Ausbildung zum Hundetrainer....Ihr seid gefragt!??!?!

  • Also ich muss ganz ehrlich sagen, die Ausbildung zum Hundetrainer bei der IHK in Potsdam ist nur Geldschneiderei.
    Unter der angabe von heren Zielen (wie zB. der Qualitätssicherung der Ausbildung von Hundeschulbetreiben) zocken die ausbildungswütige Menschen ab.

    Ich betreibe eine Hundeschule in Potsdam. Vorher habe ich Lehramt an der Universität Potsdam studiert (dazu gehört auch der Teilstudiengang Psycholigie/Pädagogik). Neben meinem Studium engagierte ich mich in einer Rettungshundestafffel mit meinem eigenen Hund. Dort habe ich irgendwann die nationalen Rettungshundeprüfung bestanden (muss regelmäßig wiederholt werden um die Einsatztauglickeit und den Gehorsam des Hundes zu beweisen) und später habe ich auch die internationalen ( IRO) Rettungshundeprüfungen abgelegt. Ein höheres Ausbildungsziel kann man in diesem Bereich kaum erreichen und es ist auch vom FCI anerkannt.

    Ich habe mich beim BHV gemeldet und gesagt, dass ich mich für deren AUsbildung interessiere. Mir wurde gesagt, dass ich mir die angebotenen Seminare besuchen soll (für schlappe 200 Euro pro Seminar). Also schaute ich in die Seminarliste und las unter anderem Seminartitel wie "Psychologie am Kunden" und Welpen "Stubenreinheit".

    Ich fragte nach, ob es nicht möglich sei, mir zB. das Seminar "Psychologie am Kunden" zu ersparen, da ich Psychologie an der Universität Potsdam studiert habe und das auch nachweisen kann. Ich bat ebenso darum, mir das Seminar "Welpenstubenreinheit" zu ersparen da ich auch nachweisen kann, dass ich einen Rettungshund auf höchstem Niveau führe und diese Ausbildungsnachweise vom FCI international anerkannt sind. Dann wurde mir erklärt, dass sie mein Universitätsstudium ebenso nicht anerkennen, wie die international anerkannte Rettungshundeprüfung!!! :???:

    Wenns um Qualitätssicherung gehen soll müsste so ein kleiner und nur deutschlandweiter Verein doch ein Universitätsstudium anerkennen??? :schockiert: Enbenso doch auch Ausbildungsnachweise des FCI????
    Nee, tun se nich - bringt denen ja dann kein Geld. :???:
    Ebenso habe ich gesagt dass mir das Praktikum in unterschiedlichsten Hundeschulen wohl eher nix bringt, da ich eh mind 10 Stunden die Woche mit der Ausbildung der Rettungshunde verbringe (macht mind. 510 Stunden Praxis im Jahr!), auch das wird nicht anerkannt! :???:

    Also gehts hier wirklich noch um Qualitätssicherung???? :???:

    Als weiteres Manko empfinde ich das Praktikum in den Hundeschulen. Da sieht man nur nen Querschnitt der dortigen Hunde, aber keine Entwicklung EINES Hundes (bzw. EINER Hunderasse). Im Verein hat man die Möglichkeit unterschiedlichste Hunderassen vom Welpen bis zur ersten Arbeitsprüfung zu begleiten, also mitzuerleben, wie sich die eine oder andere Hunderasse in unterschiedlichsten Altersphasen entwickelt, welche Probleme auftauchen und wie man sie behebt.
    Ganz nebenbei bietet einem ein VDH-angehöriger Verein auch die Möglichkeit sich weiterzubilden und zwar kosten günstig!!!
    Bei der Rettungshundearbeit muss man bestimmte Ausbildungen absolviert haben, ehe man überhaupt zur ersten Prüfung antreten darf, so zB. Kynologie, Erste Hilfe am Hund, diverse nationale und internationale Symposien, Sachkundenachweis und Begleithundeprüfung usw. Auch den "Trainerschein" kann man dort machen, aber eben erst nach einigen Jahren, damit auch gewährleistet ist, dass Zeit hatte um an den anderen Hunden exemplarisch Erfahrungen zu sammeln.

    Oft haben sich diese BHV-Leute auch bei mir beworben und zeigen mir die tollsten Zertifikate. Mein erster Satz beim Bewerbungsgespräch ist immer: "Das Papier interessiert mich nicht. Hol mal deinen Hund!" Dann werden se schon immer blass. Dann lass ich mir meistens zeigen, was deren Hunde können. Ich will sehen, ob sie das Gefühl für Ihren eigenen Hund haben und auch wie sehr sie sich mit ihm beschäftigt haben. Dann kommt meist ein 5 Jahre alter Hund um die Ecke, der "Sitz" und "Pfötchen geben" kann. Dann muss ich leider dankend ablehnen, weil das bei weitem nicht ausreicht, wenn sie das, was sie theorethisch erlernt haben noch nicht mal praktisch am eigenen Hund ausprobiert haben. So kann man ja rein theorethisch ohne jemals einen Hund besessen zu haben, Hundetrainer werden?!?!!? Das ist wie mit Blinden über Farben zu reden...

    Ich habe nicht wenige Kunden, die eine Begleithundeprüfung beim VDH ablegen wollen. Da kann ich doch keinen Trainer ran lassen, der nichtmal selbst eine BH gemacht hat?!

    Mal ehrlich, die HUnde eines Trainers sind sein Aushängeschild. Wenn ich meine eigenen Hunde schon nicht erzogen habe, wie soll ich denn dann anderen Leuten erklären, wie sie ihren Hund erziehen sollen??!?!?!

    Ich würde mir ja auch keinen Maurer ins Haus holen, dessen selbstgebautes Haus fast einstürzt.

    Mein Tipp für lle angehenden Hundetrainer: Spart euch das Geld, macht eine solide Ausbildung in einem anderen Bereich und engagiert euch in einem Hundeverein in dem ihr Erfahrungen und eigene Erfolge sammeln könnt und macht dort en Trainerschein!

  • Unsere Trainerin ist auch im BHV und ich wäre schon glücklich wenn unser Hund später mal nur annähernd so gut erzogen wäre wie ihrer... :ops:

    Ich kenne auch Leute die Rettungshunde auf "höchsten Niveau" führen und im Verein unterrichten - denen würde ich in 100 kalten Wintern niemals meinen Hund in die Hand geben!
    Wenn du doch auch so erfolgreich bist, und eh lieber im Verein bist, warum regt es dich dann so auf dass du nicht in den BHV eintreten kannst :???:

  • Hier wurde doch nach Meinungen bezüglich bestimmter Trainerausbildungen gefragt. Also wollte ich meine hier auch mal los werden.

    Da wir dringend einen Trainer suchen, bewerben sich auch viele. Bisher alle vom BHV. Aber leider keiner den ich als geeignet empfand unser Ausbildungsniveau auch weiterhin hoch zu halten. Das ist meine Form der Qualitätssicherung für meine Kunden. Ich nehme nur jemanden an, der auch wirklich weiß was er tut. Leider habe ich bisher nur erlebt, dass sich Leute frisch vom Lehrgang bei uns bewerben und eben nicht das nötige Wissen haben.

    Habe lediglich meine Meinung zum BHV geäußert und nicht gesagt, dass alle BHVler scheiße sind!

    Es regt mich nicht auf, dass ich nicht eintreten KANN. Denn ich könnte, wenn ich wollte - alles nur ne Frage dessen, wieviel Geld man bereit ist auszugeben und ob man den Preis für die Leistung noch als angemessen empfindet. Und ganz ehrlich: NEIN! Die Preise sind wucher und nicht gerechtfertigt!!!

    Ich habe (wenn du genau nachliest, fällt es dir auch auf) lediglich gesagt, dass es nicht um Qualitätssicherung (wie vielfach beworben und schön gefärbt), sondern besonders ums Geldverdienen geht.

    Ginge es um Qualitätssicherung, so müsste man doch ein akademisches Studium anerkennen und einer Person die Psychologie studiert hat, nicht noch mal 200 Euro für ein popeliges "Psychologie am Kunden"-Seminar aus der Tasche ziehen?!?! Was soll man denn da lernen. Da erfahre ich mit Sicherheit nichts, was ich nicht schon längst und wesentlich ausführlicher im Studium erlernt habe. Mit dem Unterschied akademisches Studium ist anerkannt (weltweit), BHV so gut wie nirgends anerkannt (vorallem nicht im Hundesportbereich) und kostet auch noch ein Schweinegeld und gaukelt den armen Leutchen die es gut meinen und sich auch noch weiterbilden wollen vor, dass sie ne staatlich anerkannte Berufsausbildung haben. :lachtot:

    Ja, so gesehen lieber sich den Arsch platt sitzen beim BHV (da kommt das Wort Hund ja wenigstens mal vor), als gar keine Ausbildung. Aber alleine das und dann als Trainer arbeiten, halte ich für Wahnwitz... und mir tun die Leute leid die darauf reinfallen, Unsummen Geldes dort lassen und dann so auf ihre "Opfer" *ääähhh* Kunden losgelassen werden. :???:

    Und ja ich gebe dir recht, es gibt auch genügend Vereinstrainer, denen ich meine Hunde auch nicht anvertrauen würde (habe sie bisher noch niemandem anvertraut).

  • Zitat

    Oft haben sich diese BHV-Leute auch bei mir beworben und zeigen mir die tollsten Zertifikate. Mein erster Satz beim Bewerbungsgespräch ist immer: "Das Papier interessiert mich nicht. Hol mal deinen Hund!" Dann werden se schon immer blass. Dann lass ich mir meistens zeigen, was deren Hunde können. Ich will sehen, ob sie das Gefühl für Ihren eigenen Hund haben und auch wie sehr sie sich mit ihm beschäftigt haben.

    Genau so. "Hol mal deinen Hund". Das beste Bewerbungsschreiben was es in diesem Bereich gibt. Da is halt auch nicht viel mit schummeln :-)

  • mach dach einen trainerschein vom dvg. mach ich auch gerade. wenn du einen guten verein hast kümmert der sich um alles. mir werden die seminare bezahlt und fahren muss ich auch nicht selbst. freu mich schon, wenn die assistenszeit vorbei ist und die seminare anfangen.

  • Betrachte ich nicht als Kriterium für die Kompetenz eines Trainers !

    Die meisten selbsternannten MöchtegernTrainer haben einen Labi, Goldi, BC, ... irgendetwas leichtführiges, was eh "nett" ist.
    Nur, weil der Hund sein Frauchen anhimmelt und auf Wort pariert sagt das nix über die Qualität eines Trainers aus.

    Da sind mir die Trainer, die sich SecondHandProblemHunden annehmen und die vielleicht nicht sooo verträgliche Hunde haben, die nicht gleich ihren Showhund vorzeigen bedeutend lieber.

    Gruß, staffy

  • Ein gut erzogener Hund (ob nun extra leichtführig ausgewählt oder nicht) ist sicherlich nicht ausschlaggebend für die Kompetenz eines Hundetrainers!

    Aber wenn ich eine Hundeschule betreibe und sich bei mir Menschen als Hundetrainer bewerben, würde ich mir den Umgang des Bewerbers mit seinem eigenen Hundi schon sehr genau ansehen.

    Zitat

    Ich will sehen, ob sie das Gefühl für Ihren eigenen Hund haben und auch wie sehr sie sich mit ihm beschäftigt haben.

    Daraus kann man mit einem "geschultem Blick" sehr viel mehr entnehmen, als einer schriftlichen Qualifikation.

    Dass sich einige TRainer bewusst einen sehr leichtführigen umgänglichen Hund halten, mag sein; würde ich aber auch nicht unbedingt immer kritisch betrachten. Wenn man den eigenen Hund mit in den Unterricht einbezieht, kann es schon nützlich sein, dass dieser verträglich ist ;)
    Der Trainerhund ist ja auch schon eine Art Aushängeschild.
    Natürlich finde ich es auch super wenn Trainer auch Hunde haben, die "second hand" oder problematischer sind und dort ihr Wissen in der alltäglichen Praxis anwenden. Auch ein gutes Aushängeschild.

  • Arbeite im Tierheim, in Hundetagesstätten oder ähnlichem. Lerne trotzdem einen "richtigen" Beruf auf den du zurück greifen kannst, sollte deine HS nicht laufen, denn die gibt es wie Sand am Meer

    Und dann lebe und lerne am Hund. Lerne erst Hunde kennen, dann ihre Menschen und dann schau, ob du das was dir deine Hunde gelehrt haben, auch vermitteln kannst. Vielleicht erstmal als ehrenamtlicher Trainer in einem Verein o.ä.

    Klar kann sich jeder so nennen, finde ich auch nicht schlimm, nur von leben können nicht viele!

    Ich würde das Geld eher in viele, viele Seminare investieren, anstatt einem Leitfaden zu folgen.

    Lieben Gruß und viel Erfolg!

  • Nur nochmal kurz vorab: Es geht hier nicht um mich. Ich habe meine Hundeschule in Potsdam und die läuft auch sehr gut. Deshalb brauche ich ja dringend die Unterstützung eines weiteren Trainers. Es haben sich auch ne Menge beworben. Bisher alle mit BHV-Ausbildung. Das heißt ja nicht, dass sie deshalb gleich schlecht sind, aber eben auch nicht das Gegenteil. Deshalb schaue ich mir die jeweilige Person im Umgang mit ihrem eigenen Hund an. Wie spielt sie mit ihm, wie lobt sie ihren Hund, wie reagiert sie bei Korrekturen usw. Wenn das Gefühl für den eigenen Hund schon nicht da ist, wie soll sich denn eine solche Person in ein fremdes Mensch-Hund-Team hinein versetzen?
    Dann unterhalte ich mich noch ne Weile mit der Person rund um das Thema Hund und da kommen häufig noch große Lücken im Vesrtändnis des Wesens von Hunden zu tage. Das ist traurig, vor allem nach einer so teuren Ausbildung.
    Daher wollte ich hier auch meine Meinung zur Trainerausbildung in Potsdam los werden und angehenden Trainern von der BHV/IHK-Ausbildung abraten.

    beagle25:
    Genau das ist auch mein Weg und mein Rat für alle angehenden Hundetrainer.

    staffy:
    Hm...also ich führe auch nen Labi und nen Mali. Ganz ehrlich, ich muss gestehen mein Mali ist "einfacher" (leichtführiger).
    Rasseverallgemeinerungen halte ich für Blödsinn. Nur weil man nen Labi hat, heißt das ja nicht, dass man keine Ahnung hat. Kann mir meinen Labi nicht in ner Familie ohne Hundeerfahrungen vorstellen. Es gibt unter den Labis unbestritten einfache "Plüschbacken", aber auch ernst zu nehmende Arbeitshunde mit viel Schneid (letzerem entspricht meiner).
    Desweiteren kann man auch nicht verallgemeinern, dass nur die gut sind, die keinen leichtführigen Hund haben. Vielleicht hat sich ein Trainer auch einen Hund für eine bestimmte Aufgabe geholt. In meinem Falle eben die Rettungsshundearbeit und auch den Rettungshundesport. Da brauche ich nen (Beute-)triebstarken Hund, die Rasse ist mir dabei schon fast egal.
    Dann bin ich also deshalb schon inkompetent, weil ich keine "Problemhunde" habe?
    Nichts destotrotz arbeiten wir auch mit Problemhunden, deren Besitzer vom Ordnungsamt die Auflage bekamen, das Problemverhalten zu bearbeiten. Wenn der Besitzer mitgearbeitet hat, konnten wir bisher aus jedem auffällig gewordenen Hund wieder einen alltagstauglichen Familienhund machen.

  • Ich finde bei der Ausbildung die Erfahrung und Kompetenz des Ausbilders sehr wichtig, nicht den Namen.
    Ich mache nebenbei den Trainer bei uns im Verein, meine Trainerin ist sehr erfahren, auch was Problemhunde, Molosser, Agressive Hunde angeht, ist Gutachterin für Listenhunde, kennt so ziemlich jede Lektüre und bildet sich ständig fort.
    Dafür zahle ich aber keine tausende von Euro, ich helfe beim Training, was mit gleichzeitig Praxiserfahrung gibt.
    Die Leute interessiert eh kein Diplom was man sich irgendwo an die Wand hängt, sondern das Können und wie man mit ihren Hunden umgeht.
    Was habe ich schon an Trainern erlebt die diese offiziellen Scheine hatten und einfach nur brutal waren.
    Es geht also auch anders. :smile:
    Wobei ich diesen teuren Sachen nicht ihre Berechtigung absprechen will, nicht jeder hat so ein Glück was den Trainer angeht wie ich und kann in der eigenen Hundeschule so viel und so aktuelles lernen. :smile:

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