Englische Bulldogge - Qualzucht?

  • Hallo,


    schon öfters sind mir Englische Bulldoggen in Hundezeitschriften/Büchern aufgefallen und zwar positiv, zumindest
    sahen sie auf diesen Bildern gut aus. In "echt" ist mir noch nie eine begegnet. Ich weiß also nicht wie sie sich bewegen, wie agil sie sein können und wie es mit ihrer Atmung steht.
    Wer kann mir zu diesen Hunden etwas sagen? Sind es Qualzuchten Eurer Meinung nach (zu kurze Nase, zu schwerer Körperbau)?
    Gibt es bei den Zuchtlinien vielleicht Unterschiede (wie zum Beispiel bei einigen Retrieverrassen)?
    Sieht es bei den franz. Bulldoggen genauso aus? Süß finde ich sie ja, aber ich möchte keinen Hund der nicht atmen kann oder sonstwie
    durch seine Züchtung gesundheitlich beeinträchtigt ist.


    LG
    Sabine

  • Hallo,


    zu deiner Frage kann ich eigentlich nur ein klares Jaein geben ;)
    Der ursprüngliche Bulldog, wie er mal gezüchtet wurde, war mit Sicherheit keine Qualzucht. Heutzutage ist er leider so verunstaltet worden, dass er nicht einmal mehr einen Sprint ohne größere Beschwerden hin bekommt, zu dem gibt es bei den EB´s mittlerweile so ziemlich alle erblichen Krankheiten, die man sich bei einer Hunderasse nur vorstellen kann. Wenn du an solchen Hunden interssiert bist kann ich dir nur den Boston Terrier oder den Continental Bulldog an´s Herz legen. Diese Rassen sind relativ gesund bzw können sie ohne große Probleme ein normales Hundeleben führen und leiden nicht an ihrem Körperbau. Dass man auch bei diesen Hunden darauf schauen sollte, dass sie nicht zu schwer sind und noch genügend Nase haben, sollte jedem dabei natürlich bewusst sein. Franz. Bulldoggen sind oft etwas gemäßigter als die Englischen aber leider auch noch nicht das, was man als eine Rasse bezeichnen könnte, die ein normales Hundeleben, leben könnte. Wobei ich jetzt immer öfter wieder hübsche französische Bullis mit "Nasen" und einem einigermaßen normalen Körperbau gesehen habe(nicht mehr ganz so extrem O-Beinig).
    Also, ich hoffe ich konnte dir helfen :)

  • Ich kenne nur eine Englische Bulldogge und der Hund tut mit leid:
    Die Nase ist sowas von platt, der Hund röchtel nur.
    Er hat unen UNterbiss, der Unterkiefer steht immer über und deswegen kann er das Maul nicht richtig schließen.
    Der Brustkorb ist so breit, das der Hund ausschaut als hätte er mal Schweine eingeritten
    Der Hund kann nicht rennen. Wenn er versucht sich gescheit zu bewegen, sieht das einfach nur furchtbar aus.


    Diese Englische Bulldogge tut mir einfach nur leid. Ob alle Bulldoggen so aussehen weiß ich nicht, ich kenne nur diesen einen

  • Huhu,


    ich würde auch zum "jein" tendieren. Gerade beim EB und FB sollte man genau schauen woher er kommt und wer seine Vorfahren waren.


    Ich hatte auch eine Englische Bulldogge. Mein Dicker war total gesund, freiatmend, konnte stundenlang mit wandern ohne auf dem letzten Loch zu pfeifen. Heute sieht man fast nur noch Dampfwalzen, die man schon auf 3km röcheln hört und genau das ist mit ein Grund warum ich keine Sabberbacke mehr haben möchte.

  • Hmm, habe bisher 2 getroffen, der 1 war sogar Mischling und beide haben beim Laufen gegrunzt und gekeucht. Der 1 hat eine Futtermittelallergie (okay, heutzutage nicht zu selten). Von einer anderen hab ich gehört, dass sie allemöglichen Allergien hat, nicht gerne spazieren geht, gerne spielen würde, aber nicht kann, weil sie sofort fix und fertig ist und keine Luft bekommt. Von daher: JA, bis mir einer das Gegenteil beweist. :/

  • In meiner Nachbarschaft wohnt eine arme EB und die ist für mich klar eine Qualzucht. Kaum in der Lage zu laufen und so schnorchelnd und grunzend beim atmen, daß sie einem nur leid tun kann. Sie wird immer mal um ein Rasenstück geführt und so langweilig sich das auch anhört, ich glaube zu viel mehr wäre sie gar nicht in der Lage. Und sie ist erst 2 Jahre alt.

  • Eine Bekannte hat eine EB.
    Soviel ich weiß hat diese keine Atemprobleme, dafür aber sämtliche Allergien aufgrund dessen verkrustete Ohren und offene Stellen.

  • Meiner Meinung nach ja.
    Die Frau, von der ich meinen Zweithund habe, macht neben Pflegestelle für TS-Windhunde auch Pflegestelle für English Bulldogs.
    Diese Hunde (momentan 4 an der Zahl) sind vielleicht nicht ganz repräsentativ, da sie alle aus mindestens 2ter Hand sind - man weiß also nicht wie die Aufzucht etc war und bei 2en auch nicht, von was für einem Züchter sie kommen. Die anderen beiden sind jedenfalls von einem VDH-Züchter.
    Diese Tiere haben für mich wirklich kein hundewürdiges Leben mehr:
    Keiner von denen kann gallopieren, Trab ist 2en von 4 unter starken Einschränkungen möglich.
    Keiner von denen ist gelenkig genug, sich selbst am Hintern zu lecken, einer kommt nicht mal mit der Hinterpfote bis ins Gesicht, um sich zu kratzen.
    Alle haben starken Vorbiss, können die Mäuler nicht richtig schließen, die Zunge hängt teils permanent raus, die Zähne stehen durch den deformierten Kiefer kreuz und quer.
    Dadurch ist richtiges fresssen und kauen nicht möglich, Zahnextraktionen und regelmäßiges Reinigen sind an der Tagesordnung, ebenso wie Verdauungsprobleme.
    Die Gesichtsfalten sind stark ausgeprägt und müssen regelmäßig gereinigt werden, da sie sich sonst entzünden. Die Augen tränen, stehen vor (trocknen aus, da sie nicht bei allen Hunden ganz geschlossen werden können = Augentropfen).
    Die Nase sitzt irgendwo in den ganzen Falten, ist klein und das Luftholen fällt schwer.
    Brustkorb groß, Beine krumm, Becken schmal, Kopf riesig.
    Einer der Hunde hat massive HD, zwei haben Allergien.
    Selbst dem "gesunden" Hund muss man den Hintern abwischen, weil er a) nicht selber drankommt und b) ein so seltsam geformtes Becken hat, dass immer Kot hängenbleibt.
    Alle schnarchen und röcheln wie Dampflocks, teils nur im Schlaf, teils aber auch bei jedem Atemzug.
    Keiner davon geht länger als ne halbe Stunde täglich spazieren.


    Für mich war das echter Horror diese Gestalten kennezulernen, die tun mir nur leid.
    Ich kann nicht verstehn, wie sich jemand freiwillig sowas antut... verhinderter Brutpflegetrieb? Da kann der Charakter noch so liebenswert sein, sowas wollte ich nicht haben.
    Wenn man dann noch weiß, dass Kaiserschnitte an der Tagesordnung sind (große Köpfe, schmale Becken) und künstliche Besamungen ebenso, da der Rüde das bnatürliche Decken oft nicht schafft... also ich plädiere für einfach aussterben lassen.
    Meine Tierärztin sagte immer: Wenn sie ihrem Tierarzt einen Gefallen tun wollen, holen sie sich eine EB... (Ironie...).


    In Hannover sind mir bisher zwei EBs begegnet.
    Beide waren noch recht jung und sahen zumindest äußerlich etwas schöner aus, dh nicht ganz so schrecklicher Vorbiss, nicht gar so krumme Beine (aber genauso kurzer Fang...). Aber auch hier das gleiche Bild:
    Die Besitzerin hat immer Tempo dabei, um ihrem Hund den Hintern abzuwischen, weil er sich sonst ständig selbst ankackt. Beide Hunde sind seht träge, ich hab sie bisher immer nur Schritt gehen sehen. Von einem weiß ich, dass er diverse Allergien hat, die Besitzerin des zweiten erzählte mir, dass diese Rasse ideal für sie wäre, da sie ja auch nicht so gern spazieren gehe - ihr Hund sei mit einer halben Stunde am Tag absolut zufrieden. :irre:



    Boston Terrien kenn ich nur zwei sehr flüchtig, beide Tempramentsbolzen. French Bullies wenige, da sind sehr träge und lebhaftere Hunde dabei und insgesamt nicht so schlimm wie EB...

  • Mein jaein war darauf bezogen, dass diese Hunde vor etwa 50 Jahren noch recht gesunde, normale Hunde waren und somit absolut keine Qualzucht. Das war aber leider früher...der Rassestandard ist der Gleiche geblieben, die Hunde haben sich massiv zu ihrem Nachteil entwickelt...und ja, so wie sie heute sind, sind diese Hunde definitiv Qualzuchten und jedes Mal, wenn ich so einen Hund sehe, möchte ich ihn am liebsten von seinen Qualen erlösen :/


  • Da ist Mila, die englische Bulldogge einer Freundin. 2 Stunden Toben und Spielen packt sie locker. Sie schnarcht zwar nachts und statt zu bellen grunzt sie manchmal ganz komisch, aber ihr Hintern ist nicht dauernd verschmutzt und Bewegungsprobleme hat sich auch keine.
    Allerdings schwer ist sie schon ganz schön.. :D


    Ich sag also mal auch ein "Jein". Es wäre dem Hund gegenüber fair sich alle Mühe zu geben wieder in eine gesunde Körperform zu züchten.

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