Bracken jagen rot
-
-
Zitat
Ich überlege schon seit sehr langer Zeit einen Jagdschein zu machen, habe bisher aber davor zurückgeschreckt, weil ich Vegetarier bin und es mir irgendwie komisch vorkam Tiere zu töten, die ich dann noch nicht mal esse.
.Das hätte jetzt von mir sein können. Vielleicht sollten wir vegetarischen möchtegern Jäger einen eigenen Stammtisch gründen...
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Über den JS denke ich auch schon ewig nach. Aber das wird nichts, nicht hier. Vielleicht mache ich ihn ja mal, wenn ich dann in Kanada lebe und dann gehe ich jagen
Warum wird es denn hier nichts?
In Deutschland zu jagen, macht ja zumindest vielleicht sogar einen Ökölogischen Sinn.
Aber in Kanada, wo die Natur noch eigentlich ganz gut ohne uns Menschen funktioniert und wo es auch noch genug tierische Beutegreifer gibt, sehe ich echt keine Rechtfertigung für Jagd.
lg clash
-
Wohlklingend würde ich das Gekreische auch nicht nennen, aber der Rest passt! :/
-
@all die Nachsuchen machen wollen
1. Ein Nachsuchenhund muss Spurlat oder zumindest Sichtlaut sein
2. Er muss sehr wildscharf sein (In Situationen, in denen man nicht den Fangschuss abgegeben kann)
3. Aus Versicherungstechnischen Gründen muss er entsprechende Papiere und Prüfungen besitzen
4. In der Regel schießt der Hundeführer selber und muss ein sehr guter Schütze sein, ansonsten ist der Hund schnell tot
5. Nachsuchen zählen mit zu den belastensten Aufgaben, für Mensch und Hund
6. Es bestehen viele Gefahren für den Hund, es kommt vor, dass die Hunde überfahren werden oder vom Wild stark verletzt werden
7. Der Hund muss ständig in Übung stehen, dass Training ist ein wahnsinniger Aufwand und man muss etliche km zurücklegen, um zum Einsatz zu kommenAlles ein bisschen kompliziert.
LG, Anna
-
Moin,
Annas Worten ist wenig hinzu zufügen, außer, das der Hund natürlich schußfest sein muss. Ein jegdlich eingesetzter Hund ohne Schußfestigkeit geht gar nicht. Wenn der in Panik davon rast wird er eine Gefahr für sich und andere.....
Grade für Nachsuchen braucht man einen Jagdschein und ein etwas umfassenderes Wissen über Wild und Hundearbeit als für das jagen ansich. Schießen kann, mit ein wenig Übung, jeder. Nachsuchenführer müssen das Wild aber mitunter per Hand töten, man kann nicht schießen, wenn der Hund an der Kehle hängt und das Wild herunter zieht. Da muss man wissen, wie man das tut, um dem Wild größren Schmerz zu ersparen. Das ist mitunter ein sehr persönliches töten.... ich nenn das mal so, weil dabei Nähe entsteht. Schuß ist Entfernung, Messer ganz nah.... da schaut man dem Tier ins Auge, das ist etwas anderes.
Nachsuchenführer kommen mit Menschen in Berührung, die gegen geltende Jagdgesetze verstoßen haben, sie haben eine Schweigepflicht und sind dem Tier verpflichtet. Das bedeutet, auch wenn sie an einen Stümper geraten, ist die Hilfe zur Nachsuche höher zu bewerten, als der Frevel ansich. Spricht sich rum, das der Nachsucheführer plaudert, wird er nicht mehr gerufen und das verletzte Tier muss allein umkommen, das kann mitunter Tage dauern. Man muss also Ruhe bewahren können, darf zwar denken, der andere ist ein Schwein, eventuell darf man das auch sagen, aber nur allein und nicht öffentlich. Der Jäger muss sichd amit auseinander setzen, das jemand anders um sein Fehlverhalten weiß, dazu gehört bei Beiden eine gewisse Größe. Am Ende geht es um ein Tier. Und tot im Revier gefundenes Wild, das nicht durch eine Nachsuche zur Strecke gekommen ist, führt immer zu großem Ärger.
Jagd ist immer ein Streitthema. Bei uns ist der Wildbestand einiger Arten sehr gesichert und im Grunde ist unsere Natur zu klein und zu eng, um alle Wildtiere aufzunehmen, Ich nenn als Beispiel jetzt mal das Rehwild. Ca. 1. knappe Millionen Rehe (plus/minus einige Tausend, meine Zahl ist etwas älter) werden jedes Jahr bei uns geschossen. Wenn die Jäger nur ein einziges Jahr kein Rehwild schießen würden, dann würde sich der Bestand (der etwa immer so hoch liegt, wie die Anzahl der Abschüsse) ungefähr verdoppeln. Das könnten die Reviere nicht mehr tragen und es käme zu starken Wanderungen. Für die Rehe bedeutet das auch Artendruck und Unruhe.... durch zu viele Bewegungen anderer Artgenossen. Denn ein Reh verhofft immer beim äsen, wenn ein anderes aus der Deckung tritt. Je mehr es sind oder werden, desto öfter wird das Individuum gestört.
Die Wanderungen würden bedeuten, das erheblich mehr Rehe über die Straßen springen als bislang und das die Unfallgefahr sich deutlich erhöht. Jeder Mensch, der durch einen solchen Unfall zu Schaden kommt, ist zuviel. Von den Schäden an Auto und Natur ganz zu schweigen.
Bei Schwarzwild ist das ähnlich, bei Füchsen auch.... alle drei, Rehe, Sauen und Füchse gehören auch zu den Kulturfolgern.... sie haben keine Furcht vor der Nähe des Menschen. Füchse bewohnen heute schon die Innenstädte, unentdeckt und sehr heimlich. Schweine auch.... Rehe setzen ihre Kitze in den Vorgärten.... hingegen geht es den Kulturflüchtern dann eher schlechter. Zu ihnen gehören Rebhühner, Hasen (nicht Kaninchen), Hirsche und andere....
Und nein, Vegetarier sollten nicht jagen. Ich bin der Meinung, man sollte das, was man schießt auch essen und nutzen. Nur dann setzt man sich, aber das ist meine Meinung, mit dem Töten und dem Wert und der Achtung auseinander. Jagd ist die älteste Ernährungsweise des Menschen, neben dem Sammeln - ich glaube kaum, das man das unter modernen Gesichtspunkten ablegen kann oder begreifen kann. Jagd ist immer auch archaisch, egal in welcher Kultur. Am Ende ist Jagd auch ein Kulturgut und das gilt es zu erhalten. Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht der Asche, das bedeutet, Traditionen ändern sich und passen sich der Zeit an und das ist gut so.
Liebe Grüße
Sundri -
-
-
Danke, dass Du das mit der Nachsuche so schön erklärt hast, denn ich hatte gedacht, dass der eigentliche Schütze mit dabei ist, und der Hundeführer ihn zum verletzten Wild führt.
Das ich Vegetarier bin, hat hauptsächlich damit zu tun, dass ich den Geschmack von Fleisch (vor allem von Speck) nicht mag. Aber ich würde das getötete Tier ja trotzdem verwerten, denn schliesslich muss mein Hund fressen. Und mein Hund ist kein Vegetarier.
Ich bin einfach der Meinung, dass eine gut durchgeführte Jagd respektvoller ist, als das Schlachten von lebenslang in zu kleinen Käfigen gehaltenen Tieren. Und ich glaube auch, dass, wenn man Fleisch ist, dafür Sorge zu tragen hat, dass das Tier bis zum Tode ein artgerechtes Leben hat.
Ich denke schon, dass ich ein Tier, um ihm Leid zu ersparen, auch mit dem Messer töten könnte. Es würde mir bestimmt nachhängen, aber ich musste leider schon einmal ein Kaninchen erlösen, dass schwer verletzt an der Strasse lag und noch lebte.
Wie dies für das Tier am schmerzfreiesten geschieht, denke ich, bekomme ich beigebracht.
Ich geh halt schon seit über 10 Jahren damit "schwanger" und mich reizt vor allem die Hege.
-
Moin,
eine gute Hege beinhaltet eben auch die "Nutzung" des vorhandenen Wildes in einer ausreichenden Form. Sprich, habe ich etwa 10 Rehe im Revier, so muss ich im Jahr auch etwa 10 Rehe schießen, und zwar Eins um Eins, das bedeutet 1 Ricke (das ist das weibliche Reh) auf 1 Bock im Verhältnis. Bei Schweinen ist dass das Gleiche, was die Anzahl der Tiere im Revier betrifft.
Der Zeitaufwand bei einem gut gehegten Revier ist mitunter erheblich. Sauen sind unheimlich klug..... um eine zu schießen sitzt man mitunter 10 bis 12 mal auf sie an. Genaue Kenntnisse der Rotte sind wichtig, denn wer die Leitbache schießt, begeht einen kapitalen Fehler.
So viel Wild kann ein Hund gar nicht fressen
, manches wird er auch nicht fressen wollen - wir auch nicht, bei Füchsen und Mardern geben wir uns mit dem Winterpelz zufrieden und schießen im Sommer doch die Jungfüchslein um den Fasanen, Hasen und Rebhühnern und all den anderen kleinen Wildtieren eine Chance zu geben. Dann braucht es gute Vertriebswege. Wild ist Edelfleisch, nach wie vor.
Und ja, ich bin der gleichen Meinung, Jagd ist respektvoller Umgang mit Wild und Natur.
Was die Prägung von Jagdhundewelpen anbelangt, so kenne ich das auch, alles was an Wild da ist, wird den Welpen vorgelegt. Manche Jäger suchen sich so ihren Hund aus, sie legen einen Fuchs inmitten der Welpenschar und derjenige der als erster an ihm zerrt, der ist es dann..... Fährten legen kann man bereits bei 8 Wochen alten Welpen mit einre kleinen Futterschleppe über ein paar Meter. Das kann man aber auch mit Nicht Jagdhunden tun. Übungsfährten legt man normalerweise mit Haustierblut, erst auf den Prüfungen kommen die Hunde dann mit Wildschweiß in Berührung und verfolgen diese Fährte dann weitaus neugieriger als die Übungsfährten. Am Ende einer solchen Fährte liegt entweder ein Stück Wild (so wie im Normalfall) oder die Decke eines Tieres.
Trotzdem bin ich sicher, das jeder Schweißhund sofort unterscheiden kann, ob er eine künstliche Fährte verfolgt oder eine echte.... ich hab schon Hunde gesehen, die in der Einarbeitung die reinsten Nieten waren, die aber auf einer echten Fährte alle anderen weit hinter sich gelassen haben. So leicht täuscht man Hundenasen nicht.
Die meisten Bracken werden auf eine bestimmte Wildart geführt, einige Schweißhunde auch..... das liegt an ihrer Einarbeitung und an dem vorhandenen Wild im Revier. Auch an den gehabten Erfolgen. Mein Hund hat durch einen sehr unglücklichen Zufall einmal einen Hasen erwischt. Sein Lernerfolg war grandios..... "ICH kann DEN kriegen!" Sein Eifer hinter einem Hasen ist weitaus größer als hinter allen anderen Wildtieren, In Folge dessen hat er dies Erlebnis leider auch noch einmal wiederholen können und nochmals gefestigt "wenn ich eifrig genug bin, dann krieg ICH DEN!" Eingesetzte Bracken auf Treinjagden kommen auch oft mit dem Wild in direkten Kontakt, so wie viele Hunde auf Gesellschaftsjagden.
In solchen Momenten ist kein Hund sicher abrufbar.... das sollte man dann auch erst gar nicht versuchen, denn der Hund hört einen zwar sehr genau, tut aber nicht was er soll. Triebunterbrechung, das wissen wir ja alle, ist etwas anderes, als irgendein Tun zu beenden.
Och, ich hätte da auch eher weniger Angst um die Sauen, wenn ein unerfahrener Hund sie einkreist, als um den Hund. Denn sie sind sehr wehrhaft und nichts ist so gefährlich in unseren Wäldern wie eine führende Bache..... die eines ihrer Frischlinge in Gefahr sieht. Das hat schon viele Hunde, grad kleine, eine bittere Erfahrung gekostet, wenn nicht mehr.
Schweißhunde arbeiten im Übrigen seltenst frei, sondern an einer Schweißhalsung samt spezieller Leine, die der Hundeführer fest hält und so seinem Hund folgt.
Liebe Grüße
Sundri -
Sundri du quell alles wissens
Das hb ich mir gedacht, dass es mit dem Nachsuchen nicht so einfach ist, und ich müsst die viecherl auch noch mit einem bogen erlösen, damit mufa keine panik schiebt.
nene ich lass es bleiben.
natürlich hatte ich bei der begegnung mit der rotte mehr angst um meinen damals noch 10 monatigen junghund. ich dachte ich sammel den scheibchenweise ein. allerdings war sie nachdem sie die schweine so lange beschäftigt hat al ch auftauchte gleich bei mir... die schweine sind dann gelangweilt davongetrottet
aber das mit der fixierung muss etwas einfluss gehabt haben, den bei wildsichtung zB Rehen, krig ich sie an der schleppe ins platz. bei sauen ist der adrenalinkick um weites höher.
jaja, wieso wohn ich auch in berlin wo an jeder ecke ne wildsau wohnt :/
annia
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!