Wieviel Stress bringt Hundehaltung mit sich?

  • Habt ihr nicht irgendeinen in der Familie oder Freunde, die einen Hund haben?


    Vielleicht könntet ihr euch um den dann öfter kümmern und auch mal tagsüber für ein paar Stunden zu euch nehmen. Oder mal ein/zwei Stunden in die Hundeschule gehen?


    Einfach so zum Ausprobieren. Du musst dein Herz nicht verlieren, denn du weißt ja, dass der Hund bereits in guten Händen ist.
    Und wenn es doch nicht klappen sollte, dann wird der Hund nicht abgegeben.

  • Hallo,


    also so ein Hund bringt schon eine Veränderung ins Leben, da muss man sich nichts vormachen. Ob´s Stress wird oder nicht, liegt auch immer daran, wie stressanfällig man selbst ist.
    Es wird immer mal unangenehme Situationen geben wie z.B. unerfreuliche Hundebegegnungen mit heisen Diskussionen mit dem anderen Hundehalter. Das erleben wir doch täglich. Da muss man sich ein dickes Fell anschaffen.
    Die bisherige Routine Deines Vaters wird sich verändern und wenn er eher unsicher auf neue Situationen reagiert, dann wird er zwangsläufig anfangs überfordert sein. Euer Gedanke, Deinem Vater was Gutes zu tun, ist ja nett gemeint, aber wenn er sich das nicht zutraut, dann müsst ihr das auch respektieren. Schließlich ladet ihr eine Menge Verantwortung auf ihn ab, sprich ja nicht nur die täglichen Gassigänge, sondern auch Tierarztbesuche, Fressen zubereiten usw. Denn ihr seit ja arbeiten.
    Und wenn er sich tagsüber hautpsächlich um den Hund kümmern soll, dann muss er meiner Meinung nach auch die Erziehung übernehmen.


    Wenn überhaupt, dann solltet ihr aus Rücksicht auf Deinen Vater ein älteres und ruhiges Tier nehmen, mit dem Dein Dad erstmal "üben" kann. Damit geht dann vielleicht Dein Wunsch nicht so ganz in Erfüllung, weil es ein weniger aktives Tier ist, wie Du es gerne möchtest. Aber auch Du bist Anfänger und siehst im Moment wahrscheinlich nur die positiven Seiten. Das ganze Forum steckt voll von Threads (z.B. Therads in der Rubrik Probleme mit meinem Hund oder Haltung,Erziehung und Ausbildung....), in dem Leute ihre Probleme schildern. Lies Dich da mal durch und dann kannst Du vielleicht nachvollziehen, dass das Leben mit Hund zwar wunderschön sein kann, aber eben manchmal auch sehr stressbehaftet ist.


    Viele Grüße aus HH
    Silke

  • Waaahh, komm gar nicht mit dem Antwort schreiben hinterher, schon sind drei neue Antworten da. :headbash:


    Bis aus die Zeit im Büro mache ich mir keine Sorgen, dass ich den Hund nicht in den Alltag einbauen könnte bzw. keine Zeit für ihn hätte. Den Arbeitsaufwand kenne ich "im Kleinen" von meinen Meeries. Die brauchen regelmäßig ihr Futter, Aufmerksamkeit, einen sauberen Stall und Gesundheitscheck. Die Tierklinik hab ich mit ihnen leider auch schon mal öfters von innen gesehen.
    Mit dem Hund werde ich wohl nur einen Schritt weiter gehen, aber nicht gleich von Null anfangen.


    Innerlich bin ich davon überzeugt, dass mein Vater viel von diesem Hund haben wird und ihn nach einer Gewöhnungszeit auch toll finden wird. Meine Mum und ich werden sowieso nicht locker lassen. Wollen ihn aber auch nicht in die Ecke drängen.


    Beschreibt doch mal euren Alltag bzw. die Kleinigkeiten, die für Unwissende sich gar nicht so vorstellen können.
    :smile:

  • Ich geh dann mal von meinem Alltag aus (aber von dem arbeitenden Alltag... Die zwei Studientage lass ich mal außen vor, sonst wirds mir zu kompliziert :D )


    - aufstehen
    - fertig machen
    - Hund rauslassen evtl. auch ne Runde mit ihm laufen (Emmi schläft meist bis halb zehn, da bin ich längst auf der Arbeit...)
    - Hund füttern
    - Sachen packen und zur Arbeit fahren


    vormittags ist meine Tante da, nachmittags ist Emmi inzwischen 3 Stunden (zur Not auch mal 4) alleine.


    - nach Hause kommen
    - Hund rauslassen
    - mich und Hund fertig machen für nen laaaaangen spaziergang
    - Heim kommen
    - Hund füttern
    - mit Hund spielen
    - lernen (Hund spielt, kaut am Ohr oder schläft auf meinem Schoß)
    - Hund rauslassen
    - ne Runde joggen
    - schlafen


    Das ist quasi der alltägliche Alltag ohne Sondervorkommnisse...

  • Was du dir vorstellen kannst und was nicht, weiß ich nicht.
    Hier mal eine Zusammenfassung unseres Alltags:


    mein Mann und ich sind beide vollzeit berufstätig, wir wohnen in einer Wohnung ohne Garten, meine Eltern wohnen gleich nebenan.
    Mein Vater arbeitet nur abends, ist also tagsüber fast immer daheim, schläft aber früh ziemlich lange. Meine Mutter hat Schichtarbeit im Krankenhaus.


    von MO bis FR:
    mein Mann steht um kurz nach fünf auf und geht zur Arbeit.
    Ich stehe um 6 auf (früher habe ich teilweise bis halb acht geschlafen, denn ich habe Gleitzeit in der Arbeit). Dann gehe ich für eine Stunde mit Hundi raus, mache daheim noch ein paar Tricks oder Suchspiele mit ihm. Dann mache ich mich für die Arbeit fertig und verlasse gegen halb neun die Wohnung.


    Dann ist Hundi bis ca. 12 Uhr alleine und schläft die meiste Zeit. Mittags holt ihn mein Vater ab und geht mit ihm spazieren. An zwei oder drei Tagen ist er dann nachmittags bei meinen Eltern, an den anderen Tagen wieder alleine bei uns.
    Um 15.45 Uhr kommt mein Mann aus der Arbeit (der macht nie Überstunden).
    Dann geht er mit dem Hund spazieren, wenn ich länger arbeiten muss. Wenn ich mal früher rauskomme, gehen wir alle zusammen.
    Drei mal die Wochen machen wir noch einen Nebenjob abends (sind so ca. 3-5 Stunden die Woche). Da kann Hundi immer mit.
    Daheim wird dann ein bisschen Haushalt gemacht, Essen gekocht und gegessen.
    Dann ist es eigentlich schon abends. Aber Hundi muss noch beschäftigt werden.


    - entweder spielen, Kommandos und Tricks einüben, Clickern usw.
    - fressen kriegt er auch nicht einfach so im Napf hingestellt, sondern es wird als Belohnung zu Übungszwecken genommen
    -> Hund an die Dusche gewöhnen, Hund aus der Hand fütter, damit die Bindung besser wird und solche Spielchen


    Das dauert auch alles seine Zeit.


    Momentan fahren wir auch einmal die Woche zum TA zum Üben, weil Momo so sehr Angst hat (hatte).


    Dann muss man noch einkaufen, möchte mal was essen gehen oder sich mit Freunden treffen. Da Momo ja tagsüber schon genug alleine ist, machen wir abends alles mit ihm oder gar nicht.


    Das schränkt aber auch teilweise ein.


    Fernseh haben wir um 20 oder 21 Uhr noch nicht mal eingeschaltet.


    Es nimmt schon sehr viel Zeit in Anspruch, meine Hobbies (zeichnen, Bilder am PC bearbeiten, im Internet surfen, einfach mal in Ruhe lesen) gibt es bei uns nur noch ganz selten.
    Ich persönlich finde das nicht schlimm, denn ich war mir dessen schon vor dem Hundekauf bewusst.
    Aber mein Mann ist schon manchmal etwas genervt.


    SA/SO:
    Ich schlafe eine Stunde länger als unter der Woche, und gehe mit dem Hund raus. Dann putze ich die Wohnung, mein Mann macht andere Dinge (Auto putzen, mir helfen, bei einem Umzug helfen…). Mittags gehen wir in die HuSchu. Mit hin- und zurückfahren, ein bisschen unterhalten sind wir gute zwei Stunden unterwegs.
    Nachmittags werden oft Familienbesuche, für die ja unter der Woche keine Zeit mehr ist, erledigt. Abends gehen wir wieder eine große Runde spazieren und dann wird in Ruhe Fernseh geschaut.


    Alle zwei Sonntage sind wir beim Mantrailen, das dauert auch gute drei Stunden. Ansonsten ist Sonntag mehr so ein Gammeltag.


    So das war unser Alltag ohne jegliche Problemchen, an denen man eigentlich immer arbeitet.
    Wobei bei uns die Zeiteinteilung wahrscheinlich anders ist, als bei euch.


    Hoffe du hast hiermit einen kleinen Einblick!

  • Ein Hund is schon zeitintensiv, allerdings wie schon geschrieben wurde liegt da noch ein wenig mit dran, is der Hund ein welpe oder erwachsen, is der Hund ein jäger/Hüter/streuner/oder doch mehr ein ruhiger zeit genosse, is der Hund groß oder klein.


    Also wir haben uns vor 3 Monaten einen Hund geholt (einen Shi tzu mix, also was kleines) der 12 WOchen alt war.
    Das war in der hinsicht anstrengend, weil man alle 2 stunden spätestens mit ihr raus mußte, weil sie 3 mal am tag futter braucht, weil sie total verspielt is, und das natürlich auch ausleben will, weil sie garnicht allein sein konnte, weil sie vor allem angst hatte und es erst einmal lernen mußte, weil sie überhaupt nicht hörte (ok sie hatte den folgetrieb und war dementsprechend eh nur hinter mir her) und das alles lernen muß.
    Man sieht es stellt sich schon so einiges um, aber es hat auch schöne seite.
    Mitlerweile ist sie 6 Monate alt, kann auch mal 3 stunden alleine sein wenn es sein muß, kann sitz,platz, hier, ist etwas ruhiger geworden, hält ihre 4 stunden schonmal aus, und muß auf grund dessen nur noch 4 mal raus.


    Aber dann ist immer noch das thema, was machen wenn man mal im Urlaub ist, was machen wenn man mal im Kh liegt, was machen wenn man im Sommer mal ins Freibad will ect.
    Aber das ist bei uns relativ gut geregelt, und wird bei euch dann ja auch geregelt sein nehme ich mal einfach an.


    Unser alltag sieht so aus:
    Morgens wach werden rucki zucki fertig machen, sofort mit dem Hund raus ca. 10 min., dann Kinder fertig machen und in den Kiga bringen.
    Dann mittags mit dem hund raus, das direkt verbinden mit Kinder aus dem Kiga abholen.
    Gegen 6 Uhr ge ich dann nochmal mit dem Hund raus auch wieder recht kurze runde. das letzte mal gehe ich dann so gegen 8 halb 9 ne runde. Um 22 uhr geht sie dann noch mal pipi machen im Garten.


    Aber was ich dir nur raten kan, kauft euch keinen Hudn und setzt ihn eurem Vater vor die NAse, er sollte schon dafür sein, sonst bringt es überhaupt garnichts.


    Aber was habt ihr euch denn vorgestellt? Soll der aus dem Tierheim kommen? Soll es ein Welpe sein? Soll es ein großer oder kleiner Hund werden? Was für eine Rasse hattet ihr denn gedacht?
    Wäre ja vielleicht auch nicht so verkehrt zu wissen

  • Hm, Stress? Ansichtssache, wie flexibel man ist.


    Also mein Wochentag:
    - 5 Uhr aufstehen und fertig machen
    - 6 Uhr mit den Hunden raus
    - Anschließend zur Arbeit bis 17:30 Uhr, die Mum meines Freundes ist für meine Hunde eingespannt
    - 18 Uhr mit den Mädels kurz raus
    - Kochen, Essen
    - Große Runde mit den Mädels 1-2 Stunden
    - 23 Uhr letzte Pipirunde


    Wochenende:
    - 8 Uhr aufstehen (Hunde gehen gegen 6 Uhr erste Runde mit Mutti meines Freundes)
    - Halb 10 große Runde/Hundesport
    - 11 Uhr füttern
    - 14 Uhr spätestens Pipi machen und oder Hundesport
    - 18 Uhr Pipi und oder Hunderunde
    - 22 Uhr Pipi-Runde


    Also wäre geloben, wenn ich sagen würde, meine Hunde laufen nur nebenbei und bestimmen nicht meinen Tag ;)

  • Aufstehen
    Hund raus (ca. 15-20 Minuten)
    Arbeiten (Beginn ca. 8 Uhr)
    Hund raus (ca. 1 Stunde - Frauchen isst ihr Mittagessen dann am PC beim Arbeiten oder wenn mal wieder wie jetzt ein Report läuft)
    Arbeiten (Ende 17-18 Uhr)
    Hund raus (ca. 1 Stunde)
    Essen kochen
    Abendgestaltung
    Hund raus (5 Minuten Pipirunde)


    Lustig wird es dann, wenn die Abendgestaltung aus einer Verabredung besteht. Und noch lustiger, wenn man dafür noch irgendwas besorgen muss. Und am lustigsten, wenn der Hund dann noch alleine bleiben muss. Weil alleine bleiben heisst nicht nur 1 Stunde Gassi gehen, sondern 1 Stunde radfahren oder 1- 1,5 Stunden stramm gehen und Hund fordern, damit sie schlags-KO ist und pennt während wir weg sind. Dann erfordert es schon etwas Planung, wer was macht (sind zu zweit) damit man pünktlich bei Freunden ist.


    Bei schönem Wetter sieht ein Sonntag im Garten dann aber so aus:


    Aufstehen
    Frühstücken
    Pinkel-Runde (Lösen überahaupt)
    Garten
    Zwischendrin mal nen Kack-Gang
    Garten
    Heimkommen kurze Runde übers Feld hinterm Haus, falls der Hund noch nicht leer ist
    Abendgstaltung
    Letzte Pipirunde fällt aus weil Hund totmüde im Körbchen liegt und pennt

  • Danke! Das ihr euch soviel Zeit nehmt so ausführlich zu antworten. Ich komm gar nicht mit dem Lesen hinterher.


    SilkeHH: Den Hund nur in rosa Wolken zu sehen, ist mir als Kind passiert. Die Wolken sind jetzt aber verzogen. Ich weiß das Hunde unheimlich haaren könne, furzen, Mundgeruch haben könne, krank werden, Durchfall bekommen, Futter verweigern, Dreck machen, auch bei schlechtem Wetter raus müssen, jeden Mist von der Straße aufsammeln, Erzogen werden müssen, und wenn sie es nicht sind an der Leine zerren, überall hinrennen nur nicht zu mir, andere Hunde anpöbeln, jedem Kaninchen hinterherhetzen, schnappen können, die Nachbarschaft zusammen kläffen ... und da gibt es noch viel mehr.


    @all: Der Hund würde bei uns nicht nebenher laufen. Das ginge gar nicht. Er sollte erwachsen sein, oder sagen wir mal mindestens 1 Jahr alt. Aus dem Tierschutz oder Tierheim kommen und man sollte zumindest schon ahnen können wie er charakterlich veranlagt ist. Ein Wirbelwind passt nicht in unsere Familie. Passt auch nicht zu mir. Ich habe die Hoffnung, dass man sich hier im Tierheim zumindest soviel mit den Tieren beschäftigt, dass man ungefähr sagen kann, der ist eher ruhig oder das ist ein Hampelmann.


    Mein Wunsch nach einem Hund ist in den letzten Wochen und Monaten eigentlich erst richtig aufgekeimt, weil ich sich unser Lebensumfeld komplett geändert hat. Hatte wegen dem Umzug vier Wochen keinen Fernseher und weil ich ihn nicht vermisst habe auch keinen neuen angeschafft. Mindestens drei Mal in der Woche bin ich mit meiner besten Freundinn im Wald unterwegs. Da fühlen wir uns beide am wohlsten, einfach zum Quatschen, auch bei Regen, also warum keinen Hund mitnehmen. Sie wünscht sich selbst einen Hund, ihre Lebensumstände lassen es aber einfach nicht zu.


    Ich muss es noch einmal wiederholen: Wir werden meinem Vater nicht einfach einen Hund vor die Nase setzten. Das wäre das Schlimmste was wir machen könnten. Er muss das neue Familienmitglied mit aussuchen und voll hinter der Entscheidung stehen. Alles andere ist Quatsch. :|
    Und die grundsätzliche Entscheidung für den Hund braucht Zeit, und diese Zeit nehmen und geben wir uns auch.

  • Wie wärs denn, wenn ihr euch auch mal bei Tierschutzorganisationen auf den Pflegestellen umschaut?
    Da seht ihr den Hund in der Familie, lernt ihn besser kennen, müsst euch aber auch nicht unbedingt für ihn entscheiden und dein vater kann auch erstmal auf Distanz bleiben und fühlt sich nicht gezwungen gleich eng mit dem Hund zusammen zu sein.


    Aber einen ca. 1jährigen Hund, der kein Wirbelwind ist, gibtz es denk ich nicht :roll:
    Da müsstet ihr aucxh mal bei den drei, vierjährigen oder älteren schauen ;)


    LG jana

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