• nee, unsere Not ist eine moderne Not. Zwar haben die meisten was zu essen oder können irgendwie, irgendwo was kriegen (sofern sie bereit sind ihren Stolz samt Würde voher zur Müllhalde zu tragen), aber bei uns fehlt es an echter Sozialität! nicht sozial im Sinne von materiell, sondern sozial im gesellschaftlichen Sinne.
    Tatsächlich ist es doch soweit, dass man sich bemüht die eigene Armut zu vertuschen damit man nicht endgültig im aus landet. Armut ist bei uns nicht präsentabel, es ist peinlich, ein Ausdruck von Faulheit... wer arm ist ist asozial- so wird es doch hingestellt. Kein wunder das die Leute hohldrehen, wenn sie so behandelt werden. Wenn unterstellt wird sie wollten nix tun.
    Dabei sind die armen wohl die Sozialsten, sie haben nämlich nix außer sich und ihren lieben!
    Ich würde wetten, wir haben es hier aber mit Kindern aus "gutem Hause" zu tun. Kindern aus Einfamilienhäusern in schönen Vierteln,... Kinder für die niemand Zeit hat, weil all das bezahlt werden will!

    lg Susanne

  • STOP!

    Zitat

    Es gibt in DEUTSCHLANG HUNGERNDE KINDER... weil unser Sozialnetz nicht toll ist!!!

    Die Kinder hungern NICHT weild as Sozialnetz nicht toll ist! Klar könnte es besser sein und an allen ecken und kanten könnte es mehr sein - ABER es ist so angelegt das eigentlich NIEMAND hungern müsste!
    Das Problem liegt hier an völlig anderer Stelle...
    Zumal es ja sogar schon nachgewiesen ist das man mit selbst nem minimalerien Hart4 Satz gut essen kann und zwar Frisch. Wenn man sich mal die Hartz4 Kochbücher anschaut!

    Das Problem ist das in vielen Familien eben die bedürfnisse der Kinder nicht gesehen werden und Eltern oft lieber Alkohol udn Tabak kaufen als Nahrungsmittel.
    Das Problem ist das diese Leute selten wirklich HAUSHALTEN können!
    Wenn ich sehe wie die einkaufen - und ich bin Streckenweise sehr nah an diesem Klientel, dann wird mir alles völlig klar!

    Und ja Der Staat verarscht uns streckenweise alle gehörig und das Prinzip der "kurzen Decke" regiert hier sowieso, ABER das schlimmere Übel sind nicht DIE die Hartz4 bekommen sondern die, die gar nichts bekommen. Duldungsstatus und so...

    Nina

  • Zitat

    Genau, und weil das Soziale System hier so gut klappt, gebe ich einen meiner Zimmermädchen seit 2 Wochen immer was zu Essen mit nach Hause, damit sie Ihrer 4 Jährigen Tochter was zu Essen machen kann... Das Kindergartengeld kann sie nämlich auch nicht mehr bezahlen....Einige Leute hier leben glaube ich in einer Puppenwelt.....
    Leute schaut mal über den Tellerrand, auch hier in Deutschland :sad2:


    Das soziale Netz hier ist nicht perfekt, aber wie du schon schreibst: Dein Zimmermädchen bekommt Hilfe, und zwar im Notfall von dir (finde ich toll, das würde nicht jeder machen).
    In vielen anderen Ländern ist das nicht so.
    Da sterben Menschen, weil es weit und breit nichts zu essen gibt oder sie sauberes Wasser finden. Ganzen Landstrichen geht es schlecht, dort können die Menschen nichtmal betteln, weil es weit und breit niemanden gibt, der etwas geben könnte.
    Ohne internationale Hilfe gäbe es keine Zukunft für Menschen, die in solche Gegebenheiten hineingeboren werden. Und da wirkt es auf mich fast schon zynisch und macht mich betroffen, wenn einem nahegelegt wird, vor dem Leid dieser Menschen die Augen zu verschließen und dass man Probleme in Deutschland priorisieren soll.

    Aber Hauptsache, man macht was und redet nicht nur. Dann ist es fast schon egal, wo und wem man hilft.

  • Wenn jeder da helfen würde, wo es ihm selber nicht weh tut, hätten wir eine wunderbare Welt.

    Vielleicht könnten wir zum Thema zurück kommen, da wir uns mit dieser Grundsatzdiskussion nur im Kreise drehen...

    Wieso sind Kinder/Jugendliche so drauf? Waren sie das wirklich früher auch??? Hat es damals nur keinen interessiert???

  • Hmmm.... also ich habe hier nicht gelesen, dass die Hilfe in Afrika und Co. eingestellt werden soll :???:

    Irgendwie ein heißes Eisen... dieses Thema.

    @ Tucker / Susanne: Genauso meine ich es... die Leute schämen sich ihre Not zuzugeben... daraus entsteht Verzweiflung und so weiter... Wir rechnen doch heute alle mehr oder weniger...

    Auf jeden Fall wünsche ich hier JEDEM einen schönen Abend... :smile:

  • Wie ich schon geschrieben habe: es gibt auch in Deutschland genug Armut, Elend, vernachlässigung !
    Und in meinem Beispiel mit dem Zimmermädchen:
    Vom Mann geschlagen, ins Frauenhaus geflüchtet mit 2 Kindern, eigene kleine (2 Zimmer) Wohnung gefunden, Verdienst reicht vorn und hinten nicht (zzt. kein Geld für Kindergarten bis nach 12 Uhr kann also auch nur kurz arbeiten, bringt teilweise die Kinder schon mit zur Arbeit.), bekommt seit 5 Monaten kein Geld vom Amt weil sie nicht alle Papiere beisammen hat weil der Ex nichts raus rückt..... Der Ex zahlt keinen Cent, weder für Kinder noch für sie.
    Und sollte man nicht solchen Leuten helfen ?
    Ja, es gibt die Familien wo lieber Alkohol statt Lebensmittel gekauft werden, aber wo ist denn da das wachsame Auge der Umwelt ? Familie, Nachbarn, Lehrer. Selbst wenn sowas gemeldet wir, und dann ? Wo sind denn in Deutschland die kostenlosen Kindergartenplätze ? Wo sind die ganztagsschulen für alleinerziehende Mütter ? Wo ist denn für Mittellose der kostenlose Mittagstisch in Schulen und Kikas ? Es gibt in jeder Stadt die Tafel, ja, aber reicht das ? Kann nicht auch hier eine Art Spendenverteilung in Form von Lenbensmittel die aus Spenden kommen aus geteilt werden, die für mehr Menschen reicht ?

  • Gewaltbereitschaft wird durch unterschiedlichste Faktoren gefördert und zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten.

    Da es sich zufällig um englische Jugendliche handelt, im Jahr 2008 wurden in London 27 Jugendliche von Jugendlichen ermordet.

    Den Blöd und Sonne-Blättern stünde es gut an, auch mal über die Lebenssituationen von gewaltbereiten und gewalttätigen Jugendlichen zu berichten, den politischen Hintergründen, den sozialen und den individuellen.

    Bei unseren Hunden hier wird viel über die Pubertät gesprochen und, dass die Tierchen dann Aussetzer haben, stur sind und nicht erreichbar.
    Das ist so, weil ihre Gehirne noch nicht voll entwickelt sind bzw. viele Vernetzungen noch nicht geknüpft sind. Im Kernspin - Tomographen kann man das exakt nachweisen.
    Genauso ist es bei den Zweibeinern und die jeweiligen Eltern und die miterziehende Gesellschaft sind hier gefordert, unter anderem auch um andere Rückzugsräume als die Strasse bereit zu stellen.
    Die Alibi-Streetworker der Kommunen können das nicht reißen.

    Die Kinder und Jugendlichen brauchen nicht den ständig erhobenen Zeigefinger und das Kopfschütteln.
    Sie brauchen Perspektiven und Alternativen, gleichzeitig Zugehörigkeit, Schutz, Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeiten und die auch nicht von der Stange, sondern möglichst an ihren ureigensten Bedürfnissen orientiert.
    Das wäre eine Investition in die Zukunft und ganz viel Bürger unseres Landes könnten sich beteiligen.

    LG, Friederike

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