An die Jagdhundbesitzer (egal ob reinrassig oder mischling)

  • Nö, die Erfahrung haben wir noch nicht gehabt. Vielleicht auch, weil wir nen Jagdhundmischling haben (Deutschdrahthaar-Mix)???? Nein, die Jäger hier waren soweit sogar richtig freundlich und nett. Vielleicht auch, weil wir ihn oft, vor allem wenn es um die Ecke (im Wald) nach "Maggi" duftet, an die Schleppe nehmen.....
    Ich habe "eigentlich" nichts dagegen, wenn Jagdhunde an Nichtjäger vermittelt werden, solange sie ausgelastet werden. Allerdings auch nur bei Jagdhunden, die nicht aus einer reinen Jagdgebrauchshundezucht stammen. Außerdem finde ich es unerträglich, wenn ich hier bei uns die vielen Weimaraner und Vizslas sehe, die hier mal ne halbe Stunde an der FLEXI die Rheinpromenade hoch und runter geführt werden und ansonsten den lieben langen Tag im Frisörsalon liegen... könnte ich platzen.
    Leider, leider sehen viele nur die Schönheit dieser Hunde, aber dass das richtige Workoholics sind nicht. Viele Jagdhunde-in-Not-Orgas wissen jetzt schon nicht wo hin mit den vielen Weimaranern, die den Familien lästig wurden, weil dann doch plötzlich die "mannschärfe" da war. Ätzend!

    Nicole

  • Hey...

    [@]Ulliskaya[/b]

    Hinhören tun wir schon lange nicht mehr, nur mich hatte es mal interessiert, ob es anderen auch schon passiert ist ;) Hatten auch schon einen Jäger mit einem Junghund getroffen und waren auch mit ihm spazieren..Also wir haben auch schon positive Erfahrungen gemacht?

    naijra

    Leider habe ich das auch schon viel zu oft mitbekommen und oft waren es Vizsla's, wo uns die Besitzer dann fragten, wieso Bowie so ruhig sei und uns von ihrem Leid klagten...Da konnte ich zum Großteil nur mit dem Kopf schütteln und den Leuten erzählen was wir alles mit Bowie machen, damit er so ruhig ist...

    MuckiundMausi

    Also wir haben weniger Probleme mit Jägern an sich, nur halt ab und an mal solche Spezialisten und wir leben auf dem Land ;)

    Frau Schmitt

    Das es immer mehr Vizslas in Privathaltung haben wir auch schon mit bekommen...Was mich daran gestört hatte, war einfach, dass die meisten davon null ausgelastet waren und die Besitzer dann rum geheult hatten, weil ihre Hunde so aktiv seien und Probleme machen würden -.-

    Snoop

    Klar, kann man diese verstehen, nur ich finde, dann kann man ja mal miteinander sprechen...
    Wenn ich richtig unterwegs bin, dann sieht es auch anders aus, da hab ich den Dummy an der Hose hängen, den Futterbeutel, die Pfeife usw...Nur wenn wir zum Tierarzt gehen, dann haben wir halt nichts dabei ;)
    Wobei, da versteh ich es am wenigsten, Bowie liegt meistens irgendwo zu meinen Füssen und ist ruhig...

    @All

    Ich versuche immer bei der Aufklärung zu helfen und sage interessierten Leuten auch, dass Bowie nicht grundlos so lieb ist, sondern da viel arbeit hinter steckt...
    Wir machen Dummyarbeit (im Sommer auch im Wasser), machen Nasenarbeit usw.. Man merkt ihm schon an, wenn er mal nicht richtig gearbeitet hatte..Er ist halt nun mal ein Workoholic.

    Aber auch er war einer der armen Hunde, die aus Prestigegründen angeschafft und dann abgeschoben wurden, weil es Probleme gab.

    Bei uns läuft er wo es möglich ist nur ohne Leine (also überall wo keine Autos etc sind), er lässt sich durch Handzeichen leicht führen etc...Aber das Problem ist halt wirklich, dass viele Leute, die das sehen der Meinung sind, was für ein toller Hund und das sie genau so einen auch möchten...

  • Ich habe damit keine probleme. Kira ist ein Jagd Terrier Mischling, könnte aber auf dem ersten Blick als Reinrassig durchgehen. Die meisten finden sie ja sooo hübsch. Hab auch schon anfragen bekommen, ob ich sie nicht einmal werfen lassen will.

    Aber das mach ich nicht. Ich weiss ja nicht was sonst noch alles drin ist, bzw. was für Krankheiten oder Vorbelastungen sie hat.

    Ich mache mit ihr viel Nasenarbeit, und spiele und laufe allgemein viel mit ihr. Wobei ich glaube, dass ich unsere Einheiten steigern müssen. Seit drei Tagen ist sie total unausgelastet, frisst aber allerdings auch eine Portion mehr...

    Ein Hund ist immer Arbeit, ein Jagd Hund allerdings mehr...

  • Habe beide Reaktionen schon erlebt. zB wurde unsere Trail Gruppe (besteht ausschließlich aus Jagdhunden) blöd angegangen. Man hatte uns regelrecht auf dem Kieker, obwohl die Hunde IMMER angeleint oder im Auto waren, nur der Hund der aktuell den Trail läuft ist draussen und dann eben noch an der Leine. Bei jedem Training liefen uns Jogger oder Halter mit unangeleinten Hunden über den Weg, aber WIR scheuchen das Wild auf (auch wenn wir auf den Wegen bleiben)
    Nun, wir haben mit dem zuständigen Jagdpächter gesprochen, der uns ein anderes Revier zugewiesen hat zum trainieren. Kontrolle fahren sie immer noch aber ganz viele halten mittlerweile auch an, schauen uns zu und sind ernsthaft interessiert an unserem Treiben. Viele finden es super was wir machen. Milla kommt eh immer gut an. ("Für nen Mischling ist die aber echt schön...." :roll:)
    Dass sie Unterschiede machen ist aber klar. In unserer Gruppe ist ein Retriever Mischling. Der Rest sind Vorsteh und Stöberhunde. Da muss man eher mit kritischen Fragen rechnen. Sogar ich als Nichtjäger und Jagdhundebesitzer bin kritisch wenn ich einen Jagdhund in Nichtjägerhänden sehe, wie muss es dann erst einem Jäger gehen. Aber wenn man auch mal über den Tellerrand sehen kann und sich informiert finde ich das super.

  • kemala

    Das finde ich ok...Nur ich mag es halt nicht, wenn man vorschnell urteilt und z.B. auch uns in einen Topf wirft..Natürlich erlebe ich super oft, dass gerade viele Vizslas und Weimeraner in falsche Hände kommen, aber es ist nicht immer so....

    Wenn ich mir Bowie anschaue, dann kann ich sagen, dass er draußen immer noch mal einen anderen Eindruck macht als in der Wohnung...Auch wenn wir arbeiten usw, draußen merkt man das er ein Powerpaket ist, aber wenn wir Zuhause sind, dann geht er auf seinen Platz und man hört und sieht nichts mehr von ihm...Als ich in der Schwangerschaft strikte Bettruhe hatte und Mittags nur mal zum pinkeln mit ihm rausdurfte, merkte man dann auch, dass ihm etwas fehlte und da war er auch in der Wohnung total unruhig etc...
    Aber das sind gott sei dank ausnahmefälle, die auch jedem anderen mal passieren können...

    Meine Erfahrung ist deshalb : Wenn man wirklich viel Zeit und Lust hat mit seinem Hund zu arbeiten und auch gerne draußen ist, dann kann man auch mit einem Jagdhund wie z.B. einem Vizsla super toll zusammenleben. Aber es sind keine Hunde, die sich mit wenig zufrieden geben, im Gegenteil, gerade die Vizslas die kenne wollen und müssen arbeiten...

  • Das ist für viele nunmal leider nicht so selbstverständlich wie für uns. Ich arbeite gerne mit meinem Hund, ich habe gewusst was ich mir ins Haus hole und tue mein bestmöglichstest um meinen Hund glücklich zu machen :). Viele sind uninformiert und eben nicht dazu bereit und diese Hunde fristen ein jämmerliches Dasein. Da kann man es den Leuten nicht verübeln wenn sie kritisch sind. Aber vorschnell urteilen mag ich auch nicht und ich hasse es mit anderen in einen Topf geschmissen zu werden, da schließ ich mich dir an. Ich sehe es jede Woche in unserer Gruppe. Fast ausschließlich Vizsla und Weimaraner (alle nichtjagdlich geführt) und ausnahmlos alle haben einen super Draht zu ihren Haltern. Sind tolle, angenehme Hunde, die ausgelastet sind und einen sehr guten Gehorsam haben, auch am Wild. Ich freue mich jedes mal und triumphiere innerlich wenn ich sehe, dass es auch so geht :)

  • Leider, ich muss ja zugeben, ich arbeite auch super gerne mit unseren beiden, auch wenn Diego als Saarloos schon etwas schwerer zu motivieren ist, als z.B. Bowie ;)
    Aber wenn ich keine Lust oder Zeit hätte so mit Bowie zu arbeiten, dann hätte ich ihn auch gar nicht genommen.

    Wenn ich überlege wie Bowie vorher lebte, er war von Welpe an sein 1. Lebensjahr fast nur isoliert gehalten worden in einer Wohnung im keine Ahnung wievielten Stock das noch war usw...

    Ich schmeiße auch bei den schlechten Beispielen nicht mit Vorwürfen um mich, ich biete dann eher meine Hilfe an und zeige den Leuten, was man eigentlich alles an möglichkeiten hat, ohne Hundesport zu machen...Wir haben mit Bowie auch alles alleine erarbeitet...

  • Hallo!

    Mein Vater ist selbst Jäger und wir hatten immer Deutsch Kurzhaar (zwei Rüden und aktuell eine Hündin). Somit klar, dass ich da keine negativen Bemerkungen erfahren habe. ;)

    Allerdings verkaufen nur die wenigsten DK-Züchter ihre Hunde an Nicht-Jäger. Mir fällt auch spontan keiner in Österreich ein, der an Nicht-Jäger verkaufen würde. Was ich einerseits auch sehr gut finde!

    Ich bin mir auch nicht 100 %ig sicher, was ich davon halten soll, wenn Nicht-Jäger Jagdhunde halten - vor allem eben die bekannten und berühmten Jagdhunderassen, wie eben ein DK.

    Ich selbst hab mit der Jagd kaum was am Hut, mein Hund kommt aber immer mit in den Stall und ich war mit Pferd und Hund auch schon im Gelände - wollte immer einen Reitbegleithund und habe mir dafür einen Mischlingswelpen aus dem Tierheim geholt, der allerdings auch wenige Tage darauf - trotz Tierarzt - verstorben ist. :sad2: So kam dann wieder ein DK vom Züchter - es war übereilt, aber mein Vater wünschte sich einen DK und da ich mit dieser Rasse aufgewachsen bin, fand ich die Idee gut.

    So sehr ich die Rasse DK schätze und liebe, wäre mein Vater kein Jäger würde ich die Finger von der Rasse lassen, weil sie nicht zu mir passt bzw. es besser geeignete Rassen für mich und meinen Vorstellungen geben würde. DK sind ja die "Könige der Jagdhunde" und sollten meiner Meinung nach auch Jagdhund sein dürfen.

    Aber ich möchte nicht alle Nicht-Jäger mit der Vorliebe für Jagdhunde über einen Kamm scheren. Menschen die sich eingehend mit der Rasse beschäftigt haben und auch gute Alternativen als Beschäftigung für ihren Jagdhund gefunden habe, spricht ja auch nix dagegen.

  • Das mag ja jetzt naiv klingen, aber ist es nicht so, dass Hunde in Deutschland hauptsächlich als Familienhunde gehalten werden? Hier bei mir in der Gegend ist es schlichtweg nicht üblich, dass Hunde jagdlich geführt werden.

    Klar, mir ist durchaus bewusst, dass eine Jagdhundrasse anders ausgelastet werden muss, dass mehr Aufmerksamkeit nötig ist bei den Spaziergängen. Aber es ist doch auch viel von der Erziehung abhängig, ob der Hund einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb entwickelt, oder?

    Außerdem ist doch die Anzahl der Rassen, die irgendwie als Jagdhund gelten immens hoch, da bliebe ja nicht viel übrig, wollte ich auf gar keinen Fall einen Jagdhund haben.

    Sehe ich das wirklich zu blauäugig, gibt es wirklich Hunde, die von Natur aus einen Jagdtrieb haben, der eigentlich nicht in den Griff zu kriegen ist?

    LG Gobby

  • Zitat


    Sehe ich das wirklich zu blauäugig, gibt es wirklich Hunde, die von Natur aus einen Jagdtrieb haben, der eigentlich nicht in den Griff zu kriegen ist?

    LG Gobby

    Gobby, es gibt Rassen, da wird auf einen ausgeprägten Jagdtrieb selektioniert, und dies schon seit zig Generation. Die Gene kann man nicht einfach wegerziehen. Was nicht genügend Jagdtrieb hatte (und solche Exemplare kann es immer mal geben), kam nicht in die Zucht.

    "In den Griff kriegen" müssen auch die Jäger den Jagdtrieb, aber sie können dem Hund eben auch bieten, den auszuleben. Warum sollte man sich einen Hund zulegen, dessen hervorragendste Eigenschaften man danach mühsam "abtrainieren" muss? Wie hier schon mehrfach gesagt wurde, Jagdhund ist nicht gleich Jagdhund, es gibt durchaus Rassen mit eher dualem Verwendungszweck, denen kann man eher gerecht werden. Gerade bei den ausländischen Jagdhunden wird beispielsweise oft keine Raubzeugschärfe gefordert, das kann das Leben auch schon mal vereinfachen.

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