Hunde in der Stadt frei laufen lassen

  • Hallo,

    Ich wohne ja auch in einer großen Stadt und habe
    einige Freunde die ihre Hunden ohne Leine laufen lassen.
    Auch die argumentieren immer mit der gesteigerten
    Lebensqualität und wie faszinierend es ist den eigenen Hund so
    unter Kontrolle zu haben.
    Sollen sie machen- ich mache es mit meiner eigenen
    Hündin nur ganz selten (nämlich Sonntag früh wo KEIN Mensch, Auto oder sonst wer oder was unterwegs ist
    und die Baustellen schweigen).
    Meine Hündin steht sehr gut im Gehorsam,
    ist aber sehr schreckhaft und manchmal nach wie
    vor zu hektisch in manchen Situationen.
    Das ist mir zu viel Stress für sie, mich und
    vor allem für die Passanten. Zumal wohnen wir in einem s
    tark belebten Stadtteil mit vielen Kindern und die meisten haben eine schreckliche Angst vor Hunden
    (selbst wenn die meisten angeleint sind).

    Fazit:
    Die 10 Minuten zum Freilauf lass ich sie liebend gerne an der Leine und wenns länger dauert nehm ich die Flexi für weniger frequentierte Straßen mit)!

  • Wow, wahnsinn wieviel Meinungen und Erfahrungen hier zusammengekommen sind.
    Was mir jetzt durch den Kopf geht ist der Gedanke, dass es sein kann, dass die HH, die ihren Hund frei in der City laufen lassen und bei denen das auch gut klappt, anderen HH ein Beispiel vorleben, was diese nicht erreichen oder umsetzen können. :???:
    Trage ich als HH ein Stück Verantwortung durch den Einfluss, den ich durch mein Beispiel auf Andere habe?
    Wenn der Hund eines anderen HH verletzt wird, der den Ergeiz hatte, seinen Hund genau so laufen zu lassen wie ich, es aber nicht optimal umsetzen konnte, trage ich durch mein Beispiel eine Mitverantwantwortung am Schicksal des Hundes?
    Ich weiß nicht, ob ich meine Gedanken so richtig in Worte gefaßt habe. :/

  • Hallo,

    Beaglefreund:
    ich weiss was Du meinst, aber nur weil 100erte von der Brücke springen, springe ich nicht hinterher. Jeder ist für sein Tun selbst verantwortlich.

    Generell muss ich sagen, dass ich z.B. Björns Meinung sehr gut nachvollziehen kann. Es ist toll wenn der Hund überall freilaufen und man ihn zudem noch kontrollieren kann.
    Diesen Stand erreichen aber nur die wenigsten der HHs.

    Vielen steht die Angst um den eigenen Hund und auch die Angst um die anderen Verkehrsteilnehmer im Wege. Wenn es nicht am Trainingsstand und der Aufzucht liegt.

    Manchmal muss man seinem Hund auch vertrauen können und Björn kann dies bei seinem Hund.
    Ich denke hier kann keiner über die Bindung und das Vertrauensverhältnis von Halter und Hund urteilen. Dies muss jeder selbst entscheiden.
    Man sehe sich nur die Obdachlosen und Punker an, deren Hunde laufen meist ohne Leine.

    Ich finde es bewundernswert wenn Hunde dicht bei ihrem Halter durch die Innenstadt laufen und auf den kleinsten Wink reagieren. Oftmals sind das aber Hunde, die von klein auf in der Stadt aufgewachsen sind. Diese kennen den Verkehr, die Geräusche von schreienden Kindern bis Motorradlärm usw. Es bringt sie nicht aus der Ruhe.

    Bei mir ist es so, dass meine Hunde auf dem "Land" großwerden und ich sie zwar mit in die Stadt nehmen kann (Filou ist noch nicht so weit), sie damit auch zurecht kommen, aber dennoch Stress durch die vielen Eindrücke haben.
    Daher lasse ich sie nicht freilaufen in der Stadt.

    Früher konnte ich Ronja auch in unserer Kleinstadt freilaufen lassen. Mit dem Alter wurde sie schreckhafter und die Gefahr, dass sie mir mal auf die Straße hüpft vor Schreck ist mir zu groß.

    Von daher, jeder muss selbst entscheiden ob er das mit seinem Hund kann, oder nicht.

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Zitat

    Was mir jetzt durch den Kopf geht ist der Gedanke, dass es sein kann, dass die HH, die ihren Hund frei in der City laufen lassen und bei denen das auch gut klappt, anderen HH ein Beispiel vorleben, was diese nicht erreichen oder umsetzen können.
    Trage ich als HH ein Stück Verantwortung durch den Einfluss, den ich durch mein Beispiel auf Andere habe?
    Wenn der Hund eines anderen HH verletzt wird, der den Ergeiz hatte, seinen Hund genau so laufen zu lassen wie ich, es aber nicht optimal umsetzen konnte, trage ich durch mein Beispiel eine Mitverantwantwortung am Schicksal des Hundes?
    Ich weiß nicht, ob ich meine Gedanken so richtig in Worte gefaßt habe.

    Du trägst für DEIN Verhalten die Verantwortung, nicht für das der anderen.
    Wenn du es selbst verantworten kannst, dass du deinen Hund frei laufen lässt, dann tu es. Was andere im Umkehrschluss damit machen, ist nicht dein Bier.
    Hauptsache, dein frei laufender Hund bringt niemanden in Gefahr...

    Außerdem kannst da davon ausgehen, dass auch sehr gut erzogene Hunde, die frei laufen KÖNNTEN, an der Leine geführt werden...es ist ja nicht so, dass angeleinte Hunde gleichbedeutend mit nicht-erzogen ist.

    Ich kenne auch einige Hunde, die unangeleint viel mehr Stress haben und sich an der Leine sicherer fühlen.

    Ich persönlich finde es überhaupt nicht erstrebenswert Mücke stets frei laufen zu lassen. Hier im Dorf fände ich es unmöglich, da ich damit vielen Leuten Angst machen würde.

  • Also ich kannte mal einen, sein Hund lief immer ohne Leine - es war eine polnische Bracke, also vollblut-Jagdhund. Er wohnte mitten in der Stadt - Verkehr, Kinder, Hunde, alles eben.

    Und dieser Hund war wirklich so krass erzogen! Einmal lief er einem Hasen hinterher, der dann auf die Straße lief. Und der Hund ist am Bordstein stehen geblieben!

    Es gibt Fälle, in denen ich das absolut in Ordnung finde, den Hund frei laufen zu lassen. Und es ist auch mein angestrebtes Ziel, das ich bei Reggy schon erreicht habe. Allerdings ist es durch sein Leben auf dem Land etwas schlechter geworden, also üben wir wieder.

    Aber es gehört einfach unglaublich viel Übung dazu, man muss den Hund kennen, vorausschauend laufen und sich voll konzentrieren. Und manchmal ist es einfach entspannter, die Leine dran zu machen ;)

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