Welpen ohne Leine laufen lassen ja oder nein?

  • Das ist in der Praxis meist gar nicht so schwierig mit den anderen Hunden.


    Der Welpe wird höchstwahrscheinlich an deinen Füßen oder hinter dir Schutz suchen, wenn ein anlaufender anderer Hund ihm unheimlich ist. Dann läßt sich das leicht in geregelte Bahnen lenken, indem du den anderen Hund verbal ein bißchen bremst, notfalls festhältst oder schlimmstenfalls blockst und /oder wegschickst. Das aber nur, wenn er wirklich ganz wüst ist. Bei ganz großen, begeisterten Trampeln hab ich meinen kleinen Terrier übrigens sehr wohl mal hochgehoben, so daß erstmal Nase an Nase geschnüffelt werden konnte, und dann runtergesetzt, wenn die erste Begrüßungs-Begeisterung abgebbt war.


    Die meisten Besitzer waren auch nett und einsichtig und haben ihre Großen ggfs angeleint, so daß er Welpe sic herstmal vorsichtig nähern konnte, ohne überrannt zu werden. War da überhaupt kein Einsehen, bin ich dazwischen, hab den anderen geblockt und meinen Welpen auch durchaus mal hochgehoben, einen Trampel weggeschickt und bin gegangen. Wenn du den Kleinen nicht dauernd präventiv hochreißt, sodaß er andere Hunde generell für gefährlich hält, schadet das auch nichts. Verletzungen muß man da nun echt nicht riskieren, es gibt genug nette und vorsichtige Hunde zu treffen.


    Aber meist sind die Erwachsenen sehr freundlich und sehr höflich, wie du hier an zwei und vierzig Kilos beim Erstkontakt sehen kannst:



    Welpenfressende Bestien trifft man eigentlich eher selten. Normalerweise wollen die anderen wirklich nur mal gucken, das schlimmste, auf das du achten mußt, ist Ungeschicklichkeit, und es klappt insgesamt alles erstaunlich gut. Auch sowas muß ein Welpe ja lernen, ohne ewig an der Leine zu hängen, und er lernt es um so besser, je eher er merkt, daß er auf deine Unterstützung zählen kann.



    naijra,
    die Rückruf-Bilder sind ja goldig, danke - sooviel ohrenflatternde Begeisterung!
    Ich hab auch noch eins vom Zehnwochenwelpen, technisch leider sehr mies, aber auch dieses eifrige: Sieh mal, was ich schon KANN!


  • Lilly durfte auch schon nach ein paar Tagen von der Leine, allerdings nur tief im Feld (weit weg von der Straße).. und ich denke, dass es genau richtig war..


    jetzt ist die Maus allerdings in der Pubertät und wenn sie erstmal auf dem Feld jagt (und das darf sie auch nur da), stellt sie die Ohren auf Durchzug.. was ich allerdings wichtig finde: wenn man ihr das Jagen schon im Ansatz verbietet, bleibt sie auch bei Fuß und rennt nicht einfach los.. das gleiche ist es bei anderen Hunden.. aber man muss eben schnell genug sein ;)


    im Zweifelsfall würde ich einen Welpen vor einer Hundebegegnung aber erstmal an der Leine lassen und über einige Entfernung schon mit dem Halter des anderen Hundes kommunizieren.. wenn der andere Halter sieht, dass du deinen Hund an der Leine hast, wird er seinen ja sicherlich (hoffentlich) auch an die Leine nehmen.. bei Lilly haben wir gemerkt, dass es mit den allermeisten Hunden kein Problem darstellt und da haben wir sie frei auf andere freilaufende Hunde zugehen lassen.. nur bei sehr viel kleineren Hunden sind wir vorsichtig (da gerade kleine Hündinnen meist giftig auf Lilly reagieren)..

  • Hallo,


    wenn du nicht möchtest, dass dein Hund Kontakt zu freilaufenden, auf dich zustürmenden Hunden hat nimm sie, sobald du den anderen auf dich zukommen siehst, an die Leine und block den anderen Hund ab.


    Ansonsten - wenn sie jetzt Angst vor den anderen Hunden hat - mach es nicht noch schlimmer indem du keinen Konakt zu lässt - gehst du mit ihr zur Welpenspielstunde? Lasse Kontakt zu gut sozialisierten Hunden - auch großen- unter Aufsicht zu.


    Wie alt ist dein Welpchen?



    LG

  • Meine Sorge ist, dass er diesen Nähe-suchen-Trieb gar nicht mehr so extrem hat mit seinen 7 Monaten. Und er ist ja erst mit 4 Monaten zu uns gekommen; in seiner Prägephase hat er leider nicht so schöne Zeiten erlebt. Er klebt eigentlich schon sehr an uns; es darf mir auch niemand zu nahe kommen, wenn ich im dunkeln mit ihm gehe. Dennoch halte ich seinen noch Jadgtrieb momentan noch für zu gefährlich :/


    Andere Besitzer werden wohl wenig Verständnis haben, denn unserer ist mit seinen 62 cm in den Schultern weder klein, noch sehr Welpenänhlich (gestern wurde er auf 3 Jahre geschätzt :hust: )


    Vielleicht bin ich aber auch so schissig, weil unser alter Rüde mal zwischen den Beinen durch die Haustür raus auf die Straße ist, weil dort ne läufige Hündin war. Da hat abrufen gar nichts gebracht. Er wurde er vom LKW erwischt, hat aber überlebt. Trotzdem war das mit meinen damals 11 Jahren ziemlich schockierend für mich.

  • Hallo!


    Danke für alle eure Antworten, das macht mir ja schonmal Mut!
    Unsere Lilo ist jetzt 10 Wochen alt. Gestern trafen wir einen netten gemütlichen Labrador der eine Strasse weiter wohnt, da hatte sie zuerst ein bißchen Angst aber als sie merkte dass er ihr nix macht war alles ok.


    Wir sind noch in keiner Spielgruppe oder Hundeschule, nächste Woche beginnt ein neuer Welpekurs hier in der Nähe, da will ich uns anmelden. Spielstunden gibt es dort glaube ich auch...
    Meine Freundin hat einen Wurfbruder und wir haben uns die letzte Woche 2x getroffen damit die beiden spielen konnten und eben auch weiter Hundekontakt haben. In der Verwandschaft haben wir auch noch eine 5 Monate alte Bolonkahündin, mit der hat sich Lilo auch gut verstanden.


    Wir hatten früher immer eher größere Hunde (Berner Sennen und Rottweiler), an so einen kleinen muss ich mich auch erstmal gewöhnen. :roll:

  • Zitat

    Meine Sorge ist, dass er diesen Nähe-suchen-Trieb gar nicht mehr so extrem hat mit seinen 7 Monaten. Und er ist ja erst mit 4 Monaten zu uns gekommen; in seiner Prägephase hat er leider nicht so schöne Zeiten erlebt. Er klebt eigentlich schon sehr an uns; es darf mir auch niemand zu nahe kommen, wenn ich im dunkeln mit ihm gehe. Dennoch halte ich seinen noch Jadgtrieb momentan noch für zu gefährlich :/


    Andere Besitzer werden wohl wenig Verständnis haben, denn unserer ist mit seinen 62 cm in den Schultern weder klein, noch sehr Welpenänhlich (gestern wurde er auf 3 Jahre geschätzt :hust: )


    Vielleicht bin ich aber auch so schissig, weil unser alter Rüde mal zwischen den Beinen durch die Haustür raus auf die Straße ist, weil dort ne läufige Hündin war. Da hat abrufen gar nichts gebracht. Er wurde er vom LKW erwischt, hat aber überlebt. Trotzdem war das mit meinen damals 11 Jahren ziemlich schockierend für mich.


    Nein, ich glaube nicht, daß du da zu ängstlich bist. Wenn dein Hund diese Prägephase bei dir nicht gehabt hat, solltest du ihn wirklich nur ganz kontroliert von der Leine lassen bis der Rückruf wirklich sitzt. Auf einer eingezäunten Hundewiese zum Beispiel. Denn es wird sehr schwierig einem Hund einen zuverlässigen Rückruf beizubringen, wenn er ersteinmal gemerkt hat, daß er ihn ohme Probleme ignorieren kann.


    LG Franziska mit Till

  • Dann war mein Bauchgefühl ja doch richtig :-) Bald haben wir wieder Urlaub, dann wird intensiv Schleppleinen Training gemacht. Das alleine bleiben haben wir schließlich von 0 mit viel Geduld auch auf 3 Stunden geschafft.

  • Freddie darf auch seit dem ersten Tag ohne Leine laufen, natürlich nur da, wo keine Straße ist. Und so habe ich es auch mit seinen beiden Vorgängern gemacht.


    Fremde dürfen Freddie auch anfassen, allerdings bin ich dann ja dabei und Freddie gefällt es sichtlich. Kleine Kinder findet er noch etwas unheimlich und dann versteckt er sich erst immer hinter mir, kommt dann aber irgendwann hervor und schlabbert die Kinder ab, was die immer besonders toll finden.
    Ich kann also wirklich nicht sagen, daß es der Bindung abträglich ist, wenn man Welpen von Fremden fernhält, denn es sind immer meine Beine, hinter denen er erst mal Schutz sucht.


    Freddie 'muß' auch nicht zu den Leuten hingehen. Er kommt immer ziemlich schnell neugierig an, manchmal wartet er, bis die Leute sich hinhocken.


    Ach ja, und fremde (und oft auch größere) Hunde findet er auch ganz toll. Weil er ohne Leine läuft, hat er die Möglichkeit, bei mir Schutz zu suchen oder auf die Hunde zuzugehen und meistens läuft er freudig auf die Hunde zu und will mit ihnen toben.


    Ich kann wirklich nur empfehlen, einen Welpen ganz früh von der Leine zu lassen. Passieren wird zu 99,9 % nichts und es gibt nichts schöneres, als Welpi zuzusehen, wie er übermütig über Wiesen und Felder galoppiert...

  • Ich hab es gewagt...
    Hab Lilo erst ein Stück von zu Hause aus getragen und dann im Feld von der Leine abgemacht und bin zügig weiter.
    Aber mein Hund ist erst nach 6-8 m hinter mir her, da war mir zuerst schon ein bißchen komisch.
    Andere Hunde haben wir heute keine getroffen.

  • Hallo,
    als ich meine beiden Mädchen mit 8 Wochen bekommen habe, hatte ich am ersten Wochenende als Zugabe die drei noch nicht vermittelten Brüder dazubekommen. (Also nur zum Hüten übers Wochenende)
    Ich bin mit den fünfen mit dem Auto zum See gefahren und dann sind wir im gemütlichen Welpentroddelgang ein paar hundert Meter vom Parkplatz zum See gelaufen und haben dort unser Lager aufgeschlagen. Alle Welpen waren die ganze Zeit ohne Leine. Sie kannten mich zwar von etlichen Besuchen, aber natürlich war noch keine richtige Bindung da.
    Und keiner der Welpen hat es auch nur ansatzweise gewagt, aus der Reihe zu tanzen und seine eigene Wege zu gehen. Und ich habe da auch einfach drauf vertraut.
    Sie haben sich von Anfang an an mir orientiert.
    Natürlich hätte ich sie nie an einer Straße oder ähnlich gefährlichen Stellen frei laufen lassen.
    Und ich muss dazu sagen, dass sie viel Kontakt zu Menschen hatten. Bei isoliert aufgewachsenen Welpen könnte ich mir vorstellen, dass sie erst mal einige Zeit brauchen, um eine generelle Bindung zum Menschen aufzubauen.
    Also, lass deinen Kleinen ruhig in sicheren Gebieten von der Leine. Gehe in Gebiete, wo freilaufende Hunde normal sind, so dass ihr nicht ständig an angeleinte Hunde geratet. Da sollte dein Kleiner nämlich nicht unbedingt hinbrettern. Und probier einfach mal aus, wie er reagiert, wenn du dich wortlos umdrehst und in eine andere Richtung gehst. Du wirst sehen, er wird kommen! ;)
    Versuche dir das mehrmalige Rufen zu verkneifen. Zumindest, wenn du mit dem "Komm" oder "Hier" rufst. Das muss der Kleine nämlich erst richtig lernen, dass das verbindlich ist.
    Das solltest du nur sagen, wenn er eh schon auf dem Weg zu dir ist und du dir sicher bist, dass er kommt.
    Bei mir haben am Anfang hohe, ungewöhnlich Laute Wunder gewirkt. Oder auch ein Hinhocken und ganz beschäftigt am Boden etwas suchen. Kamen die Welpis dann neugierig angerannt, gab's das "Hier", Lob und Leckerli. Z.B an der Stelle am Boden versteckt, die ich gerade so bemerkenswert fand.


    Liebe Grüße
    Nele

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