Ab wann ist es Gewalt?

  • Zitat

    Werdet nicht immer gleich hitzig. :flehan:


    Nein, bestimmt nicht... Ich empfand das eigentlich gestern Nacht so ganz allein mit Hund hier im Forum recht entspannt ;)


    Aber es wundert mich eben sehr, dass man Feltmann und Halti zusammen bringt.


    Da ich Gudrun Feltmann doch schon etwas länger kenne und früher des öfteren auch schon ohne Hund in ihrer Rettungshundestaffel war um für die Hunde als Fremdopfer zur Verfügung zu stehen (und seit Ronja bei mir ist seh ich sie ebenfalls wegen den Rettungshunden häufig) kann ich versichern, dass auch die Praxis nicht anders aussieht als das, was in ihren Büchern steht.
    In den letzten 8 Jahren hab ich sie nur über das Halti wettern hören... Sie arbeitet ausschließlich mit Geschirr.


    LG murmel

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Gewalt ist entstanden aus dem Begriff "(Ver-)Walten". Wenn man ihn also auf diese Weise streng betrachtet, dann tun wir alle unseren Hunden Gewalt an...


      Aber heute ist Gewalt doch eher ein wertender Begriff, der wohl nicht eindeutig definiert ist. Für mich selbst beginnt beim Hund Gewalt dort, wo ich ihm Schmerzen (physich oder psychisch) zufüge. Allerdings ist es im sozialen Miteinander in meinen Augen schon erlaubt, "strafend" (ist das Gewalt?!?) zu reagieren.


      So gesehen bist du dann also auch ein Hundequäler?!:lol:


      Ich denke eher, es kommt doch eher darauf an wie es der Hund empfindet.
      Wenn der Hund z.B. einen Schuh anknabbert oder sonst was tut was WIR nicht wollen und er bekommt eine Ladung Wasser ab (der Eimer muß natürlich im richtigen Moment umfallen) dann sehe ich dies nicht als Gewalt an (naß wird er ja schließlich auch wenns draußen regnet und er Gassi gehen "muß"), anders als wenn er in dieser Situation in eine Box gesperrt wird. Wobei eine Box, richtig angewandt eine feine Sache für den Hund sein kann (seine Höhle), in die er aber nicht "zur Strafe" hingeschickt werden darf.
      Natürlich gibts auch Hunde, denen Wasser gar nichts ausmacht, naja, dann platzt eben in dem Moment eine Tüte neben ihm; gewaltfrei Möglichkeiten gibt es viele.
      Ebenso wird es natürlich auch auf den jeweiligen Hund ankommen, für einen aggressiven Hund wird mehr Gewalt (wie auch immer) notwendig sein, als für einen der gleich beim ersten Geräüsch den Schwanz einzieht und sich z.B. in die Box verkriecht.


      Schönen Tag noch

    • Zitat


      In den letzten 8 Jahren hab ich sie nur über das Halti wettern hören...


      Das habe ich wenigstens mit ihr gemeinsam....
      ....nur ich lege es auch niemals an.


      Auch nicht wenn der Hund aggressiv sein sollte, da gibet es genug andere Möglichkeiten.


      Schönen Tach auch

    • Nachdem ich nochmal drüber nachgedacht habe, ist in meinem Kopf Gewalt unweigerlich mit aggressivem Verhalten, Angriff und Schmerz zufügen verbunden.


      Habe ich beim vorigen Beitrag vergessen:
      Man hat herausgefunden, dass bei psychischen Leiden die selben Arreale im Gehirn aktiv sind, wie beim Empfinden von Schmerzen. Also kann man davon ausgehen, dass das Empfinden - das Leiden - genauso ist.


      Insofern finde ich die Frage schon ganz interessant, denn das Zufügen von körperlicher "Gewalt" unterliegt relativ leicht unserer Kontrolle. Doch wann empfindet der Hund "psychischen Schmerz"? Erkenne wir da tatsächlich die Grenze, bevor es für das Tier "Leid" wird?
      Ich würde mir nicht anmaßen, diese beurteilen zu können. Ich denke es besteht lediglich eine Chance für den Menschen dies zu erkennen, wenn er bestimmte Symptome erkennt, also nur die Auswirkungen wahrnimmt... aber diese sind bestimmt oft mehr als eindeutig :wink:


      Viele Grüße
      Corinna

    • Zitat

      Das habe ich wenigstens mit ihr gemeinsam....
      ....nur ich lege es auch niemals an.


      Auch nicht wenn der Hund aggressiv sein sollte, da gibet es genug andere Möglichkeiten.


      Verrätst du mir wo du das gesehen hast? Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen...


      LG murmel

    • Zitat


      Habe ich beim vorigen Beitrag vergessen:
      Man hat herausgefunden, dass bei psychischen Leiden die selben Arreale im Gehirn aktiv sind, wie beim Empfinden von Schmerzen. Also kann man davon ausgehen, dass das Empfinden - das Leiden - genauso ist.


      Hallo,


      deshalb halte ich ja auch nicht so viel vom Ignorieren bei Hunden und dem übertriebenen Zutexten (Überzeugen ?) bei Kindern.


      Ich glaube, im Allgemeinen ist da eher besser den Hund mit einem scharfen Nein und einer körperlichen Aktion ( Schubsen, einen Klaps auf den Fang) zu "züchtigen". Das sind, wie oben schon bemerkt wurde, Sachen, die auch beim normalen Spielen auftreten und von Hund nicht unbedingt als Gewalt aufgefaßt werden. Mein Welpe jedenfalls versteht das sehr gut, besser als nur das Nein allein.


      So kann ich jedenfalls das Spiel fast direkt wieder aufnehmen, was uns beiden viel besser gefällt als das oft hochgelobte Ingonieren, was aber bestimmt auch seinen Platz hat.



      Viele Grüße


      Jürgen

    • Ich gehe ja in solchen Situationen gerne den "hundeimmitierenden" Weg. Was würde ein Althund in einer solchen Situation machen? Ersteinmal verwarnen, Knurren, Zähne zeigen... nutzt das nix, gibt es einen Schnapper (evtl. in die Luft) oder bzw. danach Schnauzenbiss oder in den Nacken - Halbereich = sehr wichtiger Kommunikationsbereich unter Hunden (also eher eine Art festhalten, als tatsächliches Beißen).


      Das mache ich bei meinen Hunden ähnlich (natürlich nicht mit dem Mund, sondern mit der Hand). Hat bisher immer funktioniert.


      Ich nutze dabei genetisch fixierte Kommunikationsstrategien, die es mir ermöglichen dem Hund völlig schmerzfrei klar zu machen, dass hier die Grenze ist! In der Regel reagieren die meisten Hunde schon auf Knurren mit Rückzug oder Innehalten. Bei Welpen muss man zugegeben meist ersteinmal ein paar Schritte weitergehen - aber die testen ja auch noch rum, wo die Grenze liegt.


      Bei dem Beibringen von "Tricks", also Fuss, Sitz, Herankommen, Pfötchen geben... hat das für mich allerdings nix zu suchen.


      Viele Grüße
      Corinna

    • Zitat

      Ich gehe ja in solchen Situationen gerne den "hundeimmitierenden" Weg. Was würde ein Althund in einer solchen Situation machen? Ersteinmal verwarnen, Knurren, Zähne zeigen... nutzt das nix, gibt es einen Schnapper (evtl. in die Luft) oder bzw. danach Schnauzenbiss oder in den Nacken - Halbereich = sehr wichtiger Kommunikationsbereich unter Hunden (also eher eine Art festhalten, als tatsächliches Beißen).


      Das stimmt, Knurren ist viel wirkungsvoller, als ich vorher gedacht habe. Zu Beginn habe beim Welpen recht oft geknurrt, aber langsam begreift sie das Nein genauso gut.


      Das Nein passt etwas besser in unsere Welt, ich möchte nicht allen Spaziergängern erklären, wiso ich meinen Hund anknurre. ;-)



      Jürgen

    • Meine Güte, was geht denn hier ab?


      Ganz vorneweg..
      @ Hund, egal was dich zu deinen Äußerungen bewegt, ich finde sie mitunter mehr als daneben. Fast in jedem Beitrag legst du es in irgendeiner Form auf Konfrontation an. Das kann ich dir auch ohne Bewertungssystem schreiben!


      @ Wakan,
      ich glaube mir fehlt einfach der intelegtuelle Zugang und die Zeit um deine Beiträge nach dem 100sten lesen wirklich zu verstehen. Das wäre dann aber wohl mein Problem und somit für dich nicht von Bedeutung!


      Zurück zum Thema!
      Üben denn Wölfe untereinander so gesehen nicht auch Formen der Gewalt aus?
      Ich halte eine Hundeerziehung ohne jedwede Form der Bestrafung für nicht praktikabel. Und hier müste man wirklich ganz vorne Anfangen und den Begriff "Gewalt" in der Tat definieren. Wie schon mehrfach vorgeschlagen und von Corinna auch schon getan!
      Eine Erziehung mit Gewalt kann nicht sinnvoll sein, aber ganz ohne zu maßregeln wird es wohl auch nicht gehen. Ich sehe auch nicht zwingend die Aufforderung zum Spiel darin den Welpen wegzuschubsen.
      Außerdem fällt es für mich auch noch nicht unter "Gewalt" dies zu tun!


      Gewalt könnte für mich sein, wenn ich es denn nun definieren müste!


      Das unkrontolierte und schmerzhafte ausleben von sinnloser Aggression am Hund!


      Wobei das jetzt eine sehr subjektive Definition und gewiß nicht zu verallgemeinern ist!


      Mmmh, eigentlich echt spannend das Thema, aber für mich wohl doch zu psychologisch!


      Weiterhin viel Spaß und friedlich bleiben, gell!


      VG Kai

    • Zitat

      Gewalt könnte für mich sein, wenn ich es denn nun definieren müste!


      Das unkrontolierte und schmerzhafte ausleben von sinnloser Aggression am Hund!


      Jo, so sehe ich das auch. Zusätzlich würde ich sagen: eine unadäquate Reaktion auf eine Aktion des Hundes, welche demselben unnötig, unangemessen Leiden zufügt, unabhängig ob auf physischer oder psychischer Ebene.


      Ich bin absolut dafür einen Hund mit Hilfe von Positivkonditionierung zu erziehen, aber das ganze "Sanft Gequatsche" , den Hund Jahrelang zu ignorieren und mich immer wieder vom Hund auf subtile Art tyrannisieren lassen.... Nee, laß mal!


      Ich fasse meine Hunde lieber mal an und dann haben wir im Endeffekt ein harmonisches Miteinander, als das ich ständig Spielchen mitmache. Das würde ich als Dominanz empfinden und nicht das "zuerst durch die Tür gehen". (Thema verfehlt?) :)


      Angemessen zur Situation/dem Hund (re)agieren, auch körperlich, aber ohne Gewalt!


      Schwatzhafte Grüße
      Andrea, Indiana und Athos[/quote]

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