Erzieht ihr nach Methode? (Lind,Nijboer,Clicker...)

  • Huhu!



    Es interessiert mich, wie ihr eure Hunde erzieht. Frei nach Schnauze oder verfolgt ihr ein Methodenkonzept wie Zbs. von Ekkard Lind, Nijboer, Hans Schlegl, Clickern etc.


    Oder sucht ihr euch von eingen das für euch am Sinnvollsten erscheinende aus und setzt es es gemischt um?


    Ich belese kich gerade und bin von keinem 100% überzeugt und würde auch gemischt was anwenden. Zbs. finde ich das "Warn-und Abstreich-Grunderziehung-Konzept" von Anne Krügers Harmonilogie klasse, für gezieltes beibringen von schwereren "Tricks" kann ich es mir nicht vorstellen. Da würde ich wohl Clickern. Auch wenn es sich widerspricht von AK's "ohne Leckerchen" zu einer Leckerli-Methode.


    Belesen möchte ich mich auf Empfehlung einer Hundetrainerin mit dem Natural Dogmanship von Nijboer und dem Ekkard Lind. Auch von Rütter ist sie begeistert.

  • Ich denke, das kann man noch nicht einmal am Menschen festmachen, sondern muss sich auch den Hund als Individuum anschauen. Nicht jeder Hund ist für alle Systeme geeignet. So das man dann auf ein anderes zurückgreifen muss.
    Dann kommt es auch immer noch etwas auf die örtlichen Begebenheiten an. So kann ich mir zum Beispiel nicht vorstellen in der Stadt - womöglich noch an einer Hauptstr. - mit ND zu arbeiten.


    Für mich ist immer wichtig, das sich der Hundehalter erst einmal darüber im klaren ist, wie er arbeiten möchte. Ob nur mit positiver Bestätigung oder mit einem Richtig/Falsch - Prinzip, mit Hilfsmittel wir Clicker, Spiele oder Futter oder ohne. Erst wenn dieser sich da entschieden hat, kann man anfangen an diesem Faden einen sogenannten roten Faden drumherum zu spinnen und dann das finden, was in der Situation und in dem Moment für die Übung richtig passt.

  • Zitat

    Huhu!


    sucht ihr euch von eingen das für euch am Sinnvollsten erscheinende aus und setzt es es gemischt um?


    genau so!


    Unser Zauberwort heisst Konsequenz, freundlich und fair aber bestimmt. :)


    Und so wie Cerridwen schreibt, ein roter Faden spinnt sich durch die ganze Erziehung. Also nicht mal so mal anders, sondern eine Linie an der sich Hund und Mensch ausrichten können.

  • Seit ich die Harmonilogie kenne benutze ich vorwiegend diese und bin sehr bgeistert davon.
    Ein paar Kleinigkeiten würde ich anders machen wie z. Bsp würde ich auch mal paar Leckerlies bei der Gewöhnung an einen Maulkorb geben. Warum auch nicht.
    Die sonstigen Dinge die sie jetzt noch lernt zusätzlich zum Grundgehorsam halte ich mich schon an die H.lehre.
    Ich finde jede Methode hat seine Berechtigung, auch dasMischen, ausser "Hand anlegen", sprich nicht adequate Gewalt.
    Ich weiss auch, dass es mit der Clicker oder Leckerchenmethode vom Gehorsam her eigentlich genauso gut funktioniert.
    Also, jedem das seine.

  • Ich versuche Lerngesetze anzuwenden. Ob das irgendein Guru auch tut oder nicht, ist mir dabei eigentlich egal.


    Ich verwende dabei Lob und Strafe.


    Im sozialen Miteinander halte ich mich zum Teil auch an das, was ich bei den Hunden untereinander sehe und verstehe.


    Viele Grüße
    Corinna

  • wir erziehen nicht nach einer bestimmten Methode, wobei unsere Erziehung wahrscheinlich ein Mix aus verschiedenen Methoden ist. Wenn ich ehrlich bin, ich kenne keine der von dir genannten.
    Für mich sind in der Hundeerziehung wichtig: Konsequenz, versuchen den Hund zu verstehen, d.h. sich in ihn reinzuversetzen und danach zu erziehen , positive Bestärkung und vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten mehr.
    Wir clickern, wobei ich das nicht als Methode ansehen würde, sondern als Hilfsmittel oder Marker. Der Clicker beschränkt sich auch nicht nur auf Methoden, bei denen mit Leckerlies gearbeitet wird sondern für jene mit positiver Bestärkung. Das kann ein Spiel sein, später reicht vielleicht schon der Klick um den Hund zu sagen, dass er etwas gut gemacht hat oder auf dem Weg dahin ist.


    @ flying paws: was für Strafen verwendest du im Allgemeinen? Würde mich echt interessieren. Ignoranz usw?

  • Ich suche mir aus allem das raus, was ich für mich und meinen Hund für passend halte.


    Neue Übungen baue ich meist mit Hilfe des Clickers auf.


    Ansonsten versuche auch ich die Lerngesetze anzuwenden. Das bedeutet für mich möglichst viel positiv zu bestärken, ggf. Alternativverhalten zu trainieren und positiv zu bestärken und möglichst nur (unnd auch das so wenig wie möglich) mit negativer Strafe zu arbeiten.


    Harmonilogie währe nichts für mich. Ebenso würde ich niemals meinen Hund komplett nach Natural Dogmanschip erziehen.

  • Hallo,


    das ist mal ne Interessante Frage, bin mal gespannt auf die Antworten hier.


    Also bei mir es glaub ich recht wild gemischt, weil ich mich bei der Erziehung auch sehr arg auf den Charakter meiner Hunde einstelle, Talente und "Naturbeigaben" hemmungslos ausnutze und ein bissel testen zu Welpenalter ist es auch, woraus ich mir dann den Ansatz ziehe, wie der Hund jeweils individuell am einfachsten und mit Spaß an der Sache lernt.


    Ich gebe zu, ich bin zwar eine tierische Leseratte und vertilge bei einer guten Woche locker 4 bis 5 Bücher, aber was Erziehungsmethodensachbücher für Hunde betrifft passe ich schlichtweg. Man mag mir das vielleicht so auslegen, dass ich mich nicht weiterbilde in Bezug auf Hundeerziehung, aber dem ist nicht so. Ist nur meine Meinung, aber ich halte das gern mit dem Spruch "Viele Köche verderben den Brei" und es mag zwar der Rote Faden durch alle Fachbücher laufen, aber vieles davon ist auch für mich eher eine Modeerscheinung (bitte nicht falsch verstehen)


    Da ich selbst Schreiberling bin, sehe ich auch die Neuerscheinungslisten und muss ehrlich sagen, manchmal kommt es mir so vor als würde jeder Hinz und Kunz Erziehungsbücher für HH schreiben.


    Ich les mich viel lieber hier gern durch, denn die meisten Tipps hier zeugen oft von eigenen Erfahrungen, oder es werden in Diskussionen auch recht gute Wege miteinander erarbeitet.


    Vieles was ich in meiner Erziehung bei meinen Fellnasen entscheide kommt meist eher aus dem Bauch heraus. Zeigt die Arbeit Wirkung ist es prima, wenn nicht, suche ich mir einen andere Weg für die Zusammenarbeit. Ich arbeite gern mit Leckerchen, clicker Tricks (auch Aufbeitechnisch schwierigere Sachen Step by Step) aber Tricks und Sachen die sitzen, rufe ich auch zwischendurch mal ohne Lecker und Clicker ab und lobe "nur".


    Sehe ich eine Schwierigkeit ob es Leinenführigkeit ist, oder Abruf, der nicht so recht klappt oder was weiß ich, versuch ich in Gedanken eine Methode auf den Hund zubasteln, mit der ich mit dem Hund gemeinsam das Ziel erarbeiten kann. Aus verschiedenen Threads über das "Problem" Abrufen im allgemeinen hab ich mir für Samson dann ein Schleppleinentraining zusammengebaut mit einem Spritzer Pandoralike :D, damit Samson nicht bei jedem Hundekumpel gleich drauflosprescht und erst nach "polenoffenruf die dritte" merkt dass Fraule gerufen hat. Der Erfolg ist prima und das Abrufen selbst von Samsons Seelenhundekumpel klappt toll. (nur mal so als Beispiel)


    Bei all den Hunden, die ich bisher hatte, erleben durfte und mein Leben teilen konnte, hat sich für mich einfach herauskristalisiert, dass egal welche Methode man sich vielleicht zurecht legt, oder anliest, niemals hunderpro genauso umsetzbar ist, wie das via Anleitung dann auf Papier steht.


    Es braucht eine Weile bis man den Hund so kennt, dass der AHA-Effekt da ist, auf dem sich praktisch alles an Erziehung aufbaut. Ich versuche jeweils den Hund zu lesen. Gerade in der Welpenzeit kann man oft schon viel erlesen, wohin dich der Weg mit diesem Hund mal führt. Welche Charakterstärken da sind, welche Talente er mitbringt und was eventuell in gewisse Bahnen gelenkt werden muss.


    Ich hab hier in diesem Forum so verdammt viel gelernt, allein durch die Diskussionen bzgl. Probleme anderer Hundehalter hier, das meinen Hundeerzieherhorizont enorm bereichert hat. Daher spar ich mir irgendwelche Fachbücher, denn hier erzählen die Threads von realen und tasächlichen Erfahrungen, die mir weit mehr bringen, als irgendwelche vorgeformten Methoden von "Fachmenschen" die weder mich noch meinen Hund kennen.


    Fazit: Wild gemixte Erziehung based by DF und Pandora, Samson und jetzt Bandit. :D


    Liebe Grüsse
    Pandora

  • Ich hab jetzt nicht die anderen Postings gelesen, weil ich nur schnell was dazu sagen will.


    Es gibt nicht DIE Methode und nicht DAS Programm!
    Grundsätzlich ist es Shit egal WAS wir machen (Inhalt) sondern nur WIE und WARUM!
    In der Pädagogik ist das nicht viel anders...


    Ich erziehe demnach nicht NACH Methoden sondern MIT. ich lehre Methoden ja, aber vielmehr will ich etwas anderes vermitteln was ich noch viel wichtiger finde: die Grundhaltung!
    Quasi die Grundhaltung zum Wesen Hund, Zum Mensch, zum Kind zum Leben allgemein, zur Umwelt und zum Tier.
    Das hat sowohl etwas mit Wissensvermittelung und Wissen über die jeweiligen Bereiche zu tun, als auch mit dem Wissen über sich selbst und seine eigenen Handlungen!
    Bin ich mit mir nicht im Reinen ist alles was ich tue mehr schlecht als Recht und Jedwede Handlungwird "verfälscht".


    Es geht also vielmehr um einen groben Überblick über verschiedenste Idenn , grunhaltungen udn Erziehungsstile, als auch über Methoden und eben jene Arbeitsansätze und damit verbundene grundhaltungen der jeweiligen Trainer.
    Man kann an der Arbeitsweise der verschiedenen Trainer sehr viel ableiten und viel über ihre jeweilige Grundhaltung und ihren Arbeitsansatz aussagen!


    Meinen Erziehungsstil hier aufzuzeigen würde einen "Aufschrei" ergeben, deswegen lasse ich das. wer sich auskennt und nen paar Sachen von mir gelesen hat wird es eh einordnen können :p


    Also mir ist nicht wichtig WAS sondern WIE, WARUM und WESHALB.
    Verbunden mit dem: Know How, Know Why, Know When, Know Who...


    Nina

  • Zitat

    Ich versuche Lerngesetze anzuwenden. Ob das irgendein Guru auch tut oder nicht, ist mir dabei eigentlich egal.


    Ich verwende dabei Lob und Strafe.


    Im sozialen Miteinander halte ich mich zum Teil auch an das, was ich bei den Hunden untereinander sehe und verstehe.


    Genauso halte ich das auch.


    Ist schon öfters vorgekommen, dass ich in Büchern von irgendwelchen Spezialisten mit geschützter Methode gelesen habe und plötzlich da "meine" eigene Herangehensweise stand- nun ja, die waren halt schneller mit dem patentieren*g*


    Ausserdem muss man alles auf Hund und Halter abstimmen, was bei mir und Hund A funktioniert klappt deswegen noch lange niht bei Mensch B und demselben Hund...


    Lg Kathi

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