• Hallo,
    so da es in letzter Zeit soviele Doggen,ja wie toll!, Aufschreie gibt,muss ich mich etwas wundern und wollte das mal ansprechen...
    Überall hier im Forum wird sich über sogenannte Qualzuchten ausgelassen,aber Doggen werden toll gefunden?
    Wiederspricht sich das nicht etwas?
    Ich wage zu behaupten,Doggen gehören in diese Katherogie!
    Aufgrund ihre Größe haben sie ein sehr geringes Lebensalter,was sich sicher nicht auf Gesundheit zurückführen lässt,desweiteren haben sie sehr oft Augenprobleme!
    Soweit ich weiß ist Zwergenwuchs und Gigantenwuchs so nenne ich es alles andere als gesund für Hunde,warum also Doggen?
    Ich bitte um Aufklährung und eine sachliche Diskussion,und will damit keinen angreifen! ;)

  • Ich glaube, wenn man mal eine Rasse mag, denkt man nicht mehr so richtig über so Fragen nach.

    Als ich mich auf Rassensuche gemacht habe, bin ich auf die nordischen Hunde gekommen. Eben weil sie ein normales Fell haben, normale Ohren, Schnauze, Schwanz, einfach alles. Sehr gesund und werden sehr alt für ihre Grösse.

    Ich mag Doggen nicht, aus den Gründen, die du gesagt hast. Ich mag auch französische Bulldoggen nicht (so viel ich weiss kommen die fast ausschliesslich per Kaiserschnitt auf die Welt). Trotzdem finde ich die Bully-hündin einfach nur herzig. Vom Wesen her, einfach eine total liebe Hündin.

    Ich kann mir da schon vorstellen, wie man dann doch auf die Idee kommt mit so einem Hund zu züchten. Trotz vollkommen "verhunzten" Körpers und mieser Gesundheit.

  • Bei aller Faszination, die eine Rasse auf jemanden ausüben mag, gehört zu wirklicher Tierliebe aber doch auch das Bewusstsein um die Probleme
    diser Hunde. Dass in den Staaten viele Doggen Fans den Magen ihrer Hunde operativ fixieren lassen um einer Magendrehung vorzubeugen und
    dass bewusst in der Jugend knapp ernährte Doggen deutlich älter als ihre
    gut gefütterten Geschwister werden, lässt eigentlich nur den Schluss zu,
    dass eine Dogge einfach zu groß wird. Gesund ein vernünftiges Alter
    in dieser Größe zu erreichen, gibt der biologische Hunde-Bauplan wohl einfach nicht her. :???:

  • Zitat

    Wie ist das dann beim irischen Wolfshund, der macht immer so einen "ursprünglichen" Eindruck, fiele der dann auch in die Kategorie "Qualzucht wegen Gigantenwuchs"?

    Schlicht: JA

  • Als Doggenbesitzerin muß ich natürlich hier auch meinen Senf loswerden. Warum ich zur Dogge kam? Weil ich große Hunde liebe und weil ich das Wesen der Dogge liebe. Meine Dogge ist eher klein, nur 72 cm und eher schlank. Da ich sie aber aus dem Tierschutz habe, ist das nicht mein Verdienst. Sie war die letzte aus dem Wurf mit 12 Welpen und hatte dementsprechend nur ein Wurfgewicht von 300 gr. Normalerweise sind es zwischen 500 und 600 gr. Sie war also die Kleinste und ist es auch geblieben.
    Ich stimme zu, dass der "Trend" der Doggenzüchter zu immer größeren, schwereren Tieren geht und das ist nicht richtig. Die Ur-Dogge oder auch Antik-Dogge war kleiner und stämmig. Schließlich wurden die Tiere ja auch zur Jagd verwendet und mußten also einiges leisten. Es ist aber allgemein besser für den Körper solcher "großen" Tiere, worunter ja auch richtigerweise ein Irish Wolfshound, alle Molosser und deren Mischlinge zählen, wenn man die Tiere "großhungert" - also ihnen Zeit zum Wachsen gibt und ihren Energiebedarf beachtet. Ich habe mit meiner Dogge überhaupt keine Probleme und sie ist "schon" 6 Jahre alt. Sie ist fit und agil, rennt und springt und kann es problemelos mit jüngeren, kleineren und wendigeren Hunden aufnehmen. Ihre Mutter ist 10 Jahre alt, ihre Großmutter wurde 11 Jahre alt und das ist zugegebenermaßen alt für eine Dogge, deren Lebensdauer mit 6 - 8 Jahren angegeben wird. Allerdings hatte ich eine Bordeauxdogge, die wesentlich kleiner war (62 cm) die mit nur 4 Jahren gestorben ist. Das lag daran, dass er einen Kreuzbandriß hatte und man bei der OP Pfusch gebaut hatte. Er hatte danach plötzlich ein Loch im Knorpel des Knies und mußte 8 Monate Entzündungshemmer und Schmerztabletten nehmen. Daraufhin hatte er Leber- und Nierenversagen. Die Todesursache hat nichts mit seiner Größe zu tun, der Kreuzbandriß wurde ihm von einem durchgeknallten Golden Retriever beigebracht, der ihn im vollen Lauf umgerannt hat. (Klingt vielleicht komisch - war aber so)
    Insgesamt kann ich sagen, dass im allgemeinen - leider - viele Züchter die Größe als Zuchtkriterium bevorzugen - aber eben nicht alle. Und wenn man sich über die Risiken und Gefahren bei großen Tieren bewußt ist, dann kann man auch einiges tun, um trotzdem einen gesunden und glücklichen Hund zu haben, der lange Jahre lebt.
    Natürlich wird eine Dogge keine 15 oder 20 Jahre alt, aber kommt es wirklich auf die Lebensdauer an, oder steht nicht die Lebensqualität im Vordergrund. Und da fiinde ich einen Boxer, der wegen seiner eingedrückten Nase kaum Luft bekommt wesentlich schlimmer dran, als eine Dogge, die fit und gesund ist und keine Einschränkungen beim Atmen hat.
    Ach ja und es gibt bei fast jeder Rasse sogenannte rassespezifische Krankheiten, also z.B. HD oder Herzkrankheiten, Augenkrankheiten, Leber- und Nierenschädigungen, etc. etc.

  • Aha, und wo ist dann die Grenze, nach unten und nach oben hin? Ist mein Hund auch eine Qualzucht mit 39cm Schulterhöhe -> Zwergwuchs? Oder ist das noch vertretbar?

    Man müsste dann ja sagen, gut, alles, was nicht der durchschnittlichen Größe und physischen wie charakterlichen Erscheinungsform des Ur-Tieres, also des Wolfes, entspricht, ist Qualzucht und somit nicht hinnehmbar. Wenn man konsequent sein wollte.

    Damit sind dann wohl die meisten Hunderassen untragbar...

  • O-o, ob man hier mit dem Austausch von Sachargumenten weiter kommt - wage ich zu bezweifeln.
    Bei aller Hundeliebe ist der Hund doch auch immer ein erweiterter Arm des eigenen Ego (wie Kinder zB auch, oder für manche auch das Auto, die Xy-Sammlung...usw) und damit sind wir bei den unbewussten Motiven, sich genau für d i e s e n Hund zu entscheiden. Und spätestens da ist Schluss mit Logik, da setzt die Psychologie ein.

    Was ich immer nicht verstehe, dass, wenn man über Qualzuchten spricht, es plötzlich nur noch Menschen gibt, die darauf achten, dass die Extreme eben nicht da sind. - Aber wieso gibt es dann diese großen, schweren Doggen mit den herunterhängenden Lidern, den riesen Lefzen, den Herzfehlern, Magendrehungen, Taubheit....- wenn die doch angeblich keiner will. (Gleiches beim Mops, den will ja auch keiner mehr mit der oberplatten Schnute)

    Und dann geht der Wahnsinn bei den Farben weiter. Grautiger sind ja soo toll! So schön und besonders. Und manche Züchter töten die - adele ich mich also zum Retter, wenn ich mir einen Grautiger hole. Und so wächst der Bedarf weiter... scheiß aufs Merle-Gen & Co, mein Hund ist ja so was Besonderes...

    Aber wie gesagt, vernünftig diskutieren kann man das nicht. (Gilt rasseübergreifend, nicht nur für die Dogge.)

    Beweggründe eine Dogge zu halten, findest du auch hier, im Doggen-Thread: https://www.dogforum.de/ftopic82805.html

  • Das sehe ich anders, der Begriff impliziert ja schon seine Erklärung,
    eine Qualzucht ist eine Zucht die sich mit gesundheitlichen Problemen
    durch das Leben QUÄLT. :roll: Die Probleme bei sehr kleinen Rassen
    sind ungünstig morphologische Proporzverschiebungen.
    Deformierte Kiefer Partien, flache Augenhöhlen usw.
    Davon wird Dein Hund sicher nicht betroffen sein.
    Er hat im Gegenteil, alle Möglichkeiten ein langes
    gesundes Leben zu führen, denn bei kleinen Hunden ist das Muskulatur/Organ-Körpergewichts Verhältnis viel besser als
    bei großen Hunden. Herz/Nieren/Lunge/Muskeln usw.
    müssen sich im Verhältnis
    zu großen Hunden nicht so anstrengen.

    Ich stehe ja auch total auf große Hunde,
    aber ich denke über 75cm werde ich keine Rasse mehr halten. :sad2:

  • Da hast Du sicherlich recht, das leuchtet mir ja auch ein.

    Ich frag mich, ob man neben der physischen vielleicht auch von einer psychischen Qualzucht sprechen könnte/müsste? Wenn man bestimmte Eigenschaften, Fähigkeiten oder Triebe per Zucht verstärkt/ausschleift, kann das für den Hund nicht auch eine Qual sein? Vielleicht fühlt sich ein Border Collie ja gar nicht so wohl wie man denkt, mit seinem extremen Hütetrieb? Ganz zu schweigen davon, dass wohl die wenigsten den wirklich ausleben können, bei ihren Haltungsbedingungen.

    Insofern, wenn man philosophisch sein möchte, könnte man Arbeitshunderassen vielleicht auch als Qualzuchten betrachten? Und nicht arbeitende Rassen wiederum auch, weil sie nur noch Schoßhundfunktion haben?

    Ich krieg langsam einen Knoten in meine Synapsen, und das bei der Hitze... :???:

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