Wie auch ohne Futter arbeiten und Leineziehen

  • Hallo zusammen!


    Zitat

    Ich gehe dann meistens mit einer 5 Meter Leine damit er mehr Auslauf hat


    Was ist das für eine Leine? Eine Schleppleine die der Hund hinterherzieht oder eine Rollleine (Flexileine). Das Problem an den Flexileinen ist nämlich, dass der Hund quasi zum ziehen erzogen wird. Bei einer Flexileine ist immer Zug aufs Halsband. der Hund kann das nicht unterscheiden, ob der Zug dann von ihm oder von der Leine ausgeht.


    Und bitte nicht einfach irgendwelche "Erziehungshilfen" aus dem Handel ausprobieren!!! Die meisten sind absolut ungeeignet und schaden dem Hund nur. Außerdem leidet meiner Meinung nach die Beziehung zum Hund unter solchen Maßnahmen.
    Also ich würde eher versuchen mehr an das Miteinander zu arbeiten. DU musst für deinen Hund das wichtigste überhaupt sein. Ich würde anfangen wieder mehr über die Motivation zu gehen. Versuch es doch mal über einen Futterbeutel. Mach den Hund da richtig heiß drauf. Der muss darauf richtig abfahren. Wenn du dann damit arbeitest und der Hund dieses Teil richtig gut findet, wird er dafür alles tun. Lass ihn dann immer wieder Komandos ausführen. Führt er sie korrekt aus, dann fliegt der Beutel. Pack den Beutel in die Tasche, wenn du den Hund abrufst und er zu dir kommt halte ihn kurz bei dir und lass dann den Beutel fliegen. Achte nur darauf, dass du einen Beutel benutzt, den der Hund nicht alleine öffnen kann. Dabit ist der Effekt der Abhängigkeit hinüber! Die meisten haben noch einen Klettverschluss über dem Reisverschluss. So kann der Hund den nicht öffnen.


    Ansonsten würde ich dir raten nicht gleich aufzugeben. Hab Geduld!!!


    Wenn gar nichts hilft, dann investiere deine Zeit und dein Geld einmal in die Hilfe eines Trainers. Auf die Dauer werden sich die Kosten rechnen. Überleg mal was du bisher für die "Hilfsmittel" ausgegeben hast, die du bisher gekauft hast! Vielleicht besteht zwischen dir und deinem Hund nur ein kleines Mißverständnis in der Komunikation. Solche Sachen können oft sehr schnell behoben werden.


    Viel Erfolg!

  • Ui, da wäre ich vorsichtig. Preydummies sind zwar eine super Sache, wenn man das Ding aber einfach so fliegen lässt, kann das besonders bei einem Jagdhund negative Folgen haben. Besonders Sichtjäger rennen dann schnell mal allem hinterher, was sich bewegt. So etwas muss ganz klar aufgebaut werden. Am Besten mit Kommando, Ritual und Generalisierung. Das Kommando kann auch ein "Yuppi, hols!" sein, aber es muss für den Hund klar sein. Ich würde solche Spiele im Rahmen eines "spielerischen apportierens" machen, wenn überhaupt (dabei kann man auch sehr gut das Warten und die Geduld des Hundes trainieren). Oder, willst Du die Aufmerksamkeit Deines Hundes bei Dir, oder im Unterholz? Dieses "Jagen" sollte man immer mit dem Hund gemeinsam machen, auch wenn man den Futterbeutel versteckt. Dies fördert die Bindung ungemein. Sonst wird der Hund bald mal selbstständig auf die Suche nach der Beute gehen, da er sie ja immer selbstständig findet.


    Hat der Hund keinen Zug auf dem Geschirr, wenn er eine 10 Meter lange Leine hinter sich herschleift? :p


    Doggymum, ich glaube, Du machst das ganz richtig. Mit genügend Training und Konsequenz glaube ich, dass Du das auch ohne Trainer schaffst. Ich finde es noch viel schöner, wenn ich ein Problem mit meinem Hund gemeinsam erarbeite, ohne dass uns jemand "reinpfuscht" (und solche Trainer gibts leider viele). Ihr beide lernt dadurch viel mehr. Ich bin jedenfalls immer irgendwie ein bisschen gehemmt, wenn ich nach der genauen Anleitung eines Trainers etwas erarbeiten soll, und dieser dann noch zuschaut. Das geht eigentlich meistens in die Hose, und ich brauche mehr zeit, als wenn ich es alleine probiert hätte. Wenn man seinen Hund "spührt" und ein Auge für die Kommunikation hat, klappt das schon. Und es ist ja nicht so, dass Du Deinen Hund nicht im Griff hättest, deshalb hat ja Dein Hund wann immer nötig die Leine dran. Das heisst, Du handelst verantwortungsbewusst. Nicht jeder, der sich Trainer nennt, tut das! Ich kenne einen Fall, da lies ein Trainer fünf (!) Hunde mit Jagdproblem, ausgerüsstet mit einem Stromhalsband, gemeinsam im Wald frei laufen. Rate mal, was passiert ist? Der Typ hat wie wild die fünf Fernbedienungen gedrückt... und nichts passierte... Da staunt der Laie... Und die Hunde jagen heute noch... Und der Trainer ist heute noch international bekannt.
    Und ich glaube, dass die genannten Bücher sich besser mit dem Schleppleinentraining auskennen, als jeder Trainer. Meine Meinung.


    Ich arbeite ja auch mit Leckerchen, und differenziere dabei. Wenn Nase beim Abrufen auf dem direkten Weg zu mir kommt, gibts Leckerchen + fein gemacht. Wenn er super schnell kommt, gibts ein bisschen mehr Leckerchen + super fein gemacht. Wenn Nase erst nach mehrmaliger Aufforderung kommt, was ab und an vorkommen kann, gibts nur ein "fein gemacht", schick ihn wieder los, und rufe ihn ziemlich bald wieder (bevor er das Ende der Leine erreicht hat). Da kommt er dann immer zügig = Leckerchen + fein gamacht. Der Hund muss die Möglichkeit haben, Fehler zu machen. Dadurch lernt er viel schneller, als wenn ich ihn zu etwas "zwinge" (in diesem Beispiel wäre das das Heranziehen des Hundes an der Leine).


    Übrigens: wenn mein Hund zieht an der kurzen "normalen" Leine, wenn er wo hin will, bleibe ich einfach stehen und blockiere die Leine. Sobald er mich anschaut gibt es ein "fein", und krame entweder ein Leckerchen hervor, dann kommt er zu mir, oder beschleunige den Schritt, dass er ohne zu ziehen da hin kommt, wo er will als Bestätigung. Das klappt gar nicht schlecht. So habe ich jetzt immer seinen Blickkontakt, sobald er Zug auf der kurzen Leine hat.


    Gruss und viel Spass beim gemeinsamen Training mit Deinem Hund - Cuvac

  • Hallo, also habe eine 5m Leine aus Nylon, flach und breit mit Schlaufe.
    Die lasse ich nicht hinterherschleife, dafür habe ich eine dünne Schleppleine, wenn wir auf dem Feld oder so arbeiten. Mit dem Futterdummy arbeite ich schon, meistens verstecken und suchen. Aber auch mal schmeißen, dann muß er liegen bleiben und darf erst auf mein Kommando hinterher. Findet er aber unterwegs nur ein paar mal toll. Sein größtes Hobby ist es wenn wir die
    Wiese absuchen, wo immer mal Leckerlies zu finden sind, wobei ich bestimme wo wir genau suchen. Und natürlich Fährtenlesen, aber da muß ich mich noch ziemlich schlau machen. Der Anfang war leicht, aber jetzt muß ich es noch mehr ausbauen. Und trotzdem selbst beim "Fuß" gehen, muß er
    immer voran. Bin schon oft stehen geblieben, dann guckt er mich gelangweilt
    an, und wenn es länger dauert: dann geht er mal nach links oder rechts ein
    bischen Gras fressen, soll Frauchen doch warten.Komischer weise kann er sehr gut an der Leine laufen, wenn wir mit anderen gehen, auch wenn die ohne Leine laufen.

  • Mal ne Zwischenfrage (die anderen beantwortest du ja eh nicht ;-) :( :
    Hast du nen reinrassigen Wachtel ??
    Wenn ja, aus welcher Zucht ist der, weißt du das ?


    Gruß, staffy

  • Hallo Staffy, so ein :zensur: . Da habe ich einen halben Roman über unser 1. Jahr geschrieben, und dann ist es irgendwie nicht da. Also nochmal:Ja Theo ist reinrassig:Zwinger von der Schlattheide.So davor hatten wir auch schon eine Wachtel, aber dieser ist wesentlich temperamentvoller.Theo ist zur Jagd angeschafft worden, hat aber angeblich keine Ausbildung in der Richtung.Da sich bei den Vorbesitzern privat was geändert hat, hatten sie gar keine Zeit mehr für den Hund. So kam er dann zu uns, schätze es ist in der Prägungsphase viel falsch gelaufen.Er kann super alleine bleiben, aber sobald man da war hat er Schuhe angeknabbert Sachen geklaut, mit anknabbern. :motz: Haben wir ihm aber schnell abgewöhnt.Konnte nur Sitz, kann jetzt alle Grundkommandos und einige mehr.Er ist über die Sofas kläffend gesprungen, sobald er durchs Fenster auch nur ein Vögelchen gesehen hat, und hier gibt es `ne ganze Menge.Draußen genau das selbe: ein Vogel, dann in der Leine zerrend auf den Hinterbeinen den Affen machen. Jetzt kann ich ihn meisten Sitz machen lassen, wenn sie vor seiner Nase fliegen.Oder abrufen wenn er sich anschleicht un statt dessen Leckerchen suchen, oder so. :roll: Die erste Hundeschule meinte ich soll ihn kastrieren lassen, by,by, Hundeschule.Dann haben wir beim Hegerin den bgh-Schein gemacht. Leider kein eingezäuntes Gelände: so ist er dann mal 3 Stunden stiften gegangen.Der Ausblider trainiert schon seit Jahren Jagdhunde, war ganz Begeistert von Theo: Der hat beim stöbern `ne super Ausdauer. Ein Traumhund für Jäger, aber für euch....So an der Leine hat er nur wie irre gezogen, noch nicht mal geschnuppert.Bei unseren Wegen läuft er schon ganz o.k.,einen leichten Zug hat er halt immer drauf. Im Wald ging es auch schon besser, aber in letzter Zeit..Kürzer ging es glaub ich nicht, ach so noch ein manko: er ist ziemlich unsicher, auch bei Menschen. Unser ziel für dieses Jahr =)

  • Tatsächlich, ein echter ! Ich bin mit Deutschen Wachteln groß geworden, mein Vater ist Jäger, hat "gezüchtet" und diese Rasse jagdlich geführt.
    Ein wirklich ausdauernder Stöber- und Apportierhund.


    Was habt ihr denn mit Theo vor ? Super wäre für ihn (wenn ihr ihn nicht jagdlich führen könnt) eine Ausbildung zum Rettungshund, oder Mantrailing. Dabei könnte man auch an seiner Unsicherheit arbeiten.
    Ich denke, gerade so einen Spezialisten bekommst du nur über die passende Beschäftigung erzogen.
    Ich hatte da mal was zu geschrieben
    https://www.dogforum.de/fpost6391273.html


    Eine Traumrasse, aber sehr selten geworden ... daher meine überraschte Nachfrage.


    Gruß, staffy

  • unsere erste Wachtel haben wir durch zufall beim Tierarzt bekommen, wie er dann eingeschläfert werden mußte wollten wir gerne wieder eine Wachtel.Die sind einfach klasse, haben extra einen ausrangierten gesucht. Bekommt man ja auch sonst nicht ohne Jagd.Aber wie gesagt Theo ist viel anspruchsvoller und dadurch habe ich mich jetzt mit einigen Sachen beschäftigt. Ja Rettungshund oder Mantrailing wäre eigentlich mein Traum, aber wenn ich die vorraussetzungen lese(ängstlich soll er nicht sein) dachte ich kann das gleich vergessen.Lg



  • Habe den Eindruck das Du vielleicht zuwenig Kenntnisse hast wie man einen Jagdhund anleiten sollte.


    Ein Wachtelhund ist ein leistungsfähiger Stöberhund und er sollte eine artgerechte Mindest-Auslauf-Möglichkeit haben bei der auch seine angeborenen Anlagen zum Einsatz kommen.


    NASENARBEIT/SUCHE/APPORTIEREN während des täglichen Spazierganges ARBEITEN lassen, und wenn Du es richtig anstellt geht der Hund gerne mit Dir und bleibt innerhalb Deines vorgegebenen Entfernungradius,und das ohne an der Leine hängen zu müssen.


    Nach meiner Erfahrung behindern die Leckerchen mehr als Sie Dir nützen.


    Wenn Du bisher Deinem Hund auf Leckerchen geprägt hast, solltest Du Dich nicht wundern wenn er nur mit Leckerchen-Bestechung stabil funktioniert???


    Hast Du die Gelegenheit mit dem Hund eine "Jagdhund-Ausbildung" zu beginnen, ohne echtes Wild, würde es für Dich bestimmt eine Bereicherung bringen.


    Es gibt die Möglichkeit einem Hund gewaltfrei sehr schnell das Leinenziehen abtrainieren.
    Bei normalem Grund-Gehorsam höchsten 1 Tag.



    WUFF



    MASSAvonSAMMY

  • Zitat

    Ja Rettungshund oder Mantrailing wäre eigentlich mein Traum, aber wenn ich die vorraussetzungen lese(ängstlich soll er nicht sein) dachte ich kann das gleich vergessen.Lg


    Hallo
    Wir waren auch im Mantrailing, haben leider den Kurs abbrechen müssen. (werde aber irgendwann weitermachen)


    Ich kann dir sagen es macht unglaublich Spass wenn man mit dem Hund an der langen Leine eine Fährte ausarbeitet! Und die Hunde sind sofort unglaublich motiviert.


    Wir hatten im Kurs zwei sehr, sehr ängstliche Hunde. Die Trainerin hat aber sehr gut gezeigt worauf man bei solchen Hunden achten muss, und siehe da, nach zwei oder drei Wochen waren die zwei schwänzelnd und mit der Nase am Boden frisch fröhlich im Wald unterwegs.


    Der Hund lernt ja in einem guten Mantrailing Kurs Schirtt für Schritt (übrigens muss der Mensch viel mehr lernen beim trailen als der Hund ;) ) und so wird der Hund nicht überfordert. Er merkt garnicht, wie gut er plötzlich ist und wie toll er alles macht. Er ist einfach mit Freude dabei - dies meine Erfahrungen.

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