Brutale Kinder.
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Ich finde aber, dass eine hängt direkt mit dem anderen zusammen.
Eltern können das doch heute auch vielfach nicht leisten, es MÜSSEN beide Vollzeitarbeiten um überhaupt die Kosten zu decken.
Und dann sind die Kids halt allein mit sich. Betreuung ist nochmal teuer, wenn ich denke, dass ich für HALBTAGSKindergarten bereits 80€ zahle, sind mit 2 Kindern schon 160€ pro Monat, ganztags mit Mittagessen kostet dann schon mind. 140€/Mon. pro Kind. Und: ich rede von den städtischen einrichtungen! Privat ist unbezahlbar.
Dazu noch Schulartikel, Malsachen, Spielzeug, 1-2 Hobbies mit Mitgliedchaft, Ausrüstung, Training...
Und gerade so Hobbies sind aber wichtig um Sozialkontakte zu knüpfen, Gemeinschaft auch außerhalb zu erleben usw. Ebenso wie ich es wichtig finde, seine Eltern zu erleben und zwar nicht morgens in der Badezimmertüre und abebds beim Zubettgehen.
Unsere Gesellschaft ist eine Materialgesellschaft, unser Leben- eine reine Geldangelegenheit. Da bleibt das wirklich soziale, die Nähe, das aufgefangenwerden (nicht finanzieller Natur!!!) auf der Strecke. DAS ist aber genau das, warum der Mensch Jahrtausende überlebt hat- weil er sozial war, nicht materiell. Früher hat man sich umeinander gekümmert, nicht um den eigenen Geldbeutel. Heute ist man dazu fast gezwungen, denn es gibt nichts was nicht kostet.
Miete, Strom, Heizung, Wasser- man darf sich ja nicht mehr einfach im Wald ne Hütte bauen...
Dafür ist rund um die Uhr, zu jeder Jahreszeit immer alles verfügbar- bravo!Sicher hat es früher schon Probleme gegeben, aus den von Ulixes genannten Gründen. Das Gehirn entwickelt sich unterschiedl. schnell, so weiß man z.B., dass Risikobewußtsein sich erst mit etwa 16 Jahren richtig zu entwickeln beginnt (Quelle: "Frontalhirn" von. Dr. Förstl).
Aber man kann das natürlich beeinflußen, der Mensch ist ja auch ein Nachahmer. Dafür braucht man dann aber wieder Zeit mit dem Kind- die hat man aber nicht weil man Geld verdienen muss, sonst ist man asozial (welch Hohn dies jemandem vorzuwerfen der sich um die soziale Entwicklung seines Kindes kümmert)- das dreht sich immer im Kreis.Und, gerade was Tiere betrifft: diese hatten früher auch einen höheren Stellenwert, sie waren lebenswichtig und man hat sich darum gekümmert, dass es ihnen gut geht. Haben da die Burschen ein Tier gequält, dann gabs was drauf, das war nämlich die direkte Gefährdung der Existenz! Man mag von diesem "eine drauf" halten was man will, aber diese Burschen haben nur einmal Nachbars Hofhund angepackt.
Aber im Laufe der Zeit, je moderner wir wurden umso weniger wichtig wurde die Wertschätzung von Tieren - wir züchten sie ja industriell, der einzelne kommt damit meist erst in Kontakt wenn sie tellerfertig serviert werden. Und die Haustiere sind einfach zum lebendigen Spielzeug geworden... zünden wir sie doch mal an, gucken was passiert- gibt ja genug davon...Es sind nicht nur die Kinder, es ist unsere ganze Gesellschaft die aus den Fugen gerät, wir sehen es nur an den Kindern am deutlichsten, denn sie spiegeln unsere Gesellschaft, sie sind das endprodukt.
lg Susanne
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Nun war es nicht damals auch schon so, das die Eltern arbeiten mussten und die Kids allein mit sich waren und auf die kleinen Geschwister aufpassen mussten und im Haushalt mit anpacken und dann vielleicht noch außerschulisch zum Sport oder in die AG oder in den Jugendclub gegangen sind? Also ich kenne es nicht anders, denn bei uns war es so und wir hatte immer Leute, die mehr oder weniger auf uns geachtet haben und uns Grenzen aufgezeigt haben, aber uns auch gleichzeitig beim erwachsen werden unterstützt haben - uns praktisch immer den Weg gezeigt und uns von falschen Pfaden zurückgeholt haben.
Dazu gibt es sehr sehr viele Einrichtungen inzwischen, wo die Kidis nach der Schule hinkönnen und das ohne etwas zu bezahlen, wo sie betreut werden können, was zu essen bekommen und Hilfe erfahren können, wenn sie es wollen. Sei es die Arche hier in Berlin oder ähnliche Einrichtungen, die sich von Spendengeldern finanzieren.
Ist es nicht eher so, das sich in der heutigen Zeit niemand mehr wirklich in der Verantwortung sieht und keiner mehr so wirklich etwas von Familie oder Zeitmanagment weiß und dieses umsetzen kann? Ist es nicht eher so, das die Eltern der Meinung sind, das die Schule das schon machen wird und umgedreht? Ist es nicht eher so, das alle Probleme auf irgendwen oder irgendwas anderes abgewälzt werden, als sich mal an die Nase zu packen und zu fragen, was man als Elternteil falsch gemacht hat?
Ich habe das beste Beispiel bei meiner Schwägerin. Wenn der Junge von ihr nicht will, dann will er nicht und wenn er mit den Türen knallt, dann ist das eben so und nein es ist kein Erziehungsfehler, denn sie hat ja endlich einen Arzt gefunden, der ihr das heiß ersehnte Ritalin verschrieben hat, weil der Junge ja von authistisch bis Hyperaktivität und ADS alles hat. Das die aber nie wirklich den Jungen mal eine Erziehung haben zu teil kommen lassen und dem mal Grenzen gesetzt haben, hat damit nichts zu tun. Hat auch keinen gewundert, warum der Junge von einem Kinderarzt zum nächsten und von einem Psychologen zum nächsten geschleppt wurde. Und die Kinderpsychologin, die ganz klar gesagt hat: "Sie haben kein psychologisches Problem, sondern ein hausgemachtes" hatte natürlich keine Ahnung.
Aber genau so ist es doch in sehr viele Familien, es wird einfach eine Ausrede gefunden und schon ist das Problem doch wieder vom Tisch. -
Da hast du recht.
Ich sehe aber genau da den Unterschied: diese Kinder hatten aufgaben, die mussten mithelfen, sei es kleinere Geschwister versorgen, Haushaltsarbeiten, Mitarbeit aufm feld usw.usf.... die waren nicht "arbeitslos" allein zuhause mit dem Fernseher und der videokonsole.
Meine Kinder müssen auch schon viel leisten, ich arbeite ja auch, aber die haben eben auch ihre "Jobs".
Früher hatte auch kaum jemand ne ewige Anfahrt zur Arbeit, also war man automatisch mehr zuhause.
Ich habe vorher schon geschrieben, dass die Kinder heute keine Verantwortung mehr übernehmen müssen, sie werden meist einfach vorm TV abgesetzt bzw. sich selber überlassen und zwar ohne Aufgabe, ohne Verantwortung. Ich finde aber, das brauchen Kinder, sie müssen schon früh kleine Verantwortungsbereiche bekommen (die machbar sind) denn wovon lernt man Verantwortung übernehmen? Klaro, davon dass man welche hat.
Soweit vertraut man den kindern aber heute nicht mehr, sie werden gleichzeitg überbehütet und doch allein gelassen- paradox, aber so ist es.Und bei uns hier, gibt es keine kostenlose Einrichtung wo meine Kinder nach der Schule hinkönnten, regelmäßig, dort was zu essen bekommen, Hausaufgaben machen und betreut werden- das gibts HIER nirgends.
Und: ich würde auch gar nicht wollen, dass sich ständig jemand anders um MEINE Kinder kümmert. Wieso werden denn Mütter die nicht arbeiten oder reduziert arbeiten als schmarotzer hingestellt wenn woanders jemand für die selbe Arbeit bezahlt wird??? Wieso darf man sich dann nicht selber kümmern?ICH fühle mich für meine Kinder verantwortlich, ich WILL gar nicht, dass sie woanders Mittagessen MÜSSEN!
Ich finde halt, selbst wenn es 1000Möglichkeiten gibt, wie ich mein Kind betreuen lassen kann, so ist die Familie was wichtiges, unersetzliches, weil sie einen gewaltigen Einfluß auf die Entwicklung hat, einen einfluß wie ihn nichts anderes haben kann.
Und ich sehe wievielen Kindern der Halt in der Familie fehlt, dazu gehören für mich auch, die von dir geschilderten Verantwortungsbereiche der Kinder innerhalb der Familie. Diese machen Kinder stark und geben ihnen das Gefühl wichtig zu sein, sie machen selbstbewußt und so ein Kind hat es auch nicht nötig sich auf anderen Lebewesen zu profilieren.lg Susanne
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Nun wer sich selber um seine Kinder kümmern möchte, der kann es doch tun - ich denke, da hat auch keiner etwas dagegen.
Aber wenn ich sehe, das die Mütter den ganzen Tag zu Hause sind, sich aber trotzdem nicht um ihre Kinder kümmern - egal in welcher Art und Weise.
Ich meine wie sonst kann man sich erklären, wenn ein Kind einen Hund mit Steinen bewirft oder mit einem Igel Fußball spielt oder gegen einen Zaun wirft und darauf angesprochen von der Mutter dann die Antwort kommt: "Mensch lass ihn doch, der spielt doch nur"Die Eltern - so sieht es für mich häufig aus - interessieren sich nicht wirklich, was ihre Kinder machen, die wissen es auch gar nicht, bis die Polizei anruft oder der Sozialarbeiter vor der Tür steht.
Es ist doch auch nichts ungewöhnliches mehr, das die Eltern in einer Wohnung leben und die Kinder irgendwo anders völlig auf sich gestellt sind und es keinem auffällt, bis das Kind irgendwas anstellt oder halt selbst sich jemanden anvertraut. Dann schreit alles auf und es geht in die Medien und alle schimpfen auf die Mutter, aber das es schon ein halbes Jahr vorher nicht anders war, will keiner mitbekommen haben, keine Nachbarn oder ähnliches.
Aber jetzt muss man einfach mal überlegen, warum ist das so. Warum sind manche Eltern einfach so gleichgültig gegenüber ihren Kinder geworden sind und denen keine Perspektiven geben, so das sich die Kids ihre Perspektiven wo anders holen. Ganz einfach, weil es schon so weit gekommen ist, das auch die Menschen keine Perspektiven mehr habe. Wenn du im falschen Wohngebiet wohnst, hast du manchmal gar keine Chance auf einen neuen Job oder ein besseres Leben und wenn doch, dann hast du den Neid der Nachbarn auf dich gezogen und wirst gemobt. Viele Kinder haben manchmal auch gar keine anderen Alternative, als sich in caritativen Einrichtungen, Jugendclubs oder ähnlichem auf zu halten, weil sie da einfach ein wenig das Gefühl einer "Familie" zu bekommen und dort einen Menschen findet, der auch mal ein offenes Ohr hat.
Wenn es in den Familien alles super wäre und Eltern eine Perspektive hätten und somit den Kindern eine Perspektive geben könnten, dann wäre nicht diese Gleichgültigkeit, diese Verlassenheit und auch nicht diese Verrohung zu verzeichnen oder besser gesagt eine Zunahme dieser Dinge.
Depressionen, Borderline, AHDS, Essstörungen und vieles mehr nimmt stetig zu und auch das hat seine Gründe. Aus diesen Bereichen ergibt sich noch mal eine höhere Gleichgültigkeit. Dazu kommt auch immer mehr die Vermischung der Kulturen und damit auch immer noch die Einstellungen und Wertungen zwischen Mann und Frau und deren Stellungen in der Familie.
Die Verrohung und die Gewaltbereitschaft ist einfach eine Entwicklung der Zeit und das was Politik, gesellschaftliche Entwicklung, wirtschaftliche Entwicklung und Umwelt in dieser Zeit noch mit einfließen lässt.
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Ich sehe die Gefahr auch darin das die Gesellschaft immer anonymer wird.
Wer kennt denn noch seine Nachbarn ? Oder die Kinder der Nachbarn näher ? Früher (in meiner Kindheit) war es so das jeder jeden kannte, das man auf der Strasse sagt: "das ist doch die Lütte von xy". Wenn wir Sch... gebaut haben war es schneller bei den Eltern oder Großeltern als wie wir zu Hause waren. Und dann hat´s was gegeben ! Weil da einfach noch die Aufmerksamkeit der Nachbarn eine ganz andere war ! Und ich bin NICHT auf´n Dorf groß geworden ! Das war so in unserem Stadtteil. Auch ich bin ein Schlüsselkind (Mutter war allein erziehend), habe aber meine Erziehung von Oma, Opa, Tante, Kika usw mit bekommen. Und es hat mir an nix gefehlt ! Heute ist es doch so, das irgendwie alle nur noch mit sich beschäftigt sind, mit ihren eigenen Problemen... -
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Moment mal,
ich hab gar nix gegen Schlüsselkinder, ich arbeite selber, und hab zwei Kinder, bin Alleinerzieherin.
Nur: Die Beschäftigungen sind heute andere, als früher. Und eben, es ist den meisten eltern voll egal was mit ihren Kindern ist. Drum sag ich ja ICH fühle mich für meine Kinder verantwortlich und auch dafür, dass sie gut aufgehoben sind und passende Beschäftigungen vorfinden.
Ich finde die Art wie Kinder heute unterhalten werden (TV, video etc.) einfach auch einen großen Faktor.
Und ich denke, viele Eltern, auch jene die zu Hause sind, kümmern sich weniger, weil diese Gerätschaften ihnen das quasi abnehmen- zumindest merken sie die Kinder nicht.
Ich finds einfach nicht normal, dass 6 Jährige den ganzen nachmittag vor ihren eigenen Fernsehern sitzen und ich kann mir vorstellen, dass dadurch sehr viel Kontakte verlorengehen.
Nur genau die sind wichtig, der Fernseher usw. bringt den kindern nämlich keine Grenzen bei, er schreit nie "au" oder haut zurück wenns zu weit geht...
Da wird einfach kein Sozialverhalten erlernt.lg susanne
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Aber das hier in Deutschland Kinder hungern müssen, Eltern kein Geld haben ihren Kindern gewisse Bildungswege zu öffnen und kranke Eltern keine finanzielle Hilfe zur Erziehung und Aufsicht ihrer Kinder bekommen, das wird gerne übersehen und vergessen !!!!!!
Da muß man mal hier anfangen und nicht über die Grenze gehen !
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Es gibt in DEUTSCHLANG HUNGERNDE KINDER... weil unser Sozialnetz nicht toll ist!!!
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Was möchtest Du uns damit sagen ? Juckt der Kopf ?
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Ja, irgendwie schon. Ich kann nicht verstehen, dass darüber gejammert wird, dass hier nicht genug Kohle gibt. :stumm:
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Nun aber das ist es doch nun mal, das es meistens an den Geldern mangelt, das die Kinder nicht mehr so "beschäftigt" oder "betreut" werden können wir früher.
Zu meiner Schulzeit hat man für 55 Pfennige am Tag ein warmes Mittagessen in der Schule bekommen. Für Kinder aus Familien mit mehr Kindern oder so war es sogar noch günstiger. Es gab kostenfrei AG´s, die von der Schule gefördert wurden. Der Sportverein hat nicht viel gekostet und die Talente wurden gefördert. Talentscouts kamen in die Schule und haben geschaut wo die Kidis ihre Talente hatten und habe sie dann zum Verein und zum Schnuppertraining eingeladen. Man bekam von Sportverein für kleines Geld die Sportsachen gesponsort.
Das gibt es alles nicht mehr.Heute wenn eine Familie Hartz IV bekommt, was können die sich noch leisten? Mal in den Zoo, ins Kino oder zum Schwimmen ist nicht wirklich drin. Ein Sportverein schon mal gar nicht. Die Eltern verschulden sich, weil am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist und dann nach Lebensmittelgutscheinen betteln muss. Da ist ja nun auch schon die Tafel, die solche Menschen gezielt unterstützt und so zumindest etwas Druck nimmt. Aber was machen die, wo es keine Tafel gibt?
Es ist eine Spirale. Die Eltern wollen irgendwann nicht mehr, weil sie sich ihrer Situation ergeben haben und keine Kraft mehr haben und schieben die Erziehung an die Schule ab. Die Lehrer sehen sich auch nicht mehr so in der Pflicht, weil das ist nicht ihre Aufgabe - was ja auch richtig ist. Die Kinder werden nicht gefördert, weil für vieles einfach kein Geld da ist und so bleibt den oft nur der Fernseher oder das Videogame und mit etwas Glück vielleicht auch noch der PC.
Ich für mich denke, das man gerade in die Kinder, deren Betreuung und deren Förderung viel mehr Gelder stecken sollte - mit den Eltern zusammen.
Denn wer aus dem und Dem Viertel kommt, hat nur die Chance auf die Hauptschule und selbst wenn die richtig gut sind, haben diese nicht wirklich Chancen und werden an anderen Schulen nicht wirklich integriert, wenn sie es denn schaffen.Schau dich doch mal in Berlin um, frag doch mal in einer durchschnittlichen Grundschule - also nicht gerade in den Bezirken, wo die Besserverdiener leben, wie viele Kinder zuhause gefrühstückt haben, bevor sie zur Schule sind oder auf wie viele Kinder das Mittagessen wartet, wenn sie aus der Schule kommen.
Ich denke es geht auch nicht um das jammern, sondern das die "Kohle" ein Grund von vielen ist, warum die Kinder nicht mehr so gefördert werden und das Kinder nicht mehr so betreut werden, das die Welt immer Anonymer wird und das jeder immer sofort mit Anwälten droht. Geldmangel ist mit einer der Gründe, warum viele Menschen und vor allem Kinder keine Perspektiven mehr haben und auf Grund von TV, DVD und Games in eine Traumwelt geschossen werden, was halt auch bei manchen - nicht bei allen - in eine Verrohung führt. Eltern die nichts haben und - in den meisten Fällen - es selber nicht anders kennengelernt haben, können und wollen es nicht sehen und für viele ist es das normalste auf der Welt.
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