Border Collies
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Hi
Auch ich habe früher mal gedacht, dass man einen Border auch ohne Vieh halten kann und habe auch danach gehandelt und mir einen Border Collie aus einer Showlinie geholt. Tja, nun bin ich bald sieben Jahre erfahrener und wenn man sich vor Augen hält, was diese eine Aussage für einen Rattenschwanz von Problemen mit sich führt, dann versteht man auch diese Brisanz um dieses Thema.
Der Border Collie wurde jahrzehntelang nach seinem Hütetrieb selektiert und heraus kam eine wundervolle Rasse, die es in den Genen hat, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, bzw. besser gesagt auf die Jagd zu gehen. Es ist ein perfektes Zusammenspiel von Hund, Mensch und Vieh, was diesen Hund so einzigartig und speziell macht.
Der Satz, diesen Hund will ich auch so ohne Vieh halten, weil er toll ist, hat zur Folge, dass diese Einzigartigkeit verloren geht. Ein Border Collie, der in einer Familie ohne Vieh leben soll, der braucht kein perfektes Werkzeug, um mit seinen Menschen auf die Jagd zu gehen. Insofern wird danach auch nicht mehr selektiert und die Anlagen verkümmern. Leider verkümmert seine Leichtführigkeit und sein Arbeitseifer gleich mit.
Will man das? Nur weil man einen Familienhund in Borderoptik möchte?
Ich habe gelernt, wie solch eine Einstellung eine Hunderasse kaputt macht.Die Frage, die man sich beim Hundekauf unbedingt stellen sollte, ist nicht nur die, ob mir der Hund gefällt, sondern vor allem auch die, was und wen man mit diesem Kauf unterstützt! Mit jedem verkauften Welpen kann das Schicksal einer ganzen Rasse bestimmt werden. Das verkennen leider viele.
Meine Showhündin braucht das Hüten tatsächlich nicht (und ich habe es weißgott ziemlich lange probiert), aber ist das nun Glück? Vielleicht ein Glück für diesen einen Hund, der aus einer falschen Einstellung heraus damals nicht hätte am Vieh arbeiten können und vielleicht auch Glück für mich, dass ich kein schlechtes Gewisssen haben brauchte diesem Hund gegenüber. Aber ist es auch ein Glück für diese einzigartige Rasse?
Ich selber bin ehrlich gesagt mittlerweile dermaßen auf den Geschmack gekommen, Arbeitshunde in ihrem Element zu sehen, dass ich mir nie mehr einen Arbeitshund zulegen würde, wenn er nicht seiner eigentlichen Bestimmung nachgehen könnte. (Die Augen dieser Hunde muss man dabei gesehen haben)
Daran habe ich Freude und ich tue der Rasse damit auch einen wahnsinnigen Gefallen, indem ich meinen Teil dazu beitrage, dass sie so bleibt, wie sie ist.
LG Maren - Vor einem Moment
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Hi,
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Huhu,
ich habe den Thread sehr interessiert durchgelesen. Leider kenne ich mich mit Hunden kaum aus. Aber ueber Border Collies kann ich ja vielleicht etwas Interessantes beitragen.
Ich habe naemlich 5 Jahre lang in Schottland gelebt, ist ja bekanntlich das Ursprungsland. Dort ist dieser Hund ueberhaupt kein Modehund wie hier in Deutschland, komisch eigentlich, denn es gibt natuerlich immer mal wieder welche vom Bauern zu kaufen (ja, ich weiss, man sollte die vom Zuechter holen, aber frag mal wen der in den Highlands wohnt ob er lieber £100 oder £500 ausgeben will). In Schottland kannte ich nur eine einzige Familie die einen Border hatten und die lebten in einem grossen Haus mit Hof.
Ansonsten sind Border Collies in Schottland wirklich nur dazu da wozu sie urspruenglich gezuechtet worden sind. Sie leben auf Farms, gehen tagsueber die Schafe hueten (davon gibt es ja genug in Schottland) und setzen sich abends im Haus vor den Kamin. Ich persoenlich bin auch der Meinung dieser Hund muss hueten duerfen wenn er das moechte, ich denke, dass er am allergluecklichsten ist wenn er arbeitet. Ich kenne mich wie gesagt nicht wirklich aus, aber ich finde so etwas sieht man den Hunden auch an.
Ich dachte vielleicht ist es mal ganz gut die Seite zu hoeren von denen die Hunde urspruenglich kommen. Ich persoenlich kann natuerlich nicht sagen was dem Hund besser tut.
LG
Kat -
Ich würde sagen, ich habe einen Hund der zu 75% Border und zu 25% Labrador ist. Auch wenn beide Elterntiere reinrassig waren.
Ihre Mutter hat so oft es geht mit den Schafen gearbeitet, und auch Zoe kannte die Schafe damals recht gut, weil sie selbst im riesigen Garten waren, wo auch die Hunde sich oft aufhielten.
Ich glaube, wenn sie erstmal am Vieh arbeiten könnte, hätte sie wirklich Spaß daran. Aber genauso sicher bin ich mir, dass sie dazu zu unsicher ist. Ihr sind die Wollknäul teilweise schon unheimlich, und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass meine Zoe, etwas anderes außer einen anderen Hund "zurechtweisen" kann. Beim besten Willen nicht. Ich befürchte eher, so wie ich meinen Hund kenne, würde das ganze nur in Stress ausarten, und damit wäre keinem geholfen :/
Na ja, ich bin der Meinung, sie auch so auslasten zu können, zumindest haben wir, inzwischen, doch einen wirklich akzeptablen Weg gefunden wie es einfach am besten klappt(Auch wenn ich weiß, wie Zoe wohl am liebsten leben würde: 24 Std am Tag Freilauf, aber nicht wegen des auspowerns, sondern weil man ihr ansieht, wie glücklich sie ist)
KatInTheHat, hach, genau das wäre mein Traum :liebhab:
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Jedem seine Meinung...
Aber ich übertrage das jetzt mal auf den Husky. Sich einen Husky holen, weil er (zugegebenermassen) gut ausschaut und ein klasse Wesen hat, aber dabei HOFFEN, dass er doch bitte, bitte nicht ziehen will, finde ich einfach daneben. Ich könnte meinen beiden sicher auch das Ziehen abgewöhen (sie ziehen übrigens dank schweisstreibendem und äusserst konsequentem Training NICHT an der Spaziergehleine). Aber WARUM???
Will ich kein Zugtraining machen (und es macht ja Spass
), hol ich mir keinen Schlittenhund. Will ich nicht hüten, hol ich mir keinen Hütehund!
Ich finde mit der "Umpolung" der Arbeitsrassen auf Familien-allzweck-hunde geht auch ein jahrhundertlanges Kulturgut verloren, und das will ich einfach nicht unterstützen.
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Iris, und Maren
Gleiches gilt für Jagdhunde. Huch, der Deutsch Drahthaar, warum jagd der plötzlich
Schlimm finde ich solche Mischlinge wie Zoe. Da ibt es ja viele, die arbeiten wollen und großes Interesse an Vieh haben, es aber nicht mehr können, weil die anderen 50% der Gene fehlen.
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Ja, ich denke, ihr ist da einfach genau das was einen Border ausmacht, das, was die Schafe lenkt abhanden gekommen. Und Schade ist es leider wirklich :/
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Hi,
dieses krankhafte Stöckchen bringen hat nicht smit Arbeitslinie zu tun !!!!!
Das ist anerzogen und grenzwertig furchtbar !!!
Meine 3 Arbeitsmotten zeigendas alle NICHT. Sie tragen gerne Stöckchen rum aber nerven niemanden damit...habe ich von Anfang an unterbunden. Auch mit Bällen wird nicht bis zum Wahnsinn gespielt, nämlich garnicht.
Alle 3 arbeiten an Schafen und sind ausgeglichene ruhige, sozialverträgliche Border Damen, die die meiste Zeit des Tages verschlafen. Ohne weitere Bespassung !!!
Liebe Grüße
AlexandraPS: Redet Euch doch bitte nicht immer alles schön, als gäb es die ganzen Probleme mit überreizten, neurotischen BC ohne gescheihte Arbeit nicht !!!
Ich kenne genau wie Corinna beides und weiss jetzt, was einen glücklichen und zufrriedenen BC ausmacht !!! Was man nicht gesehen hat, kann man eben leieder nicht beurteilen. -
Hi Iris
Die gleiche Einstellung habe ich allen Arbeitsrassen gegenüber. Natürlich gehört dazu auch der Husky oder der kleine Münsterländer, die ich beide für ganz wundervollen Rassen halteAber was habe ich letztendlich wirklich von diesen Rassen, wenn ich ihr gesamtes Potential niemals kennenlernen kann? Ist es nicht das Interessanteste zu sehen, was der eigene Hund, bzw. die Rasse mit dem Menschzen zusammen leisten kann und vor allen Dingen auch will?
Es wäre wie ich finde eine große Verschwendung, wenn man diese tollen Hunde zu einem Einheitsbrei werden ließe, der lediglich noch aus ein paar unterschiedlichen Farbklecksen besteht.
LG Maren -
Zitat
Klar kann es sein dass sie hüten toll fände, aber ich muss sie doch nicht mit Absicht auf den Geschmack bringen.Wo nix ist, kann man auch nix hinzaubern
ZitatUnd wenn du es nicht mit Freizeitpark vergleichen willst, vergleich es mit dem Jagdtrieb. Die Hunde sind auch nicht unglücklich wenn sie nicht jagen dürfen (zumindest solange sie noch einen Jagerfolg hatten).
Meinst Du mit Jagderfolg "was erlegen"? Dann dürfte so ziemlich kein einziger BC glücklich sein, denn der erlegt nie was...
Aber irgendwie sehen die doch ziemlich glücklich aus.
Jagen hat nichts mit dem Erfolg am Ende zu tun. Jagen ist eine Kette von Handlungen, die immer logisch aufeinander folgt, es sei denn man hat ein Glied züchterisch zurückgedrängt.
Der Auslöser für einen Border Collie ist z.B. das sich schnell bewegende Tier. Das löst bei ihm eine Kette von Handlungen aus. Optimalerweise ist das das Einkreisen und zum Mensch bringen.
Bei einem anderen Jagdhund löst das z.B. was anderes aus. Bei einem Windhund wird es z.B. das Hetzen mit Packen und Töten auslösen.
Alles genetisch bedingt - auch der Ablauf der Verhaltenskette ist genetisch verankert.
ZitatIch habe auch einen Bekannten der einen BC aus Arbeitslinie hat. Der auch hütet. Sorry, aber so einen BC möchte ich sicher nicht haben. Wenn man mit ihm normal Gassi geht. Dann bringt er JEDES Stöckchen, das auffindbar ist, legt sich 10m vor dem Herrchen platt wie ein Pfannenkuchen auf den Boden und fixiert Stock/Herrchen abwechselnd.
Mit anderen Hunden spielen ist ebenfalls nicht.Es hat niemand behauptet, dass man jeden Border Collie zum Neurotiker erziehen kann.
Komm doch mal bei mir vorbei. Ich zeig Dir normale Border Collies mit Arbeit
Viele Grüße
Corinna -
Ich sag ja garnichts gegen hüten selbst. Klar ist es ne tolle Sportart und Auslastung für den BC.
Auch schließe ich nicht aus dass ich es nicht vielleicht mal versuchen werde. Doch erst wenn ich merke, dass THS, Agility oder was auch immer es wird sie nicht auslastet. Momentan ist sie bereits durch recht wenig Beschäftigung für den Rest des Tages ausgelastet und das ist doch super. Gibt schließlich auch "die anderen" Border, die auch ohne Vieh glücklich sind.
- Vor einem Moment
- Neu
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