rote Pfoten und Wundlecken

  • Hallo,
    der Dicke hat die Vorderpfoten innen rot und leckt sie sich wund, wenn ich ihn lassen würde. Komisch daran ist, nur innen, nicht zwischen den Zehen.


    Dachte es kommt vom Futter:
    Wir hatten das letzte Mal nicht, wie sonst, Eagle Holistic Select, sondern nur normales Eagle Adult gekauft und nachdem die 15kg Packung fast alle war hat es angefangen, vor etwa 2 Wochen. Haben dann umgestellt auf ProPac Large Breed Adult, was er auch immer gut vertrug, aber es wird irgendwie nicht besser. 2 Mal die Woche bekommt er abends BARF.
    Sein Output sieht normal aus und er scheint auch sonst keine Beschwerden zu haben.
    Sowas wie Grasmilben haben wir hier in FI nicht, was kann es noch sein? Allergie? Gegen was und warum nur vorne und nur innen??
    :( :
    Danke
    Finnrotti

  • Wow, schnell!!
    Gute Frage, ne, glaub nicht und eigentlich gehen wir auch nicht auf Wiesen, weil z.Z. zu hoch und zeckig. Sind meinstens im Nadelwald unterwegs. Aber Nadeln sinds auf keinen Fall, das hätte er dann ja letztes Jahr schon haben müssen.


    Edit: vielleicht spül´ ich die Pfoten mal eine Weile lang mit Wasser nach jedem Spaziergang?

  • Bär leckt sich auch an der Ballenseite zwischen den Pfoten. Die weissen Haare sind auch ganz rot. Eine Zeit lang waren ganz Mini Krüstchen zu sehen. Die Tierärztin meinte mit Kernseife waschen. haben wir gemacht nach jedem Spaziergang. Die Krüstchen sind weg, aber lecken tut er immer noch. Jetzt hat sie mir ein spezielles Shampoo bestellt gegen Juckreiz, allerdings ist das noch nicht da. Aber was es genau ist weiss ich auch (noch) nicht...

  • Einige Hunde haben eine Veranlagung dafür. So auch die Westies (der Rüde deutlich mehr, wird übrigens im Buch über Westies auch drauf hingewiesen!) von meinem Freund. Sobald wir hören bzw. sehen, dass er/sie sich die Pfoten leckt wird das verboten. Bis jetzt langt es. Die beiden sind viel im Wald, am Bach etc. Glaube nicht, dass es damit etwas zu tun hat. Von Zeit zu Zeit (alle paar Tage) betreibt mein Freund Pfotenpflege mit einer Creme extra für Hundeballen. Vll. hilft ja soetwas bei euch?


    Lieben Gruß

  • De Bobtail hat auch eine Veranlagung dafür. Allerdings wurde mir gesagt dass es problematisch ist immer einzuschreiten wenn er leckt. Dann weiss er nämlich: Lecken-Frauchen schimpft-Aufmerksamkeit-noch mehr lecken! Besser ist es Socken anzuziehen und das lecken so zu unterbrechen.


    Was mir im Bobtailforum noch gesagt wurde dass es eine "Malassezien-Dermatitis" sein könnte. So wie ich das vertsanden hatte eine Hefepilzinfektion.Da gibt es was zum waschen hab ich gesehen. Malaseb oder wie das hiess...

  • Danke für Eure antworten. Wenn wir anwesend sind kann ich ihm das auch verbieten, aber auf dem Hupla, wenn er im Auto wartet muss ich ihm Socken anziehen und zuhause kriegt er den Kragen auf.


    Zitat

    Creme extra für Hundeballen


    er leckt sich ja nicht die Ballen, sondern dazwischen wund. hatte auch beobachtet, dass er richtig mit den Zähnen knibbelt, also wird es wohl jucken. Ich versuch jetzt auch mal nach jedem Spaziergang zu waschen/spülen und dann gut abzutrocken.


    Kommen die Innenseiten der Pfoten eigentlich überhaupt mit dem Boden direkt in Berührung? Eigentlich doch nicht, oder?

  • Was ist eine akrale Leckdermatitis?


    Von „akraler Leckdermatitis“ oder „Leckgranulom“ spricht man, wenn der Hund sich an einer bestimmten Stelle – meist im Bereich der Vorderfußwurzel- oder Sprunggelnenke – immer wieder leckt, so dass es dadurch zu Fellverlust und lokalen Entzündungserscheinungen kommt. Meist lässt sich nicht mehr genau feststellen, wann oder warum der Hund mit diesem Verhalten begonnen hat, eine medizinische Ursache ist nicht auszumachen. Leckt der Hund jedoch immer weiter, gelangen Bakterien in die Wunde und es entsteht ein Teufelskreis: je mehr der Hund leckt, umso mehr juckt und schmerzt die betroffene Stelle – je mehr es juckt, umso mehr leckt sich der Hund!


    Das Belecken der eigenen Pfoten und Beine ist zunächst einmal nicht bedenklich, es gehört zum normalen Körperpflegeverhalten des Hundes. Wird es allerdings extrem häufig und intensiv ausgeführt, schadet sich der Hund dadurch selbst. Man spricht von einer Stereotypie - vergleichbar dem Fingernägelkauen beim Meschen – und die Behandlung einer solchen Problematik ist oft ein langwieriger Prozess.



    Welche ähnlichen Erkrankungen gibt es?


    Es ist zunächst wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen, bei denen der Hund ähniche Symptome zeigt. Dies sind zum Beispiel Pilzinfektionen oder parasitäre Erkrankungen, aber auch Allergien oder Verletzungen durch Fremdkörper wie Grannen oder Splitter. Um festzustellen, ob eine dieser Erkrankungen eine Rolle spielt, wird die betroffene Stelle untersucht. Es werden Proben genommen und in einigen Fällen wird ein Allergietest durchgeführt. Manchmal kann es nötig sein, ein Röntgenbild anzufertigen.



    Wodurch entsteht eine akrale Leckdermatitis?


    Es gibt mehrere Faktoren, die bei der Entstehung einer akralen Leckdermatitis eine Rolle spielen können:



    * Rassedisposition


    * Manche Rassen (Dobermann, Dtsch. Dogge, Golden und Labrador Retriever) entwickeln häufiger Leckgranulome als Hunde anderer Rassen. Man nimmt an, dass hier genetische Faktoren eine Rolle spielen.


    * Einflüsse der Schilddrüse


    * Im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann es vermehrt zu unterschiedlichen Hautproblemen kommen. Durch eine Blutuntersuchung kann eine solche Funktionsstörung festgestellt werden.


    * Schmerzen


    * Auf Schmerzen (z.B. Arthrose, Fremdkörper) oder Hautirritationen (Verletzung, Juckreiz) im Bereich der Gliedmaßen reagieren Hunde meist, indem sie die betroffene Stelle lecken. Manchmal verselbstständigt sich dieses Verhalten und der Hund leckt sich weiterhin, obwohl die eigentliche Ursache gar nicht mehr vorhanden ist.


    * Nervenleiden


    * Durch Erkrankungen der Nerven, die die Gliedmaßen versorgen, kann es passieren, dass der Hund ein taubes Gefühl bekommt, ähnlich als wenn ein Arm oder Bein „einschläft“. Da der Hund dies nicht einordnen kann, beleckt er das entsprechende Bein immer wieder.


    * Stress


    * Heute nimmt man an, dass Stress eine der häufigsten Ursachen von Leckgranulomen beim Hund ist. Ungünstige Bedingungen in der Aufzucht, unzureichende Beschäftigung, Überforderung oder andere Probleme im Umfeld können bedingen, dass der Hund beginnt, durch das Belecken oder Beknabbern der eigenen Gliedmaßen Stress abzubauen (vgl. Fingernägelkauen). Dadurch kommt es zu einer Ausschüttung körpereigener Botenstoffe, so genannter Opioide, die dazu führen, dass der Hund sich besser fühlt.



    Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?


    Behandlung entsprechend der Ursache
    Die Wahl der Behandlung richtet sich vor allem nach der Ursache, durch die das Lecken ausgelöst wird. Liegt beispielsweise eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen vor, muss diese natürlich gezielt bekämpft werden – bei einer Schilddrüsenunterfunktion muss diese zuerst behandelt werden etc.


    Besserung der Symptome
    In vielen Fällen lässt sich nach einiger Zeit nicht mehr genau sagen, welche Faktoren anfangs das Problem ausgelöst haben. Da ein Ekzem aber in fast allen Fällen mit Juckreiz verbunden ist und durch das Lecken meistens auch Bakterien in die Wunde gelangen, ist eine Besserung der Symptome meist durch Gabe von Lokalanästhetika bzw. Cortison und Antibiotika zu erreichen. Das Anlegen eines Halskragens kann verhindern, dass der Hund den Heilungsverlauf durch weiteres Lecken verhindert


    Integrative Behandlungsmethoden
    Der Heilungsverlauf kann beispielsweise durch den Einsatz homöopathischer Arzneimittel unterstützt werden. In Fällen, wo eine Beinträchtigung der Nervenfunktion zu Grunde liegt, kann auch durch die chiropraktische Behandlung eine Verbesserung erreicht werden.


    Behandlung mit Clomipramin
    Der Wirkstoff Clomipramin stammt aus der Humanmedizin, er bewirkt eine Erhöhung des Serotoninspiegels im zentralen Nervensystem Bei Hunden mit stressbedingten Leckgranulomen kommt es zu einer Verbesserung der Symptome, weil der Hund sich nicht mehr so oft an den Beinen leckt. Eine Wirkung des Medikaments, das täglich in Form von Tabletten gegeben werden muss, ist frühestens nach vier Wochen zu erwarten. Die Tabletten sollten so lange weitergegeben werden, bis der Hund weitere vier Wochen ohne Beschwerden ist. Das Medikament muss dann ausschleichend abgesetzt werden. Es muss unbedingt gleichzeitg abgeklärt werden, welches die eigentlichen Stressfaktoren sind – diese sollten nach Möglichkeit abgestellt werden!!!


    Operation
    Sehr selten kommt es vor, dass keine der oben beschriebenen Behandlungsmethoden den gewünschten Erfolg bringt – in solchen Fällen kann unter Umständen eine operative Entfernung der betroffenen Hautstelle Linderung schaffen.

  • Interessanter Text. kannst Du die Quelle vllt noch hinzufügen?
    Die lokalen Symptome mit Antibiotika, Cortison etc. unterdrücken möchte ich im Moment nicht, sondern erstmal gucken, ob die Futterumstellung (die ja eigentlich keine ist, da er diese Futter sonst auch schon bekommen und vertragen hat) etwas bringt.


    Stress hat dieser Hund nicht, er wird ausreichend beschäftigt, aber nicht überfordert.
    Fremdkörper kann ich nicht entdecken. Den Kragen kriegt er schon an, leider, dadurch bekommt er nämlich immer Ohrenprobleme.


    Wenn es nicht bald besser wird gehen wir zum TA, dann muss er mal eine Probe nehmen, vllt ists ja doch ein Pilz.
    Danke
    Finnrotti

  • Hallo!


    Frage wegen der Fütterung: Gibst du irgendwelches Öl zum Futter und hast evtl. mal das Öl gewechselt?


    Das Pfotenlecken hatten wir letzthin auch mal. Lecken und Knabbern zwischen den Ballen.
    Bei uns war's am Öl gelegen. Öl weg - Lecken auch weg.


    Ist nur so eine Idee!


    LG
    Sabine

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