Frühkastration ja oder nein???

  • Zitat

    Du hast schon recht. Es geht sachlicher. Ich war nur grade sehr aufgebracht über diese unsachliche Argumentation. Ich bin der Meinung, das größere Leid wird dem Hund zugefügt indem man ihn einer strapaziösen OP unterzieht und ihn danach sein ganzes Leben mit Medikamenten vollstopfen muss, ihn in seiner Persönlichkeit "beschneidet" nur weil man keinen Bock drauf hat alle paar Monate ein paar Blutflecken aufzuwischen (überspitzt ausgedrückt) . Es ärgert mich einfach, dass dieses "es ist besser für den Hund" immer vorgeschoben wird. Es ist bequemer für den Halter, nix anderes. (Ich rede jetzt nicht von Hunden mit gesundheitlichen Problemen) Aber ich entschuldige mich für meine ausfallenden Ton, ist sonst nicht meine Art.


    Ich mußte noch keine/n meiner Kastraten danach mit Medikamenten vollstopfen, und die Persönlichkeit blieb auch bestehen, incl. Zickigkeit und Stänkern! Die sind nach wie vor wie sie eben sind, ob ich das toll finde oder nicht! ;o)
    Aber das war auch nicht der Grund der Kastrationen, sondern einfach zwecks welpen absolut auf Nummer Sicher zu gehen! Ich habe ein GEMISCHTES Rudel wohlgemerkt, und HATTE schon Welpen! Auch wenn ich die jederzeit ohne Angabe von Gründen zurücknehme, und ihnen alles mitgegeben habe was ich konnte, WILL ich keine Welpen mehr!!!


    Ähem, die waren reinrassig! So von wegen Mschlingswelpen und so ....

  • Wer nicht fähig ist seinen Rüden davon abzuhalten streunen zu gehen wenn irgendwo eine Hündin läufig ist, dem sollte es untersagt werden sich einen Hund zuzulegen.


    Was ist denn das für eine Aussage??
    Dann wäre die Hundefreilauffläche endlich leer. :D .


    Ich gehe seit 9 Monaten täglich auf die Hundeweise und habe noch keinen HH getroffen, dessen Rüden nicht am Hintern einer Hündin klebte, wenn sie gut roch. Allerdings hat jeder es geschafft seinen Rüden zu kontrollieren, in dem er ihn am Halsband mit sich fort zog, bzw. ihn an der Leine hatte.


    Kastration ersetzt keine Erziehung, da gebe ich euch Recht.


    Trotzdem habe ich meinen Hund mit 10 Monaten kastriert, weil sein Trieb sehr stark war und er darunter gelitten hat.
    Heute ist er ausgeglichen und spielt wieder mit anderen Hunden.



    lg Angelika

    Zitat
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    danach sein ganzes Leben mit Medikamenten vollstopfen muss, ihn in seiner Persönlichkeit "beschneidet".


    Warum müßte man dann lebenslang Medikamente geben?


    lg

  • Zitat

    Du hast schon recht. Es geht sachlicher. Ich war nur grade sehr aufgebracht über diese unsachliche Argumentation. Ich bin der Meinung, das größere Leid wird dem Hund zugefügt indem man ihn einer strapaziösen OP unterzieht und ihn danach sein ganzes Leben mit Medikamenten vollstopfen muss, ihn in seiner Persönlichkeit "beschneidet" nur weil man keinen Bock drauf hat alle paar Monate ein paar Blutflecken aufzuwischen (überspitzt ausgedrückt) . Es ärgert mich einfach, dass dieses "es ist besser für den Hund" immer vorgeschoben wird. Es ist bequemer für den Halter, nix anderes. (Ich rede jetzt nicht von Hunden mit gesundheitlichen Problemen) Aber ich entschuldige mich für meine ausfallenden Ton, ist sonst nicht meine Art.


    Aber du fährst ja genau so unsachlich weiter:
    a) die strapaziöse OP
    b) lebenslang Medikamente als Folge davon....


    a) ja, da ist unbestreitbar die OP und einige unbequeme, strapaziöse Tage für den Hund. Strapaziöse Tage kann es aber auch für die intakte Hündin geben, infolge ihrer Hormonaktivität, 2x jährlich für 10+ Jahre. Rechne...
    b) die Mehrheit der kastrierten Hündinnen wird keinenfalls lebenslang mit Medis vollgestopft.


    Ich empfinde es auch nicht als übermässig anstrengend, auf eine läufige Hündin aufzupassen. Aber bleiben wir bei der Realität: Hunde werden nicht nur von super engagierten Haltern gehalten, ganz im Gegenteil. Der halb naiv, halb gewollte Ups-Wurf ist leider nur zu oft Realität. Man lese doch nur schon hier im DF, und die User hier sind sicherlich nicht repräsentativ.


    Ja, es gibt Leute, die nur aus Bequemlichkeit kastrieren lassen, ebenso wie es solche gibt, die ihren Hündinnen dadurch eine höhere Lebenserwartung sichern wollen. Man kann nicht alle in einen Topf werfen. Und mir ist ein "bequemer" HH lieber, der seinen kastrierten Hund gut hält und beschäftigt als einer, der aus Naivität oder Gleichgültigkeit Nachschub für's Tierheim produziert.

  • Es geht mir doch überhaupt nicht um die Kastration an sich sondern um diese ganzen vorgeschobenen Gründe.
    Ich kann es verstehen wenn die Hündin furchtbare Scheinschwangerschaften durchleidet oder der Rüde unter seinem Sexualtrieb leidet, wenn jemand Rüde und Hündin hat und keinen Nachwuchs haben will etc.
    Aber " Ich will nicht, dass mein Hund streunern geht" ist kein Grund für mich. Das will ich auch nicht wenn mein Hund nicht läufig ist.


    Zitat

    Wer nicht fähig ist seinen Rüden davon abzuhalten streunen zu gehen wenn irgendwo eine Hündin läufig ist, dem sollte es untersagt werden sich einen Hund zuzulegen.


    Was ist denn das für eine Aussage??
    Dann wäre die Hundefreilauffläche endlich leer. :D .


    Ich gehe seit 9 Monaten täglich auf die Hundeweise und habe noch keinen HH getroffen, dessen Rüden nicht am Hintern einer Hündin klebte, wenn sie gut roch. Allerdings hat jeder es geschafft seinen Rüden zu kontrollieren, in dem er ihn am Halsband mit sich fort zog, bzw. ihn an der Leine hatte.


    Darum geht es doch. Man kann doch einfach aufmerksam sein wenn man es weiß. Es ist klar, dass der Rüde nicht ganz zurechnungsfähig ist. Aber dann fahrlässig handeln und den Hund ohne Aussicht freilaufen lassen oder die Haustür offen stehen lassen etc. (gilt auch für Besitzer von Hündinnen) ist daneben. Das sind dann die sog. "Unfallwürfe" die ohne weiteres hätten verhindert werden können.


    naijra
    Ich bezog mich auf den Post von Pololine, in dem es hieß, eventuelle Nebenwirkungen könnten ja mit Medikamenten behandelt werden. Hier gab es doch grade erst ein Video in dem es hieß, dass zB. 30% aller kastrierten Hündinnen danach an Harninkontinenz leiden. Das ist nicht sooooo wenig. Dass das nicht alle Hündinnen bekommen war mir schon klar. Des weiteren bin ich (s.o.) ebenfalls der Meinung, dass es für Hündinnen durchaus sehr stressig werden kann. Wie schon gesagt, mich nervt einfach dieses Verallgemeinern. Alle Hündinnen bekommen Krebs. Alle Hunde sind danach leichter zu erziehen. Genauso die Gegenseite: Alle Hunde bekommen danach Fellprobleme und werden dick.....

  • Zitat

    Und daß Tierheime/Tierschutzvereine generell kastrieren hat den einen Grund, nämlich die Welpenflut zu unterbinden! Ich weiß z.B. von meiner Tochter, daß in den USA schon ACHT (ja, richtig gelesen!) Wochen alte Welpen kastriert werden! Einfach weil man der Welpenflut nicht Herr wird, und deshalb KEIN Hund oder Katze das Tierheim unkastriert verläßt! Und in welchem Alter werden Welpen vermittelt? Acht Wochen!
    Es geht anscheinend nicht anders, weil sich zu wenig Leute darum scheren, was mit ihren zufällig produzierten Welpen passiert. Wenn sie GLÜCK haben, landen sie im Tierheim ... wobei, es gibt da jede Menge Tierheime, die jedes Tier, daß länger als eine Woche (oder so, den Zeitraum weiß ich nicht auf den Tag genau), einfach töten! Da kastriere ich doch lieber die Hunde schon von vornherein!!!!


    Sorry, aber da geht mir echt die Hutschnur hoch. Wir sollten mal beim eigentlichen Thema bleiben und die Frage bezog sich auf einen Hund hier in D. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Handhabe vieler Orgas die die Kastra bei der Vermittlung von Hunden drin haben, total veraltet ist. Sicher gibt es Fälle, wo es durchaus sinnvoll ist, keine Frage. Aber bestimmt nicht aus Bequemlichkeit oder aus Gründen um die Fortpflanzung zu verhindern. Wenn ein Hundehalter dazu nicht in der Lage ist, sollte er sich keine Hündin anschaffen.
    Das kann ich noch lange nicht mit Ländern vergleichen, wo Hunde auf der Straße leben.
    Und auch mit Amiland hinkt der Vergleich da doch sehr. Es gibt da so einige Punkte, wo man mehr als nur mit dem Kopf schütteln kann, wie Hundehaltung in Amiland aussieht. Als tolles Stichwort finde ich da "PetDesign" sehr passend, was auch in dem Interview, was Murmelchen eingestellt hat,erwähnt wurde.
    Ich habe selber einen Hund, der mit 7 Wochen kastriert wurde, weil sich die mexikanischen Tierärzte leider sehr an amerikanischen Praktiken orientieren. Und ich würde alles darum geben, wenn ich die Kastra von meiner Hündin hätte verhindern können.
    Ich hoffe, ihr bleiben all die schrecklichen und vor allem langfristigen Nebenwirkungen erspart, was so gar nichts gegen 2x im Jahr aufpassen und einmal mehr wischen ist.
    Und ich würde meinem Hund wünschen, dass er erwachsen werden könnte und nicht als ewiges Baby rumläuft.


    Liebe Grüße,
    Nicky

  • Zitat

    Sorry, aber da geht mir echt die Hutschnur hoch. Wir sollten mal beim eigentlichen Thema bleiben und die Frage bezog sich auf einen Hund hier in D. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Handhabe vieler Orgas die die Kastra bei der Vermittlung von Hunden drin haben, total veraltet ist. Sicher gibt es Fälle, wo es durchaus sinnvoll ist, keine Frage. Aber bestimmt nicht aus Bequemlichkeit oder aus Gründen um die Fortpflanzung zu verhindern.


    Meine Nachbarin (wohlgemerkt in Deutschland, wo es ja keine ungewollten Welpen gibt!), hat eine damals acht Wochen alte großwerdende schwarze Mischlingshündin aus dem Tierheim geholt. Die saß bis sie acht Wochen war mitsamt Mutter und Geschwistern in einer Miniwohnung in der Fußgängerzone eingesperrt im Bad!
    Aber hier werden Welpen ja nicht kastriert, deshalb kann sie ihren Kindern das Wunder der Geburt zeigen! Wohlgemerkt, schwarze großwerdende Mischlingshündin ... die kann locker nochmal 12 Welpen in die Welt setzen, die auch keiner will!!!!!
    Und genau DESHALB wird im Tierschutz ganz veraltet kastriert ... Punkt!

  • Zitat

    Und genau DESHALB wird im Tierschutz ganz veraltet kastriert ... Punkt!


    Punkt?


    Ich glaube das die Leute, die nunmal unbedingt das "Wunder der Geburt" an ihren eigenen Hunden erleben wollen - und die Leute, die "ups" irgendwie mal nen Moment nicht aufgepaßt haben - und die Leute, die ganz bewußt süsse Mischlingshündchen produzieren und anbieten wollen
    ... keinesfalls durch die Routine-Kastras im Tierschutz abgehalten werden.
    Die holen sich eben ihre Hunde woanders, notfalls auf dem Polenmarkt.


    Bei ner ordentlichen Vor- und vor allem auch Nachkontrolle durch die TH hier in DE sollte doch ein vernünftiger Umgang mit dem Tierschutzhund gewährleistet werden können. Und dann ginge es theoretisch doch auch ohne Kastra.


    Hier - in diesem Thread - gings aber eh nicht um Tierschutz, sondern um Frühkastra ja oder nein. Dies wurde von den Antwortgebern ausgeweitet auf die Frage, warum Kastra überhaupt ...
    ... und diese Frage finde ich nach wie vor berechtigt. Ich seh hier - in diesem Fall - keinerlei Indikation für eine Kastra.
    Wenn ich meinen Hund vor Krebs schützen will guck ICH jedenfalls erstmal nach ner vernünftigen Ernährung, statt an ihm rumschnippeln zu lassen.

  • Zitat


    Und genau DESHALB wird im Tierschutz ganz veraltet kastriert ... Punkt!


    Und da kannst Du noch so mit dem Fuß aufstampfen, es ist und bleibt verboten. Wenn mich eine Orga zwingen will einen Hund zu kastrieren bekommt sie eine Anzeige.


    Sie verstößt ganz einfach gegen das Tierschutzgesetz und das steht nun mal über jeder Regelung von irgendwelchen Tierschutzorganisationen.


    Es geht auch anders.


    Ich habe meinen Idefix vor 13 1/2 Jahren aus dem Tierheim geholt. Niemals war Kastration auch nur ein Thema. Es wurde darüber gesprochen, daß man verantwortungsvoll mit einem intakten Tier umzugehen hat und wie man unerwünschten Nachwuchs verhindert. Nämlich durch Sorgfalt.


    Aber nochmals, Deine Einstellung und Ansicht war hier nicht das Thema, sondern die Risiken einer Frühkastration. Die sind und bleiben erheblich.
    Stehen in keinem Verhältnis zur Sorge eines eventuell auftretenden Krebses der Geschlechtsorgane und darum abzulehnen.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Hallo!



    Zitat

    Hier noch mal ein interessanter Link, den ich gerade gefunden habe.


    http://www.tierschutzverein-li…ung/hunde-kastration.html


    Nur eine kleine Anmerkung dazu:
    Was ein Tierschutzverein schreibt, der selber zur obligatorischen Kastration seiner Hunde neigt, würde ich nicht unbedingt als neutral betrachten.
    In diesem speziellen Fall habe ich aber das Gefühl, daß die Mitarbeiter ihre eigene Texte nicht interessieren, denn die beschriebenen Nachteile halten sie ja nicht davon ab.



    Thallus.

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