Hund am Fahrrad.....
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Aber jetzt mal ne Frage bzgl dieser Radständer: Da ist der Hund doch fest dran, oder? Das wäre mir vieeeel zu gefährlich damit zu fahren! Mir ist es schon 2x vorgekommen, dass mein Hund sich richtig doll erschreckt hat , weil ein Hund bellend an nen Zaun gesprungen ist und ich habe dann immer die Leine losgelassen. Wenn er dann am Rad fest ist, wird alles nicht noch viel schlimmer? Bei uns hat sich einmal die Leine (hatte eine genommen, die zu dick war und sich beim Loslassen in die Gangschaltung geklemmt hat) verklemmt und dann ist Hund erschrocken los, Fahrrad hinterher geschleift, Hund hat noch mehr Angst bekommen. So stell ich mir das mit nem Ständer vor. Da hat man doch keinerlei Einwirkung??!
Nein, es ist eben zig mal gefährlicher mit Leine zu fahren, weil du diese in der Hand hast und nicht an deinem Körper und Fahrradschwerpunkt.
Ich wiederhole mich gerne: Nimm ein Fahrrad, setze jemanden darauf. Stelle dich auf die rechte Seite, Blickrichtung Rad. Greife dann an die Sattelstange und versuche das Fahrrad zu dir hinzuziehen. Das wirst du, solange da ein erwachsener Mensch und nicht nur 10 Kilo Kind drauf hocken, nicht schaffen.
Beim Fahren kommt dann noch hinzu, dass das Rad in Bewegung ist, sprich, die physikalischen Gesetze sprechen völlig dagegen, dass sich eine Masse, die sich nach vorne bewegt, plötzlich seitlich bewegt.
Hast du die Leine in der Hand, kann sie dir den Lenker verreissen, sie zieht oben an einem Schwerpunkt (Schulter ist ja mit der höchste Punkt am Rad), also wie wenn man an der Spitze einer Fahnenstange ziehen würde. Das das nachgibt ist logisch.
Die einzige Richtung in die der Hund Zug ausüben kann, ist nach vorne, und nur solange er nach vorne geht, könnte er mit rechtszug es schaffen, über eine Distanz von mehreren Metern das Rad praktisch leicht rechts abdriften zu lassen. Aber wenn du es nicht schaffst, ein Fahrrad was ordentliche Bremsen hat, auf 30 Metern von vielleicht 20km/h auf null runterzubremsen, solltest du entweder die Bremsen reparieren oder Fahrradfahren üben.
Das Leinenstück ist nur so lange, dass der Hund ohne Gefahr neben dem Rad herlaufen kann, bei mir ist das etwas mehr als 30cm schätze ich. Wenn ich die Leine spanne (ohne Hund dran), dann würde das Ende gerade so die Speichen meines Hinterrades berühren, verheddern ist ausgeschlossen. Ebenso reicht die Länge nicht, um sich in Kette zu verhängen oder um die Pedale zu wickeln. Dennoch hänge ich einfach für mein eigenes besseres Gefühl den Karabiner solange Madam frei läuft, einfach am Rad ein, damit nicht rumbamselt.
Bottom line: Radfahren mit Leine in der Hand ist richtig gefährlich und kann zu ganz bösen Stürzen führen, mit Ständer sind die meisten Unfälle die mit Leine passieren können schlicht aufgrund physikalischer Gesetze bei korrekter Anwendung nicht möglich (wie es allerdings aussieht, wenn 40kilo auf dem Rad sitzen und 60 Kilo Hund ziehen, weiss ich nicht, aber es dürfte trotzdem besser haltbar sein, als 60 Kilo Hund im Stehen an der Leine, einfach weil der Schwerpunkt weit aus besser ist und eben durch die Bewegung die Masse-Trägheits-Gesetze greifen).
Die Momente, wo man mit Leine in der Hand loslässt, wirst du am Rad überhaupt nicht merken.
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@ Faesa: Das hört sich interessant und auch logisch an, danke für die lange Erklärung
Heißt also im Endeffekt, wenn mein Hund sich erschreckt und panisch losstürmt, macht mir das auf dem Rad mit diesem Teil nix aus, ich würde praktisch langsam runter bremsen und den Hund beruhigen, anstatt wie bisher die Leine kurz loslassen, Stop rufen und Hund gleich wieder einsammeln.
Doof ist bloß, wenn man mal aus anderen Gründen die leine loslassen muss, z.B. wenn ein fremder Hund auf einen zugeschossen kommt oder so. Vielleicht werde ich mir mal so einen Ständer kaufen und ausprobieren.
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Menno, jetzt hatte ich so einen schönen Text geschrieben und dann kam Windoof mit einem Update und hat ungefragt meinen PC neu gestartet.
Also versuche ich mich nochmal. Zu dem panisch losstürmen: Stürmt der wirklich in Panik los? Genau dann hätte ich wahnsinnige Angst, ihn an einer Leine loszulassen, weil er doch dann die Ohren sicher auf Durchzug hat oder? Wenn der Gehorsam so sitzt, dass er trotz Panik auf dich hört, gewöhne ihn an das Kommando "weiter". Das ist bei mir für weiterlaufen, alles ignorieren.
Ich habe nie runtergebremst, wenn Madam erschrocken worden ist, sei es durch Hunde hinter Hoftoren oder auf dem Gehweg oder sonst etwas. Ich bin immer schlicht mit dem Kommando "weiter" weitergefahren und sie hat mit der Zeit begriffen dass sie das alles relativ ignorieren kann - a) tut ihr das alles nix und b) hat sie eh keinen Erfolg. Sie hat ja kein einziges mal Erfolg gehabt mit ihren "Fluchtversuchen". Und bei einer Erfolgsquote von 0% über mehrere Wochen wird sogar mein Hibbelhund irgendwann gelassener.
Vor freilaufenden fremden Hunden hatte ich auch immer die meiste Angst. Aber sie sind, zumindest bisher, nie zum Problem geworden.
Zum einen hast du deinen Hund auf deiner rechten Seite. Also der Straßen bzw. Weg-abgewandten Seite. Kommt dir also auf dem Waldweg einer entgegen, ist dein Rad erst mal die Blockade zwischen dem Hund und deinem. Und jetzt gibt es mehrere Varianten: Entweder der Hundehalter hat dich eh schon gesehen und ruft seinen Hund wie es soll an die Seite oder zu sich um dich zu schützen, oder er tut es nicht wegen dir, sondern weil er Angst um seinen Hund hat oder der Hund hat Angst vor deinem Fahrrad.
Ich halte es immer so, dass ich bremsbereit bin, mein Tempo entsprechend etwas drossele (falls nötig) aber ganz klar signalisiere, ich bleibe nicht stehen, ich fahre mit dem Hund durch.
Was du machen kannst, als absoluter "Panikknopf" ist den Karabiner oder Knoten am Rad ersetzen durch einen, den man mit einem Finger öffnen kann. Einen mit Panikverschluss, damit du den, falls nötig, fix gelöst hast, dann rennt im Zweifelsfall dein Hund mit 40cm Leine am Geschirr rum, aber das ist ja nicht wirklich eine Gefahr, sogar weniger als wenn du einen lange Leine loslässt wo sich Hunde noch drinnen verheddern können.
Ich nutze am Rad folgende Kommandos: Rechts, Links, Gerade, Weiter, Langsam und Stop. Alle beim Gassigehen vorher geübt und 4 Tage Gassi geschoben, um sie ans Laufen neben dem Rad zu gewöhnen.
Ich finde, sie hat sogar am Rad die Kommandos fast noch schneller begriffen, weil es keine Fehlerfolge gab. Wenn ich stop gesagt habe und sie ist nicht stehen geblieben, wurde sie von mir und dem Rad (weil ich ja gebremst habe) angehalten. Mache ich das zu Fuss und sie bleibt nicht stehen, hat sie, ärgerlicher Weise, mal wieder gelernt, ein Kommando zu ignorieren. Ich weiss, sollte nicht vorkommen, aber sind wir ehrlich, kommt doch immer mal wieder vor. Oder dass es dauert, bis der Hund reagiert, weil erst noch fertig geschnuffelt werden muss. Am Rad hat sie gelernt, gleich zu reagieren, weil sie es eh muss, sie hat keine Wahl, das hat mir auch in anderen Bereichen dann geholfen.
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Mir ist es schon 2x vorgekommen, dass mein Hund sich richtig doll erschreckt hat , weil ein Hund bellend an nen Zaun gesprungen ist und ich habe dann immer die Leine losgelassen.
Da hast du ja Glück gehabt, dass zwischen euch und dem bellenden Hund keine Straße war ...
Ich fahr schon auch mal nur mit Leine oder mit freilaufenden Hund, wenn es die Situation zulässt. Aber sobald ich Gegenden fahre, in denen ein losgerissener Hund in einer Katastrophe enden kann, kommt sie an den Springer oder ich schiebe.
Ansonsten kann ich nur bestätigen, was Faesa schreibt ... -
@ gabyb: Ich fahre extra nur auf wenig befahrenen Straßen, wo es bei uns im Dorf genug von gibt. Ansonten auf Radwegen, wo es keine Hunde gibt, die direkt neben uns an die Mauer brettern, der Hund sich also auch nicht erschrecken kann.
@ Faesa: Naja, richtig Panik wohl eher nicht. Ich kann ja jetzt nur von diesen 2 Vorfällen sprechen, sonst ist nix passiert. Also das erste war eben wir sind rechts gefahren, dann kam schmaler Gehweg (höchstens 1 Meter breit), dann so ne Sichtschutzmauer oder was auch immer. Da sind wir gemütlich langgeradelt und dann kam auf einmal direkt neben uns mit vollem Karacho ein Hund gegen die Wand. Meiner hat sich halt total erschreckt und ist losgedüst, ich Leine los. Er ist dann aber nur 3 oder 4 Schritte gerannt und dann auf Stop stehen geblieben. Jetzt wo ich lese, was du schreibst, scheint es mir natürlich auch wesentlich sinnvoller, dass der Hund am Rad fest ist, man einfach weiter fährt und er dadurch lernt, dass des wurscht ist. Also noch mal vielen vielen Dank für deine Mühe. Werde mir auch so ein Ding bestellen.
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Also, wir haben jetzt so einen Ständer für's Fahrrad und ich bin begeistert. Ich fahre ab und an mit der Hündin Fahrrad und das auch nicht länger als eine halbe Stunde und nicht zu schnell, da sie ja noch recht jung ist. Aber irgendwie muß ich ihr ja Bewegung verschaffen, da ich sie so gut wie gar nicht mehr von der Leine abmachen kann. Weiterhin mache ich mit ihr Longiertraining. Mit der Schleppleine zu laufen, geht auch nicht mehr, da das für mich viel zu gefährlich ist. Habe schon 2x richtig lang gelegen , da es sie überhaupt nicht interessiert, das sie an der Schleppleine ist. Wenn sie irgendwo hin will, dann rennt sie los ohne Rücksicht auf Verluste. Und die hat soviel Kraft, das ich hinterher fliege..... Ich hoffe mit dem Longiertraining kriegen wir das irgendwann hin, das sie besser abrufbar ist, wenn sie Wild, Autos ect. jagen will.
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Und wenn sie am Fahrrad ist läuft sie nicht einfach los, wenn sie irgendwas Spannendes sieht
??
Wo ist da der Unterschied zum Spaziergang? -
Das versteh ich jetzt auch nicht
dann müsstest Du Dich doch mit dem Rad auch langmachen! Meine Hündin wiegt nur 14kg u. selbst die hat es schonmal fast geschafft mich vom Rad zu holen.
Ich würde es an Deiner Stelle erstmal lassen mit dem Rad zu fahren. Arbeitet lieber mal mehr an der Abrufbarkeit d.h. viel Unterordnung.
Da meine Hündin genauso wie Faesas Hündin eine ambitionierte Jägerin ist ist der Gehorsam das A u O u. das kann man auch spielerisch aufbauen. Luna ist z.B. scharf auf alles was man für sie schmeißen kann, egal ob das ein Ball oder eine Frisbeescheibe ist. Ich lasse sie grundsätzlich vorher absitzen, dann werfe ich u erst auf mein Zeichen darf sie losstürmen. Das kann man super erstmal im eigenen Garten aufbauen oder halt an der Schlepp. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich dann ja beliebig steigern, Luna macht mittlerweile auch auf dem Weg zum Spielzeug nochmal ein Platz wenn ich das will, ist halt alles Trainingssache!
Geht Ihr eigentlich in eine Hundeschule?LG Tanja mit Luna
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Durch den Ständer kann sie nicht so weg und ausserdem ist sie beim Rad fahren voll konzentriert und hat keine Zeit sich auf was anderes zu konzentrieren, da sie laufen muß. Im Garten klappt übrigens alles super von wegen Spielzeug, Lekerlies werfen und sie darf es erst holen, wenn ich es sage. Und ja, wir gehen in die Hundeschule zum longieren, bzw. longiere ich mit ihr bei uns und gehe dann hin und wieder in die Hundeschule um dem Trainer zu zeigen, wie weit wir sind.
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