Krasser "Erziehungsstil" mit roher Gewalt, bin ges

  • Aber schön, dass Terry beim Thema bleibt. :^^: :gut:



    Ich bin ein Vollprofiiiii! Jippii! :D

  • Zitat

    Und, bist du nun der Überzeugung, der Hund ist berechenbar ???


    Wie sah die Ursachenforschung aus, warum hat der Hund so reagiert ? Was wurde am Auslösereiz geändert ? Warum mußte der Hund überhaupt soweit gehen ?


    Gruß, staffy


    Dieser Hund kam von einem ganz normalen Züchter zu einem überforderten Menschen.
    Hilfe wegen einer Leinenaggression holte er sich bereits lange bevor der Hund ein Jahr alt war. Leider geriet er an eine Hundeschule, die jemand führt, der es besser nicht täte.
    Der Hund hat dann alle erlaubten und auch verbotene Erziehungshilfsmittel kennengelernt.
    Endergebnis war ein Hund, der das gesamte Haus aus der Diele heraus beherrschte. Bei Hundesichtungen völlig abdrehte und sich gegen den Menschen an der Leine wendete und bereits für ein einfach ausgesprochenes Sitz oder Platz massiv gegen einen ging. Ich rede nicht von Schnappen. Von sich aus suchte er keinen Kontakt zu Menschen.
    Der Hund ist nicht nur berechenbar, er war es auch in seiner schlimmsten Zeit, denn du konntest immer einschätzen was kommt, wenn du ihn nur kurz kanntest. Berechenbar heißt für mich nicht, dass er ungefährlich ist, es heißt nur, dass man sein Verhalten sicher einschätzen kann.
    Bei uns habe ich ihn in der ersten Zeit räumlich begrenzt (Kindergitter sind ein Segen!) und so unvorbereitete Konfrontationen vermieden. Gassi ging es immer mit dem Auto in abgelegene Gebiete um Hundebegnungen zu vermeiden. Das hat nicht immer geklappt und zu unschönen Auftritten geführt, aber andere Möglichkeiten habe ich leider nicht. Genau so wie er es ab und an in der Wohnung versucht hat. Dazu Freilauf in eingezäuntem Gelände mit Futtertube bei mir für freiwillige Kontaktaufnahme. Und dann eben mind. 2 mal am Tag das Langleinentraining mit Helfern, wo er durchaus ausflippen durfte. So haben wir dann auch angefangen Hundebegnungen zu trainieren.
    Heute lebt er ohne Begrenzung mit unserer Hündin in der Wohnung, spielt mit unserem Kleinkind, kuschelt auf der Couch, macht VPG und Fährtenarbeit, läuft in übersichtlichem Gelände frei und begnet den meisten Hunden entspannt. Sollte er Pöbeln, kann es sein, dass er sich noch gegen einen wendet, das dann aber ohne Beißabsicht, ignorieren beeindruckt ihn da am meisten :D . Er ist mittlerweile verträglich mit Hündinnen und Kastraten, Rüden eher selten, aber auch da hat er Kumpel gefunden. Was will man mehr?


    LG
    das Schnauzermädel

  • Redest du jetzt davon, daß du in Momenten, wo er dich "anging" handgreiflich geworden bist, oder, daß du den Hund generell auf diese Weise trainiert hast - sprich jegliche Kommandos mit entsprechenden Methoden "eingeübt" hast !?


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Sorry, Aloina, rein von der Genetik her hast du Recht, was das Arbeitsspektrum angeht, eher nicht.
    Hab ich unklar ausgedrückt, Verzeihung.


    Kann ja mal passieren (solange es keinem auffällt) :D


    Nun, du meinst also, vom "Arbeitsspektrum" ist ein z.B. Dt. Vorstehhund dem Wolf näher, als ... sagen wir mal ein Hütespezialist oder die klassischen Windhunde, oder unsere Allzweck Sheepdogs !


    Da du ja so wahnsinnig viel Ahnung von Hunden hast, kannste das bestimmt begründen !


    Neugierig, staffy

  • Zitat

    Redest du jetzt davon, daß du in Momenten, wo er dich "anging" handgreiflich geworden bist, oder, daß du den Hund generell auf diese Weise trainiert hast - sprich jegliche Kommandos mit entsprechenden Methoden "eingeübt" hast !?


    Gruß, staffy


    Wenn der Hund mich außerhalb der gesicherten Trainingssituation angegangen ist.
    Damit man sich nicht andauernd zur Wehr setzen musste, haben wir ja extra mehrfach am Tag mit 2 Helfern mit Langleine geübt. Da durfte er dann z.B. wegen einem Sitz toben, wie er wollte, er hat mich nicht erreicht, ich habs gelassen ignoriert und, wenn er es denn tat, sofort bestätigt. Irgendwie musste man diesen Kreislauf "Kommando = ich rette meine Haut" ja durchbrechen.
    Nur leider kann man diese Übungssituation ja nicht den ganzen Tag und das über Wochen aufrechterhalten. Daher gab es Zwischenfälle. Und da er es ernst meinte, konnte man das nicht ignorieren, ein genähter Arm und ein genähter Bauch rechtfertigen drastische Gegenwehr. Ziel war aber ganz klar solche unkontrollierten Situationen zu vermeiden. Nur hat solche Zwischenfälle interessanterweise keine Rückschritte provoziert. Er hat sich danach nicht anders verhalten als zuvor. Fortschritte haben dagegen gabs bei den gesicherten Übungseinheiten. Hier trug er immer ein breites Hetzhalsband und wurde nur gehalten, Einwirkung gabs da gar keine. DAS hat ihn verändert. Und als er deutlich gelassener war, hat er gelernt gemeinsam zu spielen, DAS hat auch viel gebracht, weil Menschen endlich wieder positiv besetzt wuren.


    LG
    das Schnauzermädel,
    das bis heute seinen geduldigen Helfern dankt, die, obwohl sie ihn lieber windelweich geprügelt hätten, immer für uns da waren :gott:

  • Huhu!


    Ich hab mir jetzt mal alles durchgelesen und mir ein paar Gedanken gemacht.


    Zunächstmal werden unsere Hunde (weitestgehend) mittels positiver Bestärkung erzogen. Eine Außnahme machen wir da, wo der Hund sich oder andere in Gefahr bringt, wobei es dann eher darum geht, ein akutes Verhalten zu unterbrechen, als dauerhaft etwas zu verändern.


    Aber, was ich in der Diskussion hier vermisse ist der Fingerzeig auf die Persönlichkeit der Hunde.


    Wenn unsere Trudi Essen klaut (und das tut sie sobald wir den Raum verlassen) und wir betreten von ihr unbemerkt den Raum, gerät sie allein bei unserem Anblick so in Panik, dass sie laut schreit, pippit und kackt. Zuerst hat sie sich im Anschluß für stunden nicht anfassen lassen, inzwischen verzieht sie sich "nur" für 15-30 Minuten unters Bett. Wenn sie sonst etwas tut, was ich nicht will, reicht es wenn ich sie böse angucke und mich "groß mache", da ist sie schon bedient...


    Lotte ist alles egal!! Wenn ich sie von etwas abhalten will, muß ich hingehen und sie wegziehen/tragen. Alles andere provoziert höchstens einen bösen Blick.


    Trotzdem haben unsere beiden Streuner gelernt, gefundenes Fressen(draußen) auf Kommando liegen zulassen und lassen sich sowohl von anderen Hunden als auch von einer heißen Spur abrufen. Und das haben sie ohne negative Konsequenzen gelernt.

  • Eine Frage :
    Und zwar meint dieser HH auch Folgendes !
    der hund soll Platz liegen bleiben an einem bestimmten Ort ,
    irgendwann löst er platz auch auf.
    steht der Hund jedoch auf bevor dies passiert rennt er hin und zerrt ihn am Ohr ins Platz schroff zurück !
    wenn der hund ihn auf ihn zukommen sieht geht er wieder ins Platz und daher denkt der HH er weiss genau, dass er platz bleiben soll...
    Der Hund liegt bevor der HH ankommt doch trotzdem zerrt er ihn am ohr mit platz bleib-Kommando !
    was denkt der hund wohl und wie könnte man ihm Alternativverhalten anbieten ?
    Er ist nämlich selbst ungern so hart.
    Ist bloß sehr verzweifelt und unwissend..

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