MDR1 Defekt, wer kennt sich damit aus?
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Gibt es bei den betroffenen Rassen tatsächlich noch Züchter in Deutschland, die so verpaaren, dass -/- fallen könnte?
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Den Artikel hier find ich ganz gut:
Der MDR1-Gendefekt bei Hunden - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert
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Danke für eure Antworten! Das beruhigt mich schon mal. Ich hab auch irgendwo gelesen, dass sie nicht aus Flüssen und Bächen trinken sollen, weil da auch Reste von Medikamenten drin sein können ... stimmt das? ist das wirklich so happig? Stell mir das nämlich echt ein wenig schwierig vor, den Hund am trinken zu hindern, und ich würde beim Gassi gehen jetzt auch nicht unbedingt Augen und Ohren ständig bei ihm haben wollen. Also aufmerksam sein schon, das ist klar, aber nicht dieses pedantische auf-den-Hund-starren.
Naja, die Hunde haben halt einen Gendefekt, den sie im Grunde genommen nicht haben sollten. Je nach Verschmutzungsgrad des betreffenden Gewässers ist es nicht unmöglich, dass es besonders bei einem -/- (d.h. homozygot betroffenen) Hund zu einer Reaktion kommt. Man weiss es halt nicht.
Hier in Forum wird stets beschrieben, wie problemlos das Leben mit -/- Hunden doch ist und dass sie keinerlei Einschränkungen haben. Meiner Meinung nach ist das eine Verharmlosung. Solche Hunde sollten nicht in die Zucht. Aus dem Tierschutz würde ich wohl zähneknirschend einen MDR1 Hund übernehmen. Von einem Züchter hingegen würde ich auf keinen Fall einen MDR1 Hund kaufen. Weder einen +/- (heterozygot betroffenen), noch einen -/- (homozygot betroffenen). Aber ich weiss, dass das viele anders sehen.
Das Leben mit dem Defekt geht so lange gut, wie der Hund ansonsten gesund ist und nichts Falsches frisst. Sobald aber Komplikationen auftreten, hat man ein Problem, das problemlos vermeidbar gewesen wäre. Diese Zuchtpraxis würde ich nicht unterstützen wollen.
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Gibt es bei den betroffenen Rassen tatsächlich noch Züchter in Deutschland, die so verpaaren, dass -/- fallen könnte?
Klar, jede Menge. Ist doch so 'harmlos'.
Siehe einige aktuelle Würfe:
- http://www.smooth-collie.net/view_litter.php?id=4781
- http://www.smooth-collie.net/view_litter.php?id=4744
- http://www.smooth-collie.net/view_litter.php?id=4821 -
Von einem Züchter hingegen würde ich auf keinen Fall einen MDR1 Hund kaufen. Weder einen +/- (heterozygot betroffenen), noch einen -/- (homozygot betroffenen). Aber ich weiss, dass das viele anders sehen.
Naja, wenn man das so sieht und zu Ende denkt, dann kann man die Zucht der Kurzhaarcollies beenden. Es geht nunmal leider nicht, von heute auf morgen jedes Defekt-Gen aus der Population zu schmeißen. Dann ist da wirklich Ende. Es dauert also ein paar Generationen, bis man da nur noch +/+ Hunde hat.
Allerdings habe ich auch immer
https://www.transmit.de/mdr1-defekt/befund.html
ZitatUnabhängig von der multiplen Arzneimittelunverträglichkeit wissen wir heute, dass es bei MDR1-/- Hunden zu einer Fehlsteuerung endokriner Regelkreise kommt. Dies äußert sich in erniedrigten Cortisolspiegeln und führt in einem Stress- oder Krankheitszustand unter Umständen zu einer eingeschränkten Stressbewältigung bzw. Regenerationsfähigkeit. Des Weiteren gibt es Hinweise darauf, dass MDR1-/- Hunde eine erhöhte Anfälligkeit für die Entwicklung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen aufweisen.
im Kopf. Den MDR1-Defekt nur auf eine Medikamentenunverträglichkeit zu reduzieren, finde ich nicht richtig. -
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Klar gibts solche Würfe. Casanova hat auch -/- Nachkommen, bei manchen Rassen gehts halt nicht anders solang man nicht Einkreuzen kann. Da ich allerdings sofort so einen Hund nehmen würde kann ich das auch vertreten, die meisten die diesbezüglich mit dem Finger drauf zeigen hatten noch nie einen solchen Hund
Mutationen an der Blut-Hirn-Schranke gibt es bei fast allen Lebewesen, auch beim Menschen. Natürlich sollte das züchterisch beeinflusst werden und nicht verharmlost werden, aber wie furchtbar das laut so mancher Leute für die Hunde ist auch etwas weit weg von der Realität.
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Da ich allerdings sofort so einen Hund nehmen würde kann ich das auch vertreten, die meisten die diesbezüglich mit dem Finger drauf zeigen hatten noch nie einen solchen Hund
Stimmt, das hätte ich dazu schreiben müssen: ich habe, bzw. zwei MDR1 Hunde, spreche also durchaus aus Erfahrung. Beide sind bei mir 'hängen geblieben,' bzw. über Umwege zu mir gekommen. Für einen Hund mit einem bekannten, unerwünschten und problemlos vermeidbaren Gendefekt hätte ich einem Züchter kein Geld bezahlt. Ich würde diese Zucht allerdings, wie gesagt, so oder so nicht unterstützen. Auch nicht, indem ich einen +/+ Welpen daraus nähme.
Mutationen an der Blut-Hirn-Schranke gibt es bei fast allen Lebewesen, auch beim Menschen. Natürlich sollte das züchterisch beeinflusst werden und nicht verharmlost werden, aber wie furchtbar das laut so mancher Leute für die Hunde ist auch etwas weit weg von der Realität.
Es ist, wie gesagt, genau so lange kein Thema, wie Besitzer dazu bereit sind, nochmal Geld in die Hand zu nehmen und ihren Hund testen zu lassen, bewusst und ein Hundeleben lang darauf Rücksicht zu nehmen und auch sonst keine weiteren gesundheitlichen Probleme auftreten. Ist das alles nicht der Fall, hat man - bzw. der Hund - ein Problem. Der Hund 'leidet' nicht grundsätzlich darunter. Trotzdem ist und bleibt es ein Defekt, den man nicht fördern sollte.
Aber Zucht sollte ja, wie so gerne angeführt wird, zur Verbesserung der Rasse führen. Fragt sich halt, was da genau verbessert wird, wenn munter mit Hunden gezüchtet wird, die gesundheitlich nicht top sind. Für reine Schönheit und 'Reinblütigkeit' ist mir der Preis und das Risiko viel zu hoch. Vielen Züchtern und Haltern aber offenbar eben nicht.
Auch hier wird sich erst etwas ändern, wenn diese Hunde keine Abnehmer mehr finden. Davon bin ich überzeugt.
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@mittendrin Du schreibst, was ich auch gerade anmerken wollte. Die Einschränkungen bzw Belastungen gehen tatsächlich häufig über die Auswahl an möglichen Medikamenten hinaus ...
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Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich es nicht besonders toll finde mit -/- Hunden immer munter weiterzuzüchten. Ich würde aus so einer Zucht auch ehrlich gesagt keinen Welpen nehmen
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Vermeidbar wäre schön. In einer idealen Welt vielleicht
Bei einem Verbreitungsgrad von 60- 75% beim Collie kann man aktuell leider nicht von vermeidbar sprechen. Wenn man ein Problem damit hat 2-3 Dinge zu beachten muss man sich eine andere Rasse suchen. Ich hab ja auch einen Träger und unsere Livi kam aus Trägerverpaarung ungetestet zu uns. Sie hätte also alles sein können. Wir haben sie erst mit 2,5 Jahren testen lassen, davor war sie für uns einfach -/-. Nun ist sie +/+
Macht für uns nicht wirklich einen Unterschied.
Kenne auch schwer kranke -/- Hunde, die kriegen genauso ihre Therapien wie andere. Gibt für fast alles mittlerweile verträgliche Präparate. Auch ein -/- "darf" krank werden
Denen kann man fast immer genauso helfen.
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