über-)Züchterei halt unnatürlich und absolut unnötig.

    Ich werde auf jeden Fall weiterhin unterstützen, dass mehr Hunde von unserer Orga vermittelt werden. Denn sie ist seriös und macht eine wunderbare Arbeit.

    Amen! ;)

  • Was ich mich allerdings schon immer zum Thema "grausame Tötung" frage:
    Wenn die Tiere dort eingeschläfert oder vergast werden, warum ist das dann ein besonders grausamer Tod? Es ist ein Tod, und klar kann mann sagen, dass der Tod grundsätzlich grausam ist, aber so wie ich das verstehe, werden die Tiere dort doch nicht auf besonders grausame Art und Weise getötet, oder?

    naja das problemist doch meistens. die hunde werden nicht eingeschläfert. und wenn dann oft mit dem "billigen" einschläferungszeug wo die hund noch ziemlich leiden.

    denke mal auch vergasen ist kein so schöner tod? weiß ja nicht genau aber man erstickt doch quasi?

    außerdem werden in spanien ja auch viele hunde erhängt, solange auf den boden geschlagen bis sie tod sind, ertänkt etc ?

    @sub du sagtest du hast einen hund genommen, der sonst eingeschläfert worden wäre. einschläfern ist doch kein grausamer tod. warum hast ihn trotzdem genommen? *ironieaus*

    LG Sandra

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