Hat hier jemand einen Goldendoodle ?

  • Zitat

    ...


    -bzgl. der Allergie: Ich bin allergisch auf sämtl. Kurzhaar, Glatthaar usw.
    (Rassehunde !!! od. auch keine) aber auf meine Sally nicht !!!!! :gut:

    Gruß
    suhei2


    Das wollte ich nur nochmal unterstreichen, da yane danach gefragt hatte und diesen Punkt wohl überlesen hatte :hust: . Die "Zucht" der Doodles ist genau darauf hin ausgelegt. Da die Zucht aber noch hier in Deutschland am Anfang steht, variiert der Erfolg natürlich noch. Aber jede Rasse wurde irgendwann mal aus verschiedenen Rassen gezüchtet und brauchte Jahre, bis das entsprechende Zuchtziel 100 %ig erreicht wurde. Vielleicht sollte man sich das ab und zu mal vor Augen führen!!!!


    So mehr möchte ich dazu nicht sagen. Suhei ich finde deinen Hund sehr sympatisch und freue mich für dich, dass du einen Hund gefunden hast, den du trotz Allergie halten kannst!!!

  • Zitat

    Das wollte ich nur nochmal unterstreichen, da yane danach gefragt hatte und diesen Punkt wohl überlesen hatte hust . Die "Zucht" der Doodles ist genau darauf hin ausgelegt. Da die Zucht aber noch hier in Deutschland am Anfang steht, variiert der Erfolg natürlich noch. Aber jede Rasse wurde irgendwann mal aus verschiedenen Rassen gezüchtet und brauchte Jahre, bis das entsprechende Zuchtziel 100 %ig erreicht wurde. Vielleicht sollte man sich das ab und zu mal vor Augen führen!!!!


    Ich denke hier ist das jedem klar, nur manchem Züchter der mit tollen Versprechungen diese Mix-Welpen teuer verkauft nicht. In der ersten Generation kann man ja noch gar nichts Genaues sagen. Dies wird aber offensichtlich getan. Und zu dem belgischen? oder woher der Zwinger nun war wurde auch schon etwas gesagt. Das ist nicht das was die meisten hier unter guter Zucht verstehen, das ist der Kritikpunkt.



    Zitat

    -bzgl. der Allergie: Ich bin allergisch auf sämtl. Kurzhaar, Glatthaar usw.
    (Rassehunde !!! od. auch keine) aber auf meine Sally nicht !!!!! daumen rauf


    Da frage ich mich aber wieviel Hunde wurden getestet? Nicht falsch verstehen, ich freue mich wenn einer "seinen" Hund gefunden hat, aber solche pauschale Aussagen schrecken mich immer ein wenig. Zumal ja bekannt ist, das es nicht mal rasseabhängig ist, sondern aufs Individuum ankommt. Soll heißen, der eine Pudel geht, der nächste nicht.

  • Zitat

    Vor- oder Nachteile bei den Doodles in Bezug auf die zur Verpaarung verwendetetn Ausgangsrassen siehst.


    Speziell auf die ganzen Doodles bezogen - keine Vorteile.


    Die Nachteile:


    Zitat

    Liegt das am Ergebnis (den Hunden) oder rein an der Vermarktung?


    Hauptsächlich an der Vermarktung. Aber auch an den Hunden. Jemand, der Gebrauchshunde züchtet, hat ein explizites Ziel vor Augen - die Gebrauchsfähigkeit der Hunde zu steigern.
    Das fehlt den Doodle-Produzenten. Wenn ich mir bsp. Kommentare von Doodle-Haltern in anderen Foren so durchlese, da haben sie Allergiker (die Hunde, nicht die Menschen), Hunde mit Magen-Darm-Problemen für die sie schon in den ersten Lebensmonaten bald mehr Geld beim TA lassen als der Hund gekostet hat, dann diverse Verhaltensprobleme und so weiter.
    Was mich persönlich nicht wundert, denn die Elterntiere werden idR nicht wirklich nach züchterischen Gesichtspunkten ausgesucht wie das ein Gebrauchshundzüchter machen würde. Sondern danach, was man "kriegen" kann. Eine Bekannte von mir wurde mal gefragt, ob sie ihren Rüden nicht für die Labradoodle-Zucht freigeben würde. Auf ihre Antwort "Mein Hund hat HD C, ein angeborenes, operiertes Ektropium (ausgerolltes Augenlid) und ist Kryptorchide" kam das Kommentar "ach, das ist alles kein Problem". AUTSCH!
    Dass dieser Grosspudel zusätzlich noch eine natürliche Schärfe hat um die ihn jeder Mali beneiden würde, erwähnen wir mal besser nicht. Dieser Hund in einer "Zucht", die quasi nette liebe Familienhunde hervorbringen soll ............ :gott: .
    Aber der Labradoodle-Dame war das alles schlicht und ergreifend egal. Kommentar "bei dieser Mischung kommt doch sowieso nur das Beste der jeweiligen Elterntiere durch".


    Zitat

    Gibt es für Dich als Züchter, der auch Sicht auf den Background hat,
    eine Verpaarung, die Du als Idealbild siehst?


    a) züchte ich nicht
    b) kommt das auf das jeweilige Zuchtziel an


    Zitat


    Also, würdest Du gerne einen Was-auch-immer-Mix als Rasse anlegen
    wollen, weil Du besondere Gebrauchseigenschaften im Ergebnis siehst?


    Wir haben aktuell 400 Rassen. Wenn man die Rassen, die sich bereits deutlich in Show/Familien- und Arbeitshunde unterteilen, mal als zwei Rassevarianten aufzählt, dann kommen locker nochmal 50 "Rassen" dazu.
    Da sollte es wohl möglich sein, seine ideale Rasse zu finden, ohne gewagte Mischungen vorzunehmen.


    Für mich, wenn ich mit Züchten anfangen wollte (leider fehlt mir dazu die Zeit), wäre der Traum, den Grosspudel wieder als ernstzunehmenden Arbeitshund zu züchten. Es gibt noch einige wenige Züchter weltweit, die dieses Ziel "Arbeitshund" vor Augen haben. Gerade wurde ein Wurf in den USA geboren, der meinem Traum von Grosspudel zumindest von der Verpaarung her sehr nahe kommt. Die Mutter ein erfolgreicher Sporthund, der Vater ein Hund aus den wenigen "durchgängigen" Arbeitslinien, die es noch gibt - Arbeitsprüfungen sowohl im Jagdbereich als auch im Hütebereich.


    @Ati

    Zitat

    bzgl. der Allergie: Ich bin allergisch auf sämtl. Kurzhaar, Glatthaar usw.
    (Rassehunde !!! od. auch keine) aber auf meine Sally nicht !!!!!


    Habe ich nicht überlesen. Ich fragte nach doodlespezifischen Eigenschaften. Also Eigenschaften, die NUR der Doodle, nicht aber die Ausgangsrassen, hat.


    "Hypoallergen" ist NICHT "doodlespezifisch". Denn diese Eigenschaft kommt hautpsächlich vom Grosspudel. Hängt aber generell mit der Proteinstruktur des jeweiligen individuellen Hundes und dem allergieauslösenden Agens des jeweiligen Allergiker ab.
    Daran werden auch 500 Jahre "Zucht" nichts ändern.

  • Ich verstehe deine Einwände voll und ganz. Wenn man solche Leute kennen gelernt hat, die ohne jeden Sinn und Verstand züchten, dann greift man sich schon an den Kopf! Aber ich denke, wie bei allen anderen Züchtern, gibt es auch da schwarze Schafe!!!


    Du hast Recht, es gibt eigentlich genug Rassen. Aber ich frage mich dann auch, warum wurden bestimmte Rassen als Zucht überhaupt zugelassen:


    - Dalmatiner (öfters gesundheitliche Probleme) - Was war das Zuchtziel?!
    - Mops (öfters gesundheitlich Probleme) - Was war das Zuchtziel?!


    und und und


    Hätte man nicht damals auch schon von "Designerhunden" (für mich das Unwort des Jahres) sprechen müssen???? :???:


    Ich möchte hier niemanden angreifen, sondern nur ehrlich Antworten mit Sinn und Verstand haben. Bitte! ;)

  • Dalmatiner und Mops sind sehr alte Rassen. Dalmatinerähnliche Hunde wurden schon auf Darstellungen vor mehr als Tausend Jahren gezeigt. Der Mops wurde wohl auch schon vor gut 2000 Jahren in ähnlicher Form gezüchtet. Dass es in heutiger Zeit zu gesundheitlichen Problemen gekommen ist, weil Züchter und Zuchtrichter die "Übertypisierung" gefördert haben, ist bedauerlich. Zum Glück gibt es Züchter, die die Gefahr erkannt haben und versuchen, die Fehler der letzten 30-40 Jahre wieder rückgängig zu machen.


    Klar kann man die ganzen Gesellschafts- und Begleithunde alter Zeit als "überflüssig", da keine Gebrauchshunde, betrachten. Aber es gibt sie eben schon lange und irgendwo scheint es den Leuten vor 2000 Jahren schon ein Bedürfnis gewesen zu sein, einfach einen Begleithund (in dem Fall der Mops) zu haben. Letztendlich war das auch ein Statussymbol. Speziell im Fall des Mops und anderen Vertretern der Gesellschaftsrassen.


    Es gibt aber doch inzwischen genügend dieser Rassen. Da braucht es keine neuen Rassen, die eben zudem noch unter fragwürdigen Bedingungen und Begründungen das "Licht der Welt" erblicken.
    Und ja, meiner Meinung nach hätte es auch keinen Eurasier gebraucht. Auch keinen Elo oder Wäller. Denn zu all diesen Rassen gibt es schon ältere Pendants.
    Sooooo gross ist der Unterschied zwischen Spitz, Samojede, ChowChow und Eurasier nicht, als dass man bsp. als "Eurasier"-Fan nicht auch mit einem Wolfsspitz glücklich hätte werden können. Aber klar, der Eurasier ist "neu", nicht "alltäglich". Er ist was Besonderes. Und genau darauf kommt es den Leuten an. Wer will schon einen Spitz, so was normales. Nein, es muss was Besonderes, Exquisites, Neues sein. Etwas, das nicht jeder hat. Etwas, das nicht schon unsere Grosseltern und Urgrosseltern hatten.
    Dafür macht man dann auch mal schnell alte Rassen kaputt.

  • Zitat

    Dafür macht man dann auch mal schnell alte Rassen kaputt.



    Hmmm.
    Ich habe eher den Eindruck, viele Rassen (auch alte) werden durch die doch recht willkürlich erstellten Rassestandards selber kaputt gemacht.


    Warum werden die eigentlich nicht mehr hinterfragt?
    Wer erstellt die eigentlich - und warum wird nicht schneller reagiert?
    Wenn ein Zuchtziel beinhaltet, dass Welpen nicht mehr auf natürlichem Wege geboren werden können, sondern nur durch Kaiserschnitt, oder dass 3 von 5 Welpen mehr oder weniger "Krüppel" sind - warum wird das Zuchtziel/der Rassestandard dann nicht schneller modifiziert?


    Gruß
    Patti

  • Patti


    häufig ist nicht der Rassestandard an sich das Problem.


    Nimm mal den DSH - der Rassestandard hat sich im geschriebenen Wort nicht wirklich geändert. Aber die "Auslegung", die "Interpretation" des Ganzen hat sich im Laufe der Zeit geändert.


    Und weisst Du, es ist heute einfach, den Finger zu erheben und zu fragen "WARUM".


    Es hat eben seine Zeit gebraucht, bis man begriffen hat, dass man in der Hundezucht eben auch nicht schalten und walten kann, wie man will. Dass der Satz "form follows function" immer noch seine Gültigkeit hat. Auch wenn viele Rassen heute nicht mehr für Gebrauchszwecke gezüchtet wurden.


    Seien wir mal ehrlich - es dauert eben seine Zeit, bis man Fehler erkennt, zugibt und was ändert. Es hat sich eben ein bestimmtes Bild "seiner" Rasse eingeprägt und das erst mal wieder zu ändern ist schwierig.
    Und bevor jetzt wieder der erhobene Zeigefinger kommt - sind wir alle in anderen Bereichen so viel besser? Wir wissen alle, dass unsere Lebensweise auf Dauer nicht gut ist, weder für uns selbst, noch für unsere Umwelt. Aber was ändern wir im Grossen und Ganzen?


    Es ändert sich in der Hundezucht einiges - aber Fehler, die 40-80 Jahre Zeit hatten, sich zu entwickeln, die macht man nicht in 1-2 Jahren rückgängig. Der SV hat bereits vor 10 Jahren die Parole rausgegeben, dass der Rücken des DSH wieder gerade werden muss. Aber das geht nicht so schnell. 10 Jahre, das sind gerade mal 2 bis max. 3 Generationen in der Hundezucht. Da ändert man keine 20-30 Generationen Entwicklung in die falsche Richtung.


    1998 kam bsp. das Kupierverbot für die Ruten. Meine ältere Hündin ist 1997 geboren. Sie ist die einzige im Wurf die nicht kupiert ist - weil ich das nicht wollte. Ich kann mich noch genau daran erinnern, was damals an Kommentaren kam, als ich mit ihr auf die ersten Ausstellungen gekommen bin. NICHT von Züchtern, NICHT von Richtern, sondern von "normalen" Pudelhaltern - "neeee, so einen Pudel mit langer Rute, wie sieht das denn aus, neee, so nen Pudel will ich nicht haben, dann hol ich mir lieber einen anderen Hund".
    Einstellungen zu ändern, das dauert nun mal.
    Und bzgl. der Ruten - nach dem Kupierverbot war grosses :???: angesagt, da keiner so recht wusste, wie denn nun die Verhältnisse so sind. Meine alte Hündin hat trotz unkupiert eine perfekte Rutenform. Meine jüngere Hündin hat eine grandiose Ringelrute - etwas in Form geschnitten sieht es aus wie "früher" als kupiert wurde. Wurde deshalb auch mehrfach schon blöd angemacht.
    Wäre sie kupiert worden - dann hätte sie eine perfekte Rute gehabt - korrekter Ansatz, korrekt getragen. Unkupiert hat eben genau da, wo früher geschnitten worden ist der "Kringel" seinen Anfang genommen.


    Nun - die Zuchtverbände legten dann fest, dass in den nächsten Jahren die Rute erst mal keine Beachtung in Bezug auf das Zuchtgeschehen haben sollte. Einfach weil keine Erfahrungswerte hinsichtlich Rutenstellung und Rutenhaltung gegeben waren.
    Nachdem nun genügend Würfe gefallen waren und man in etwa abschätzen konnte, welche Rutenformen es so alles gibt und wie häufig diese sind - wurde 2007/2008 festgelegt, welche Rutenformen denn nun korrekt, noch zugelassen oder zuchtausschliessend sein werden.


    OK - ist nur ein kleines Beispiel. Aber es zeigt, dass man nicht einfach so mal eben sagen kann "jetzt machen wir das von heut auf morgen so und Basta".


    Hätten die Zuchtverbände 1998/2001 (als das Ausstellungsverbot für kupierte Hunde wirksam wurde) darauf bestanden, dass nur noch Hunde mit korrekt getragenen Ruten eine Zuchtzulassung bekommen, dann wäre der Genpool drastisch eingeschränkt worden. Zumal auch die Frage war "was ist nun eigentlich korrekt".


    Es wird noch einige Generationen dauern, bis Ringelruten, übertragene, auf dem Rücken liegende Ruten, ..... der Vergangenheit angehören. Ob man diese unerwünschten Rutenformen ganz aus der Zucht bekommt, ist ungewiss. Da eben die leichteren "Fehlformen" nicht zum Zuchtausschluss führen. Und die Züchter richtigerweise sagen, dass ihr Augenmerk nicht auf diesem verhältnismässig unwichtigen Detail liegt.


    Das ist ja das Problem - züchten heisst nicht, mal eben einen Wurf machen. Züchten heisst "in Hundegenerationen zu denken mit einem Ziel vor Augen".


    Das Ziel kann ich persönlich bei den Doodles nicht erkennen. Die Australier, die ja nun schon seit über 25 Jahren "Doodles" auf den Markt werfen, haben es bis heute nicht geschafft, den "allergenfreien" Hund zu erschaffen.
    Und das, was bsp. hier in D, aber auch in den USA usw. abgeht, wo sozusagen fast nur F1-Generationen entstehen. Teilweise auch F2-Generationen. Mit viel "Glück" auch mal noch F3-Generationen .......
    DAS hat mit gezielter Zucht nichts zu tun.

  • Wer zum Thema Hunde und Zucht was wissen möchte, dem empfehle ich das Buch "Auf Hundepfoten durch die Jahrhunderte". Hier wird über 3000 Jahre Hundegschichte geschrieben. Wozu Hunde vermehrt wurden, wie sie sich vom alten Rom bis heute entwickelt haben, wozu es wann welche Hundegattungen gab. Welches Futter sie bekamen etc.


    Die Rassezucht der heutigen Form gibt es seit der Queen Viktoria.


    Wer aber braucht heute noch Gebrauchshunde? Insofern ist die Überlegung Begleithunde und Familienhunde zu züchten ja nicht ganz verkehrt. Denn die Hunde heute, dürfen nicht mehr das, was noch vor nicht allzulanger Zeit ihre Pflicht war: Jagen, Hüten, Bewachen, Aufpassen.... Ein Hund, der heute jagen geht, hat ne Macke, ein Hund, der Haus und Hof verteidigt ist nicht gewünscht, ein Hund, der auf seinen Menschen aufpasst nicht gewollt.......


    Heute will man nicht solche Hunde, wie sie es über 3000 Jahre lang gegeben hat. Insofern muss man sich schon fragen, ob die heutigen Hunde, die Aufgaben noch erfüllen können, die man von ihnen erwartet: lieb sein, nicht-jagen, treudoof alles über sich ergehen lassen, alle Menschen lieben und alle Hunde auch, als Parnter- und Kindersatz herhalten.....Aber eines dürfen sie fast nicht mehr, nämlich Hund sein.


    Und da ist es egal, ob es Rassehunde oder Mischlinge sind. Rassehunde sind für eine Lobby von Züchtern was ganz wichtiges. Wer vor 100 Jahren sich ne Dogge leisten konnte, galt als kreditfähig. Deswegen hieß dieser Hund auch Kredithund.


    Die Weltkriege, hier entstand der absolute Gebrauchshund. Auch hier war es egal, welche Rassen zum Einsatz kamen. Man nahm alles, was irgendwie tauglich war. Der Bedarf war imens und Nachschub an Schäferhunden, Dobermännern.... gar nicht so schnell zu bekommen. Natürlich haben sich da bestimmte lauffreudige Rassen bewährt. Hunderassen sind ein Produkt der Nutzung der Hund vor 150 - 70 Jahre. Hunde, die Karren ziehen mussten, Hunde die im Krieg als Sanitätshunde eingestezt wurden, Hunde, die die Schützengräben vor Ratten befreien musste, Hunde, die an der Front als Meldehund eingesetzt wurden......


    Warum also bitte, darf man sich dann nicht Hundemischungen überlegen, die einfach nur als Begleithund dienen?


    Hunde wurden schon immer so gezüchtet, wie der Mensch sie brauchte. Lange Jahrhunderte als Jagdhund für den Adel und als Hütehund für die Bauern. Teilweise Schoßhündchen am Königshofe. Aber hier wurde die Gebrauchsfähigkeit verpaart. Nicht das Aussehen.


    Die heutige Zucht jedoch geht nicht mehr nach Nutzen vom Hund, sondern viel auch nach dem Aussehen. Das was gezüchtet werden darf, entscheiden Richter. Ob das alles so seriös zugeht, wage ich zu bezweifeln. Hier geht es ums Geld.


    Und wenn die Menschheit sich nun für eine neue Rasse wie Labradoodle, der Wäller..... entscheidet, ist das doch völlig egal. Es gab schon immer vielfältige Hunde und es wird sie weiterhin geben. Immer nach dem, was der Mensch vom Hund will. Und eines wird immer gewiß sein, es sind alles Hunde, egal ob mit oder ohne Papiere. Und ich werde kein besserer Mensch, wenn ich einen Hund mit Papieren habe. Und ich werde auch kein edlerer Mensch, wenn ich einen Mischling besitze.


    Ein Rassehund mit Papieren erhebt mich nicht in den Adelsstand. Aber wie war das noch:" Mein Haus, mein Auto, mein Schaukelpferd....!"

  • Yane -


    ok, ich verstehe wie du das meinst.
    Und klar ist "das Fleisch träge, auch wenn der Geist willig ist".


    Aber ich finde es teilweise wirklich erschreckend, welche Abartigkeiten, und welche heftigen Beeinträchtigungen für den Hund da in Kauf genommen werden.


    Dein Beispiel mit der Rute ist ja schön und gut und auch anschaulich.
    Aber ob nun die Rute nach rechts hängt oder nach links steht, bedeutet keine Beeinträchtigung für den Hund. Damit kann der mit Sicherheit leben. Aber wie schauts mit Zuchten aus (nach Rassestandard), wo die "Ergebnisse" eigentlich nicht lebensfähig sind? Wo die Augen bei zu viel Aufregung "hervorglubschen" und Mensch die wieder reindrücken muss. Wo ein Spaziergang von 500 Metern schon in Erstickungsanfällen endet, weil die Nase ja sooo schön platt sein muss. Wo ständig Exzeme in diversen Hautfalten drohen.
    Das sind ja Sachen, die sind existentiell für einen Hund. Lebenswichtig.
    Wie blind muss man da als Züchter eigentlich sein?


    Gruß
    Patti

  • Zitat

    Aber wie schauts mit Zuchten aus (nach Rassestandard), wo die "Ergebnisse" eigentlich nicht lebensfähig sind?


    Solche Standards gibt es nicht. Nicht wenn man den Standard als solchen nimmt. Jeder Rassestandard kann nur ein "Rahmenwerk" sein, da die Natur ja keine 100% Angelegenheit mit 1000stel Toleranz ist, sondern gewisse Variabilitäten aufweisst.


    Es ist traurig, dass es das Thema "Übertypisierung" gibt. Nehmen wir als Beispiel den Faltenhund. Vor Jahren brachte eine Hundezeitschrift ein Interview mit einem Shar Pei Züchter. Dieser meinte, der ursprüngliche "Faltenhund" hat als erwachsener Hund keine wirklichen Falten, evtl. leichte, minimale Hautrunzeln. Etwa so, wie jemand Ende Zwanzig bis Mitte Dreissig die ersten "Stirnfalten" hat - angedeutete Linien. Du verstehst was ich meine?
    Wenn man die heutigen Shar Peis dagegen sieht ...... .
    Wir hatten im Verein eine Shar Pei Hündin alten Schlags. Da musste man fast dazu schreiben, dass das ein Shar Pei ist. OBWOHL der Hund als solcher von Kopfform etc. her sehr gut zu als Shar Pei zu erkennen war. NUR - Kommentar des Züchters im Interview: "wenn die Welpenkäufer meine erwachsenen Hunde sehen, sind sie zum grössten Teil enttäuscht und gehen wieder. Meine Hunde haben ihnen nicht genug Falten, die sind zu 'glatt', zu wenig auffällig".
    Die Hündin bei uns im Verein war eine tolle Hündin. Gesund, fit, klasse.
    Dagegen hatte ich einen Shar Pei "moderner" Art in meiner Trainingsgruppe, der war "auffällig", viele Falten am ganzen Körper - mit sämtlichen Problemen, die das mit sich bringt.


    Ähnlich ist es mit anderen Rassen. Der STandard sagt nicht, dass der Mops keine Nase haben darf, mit der er atmen kann. Oder grosse Glubschaugen, die fast aus dem Kopf fallen.


    Link: http://www.fci.be/nomenclature.aspx -> FCI Gruppe 9 Sektion 11 Pug/Mops

    Zitat

    GESICHTSSCHÄDEL
    Nasenschwamm : Weit geöffnete Nasenlöcher.
    Fang : Kurz, stumpf, quadratisch, nicht aufgebogen.
    Kiefer / Zähne : Geringfügiger Vorbiß, Kreuzbiß, sichtbare Zähne oder Zunge höchst unerwünscht. Breiter Unterkiefer mit einer Schneidezahn-reihe, bei der die Schneidezähne fast in einer Reihe stehen.
    Augen : Dunkel, sehr groß und kugelförmig, mit sanftem und bekümmertem Ausdruck, sehr glänzend und bei Erregung voller Feuer.


    Fang - kurz, stumpf, quadratisch => das heisst NICHT, dass der Fang gar nicht vorhanden sein soll wie das beim "typischen" Mops häufig zu sehen ist. "quadratisch" - seien wir ehrlich, eigentlich ist eine plattgedrückte Nase kein quadratischer Fang mehr.


    Augen: ok, gross und kugelförmig -> aber auch das heisst nicht "Glubschaugen, die aus dem Kopf fallen".
    http://www.tiercommunity.com/b…/index.php?showentry=1608


    Dieser Retro-Mops hat auch grosse runde Augen - aber ich glaube, wir sind uns einig, dass dieser Hund mit den Augen gut leben kann. OHNE dass man Gefahr läuft, die Augen wieder reindrücken zu müssen. Gleiches gilt für die Nase - zwar kürzer als bsp. bei meinen Pudeln, aber sieht nicht aus, als hätte der Hund extreme Atemprobleme damit.


    Das ist das, was ich meinte - Rassestandard ist Auslegungssache. Leider neigen wir Menschen gern mal zu Übertreibungen. Das ist auch der Grund, warum ich persönlich froh über die Schererei beim Pudel bin - da sich die Züchter und Aussteller an totem Haar austoben können, haben sie den Körperbau bis auf die extreme Verzwergung bis zum Toy weitgehend in Ruhe gelassen.

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