Grundstück verteidigen

  • Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus mit zwei separaten Eingängen. Auch der Garten ist geteilt - eine Hälfte davon gehört uns (und damit auch Jomi, 7 Monate alt). Nun ist es so, dass die Kinder vom Nachbarhaus durch unseren Garten laufen, wenn sie morgens an den Schulbus gehen (ist eine Abkürzung zur Haltestelle) und auch andere Mieter oder die Schwiegermutter gehen und kommen durch den Garten.
    Jomi sieht all diese Personen als Eindringlinge. Auch wenn er sie mittlerweile alle kennt, haben sie seiner Meinung nach nichts in SEINEM Garten zu suchen. So jedenfalls interpretiere ich sein Bellen, mit dem er jeden empfängt, wenn er im Garten oder auf der Terrasse ist. :|
    Wie kann ich ihm beibringen, dass die Leute das dürfen? Er ist ein Hütehund und denkt rassebedingt sehr territorial, aber ich habe etwas Sorge, dass er es - wenn er etwas älter ist - evl. nicht mehr beim Bellen belässt.
    Wenn ich sein Verhalten mitbekomme (er ist schon auch mal alleine im Garten, da bekomme ich es nicht immer mit), dann steckt er nach kurzem Melden schon zurück, bzw. ich schicke ihn weg, aber meine Tochter zB kann bei ihm gar nichts ausrichten. Sie kam heute morgen in Begleitung ihrer Cousine in den Garten und schaffte es nicht den Hund davon abzuhalten Klara anzubellen. :nosmile:
    Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, wie er sich verhält, wenn sich die Menschen daneben verhalten in so einer Situation. Wer weiß schon die Körpersprache zu lesen, wer weiß schon, dass man sich NICHT über einen Hund beugen soll, dass ein Hund nicht immer gestreichelt werden will, wenn man nichts mit Hunden zu tun hat??
    Jomi ist ein grundguter Hund (finde ich jedenfalls). Er ist gut sozialisiert und lieb, aber er ist 1. noch sehr jung mit seinen 7 Monaten und 2. eben nun mal ein Hund und ich würde für keinen Hund die Hand ins Feuer legen.


    Was würdet ihr mir raten? Wie kann ich ihm nahebringen "Gäste" in unserem Garten zu ignorieren, bzw. lediglich zu begrüßen. Ein "Wuff" darf ja auch sein, dagegen habe ich nichts, aber das lautstarke, angstmachende Verbellen sollte aufhören.


    Liebe Nikolausgrüße
    Heike

  • Hallo du, wir haben genau das gleiche Problem, ich bin mir mittlerweile auch nicht mehr sicher ob Benni nicht SEINEN Hof mit mehr als nur Bellen verteidigen würde. Wir haben seit gestern mit "disk" Training angefangen. Das sind Metalldisks die einfach nur klappern und laut sind. Wenn Benni Bellt knall ich die Disks neben ihm auf dem Boden, er ist dann erst mal erschrocken und irritiert und hört mit dem Bellen auf dann belohne ich sofort. Bei Benni klappt es an sich super wenn man bedenkt dass wir erst seit gestern daran arbeiten. Er bellt zwar noch aber nur ein oder zwei mal legt die Ohren an und kommt zu mir gerannt. Das Prinzip funktioniert auch mit einer Schütteldose. Evtl hilft das bei euch ja auch, ein versuch ist es auf jeden Fall wert.

  • Du hast einen Wäller!


    Sicher kann man an dieser Sache arbeiten, muss es meiner Meinung nach auch, so wie du es schon machst, indem du regelst und den Hund wegschickst.


    Aber ganz ehrlich, dein Hund ist eine Kreuzung aus Briard und Aussie, dieses territoriale Schutzverhalten liegt ihm im Blut. Das soll jetzt keine Entschuldigung dafür sein nicht an diesem Verhalten zu arbeiten, denn das musst du, aber du wirst von ihm nicht erwarten können, dass er sich verhält wie ein Retriever.

  • 1. Lass den Hund nicht allein im Garten.
    Bei allem Training, Du wirst die Veranlagung nicht rauskriegen sein Territorium zu schützen.


    2. Wenn Du dabei bist schützt Du den Garten - es ist Deiner.
    Dein Hund braucht sich da um nix zu kümmern. Das kannst Du dem Hund mit viel Geduld und Training beibringen.


    lg
    susa

  • Zitat

    Hallo du, wir haben genau das gleiche Problem, ich bin mir mittlerweile auch nicht mehr sicher ob Benni nicht SEINEN Hof mit mehr als nur Bellen verteidigen würde. Wir haben seit gestern mit "disk" Training angefangen. Das sind Metalldisks die einfach nur klappern und laut sind. Wenn Benni Bellt knall ich die Disks neben ihm auf dem Boden, er ist dann erst mal erschrocken und irritiert und hört mit dem Bellen auf dann belohne ich sofort. Bei Benni klappt es an sich super wenn man bedenkt dass wir erst seit gestern daran arbeiten. Er bellt zwar noch aber nur ein oder zwei mal legt die Ohren an und kommt zu mir gerannt. Das Prinzip funktioniert auch mit einer Schütteldose. Evtl hilft das bei euch ja auch, ein versuch ist es auf jeden Fall wert.


    Das kann aber uach nach Hinten losgehen.
    Wenn es dumm läuft, verknüpft der Hund den Schrecken, den du verursachst mit diesen Discs, mit dem Objekt das er verbellt.
    Z.B. fremde Menschen.

  • Zitat

    Das kann aber uach nach Hinten losgehen.
    Wenn es dumm läuft, verknüpft der Hund den Schrecken, den du verursachst mit diesen Discs, mit dem Objekt das er verbellt.
    Z.B. fremde Menschen.


    Bei uns geht das Bellen ja nicht den Fremden direkt gegenüber, er bellt auhc in der Wohnung wenn unten an der Straße jemand vorbei läuft. Also wo soll er es mit den Menschen verknüpfen wenn ich genau dann die Discs werfe wenn er Bellt?


    Zu den anderen, jeder Hund ist erziehbar, man kann jeden Hund so erziehen wie man möchte, man muß nur wissen wie und bei einem ist es eben schwerer als bei anderen aber an sich wird sie es hin bekommen, wenn sie nur ein paar Tipps bekommen könnte wie man es denn evtl abtrainieren könnte. Bei Benni hat das mit dem weg schicken oder ins Platz zum Schluss keine Wirkung mehr da er im Platz weiter gebellt hat oder dann eben an dem anderen Ort. Daher versuche ich es eben mal mit den Discs und bei uns hat es Wirkung, klar muß man genau wissen wie und wann man sie ansetzt

  • Diese Problem kennen nahezu fast alle Besitzer von Hüte- und Gebrauchshunden (Jagthunden liegt dieses Verhalten oft fern).
    Wichtig ist: Lass den Hund nicht mehr alleine in den Garten!
    Mach ihn klar, dass es Deine Aufgabe ist, für Ordnung und Bewachen zu sorgen.
    Zum Beispiel so:
    -Er bellt und will zu Zaun rennen, dann gehst Du zwischen den Zaun und ihm.Energisches, selbstbewusstes auftreten.Notfalls kannst du auch mal mit den Fuss stampfen und auf ihn zu gehen.Geht er rückwärts und hört auf zu bellen, kannst Du Ball werfen und etwas Spaß mit ihn machen
    - Ablenken: In dem Moment , wo er zu Zaun rennen will rufst Du ihn (evtl Schleppleine dran) und wenn er zu Dir kommt ,richtiges Superlob und große Party.
    Du musst das jetzt in der Pupertät hinbekommen, sonst wirds schwierig und evtl auch mal gefährlich.


    Mit 24 Monaten kommt noch mal so eine Phase.

  • Zitat

    Zu den anderen, jeder Hund ist erziehbar, man kann jeden Hund so erziehen wie man möchte, man muß nur wissen wie und bei einem ist es eben schwerer als bei anderen aber an sich wird sie es hin bekommen, wenn sie nur ein paar Tipps bekommen könnte wie man es denn evtl abtrainieren könnte. Bei Benni hat das mit dem weg schicken oder ins Platz zum Schluss keine Wirkung mehr da er im Platz weiter gebellt hat oder dann eben an dem anderen Ort. Daher versuche ich es eben mal mit den Discs und bei uns hat es Wirkung, klar muß man genau wissen wie und wann man sie ansetzt


    Ich habe ja nichts anderes gesagt :D
    Ich habe nur gesagt, dass ich Discs als Erziehungsmethode ablehne, weil es nach hinten losgehen kann.


    Aber ich lehne Erziehungsmethoden, die mit Erschrecken, Brüllen, stampfen, Hand anlgen grundsätzlich ab.
    Evtl. bin ich da ein wenig komisch ;)

  • Ich sehe das ähnlich wie Sascha:
    Du kannst und solltest natürlich schon an seinem Verhalten arbeiten...jedoch bezweifle ich, dass der Erfolg ein großer sein wird. Gerade Briads sind ja für ihre territoriale Verteidigungsbereitschaft bekannt und ich würde mir eher entsprechende Management-Strategien überlegen um einigermaßen beruhigt mit seinem Schutztrieb zu leben, d.h. entweder kann der Hund nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten oder der Garten wird so gesichert, dass ihn niemand mehr einfach so betreten kann.
    Ich hab selber eine Hündin mit ausgeprägtem Schutztrieb und ja, manchmal ist das anstrengend, aber ich sehe das ähnlich wie die Probleme, die sich durch einen ausgeprägten Jagdtrieb ergeben...man kann einen Schutztrieb nicht wegerziehen, du kannst ihn nur managen, du kannst den Hund zwar so in den Grundgehorsam bringen, dass er in deiner Anwesenheit keinen Pieps mehr von sich gibt, aber sobald du nicht mehr anwesend bist wird er wieder verteidigen...

  • Hallo.
    Als Erstmaßnahme würde ich den Hund nicht mehr unbeaufsichtigt im Garten lassen.
    Du bist ab jetzt immer dabei.
    Wenn der HUnd so aufgebracht ist in seinem Bellwahn, wird es nichts bringen, wenn deine Tochter versucht ihn zu beruhigen.
    Auch hier bist in erster Linie du gefragt, um das zu regeln. ;)


    Leider resultiert solch ein Verhalten - auch ohne besonderen Schutztrieb - daraus, dass mancher Hund oftmals im Garten / Hof alleine war und er in dieser Situation gelernt hat, dass dies sein Territorium ist und er hier für Entscheidungen zuständig ist.


    Nun ist dein Hund erst 7 Monate.
    Mit dem Schutztrieb kann man leben, wenn man sich entsprechend kümmert und diesen in kontrollierbare Bahnen lenkt.


    Sofern ihr dies noch nicht getan habt:
    Am Gartentor ein Warnschild "Vosicht Hund" oder so anbringen.

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