Bracken jagen rot
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Hallo ...
danke für den wirklich ausführlichen Text .. gibts hier noch Jäger die was über die Jagt schreiben können bzw wie man ein jäger wird .. ?
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Moin,
die gibt es bestimmt.... ich selbst habe meinen Jagdschein bei der ortsansässigen Jägerschaft gemacht, nicht ganz bei der ortsansässigen Jägerschaft, derweil meine eigene etwas Frauenunfreundlich war und der Hundeobmann ein Münsterländerhasser war, aber doch nah.
Ich würde auch jedem empfehlen den Jagdschein vor Ort zu machen, man braucht zwar länger, aber man lernt Leute kennen. Und da Jagd schon eine Menge mit Gemeinschaft zu tun hat, macht es mehr Sinn die Menschen vor Ort zu kennen (und ab und an zu treffen) als über die Republik verteilt irgendwen zu kennen, mit dem man mal den Jagdschein gemacht hat, irgendwo. Bei uns gibt es noch immer verstreute Grüppchen aus dieser Zeit, in denen wir und unregelmässig aber regelmässig auf einen Stammtisch treffen.
Denn wer kein eigenes Revier besitzt oder sich dies nicht leisten kann, der kommt nur zum Zug über Begehungsscheine, einen wirklich guten Hund oder Einladungen und die bekommt man eben innerhalb der Jägerschaften. Außerdem finde ich es immer wichtig, dass das Revier sozusagen vor der Haustür liegt und man es mal eben schnell erreichen kann. Begehungsscheininhaber wollte ich in meinem Revier auch vor Ort haben, sozusagen abrufbereit, denn es kann immer mal nötig sein, das jemand schnell vor Ort sein muss.
Angefahrenes Wild oder auch zu Tode gekommenes Wild im Strassenverkehrt gehört nämlich dem Jägdpächter und er wird zu solchen Unfällen auch herbei gerufen, zum Anspruch erheben (man kann drauf verzichten) oder nachsuchen.
Wer nur etwas über die Natur lernen will und das kann man dort auch ganz gut, der braucht vielleicht nur den "kleinen" Jagdschein, der wird einem dann ohne jegliche Waffenübungen und -kunde abgenommen und kostet erheblich weniger.
Für mich nicht unerheblich war, das ich auf dem Land aufgewachsen bin und das ich solche Dinge wie Weizen und Roggen, Blindschleiche und Kreuzotter, Amsel und Blaumeise bereits von einander unterscheiden konnte. So war das Ganze für mich eher ein Spaziergang, für andere hingegen echte Plackerei. Denn man lernt viel über Tiere die es gar nicht zu jagen gilt. Naturschutzgesetze, Gehölzpflege, Biotopschutz, Pflanzenarten, Baumbestimmung und welche Tiere Inidkatoren für Störungen sind oder eben nicht. Viele Jäger maulen da und meinen, das müsse man nicht wissen, wann schießt man schon mal ne Eiche? Ich halte solche für schießwütige Blindvögel. Hat mich nicht unbedingt beliebt gemacht....
Aber ich denke, die Natur ist ein großer Zusammenhang und man kann nur gewissenhaft mit ihr umgehen, wenn man um diese Zusamenhänge weiß, sie versteht und liebt. Spannenderweise sind die am besten gepflegten und genutzen Revier nämlich zunehmend die von Frauen.... die haben ein anderes Verständnis von Jagd, ihnen geht es um Zusammenhänge, nicht um Trophäen (wobei wir wieder beim Rüdenwettpinkeln sind, "ich hab am größten!"), die wiederum den männlichen Jägern viel zu oft am wichtigsten sind.
Liebe Grüße
Sundri -
Sorry für OT.
Sundri: Vielleicht kannst du mir noch folgendes beantworten... Ich überlege jetzt schon seit zwei Jahren den Jagdschein zu machen und zwar vor Ort. Habe mich auch schon erkundigt. Hier läuft das unter einer "Mentorenschaft". Was muss ich mir darunter vorstellen? Läuft es in etwa so ab wie in der Schule, während dem Referendariat?Lg Nicole
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Hallo,
also hier mal eine gute Seite zum Thema Jagd. Besonders das Forum ist sehr interessant.
http://www.wildundhund.de/438,1/ -
Hallo Nicole,
das gab es bei uns nicht, aber ich kenne es von anderen Jägerschaften. Der Mentor nimmt einen dort mit in sein Revier und man kann ihn auf der Jagd ansich begleiten. Man lernt manchen Trick, der im Unterricht nicht behandelt wird und hat, wenn man sich gut versteht, einen prima Ansprechpartner für eigene Probleme.
Waldspaziergänge mit Profis eröffnen einem ganz neue Perspektiven und ein erfahrere Jäger kann mehr Spuren deuten, als man selbst je sehen würde. Mir hätte das durchaus gefallen.
Ein guter Revierinhaber kennt sein Wild, die Ricke die das dritte Jahr in Folge erfolgreich Zwillinge führt, die Fuchsfähe, die vielleicht eine gute Krähenjägerin ist und und und, da kann man für sich unendlich viel mitnehmen. Aber natürlich, das steht und fällt mit der Sympathie.
Liebe Grüße
Sundri -
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Danke für die Antwort!
Hört sich ja gar nicht schlecht an, obwohl auf der Liste nur Männer stehen....;-) -
@ Kalliope: Wir bewegen uns schon seit geraumer Zeit im OT-Bereich, da muß sich keiner mehr entschuldigen. Außerdem sind wir ja auch neugierig.
@ Sundri: Nochmal Danke.
Ich mag die Art, wie Du schreibst und die Einstellung, die dahinter steht.
@ Clash: Danke für den Link, den werde ich mir später mal anschauen.
@ all: Ich kann die nächsten Tage nicht so viel online sein, würde mich aber freuen, am Montag noch gaaaanz viel zum Thema Jagd und vielleicht auch Brackenausbildung zu lesen.
Habt ein schönes Wochenende.
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Kann mir mal jemand erklären, wie wer die unterschiedlichen Jagdhunde einsetzt
Also wer braucht einen Vorstehhund etc.? Gibt es da unterschiedliche Jägertypen (beim Menschen jetzt
)?
Versteht jemand meine Frage?
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Moin,
na klar, das kann ich auch....
Vorstehunde sind heute vielseitige Jagdgebrauchshunde, die alle anfallenden Hundearbeiten erledigen können (fast alle). Sie werden eingesetzt zu der Arbeit vor und nach dem Schuß.
Aber ursprünglich lag ihre Aufgabe in der Arbeit vor dem Schuß. Sozusagen bei der Einzeljagd. Der Jäger geht allein mit seinem Hund durch Wald und Flur um sog. Niederwild (alles was relativ klein ist) zu jagen. Wenn der Hund nun eine frische Witterung in der Nase hat, bleibt er wie angenagelt stehen, ein Bein hoch, Kopf und Rücken eine Linie, er steht vor. Ein gut ausgebildetet Hund wartet nun auf das Kommando seines Chefs, das ihm erlaubt, das Wild hoch zu machen, so dass dieses flüchtet und der Jäger kann in Ruhe schießen.
Bei mir hieß das, der Hund macht den Hasen los und der Habicht jagt ihn dann und bringt ihn zur Strecke. Jeder der weiß, wie groß so ein Jagdtrieb bei einem Hund sein kann, weiß was es bedeutet, das dieser dem Wild nicht hinterher geht, sondern stehen bleibt und sich im Idealfall nach dem Wild aufscheuchen ins Platz begibt. Ist das Wild getroffen, wird der Hund zum apportieren geschickt und holt die Beute.
Ich bevorzuge da Jagdhunde die sich setzen, denn sie sehen besser, wo das Wild in etwa gefallen ist, als wenn sie die Nase auf dem Boden haben.
Apportierhunde werden natürlicherweise zu der Arbeit nach dem Schuß eingesetzt. Entenjagd ist allen Retrievern eine große Freude.... Abgesehen vom Toller, der eine Sonderrolle hat, weil er durch sein Getobe im Wasser die Enten erst einmal anlockt, schwimmen alle anderen auf die Enten los und lassen sie auffliegen. Waidgerechte Jäger schießen erst auf fliegendes Federwild, niemals auf laufendes oder schwimmendes. Und ist die Ente getroffen, so ist es Aufgabe des Hundes sie zu suchen, ihr ggfs. nachzustellen und sie zu bringen, notfalls lebend, unversehrt. Was heißt, das er auch nur verletzte Vögel vorsichtig bringt und erat auf sicheres Kommando ausgeben darf. Denn Enten stellen sich auch gern einmal tot und machen dann die Fliege.
Schweißhunde sind die Spezialisten, sie werden nach dem Schuß eingesetzt und verfolgen angeschossene oder angefahrenes Wild um es zu finden und ihm größeres Leiden zu ersparen. Das können mittlerweile sehr viele andere Jagdhunde auch, aber in großen Revieren braucht man sehr erfahrene Hunde, denn das Wild hat allerlei Tricks drauf, es geht in seiner eigenen Spur zurück, geht durch Wasser hindurch und vielerlei mehr. Da sind Scheißhundeführer, die auf Zuruf eingesetzt werden, eine gute Wahl, denn sie haben mehr Erfahrung. Ein angschossenes Wildschwein kann zu einer große Gefahr werden... und ein gut geführter Schweißhund kann das Wild notfalls auch packen und herunter ziehen, so das man es mit einem Messer töten kann.
Laufhunde, ich nenn die jetzt mal so, da gehören Bracken zu, Wachtelhunde und andere, sind dazu da, das Wild zu treiben und sie werden bei Bewegungsjagden eingestetzt um das Wild flüchtig zu machen. Sie bellen immer, damit das Wild einschätzen kann, wo der Hund ist und entsprechend langsam abziehen kann. Sie sollten spurlaut sein, das heißt, auf der Fährte bellen..... oder sichtlaut, wenn sie das Wild direkt vor der Nase hat. Der Hundeführer erkennt am Bellen, wieweit sein Hund vom Wild entfernt ist.
Bauhunde, zu denen Teckel, kleiner Terrier und andere gehören, werden unter die Erde geschickt um den Fuchs aus seinem Bau zu scheuchen. Die Jäger stehen dann draußen und umstellen die Eingänge und schießen den Fuchs, wenn dieser flüchtet. Das erfordert schon einiges an Aufmerksamkeit um Fuchs und Hund voneinander zu unterscheiden. Auch diese Hunde bellen unter der Erde um anzuzeigen, wo sie etwa sind.
Meutehunde haben heute keine wirkliche Aufgabe mehr, ihre Jagdweise war die Parforcejagd. Man hetzte das Wild so lange durch die Gegend, bis es am Ende seiner Kraft war, dann stellten die Hunde es, "banden" es sozusagen an seinen Platz, bis die Jäger nach kamen und es getötet haben. Meutehunde werden heute eher im Pferdesport eingesetzt oder in England, die lernen ja nie dazu..... Füchse zu Tode reißen lassen finde ich schon grausam.
Terrier, ich nenn sie hier einmal extra. In England gab es ja Verordnungen, das normale Bürger keine hochläufigen Jagdhunde halten durften. So entstanden damals all die kleinen Rassen.... sie haben ein dichtes harsches Fell, das sie vor Bissen schützt und einen starken Jagdtrieb und sie haben über viele Jahre hinweg die jagenden Hunde ersetzt. Viele wurden, wie die Rattler auch, zur Ratten- und Mäusejagd (oft in Berwerken oder Ställen und Scheunen) eingesetzt und waren scharf wie Lumpi
sozusagen. Bekannte von mir hatten mal einen Yorkie aus alter Linie, wenn der eine Ratte witterte, dann war er nicht mehr zu halten, kein Vergleich zu den Yorkies heute.....
Und dann gibt es die ganzen Spezialisten, da nenn ich jetzt mal nur einige:
Lundehunde aus Norwegen sind Lebendapprotierhunde, die in den Klippen herum geklettert sind und die Lunde (Papageientaucher und ähnliche) aus Felsspalten und Höhlen geholt haben und sie lebend abgegeben haben
Bärenhunde, die auf die Bärenjagd spezialisiert sind und sich da besonders für eignen.
Rhodesian Ridgeback sind Jagdhunde die zur Löwenjagd eingesetzt werden, sie gehen dem Wild nicht an die Kehle, wie unsere Jagdhunde das tun, sondern an die Eingeweide (was bei Löwen durchaus Sinn macht), was ich hier im Wald nicht besonders schätze. Sie sind eigenständige Jäger die auch die Aufgabe haben, ihren Herrn zu schützen. Große Jäger und tolle Hunde.
Windhunde, die irgendwann einmal dafür da waren, das Wild zu stellen und zu warten, bis der Jäger kommt. Sie werden besonders in sehr heißen Gegenden eingesetzt und töten nicht selbst. Das Wild würde in der großen Hitze zu schnell verderben.
Otterhunde sind heute kaum noch zu finden, als es aber noch Fischotter zu jagen gab, waren sie die Spezialisten für diese Jagd. Heute sind sie reine Liebhaberhunde.
Podencos, die faszinieren mich am meisten. Sie sind hoch sozial und jagen im Verband mit ihrem Jäger. Bis zu 10 Hunde gehen gemeinsam auf die Jagd, sie umkreisen ein Gebiet und jagen Kaninchen, neiden sich die Beute nicht (was eher ungewöhnlich ist) und derjenige, der das Kaninchen fängt, trägt es seinem Herrn zu. Podencos können angeblich bis zu 8 mtr weit springen und sie können sich im Sprung drehen und die Richtung ändern, das ist sooo spannend.
Och, den einen oder anderen hab ich sicher vergessen, aber ich denke das ist ein ausreichendes Bild der jagenden Hunde. Und natürlich vermischen sich die Aufgaben der Hunde heute mehr als damals. Vorstehunde gehen ebenso auf der Fährte wie sie apportieren und ich kenne Apportierhunde, die so manchen Schweißhund in den Schatten stellen. Bauhunde gehen auf die Jagd und apportieren auch, obgleich ein Teckel so seine Probleme mit Enten haben kann.
Liebe Grüße
Sundri -
Ohje, Danke für die viele Mühe
und den informativen Text
Weil du dich so gut mit Jagdhunden auskennst, weisst du vlt was in der kleinen stecken könnte?
Sie steht übrigends vor, darf aber natürlich kein Wild jagen...
Sie ist sehr klein. So 40 cm -
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