züchten von Mischlingen

  • Settersusy,


    niemand gehauptet hier, daß es unter VDH-Züchtern nicht auch schwarze Schafe gibt.
    Ferner hat niemand behauptet, daß innerhalb eines Verbandes nur gesunde Hunde geboren werden.
    Aber die Wahrscheinlichkeit erbkranke Tiere, aus Hunden deren Erbanlagen bzw. Krankheiten, die ich nicht nur von den Ahnen sondern auch von Geschwistertieren, deren Nachzuchten usw. usw. vergleichen kann, ist um ein ungleiches höher.


    Raupe
    Die Population ist die Gesamtheit der Rasse. Nicht die Hunde eines einzelnen Züchters. In dieser Population befindet sich der Genpool.
    Ein Züchter wir niemals immer die selben Tiere verpaaren. Er wird aus anderen Blutlinien Deckrüden einsetzen. Engagierte Züchter importieren oftmals auch Hunde ihrer Rasse aus dem Ausland. Wieder völlig andere Blutlinien können so eingekreuzt werden. Oder man geht auch mal auf eine alte aber noch erhaltene Linie zurück.


    Ferik
    "Frisches Blut" kann ich aus anderen Blutlinien bekommen. Da brauche ich meine Rasse mit keiner anderen Rasse zu vermischen. So entstehen nämlich Mischlinge.



    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Eine Population ist eine Gruppe von Individuen der gleichen Art, die aufgrund ihrer Entstehungsprozesse miteinander verbunden sind, eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden und zur gleichen Zeit in einem einheitlichen Areal zu finden sind.


    quelle wikipedia

  • Ich finde solange man ein sehr genau definiertes Zuchtziel hat, das sich vor allem an Gesundheit und Leistungsfähigkeit orientiert, kann man ruhig Mischlinge züchten.


    Vorraussetzung ist aber (wie auch bei der Rassehundezucht) dass man von allen Hunden lückenlos die Vorfahren kennt und diese alle gesundheitlich wie auch leistungsmässig auf Herz und Niere getestet worden sind, bevor sie in die Zucht kamen.


    Beim Durchschnitts-Mischling ist das natürlich nicht der Fall. Bei den X-Mechelaars oder nicht-offiziellen Schlittenhunden aber schon. Bei den nicht-FCI Schlittenhunden gibt es genauso Untersuchungen und Papiere wie bei den FCI Schlittenhunden. Klar ist es dann eine Sache des Vertrauens in den Züchter, ob man dem die Papiere abnimmt, oder ob der die selber zusammengedichtet hat. Nachdem die meisten Züchter aber bekannt sind und einen Ruf zu verlieren haben, ist das glaub ich (bei den Schlittenhunden) nicht so das Problem.


    Von "He meine Hündin ist läufig, lass doch deinen Rüden rauf"-Zucht halte ich prinzipiell nichts, egal ob die Hunde Papiere haben oder nicht.

  • Raupe, jetzt muß ich lachen. Das ist ja wohl eher in Bezug auf Wildtiere zu sehen.
    Wenn ich eine Hunderasse nehme, ist das Areal auf dem sich Individuen der gleichen Art befinden, die auf Grund ihres Entstehungsprozesses miteinander verbunden sind (Rasse), zum Zwecke der Fortpflanzung zusammen bringe, die ganze Welt.


    Eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden Rassehunde eigentlich nicht.


    Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Hi,


    ich bin etwas zwiespältig bei diesem Thema.


    Denn wenn man es ganz genau nehmen würde, dann unterstütze ich ja auch "Vermehrer" wenn ich mir einen Mix aus dem TH hole oder aus dem Ausland und diese Hunde eben keine Welpen mehr sind.

    Meist wird hier doch aufgeschrieen, wenn es um Mix-Welpen geht, aber wenn ich mir einen 8 Jahren oder noch älteren Mix-Hund aus dem TH hole, dann bin ich der Held, weil ich diesem alten Hund noch eine Chance gebe.


    Aber letzendendes ist es eben ein Mix - der vor Jahren eben auch mit größter Wahrscheinlichkeit von einem Vermehrer produziert wurde.


    Wenn hier alle so gegen die Vermehrer sind - warum habe so viele von uns Mixe? Denn auch die sind ja wohl mehrheitlich von Vermehrern.


    Ok - ich hole mir nie Welpen sondern meist Hunde ab 6 Jahre aufwärts - zur Zeit sind 2 Mixe bei mir und ein Rassehund. Wobei Lilly auch eher aus einer nicht so tollen Zucht stammen kann - sie hat kaum noch Zähne, Arthrose im Knie, weil ihre Kniescheibe nicht ganz fest sitzt - und ein krummes Vorderbein hat sie auch noch :roll: Aber wenn ich nach einem Hund suche, dann suche ich unter den Mixen und nicht unter Rassehunde - Lilly ist da einfach so zwischengeruscht :p


    Also wenn die, die gegen das Vermehren sind, dann müsstest ihr ja ganz konsequent gegen jeden Mix sein - oder?


    Wieviel ärmer wäre die Hundewelt, wenn es nur "Rassen" gäbe. Klar sind viele Verpaarungen nicht ok - aber generell ablehnen kann und will ich Mixe nicht =)

  • Hi,
    also ich habe einen Mischling von dem beide Elterntiere zuverlässig bekannt sind, beide sind Rassehunde mit FCI Papieren, beide sind auf rassespezifische Krankheiten getestet bzw. werden sogar jährlich getestet bei bestimmten Dingen. Beide sind typenverwandt und haben gute Ausbildungen und sportliche Erfolge.
    Die Trainerin von dem ich ihn habe, kam mir gleich mit einem dicken Ordner an mit sämtlichen Unterlagen der beiden sowie den Welpen. Da Tucker kein Welpe mehr war, wurde bei ihm auch schon einiges erledigt.
    Die Hunde sind im Haus aufgewachsen, wurden auch in der Stadt sozialisiert, wirklich toll gemacht. Zwei von insgesamt 6 Welpen, bleiben bei ihr, bei einer Hündin war es klar, der Rüde bleibt mangels vernünftigem Platz, er wird auch auf keinen Fall mehr abgegeben. Meiner kam erst mit 11 Monaten zu mir, vorher gabs da auch niemand passenden, ein weiterer Rüde ging mit 10 Mon.
    Sie sagt klar: Wenn nicht die Richtigen gekommen wären, dann hätte sie sie notfalls alle behalten.


    Insoweit kann man sicher nicht sagen, dass durchweg JEDER, der, aus welchen Gründen auch immer, einen Mischlingswurf hat, unseriös ist und nichts über seine Tiere weiß. Es ist aber bestimmt die Ausnahme.


    Ich halte es aber generell auch für verzichtbar, dass noch mehr Hunde produziert werden- egal von wem.
    Auch nicht jeder VDH/FCI Züchter ist seriös, auch da gibts mehr als genug die auch nur vermehren- Rassehunde eben. Abgesehen davon, finde ich es ungeheurlich, dass die FCI und der VDH Rassen anerkennen die deutliche Probleme durch bewußt herbeigeführte Mißbildungen haben!
    Ebenso sollten in "gute" Zucht, nach meiner Meinung nur absolut gesunde Hunde gehen. Z.B. finde ich HD C Hunde gehören nicht in die Zucht. Die Veranlagung reicht ja um zu vererben. Also nur HD A Hunde dürfen ihre Genetik weitergeben.
    Das ist natürlich nur Meinung... VDH/FCI allein, sind mir nicht genug. Wenn ich einen Hund mit nachweislich besseren Anlagen ohne Papiere kriegen kann- ich würde den nehmen.


    Es wäre sinnvoll, generell einfach eine Maximumzahl an Hundewelpen pro Jahr, gesetzlich zu verankern. Würfe müssten dann grundsätzlich gemeldet werden. Sicher würde auch da eine Dunkelziffer bleiben, man könnte aber bestimmt einen deutlichen Rückgang feststellen.


    lg Susanne


    Ps: zum Thema Menschen sind sooooo anders:
    Auch der Mensch ist nur ein fortschrittliches Säugetier. Bei der Wahl potentieller Partner spielt Instinkt eine entscheidene Rolle. Das merkt man gar nicht. Aber bestimmte Geschlechtsmerkmale und auch Geruch, spielen eine entscheidende Rolle. Liebe ist ja doch eher "mystisch", die biologischen Fakten sind aber klar:
    Auch wir wollen in erster Linie die Paarung, unbewußt wählen wir potentielle Partner danach aus ob sie dafür geeignet sein könnten.
    Soooo anders ist der Mensch also nicht ;)

  • Hi,


    ich bin da auch zwiegespalten, aber in der mit der Meinung in der Mitte zu liegen, ist ja nicht grundsätzlich falsch.


    Ich habe einen Mischling mit einem reinrassigen Elternteil (Leonberger) und einem Mischling (Leonberger/Hovawart). Die Eltern sind HD/ED frei, beide leben im Haus bei den Besitzern und ja, ich habe die Aufzucht der Welpen dort als sehr liebevoll empfunden. Es wurden Kontakte hergestellt zu anderen Besitzern dieser Verpaarungen und auch zu und mit den "Züchtern" gibt es Kontakt und Austausch. Unser Welpe war super sozialisiert und unerschrocken und ist es auch heute noch.


    Die Leute dort haben auch schon Welpen zurückgenommen bzw. behalten. Es wird sich gekümmert, in emotionaler und medizinischer Hinsicht.


    Zu den hier ab und an beschriebenen "Vermehrern" - an deren Existenz ich nicht zweifel - sehe ich nicht soviele Parallelen.


    Trotzdem fände auch ich es schöner, wenn die TH nicht so voll wären. Dem steht aber wohl der spezielle Anspruch vieler HH (mich inklusive!) entgegen. Und dann finde ich es nicht mehr so entscheidend, ob es ein VDH-Rassehund oder ein Mischling wie meiner ist.


    Wozu dann auch die Frage kommt, inwieweit Eitelkeit und Imagedenken unsere Hundeauswahl bestimmen ... aber das ist ja noch ein ganz anderes Thema.


    VG
    tombenmax

  • Zitat

    Hi,
    ...
    Wozu dann auch die Frage kommt, inwieweit Eitelkeit und Imagedenken unsere Hundeauswahl bestimmen ... aber das ist ja noch ein ganz anderes Thema.


    VG
    tombenmax


    DAS ist sehr interessant.
    Nach wechen Kriterien wird der Hund ausgewählt? Optik? Eitelkeit?
    Ich fürchte manchmal geraten so (gerade bestimmte Rassen) gern in falsche Hände...


    Wenn ich einen Hund auswähle, dann wähle ich ihn nach: Gesundheit ujnd meinen Anforderungen. Ich schätze gemeinsam mit der Person, die meinen Hund großgezogen hat die Anlagen ab und setze voraus, dass ich beide wenigstens über einge Generationen nachvollziehen kann.
    Hundesport ist mein Hobby, auch wenn nicht gerade auf dem Hupla, so verlange ich doch viel von einem Hund. Ich kann keinen Hund gebrauchen der von vornherein absehbar, gewissen Dingen nicht gewachsen sein wird (ich spreche nicht von Agility! oder VPG).
    Natürlich kann jeder Hund irgendwie ein "Handicap" bekommen, ich würde ihn deshalb auch nicht abgeben, so ist es nicht. Aber ich versuche auf jeden Fall, dass Risiko gering zu halten. Ich würde z.B. keinen Hund nehmen der von einem HD C Hund in den näheren Generationen abstammt (bis Urgroßeltern mindestens).
    Und da ist mir die Rasse, Farbe, Größe nicht sooo wichtig- die Größe noch am ehesten.


    Ich schätze aber, dass manche nicht ganz nach solchen Kriterien gehen. Man kennt eben einen netten xyz oder hat viel Gutes gehört und hübsch sind die xyz´auch- da wollen wir auch einen...


    lg Susanne

  • ich denke auch das es am wichtigsten ist so genannte vermehrer nicht zu unterstützen und welpen aus einem liebevollen zuhause und mit gesunden vorfahren sind meiner meinung nach nicht weniger wert als reinrassige exemplare und was bedeutet reinrassig überhaupt, sind denn nicht alle hunde mixe? oder hab ich da irgendwo nicht aufgepasst? und welche rechtfertigung gibt es für reinrassige hunde die von geburt an durch überzüchtung zu einem leben mit qualen verdammt sind?
    nur meine meinung :roll:

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