Verhalten eines langhaar Chihuahua

  • Ich würde euch auch zu einem gewaltfreien Trainer raten. Ein erfahrener Hundetrainer kommt vorbei, beobachtet, analysiert das Verhalten (und zwar nicht nur das des Hundes, sondern auch eures - und das ist genauso wichtig). So kann er konkrete undhilfreiche Tipps geben und auch immer da sein für Fragen. Vor Ort.


    Lasst euch das doch mal durch den Kopf gehen. Weder ihr noch euer Hund ist glücklich - im Gegenteil. Ihr seid alle unglücklich und das ist doch wirklich arg schade!!


    Viel Erfolg!!


    Edit: Auch deine Mutter müsste da mitmachen. Es kann nur funktionieren, wenn alle zusammen arbeiten und zwar nach einem sinnvollen Programm. Ich würd mich für euch und den Toby freuen, wenn das klappen würde.

  • Einen Hundetrainer habe ich meiner Mutter vor einiger Zeit auch schon empfohlen, aber sie möchte das nicht. Ich denke sie wäre auch niemals einverstanden, wenn der Trainer dem Hund irgendetwas "antut" oder gar laut mit ihm wird.
    Sie mag ihn so wie er ist, solange andere ihn in Ruhe lassen ist ja eigentlich alles in Ordnung für sie.
    Deshalb dachte ich, ich könnte selbst was machen, aber mittlerweile habe ich eingesehen, dass das nichts bringt.
    Und wie soll ich sagen, irgendwie verschwindet die "Sympathie"/Zuneigung von Tag zu Tag. Fängt ja schon damit an, wenn ich morgens aufstehe oder aus dem Bad komme, er liegt manchmal im Flur, wenn er mich sieht, ignoriert er mich und läuft einfach weg.
    Bin ja nicht herzlos, auch sowas geht mir dann nahe.


    Und nochmal zu dem falsch verhalten, manchmal weiß man echt nicht, was man tun soll und meines Erachtens liegt es nicht nur an uns. Beispiel, er lässt sich kraulen, legt sich sogar auf den Rücken, dreht sich plötzlich wieder zurück, schaut einen an und fängt an zu knurren. Obwohl sich während der ganzen Situation nichts geändert hat, zwischendurch reden wir ihm sogar lieb zu. Wenn man denkt, so jetzt machen wir alles richtig, reisst er das Ruder rum und verhält wieder ganz anders.


    Zum Video, ja so ähnlich ist der Fall tatsächlich. Mein Englisch ist leider bisschen eingerostet, habe nicht alles verstanden.
    Diese Methode würde bei Toby eh nicht funktionieren, vllt mit Schutzanzug *g*, er ist größer und fülliger als der kleine im Video.
    Wenn ein Fremder ins Haus kommt, ist er schon am Hosenbein oder bellt die ganze Zeit (so das meine Mutter ihn in ein anderes Zimmer bringen muss).
    Selbst draussen an der Leine, knurrt er und stellt sich auf die Hinterbeine, wenn (Klein)Kinder an uns vorbei gehen.
    Er kann sich auch in eine Situation oder wenn ihm etwas nicht passt so aufregen, dass er nach Luft schnappen muss, und ihn meine Mutter beruhigen muss, da müsste ein seeehr geduldiger Tiertrainer ran.


    Danke jedenfalls für eure Antworten :). Ich werde nochmal versuchen meine Mutter darauf anzusprechen.


    LG

  • Zitat

    Und wie soll ich sagen, irgendwie verschwindet die "Sympathie"/Zuneigung von Tag zu Tag. Fängt ja schon damit an, wenn ich morgens aufstehe oder aus dem Bad komme, er liegt manchmal im Flur, wenn er mich sieht, ignoriert er mich und läuft einfach weg.
    Bin ja nicht herzlos, auch sowas geht mir dann nahe.


    Warum sollte der Hund dir Aufmerksamkeit zollen, wenn er seiner Meinung nach über dir steht? Ich weiss es ist sicher schwer, aber du darfst das Verhalten deines Hundes nie, nie persönlich nehmen oder mit menschlichem Verhalten gleichsetzen. Wenn er dich ignoriert, heisst das nicht, dass er dir böse ist oder dich nicht mag. Es heisst nur, dass er meint, sich um alles kümmern zu müssen und wichtigeres zu tun hat, als sich mit dir abzugeben.


    Wenn er dich ignoriert, bitte, soll er. Statt es persönlich zu nehmen dreh doch einfach den Spiess um. Und zwar auch, wenn er von sich aus zum Schmusen ankommt. Mach dich rar, lass ihn links liegen. Du schadest ihm nicht, sondern schaffst dir Respekt. Wenn er erst kapiert hat, dass du ihm nicht nach Lust und Laune zur Verfügung stehst, wird er dich mit der Zeit besser respektieren und sich wieder freuen, wenn du dich mit ihm abgibst.


    Beispiel aus eigener Erfahrung: Mein Hund ist gewohnt, dass er auf der Arbeit von allen Leuten geliebt und gehätschelt wird, und er kann sich aussuchen, wen er mit seiner Aufmerksamkeit "beehrt". Ausnahme: Unsere Putzfrau, denn die hat besseres zu tun als den Hund zu bespassen ;) Sie findet ihn zwar nett, aber ausser mal ein kurzes "Milo..." beachtet sie ihn nicht weiter. Ergebnis: Milo verehrt diese Frau!! Wenn sie bei uns putzt, sitzt er ehrfürchtig daneben, ist fasziniert von jedem Handgriff, macht ihr eifrigst den Weg frei, an Anspringen und Faxen machen ist nicht zu denken, und er würde sich nie (!) die Frechheit rausnehmen, ihre Putzgeräte auch nur anzurühren.


    Zitat

    Beispiel, er lässt sich kraulen, legt sich sogar auf den Rücken, dreht sich plötzlich wieder zurück, schaut einen an und fängt an zu knurren. Obwohl sich während der ganzen Situation nichts geändert hat, zwischendurch reden wir ihm sogar lieb zu. Wenn man denkt, so jetzt machen wir alles richtig, reisst er das Ruder rum und verhält wieder ganz anders.


    Nein, ihr macht es nicht richtig. Ihr müsst ihm nicht auch noch lieb zureden, wenn er euch ignoriert oder gar knurrt. Wenn er auch nur schief guckt, ist Schluss mit Schmusen. Dann steht Ihr auf und ignoriert IHN, ganz einfach.


    Hunde denken weder, noch handeln sie wie Menschen. Ein Hund wird dich nie aus Fairness oder Dankbarkeit nett behandeln, nur weil du ihn mit Liebe überschüttest. Im Gegenteil, er verliert jeden Respekt und ignoriert dich, wenn ihm dünkt, dass du dich wie ein sich anbiedernder "Underdog" verhältst. Das ist wie mit Kindern, die wie kleine, gleichberechtigte Erwachsene behandelt werden. Die sind auch überfordert und überschätzen sich masslos, sehr zum Leidwesen ihrer Umgebung. Welche Lehrer waren denn bei euch in der Schule am beliebtesten? Doch eher die, die zwar freundlich und fair waren, aber sich nicht jeden Quatsch gefallen liessen, oder?


    Viel Glück. Und geh doch trotzdem mal zu nem guten Trainer, und lass dich beraten. Vielleicht zieht deine Ma ja doch mit, wenn sie sieht, dass ein Hundetrainer auf Wunsch auch nur beobachten und Tips geben kann, ohne selber auf den Hund einzuwirken.

  • Zitat


    Wenn er dich ignoriert, bitte, soll er. Statt es persönlich zu nehmen dreh doch einfach den Spiess um. Und zwar auch, wenn er von sich aus zum Schmusen ankommt. Mach dich rar, lass ihn links liegen. Du schadest ihm nicht, sondern schaffst dir Respekt. Wenn er erst kapiert hat, dass du ihm nicht nach Lust und Laune zur Verfügung stehst, wird er dich mit der Zeit besser respektieren und sich wieder freuen, wenn du dich mit ihm abgibst.


    Genau das habe ich ja gemacht, das Ergebnis ist, dass er mich nur noch mehr ignoriert. Das ist es gerade, was er möchte, seine Ruhe haben.
    Früher war das nicht so, je weniger ich mich mit ihm beschäftige, desto weniger ist er an mir interessiert.


    Zitat


    Nein, ihr macht es nicht richtig. Ihr müsst ihm nicht auch noch lieb zureden, wenn er euch ignoriert oder gar knurrt. Wenn er auch nur schief guckt, ist Schluss mit Schmusen. Dann steht Ihr auf und ignoriert IHN, ganz einfach.


    Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt, ich meinte nicht, dass wir ihm während des knurrens gut zureden, sondern wollte nur damit zum ausdruck bringen, wie wir mit ihm umgehen, er scheint es auch zu genießen gekrault zu werden.
    Aber man weiß nie woran man ist. Er ist manchmal sehr anhänglich, schmust gerne, leckt einem auch mal ganz gerne die Hand, und urplötzlich ist er wieder anders. Kann das schlecht beschreiben. Ich beobachte in letzter Zeit nur noch, von mir hat er schon seit langem keine Streicheleinheiten bekommen.
    Ich glaube immer noch es liegt (teilweise!) an der Rasse, Chihuahuas haben ein ganz anderes Verhalten als z.b. größere Hunde, der Umgang und die Lernfähigkeit und der Wille ist anders. Ausnahmen gibt es selbstverständlich, mit viel Disziplin und Training, aber ehrlich gesagt bin so langsam an einem Punkt, an dem es mir egal ist (es gibt ja nichts zu vermissen, ausserdem ist er nicht MEIN Hund). Wenn ich aber dann sehe, dass er sich wieder mal (unnötig) aufregt, Zähnefletschent davon rennt, tut er mir schon leid und frage mich wie ich ihm helfen kann.
    Wie gesagt mal sehen, mit dem hundetrainer ist ne gute Idee, wobei ich denke, meine Mutter wird sich nicht dafür entscheiden.
    Solange man ihn in Ruhe lässt, ist ja alles in bester Ordnung.


    LG :)

  • Hi,
    die Situation mit dem Knurren bei einer eigentlich entspannten Situation kenne ich von Hercules auch. Es ist ihm dann auf einmal einfach zu viel und er ist dann trotz der entspannten Situation einfach überfordert. Dann lasse ich ihn einfach sofort in Ruhe und mache auch etwas ganz Anderes.
    Aber ganz ehrlich, solange Ihr nicht grundsätzlich am Umgang mit dem Hund komplett etwas ändert udn nicht nur ein bißchen "herumprobiert", wird er sich auch nicht ändern können. Schade, daß ein Trainer so kategorisch abgelehnt wird.
    LG von Julie

  • Weiß deine Mutter, dass ein guter Trainer dem Hund rein gar nichts antut? ein guter Trainer wird mit deiner Mutter arbeiten, wie SIE sich verhalten soll. Und vor allem wird er ihr erklären, was euer Hund ihr mit seinem Verhalten wirklich sagen will. Ich glaube, sie weiß das selber nicht.


    Es ist aber aus der Ferne quasi unmöglich, dir wirklich etwas zu raten, ohn direkt "live" vor Ort zu sein.
    Daher... ich befürchte, die einzige Möglichkeit wie ihr und euer Hund glücklicher und zufriedener werdet ist, wenn ihr anfangt die gleiche Sprache zu verstehen. Das geht aber nur mit einem guten Trainer.

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