Neue Rasse: Balaka


  • Wenn du jetzt noch den "Ausschuß" dazu rechnest, dann solltest du es schaffen in der 5. Generation auf 500 Welpen zu kommen.
    Schließlich gibt es ja immer welche die krank sind, oder einfach nicht dem Zuchtziel entsprechen.
    Andererseits: Wenn man sich jetzt einen "normalen Züchter" anschaut, dann hat der ja eigentlich auch nur einen Wurf im Jahr. Von daher braucht man da zum Anfang mindestens 4 Leute die mitmachen und danach 32 usw. Denn man muss sich ja auch beeilen, denn sonst sterben die geeigneten Tiere ja auch, denn auf unsterblichkeit wird ja nicht gezüchtet ;)


    EDIT: Jocks_B: Ich würde sagen die Aussies sind vom Phänotyp so unterschiedlich, weil über Generationen der Charakter und die eigenschaften des Hundes im Vordergrund standen und nicht der phänotyp...
    Ich denke der Weg über Inzucht ist einfach nur der schnellere und kürzere, aber ob es jemals ganz ohne abläuft wage ich zu bezweifeln...

    • Neu

    Hi


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    • Inzucht geht gar nicht.
      Was ihr vermutlich meint, ist Linienzucht.


      Inzucht bedeutet, Verwandte 1. Grades zu verpaaren, also Geschwister oder Eltern x Nachkommen.
      Das ist bur in Ausnahmen erlaubt, da die Schäden massiv sein können.


      Lininzucht bedeutet, innerhalb der ersten früheren 3. bis 5. Generationen Verwandte zu finden und auf die zu züchten, und das in der genetisch festeren Mutterlinie, also Hündin x Enkel der Cousine der Urgroßmtter. (menschlich familiär ausgedrückt)


      Damit sichert man, daß die DNS der beiden verpaarten Hunde so ähnlich ist, dass die Nachkommen ebenfalls ähnlich sind, andererseits aber kein gen. Fehler auftauchen.



      Zum Inzest/Inzuchtwurf:
      Wie schon mal gesagt, funktioniert die binomische Formel in der Zucht ganz gut: 2 Eltern ergeben häufig 2 der Mutter und 2 dem Vater gen. nähere Welpen sowie 3 bis 6 indifferente. Sind die Elterntiere in der DNS fast identisch, verstärken sich die Merkmale von Mutter oder Vater natürlich ganz massiv.


      Beispiel: Bracken sind eine ca. 2.100 Jahre alte Mischung aus Dogge X Windhund.
      Doggen haben schwere, kantige Köpfe mit deutlich abgesetzter Nasenwurzel, dem sog. Stop.
      Windhunde haben kaum Stop.


      Bei zu enger Zucht über mehrere Generationen mendeln sich auch heute noch die Würfe aus, ein Teil der Welpen hat kantige, ein Teil Windhundköpfe.
      Auch im Wesen sind die Hunde häufig unterschiedlich, die Windhunde sind deutlich sensibler, weicher, bewegungsfreudiger, die Doggen im Wesen kantig wie ihr Kopf, langsamer, rauher.


      Man kann also mit einem Inzestwurf prüfen, ob die Mutterlinie durchgezüchtet ist - dann wäre der Wurf homogen, oder nicht durchgezüchtet ist, dann splittet der Wurf sich auf nach Vater und Mutter.

    • Zitat


      Jetzt behaupte ich mal, dass auch alle 'alten' Hunderassen irgendwo
      als Mischling angefangen haben


      Hallo Gott!


      Zitat

      Was macht meine Balakas (übrigens ganz tolle Hunde) wann
      zu einer Rasse?


      Realistisch betrachtet? Die geographische Verteilung gleichwertiger Exemplare in hoher Stückzahl. Dadurch ist jeder früher oder später dazu verdammt, es als Rasse anzuerkennen.


      Zitat

      Was musste geschehen um aus der Mischung verschiedener Hunde z.B.
      den Dackel als Rasse entstehen zu lassen?


      Die Anerkennung eines bestimmten Schlages und selektierte Zucht mit eben jenem.


      Zitat

      Wie wird aus meiner wilden Mischung verschiedener Hunde die Rasse
      der Balakas. Anerkannt, mit Papieren und allem Pi-pa-po.


      Das ist wieder etwas anderes. Nämlich der heutzutage vereinsrechtliche Papierquark. Die Vereine sind ja soweit, daß sie alleine entscheiden, was eine Rasse ist, und was nicht. Da sie erst nach der Entstehung der Rassen angefangen haben, festzulegen welche Hundeart eine offizielle Rasse ist, und welche nicht, lässt sich hieran schon die... ich will nicht Falschheit sagen... die Unrealisierbarkeit ablesen =) Es war eben auch ein Industrialisierungs und evolutionsbedingter Prozess. Da muß man sehr weit ausholen, um es jedem Vertreter recht zu machen. Realistisch betrachtet möchte jeder sein Stück vom Kuchen.


      In zehntausenden Jahren haben sich urtypische Hunde entwickelt (die heute die absolute Minderheit darstellen). Die absolute Vielzahl stammt aus den letzten Jahren, durch Privatleute (so wie du es in deinem Fall auch bspw. schilderst) selektiert und bewusst gezüchtet. Diese selektierte Art benannten sie dann und legten fest, wie und wonach die Zucht erfolgen sollte, also mit welche Kriterien etc. Wer sich nun an diese Kriterien hält und möglichst noch dem Verband angehört, der züchtet dann auch diese wahrlich tollen Hunde. Etc.pp. Mittlerweile gibt es ja auch internationale Verbände, wie etwa den FCI. In Deutschland gibt es nun den Balaka-Verein, den Du mit fünf Freunden gegründet hast. Bis deine Hunde nun aber ganz offiziell eine Rasse sind, also bspw. auch bei staatlichen Institutionen anerkannt sind, gelten sie als Mischlinge. Da muß dann erst der zuständige Obermotz sein OK geben.




      Zitat

      Ich möchte bitte keine Diskussion über das warum einer neuen
      Rasse entfachen.
      Ich möchte einzig wissen wie eine Rasse entstehen kann.


      Joa, ich hoffe, das hilft dir in etwa weiter. Kein mythischer Prozess. Einfach gesellschafts- und regelungsbedingte Rudelbildung unter Menschen


      Ein aktuelles Beispiel wäre übrigens der Elo. Kann man von halten, was man will. Ich sag dazu jetzt mal nix =)



      Zitat

      Die alten Rassen sind nicht als Mischlinge anderer Ausgangsrassen entstanden. Sondern aus Landschlägen in bestimmten Gebieten/Regionen.


      Hall Gott. Schön, dich kennen zu lernen :lachtot: :gott:
      Mal ehrlich: Definier mir mal den Unterschied, zwischen einem Mischling und einem regionalen Schlag :lachtot: Und wenn wir schon dabei sind: Wie sind die Hunde denn entstanden? Wurden die da reinge"beamt" und waren dann auf einmal da und heterogen? Und dann kam ein anderer Hund aus der Nachbargegend und die einheimischen Hunde sagten "Nee, Du nicht. Wir wollen doch keine Mischlinge werden"?


      Diese Kurzsichtigkeit ist es, die den Menschen soviel verbaut. Ich wette, die zitierte Person hält auch nichts von neuen Hunderassen. Uhh, wenn sie nur wüsste, daß ihr Hund Produkt von reichen Schnöseln ist, die nur einen Hund nach ihren Vorstellungen formen wollten. Autsch.

    • Es gibt ja einen Unterschied zwischen den alten rassen und den neuen...


      Und die alten sind ja ganz klar aus den regionalen Schlägen entstanden, ob jetzt nun bewusst von zwei Bauern verpaart oder einfach nur besprungen ist ja egal, aber fakt ist, dass damals keiner einen zuchtrüden tausende kilometer zu einer hündin gekarrt hat...


      und die neueren (also die die in den letzten 100-500 jahren entstanden sind), da ist ja wohl klar, dass sie von, wie du sie nennst "reichen schnöseln", verpaart wurden...

    • :D


      Ihr mit euren Luxusgeschöpfen....


      :D


      Lasst Papa mal....


      Hundehaltung war bis vor ca. 150 Jahren reine Nutztierhaltung, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen.


      Etwa um 1800 bildeten sich die ersten kynologischen Vereine, die eine Hundezucht mit gemeinsamer Zielsetzung betrieben. Diese Vereine agierten anfangs sehr regional, so ist z.B. bei Deutsch - Kurzhaar (DK) der schwerere Lemgoer Schlag bekannt, bei den Hannoverschen Schweißhunden die zwei unterschiedlich schweren Harz - und Heideschläge.


      Die Hunde entstanden planmässig, ein beredtes Beispiel dafür ist bei den Jagdhunden der Pudelpointer (PP) oder zufällig wie der Deutsch - Drahthaar, eine Mischung aus PP, Stichelhaar (DS), Griffon (GR) und DK.
      Da man sich der Erfahrung aus der Tierzucht bediente und auf Mutterlinien züchtete, egaben sich sehr schnell einheitliche Typen. die dann weiter ausgebaut wurden. So war z.B. der DD Ende des 19. Jahrhunderts ein rel. einheitlicher Typ, der sich aber phänotypisch in die Mutterlinien (DK,PP,DS und GR) teilte, was bis heute so geblieben ist


      Die Selektion dabei war restriktiv. Die Hunde wurden gnadenlos auf Leistung geprüft, was nicht den Anforderungen genügte, starb an Ort und Stelle. Von den Würfen, die mein Großonkel zog, überlebten im Regelfall ein bis zwei Hunde das erste Jahr.


      Damit wird klar, warum die sog. alten Rassen züchterisch so wertvoll und wesens - und leistungsmäßig so hervorragend sind. Das können junge Züchtungen nicht leisten. Einfacher gesagt: Wenn man einen Weimaraner mit einem Weimaraner paart, kommt immer ein Weimaraner raus. Bei einem Balaka weiß man dagegen nie, was raus kommt.


      Das ist übrigens auch der Grund, warum Jagdhunde auch bei Nichtjägern so beliebt sind. Weil sie eben so durchgezüchtet sind, hat die gesamte Population ganz bestimmte gemeinsame Eigenschaften, die man problemlos auch dem Welpen unterstellen, den man sich aussucht.


      Gefährlich wird es ganz schnell, wenn man die Pfade züchterischer Tradition verlässt. So hat man in den vergangenen 2 bis 3 Jahrzehnten versucht, einige Rassen "alltagstauglich" zu machen und hat dabei vergessen, daß man zwar bestimmte Merkmale züchterisch verstärken, aber nicht unerwünschte Merkmale so einfach auskreuzen kann. Man nimmt dabei immer ein ganzes "Paket" von Eigenschaften weg, was bei Gebrauchshunden fatale Folgen haben kann.

    • Hier ist ein schöner Link, wo was zu Inzucht und Reinzucht gesagt wird: http://www.ws-bayern.de/allgemeine_richtlinie.htm


      Ansonsten denke ich, gab es irgendwann mal den Urhund, je nach Region verschieden. Der Mensch hat nach seinem Nutzen Hunde selektiert, daraus entwickelten sich eigentlich Arbeitshunde. Aussehen war nicht so wichtig. Je nachdem wozu man den Hund gebraucht hat, hat man eben selektiert.


      Und so entstanden Arbeitstiere. Ich denke erst durch Darwin, Mendel und Co. kam dann der Gedanke richtig zu züchten, wobei man auf Bildern erkennen kann, dass es schon bei den Ägyptern und Römern wohl Rassehunde gab. Skelette des Urhundes gleichen übrigens dem Pinscher.


      Ich glaube erst gabs einfach Hunde, dann gabs Züchtungen, und dann gab es sowohl Mischlinge aus den ursprünglichen Hunden und aus den Rassehunden. Ich denke Retriever mit Schäferhund ist ein Mix und ein Mischling ohne je einen Rassehund dazw. gehabt zu haben ist eben auch ein Mix.


      Für mich persönlich ist Hund Hund egal, ob gezüchtet oder nicht, aber ein Zuchthund hat eben bestimmte Merkmale, die mir gefallen oder nicht.


      Ich werde als Schäfer mir sicherlich einen Hütehund zulegen und als Jäger einen Jagdhund. Bei einem Mischling weiß ich nicht, was ich bekomme. Als Familienbegleithund nehme ich vermutlich das, was mir persönlich gefällt. Aber ich darf nie vergessen, zu welcher Arbeit der Hund ursprünglich gemacht wurde, denn das bestimmt auch, wie ich den Hund zu beschäftigen, zu erziehen und auszulasten habe.

    • Zitat

      ...warum grad die nit?


      Also, ich habe dazu eine Meinung mit Begründung.


      Ich kann diesen Kreationen nichts abgewinnen, weil ich bisher noch nirgends ein klares Zuchtziel finden konnte.


      Zuchtziele haben für mich gar nichts mit Fellänge, Farbe, Kopfform oder anderne Äußerlichkeiten zu tun.


      Es geht für mich um Wesensmerkmale. Sozialverhalten gegenüber Hunden, Menschen, anderen Tieren, Fortpflanzungsverhalten , Brutpflegeverhalten, Jagdinstinkt usw. usw...


      Da dies bei einer Menge Rassen nicht definiert ist und daher der Hund für den Besitzer in dieser Beziehung zum Überraschungspaket wird, finde ich auch Züchtungen wie Dalmatiner, Rhodesian Ridgeback und diverse andere auf Optik gezüchtete Hunde nicht besonder gelungen...


      Immer dann, wenn man unter Zuchtziel an Aussehen denkt, läuft was falsch in meinen Augen.


      Zitat

      flying-paws: Schon die Überlegung angestellt Deine Schafe mit Deinen Hunden zu kreuzen???? Stell Dir mal vor... ein Hütehund im Schafspelz :lachtot:


      Nennt sich dann Schafspudel :p :lachtot:




      Über die Begriffe Inzucht und Linienzucht kann man streiten... wo fängt das eine an, wo hört es auf.


      Ist alles realtiv.


      Ich finde Inzucht bzw. Inzest schon interessant. Mit keiner Methode sonst bekommt man rezessive Merkmale so zuverlässig freigelegt. Aber genau das ist eben auch die Gefahr. Und Mittel zum Zweck, denn, wenn ich mit Inzucht vereinheitliche, dann komme ich meinen Ziel näher... oder auch nicht.


      Ich beobachte z.B. voller Interesse die Linienzuchten die es in "meinen" Zuchtlinien gibt. Ich selbst würde es zwar nicht wagen, aber letztendlich ziehe ich auch Nutzen aus diesen Verpaarungen, die in anderen Zwingern gefallen sind. Sie verraten die wirklichen Probleme innerhalb einer Zuchtlinie...


      Viele Grüße
      Corinna

    • Grisou, wenn ich dem Link von Schopi glauben schenken darf, stimmt deine Erklärung zur Inzucht nicht:

      Zitat

      2.) Inzucht = auf engere Blutsverwandtschaft
      gegründete Zucht, in der ein Ahn mindestens je einmal auf Vater-
      und Mutterseite vertreten ist. Inzucht ist stets
      Verwandtschaftszucht, wobei der Verwandtschaftsbegriff auf die ersten sechs Ahnenreihen beschränkt wird.


      http://www.ws-bayern.de/allgemeine_richtlinie.htm

    • Wo der Unterschied zwischen Inzucht und Linienzucht anfängt und aufhört, darüber haben sich schon andere Leute die Köpfe eingeschlagen... da liest man auchüberall was anderes.


      Patrick: Wenn du mit der Produktion deiner Balakas weit genug bist, sag mir Bescheid,ein paar Exemplare werd ich auch hier im Laden los *duckflitz*


      LG


      Ines

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